gr3Als Politikerin hat man immer wieder die Möglichkeit etwas ins Rollen zu bringen. Einfach so, weil man überzeugt ist, dass es gut ist, das zu tun. Ihr kennt die endlose Diskussion rund um die Ignaz Harrer Straße. Viele Autos in einer schmalen Straße, viele Wettbüros, aber auch leere Geschäfte. Tausende Autos wälzen sich durch die Straße, tagtäglich. Also Beton und Blech haben hier die Oberhand. Und in dieser Straße gibt es ein Haus, das der Stadt Salzburg gehört, mit vielen Wohnungen und zwei Geschäften. Die Fassade des Hauses war in die Jahre gekommen. Eigentlich schon richtig runtergekommen. Da hat die Stadt beschlossen die Fassade wieder herzurichten. Als Politikerin bin ich für das Haus zuständig. Letztes Jahr bekam ich den Entwurf für die neue Fassade vorgelegt. Sehr schick, modern, ansprechend. Mit einem kleinen Mangel. Es war Beton und Blech, in einer Straße, die g2voll mit Beton und Blech ist. Und da habe ich eine Chance gesehen. Alle Welt redet von grünen Fassaden. Nur in Salzburg nicht. Es gibt auch keine Neubauten oder Sanierungen, wo jemand es mit einer grünen Fassade probiert. Also habe ich gesagt, dass wir diese Chance nutzen sollten und in der Ignaz Harrer Straße ein klares Zeichen setzen müssen: Ein grüne Fassade inmitten des Grau, inmitten des Verkehrs. Irgendwer muss einmal damit anfangen. Die Hausgemeinschaft und die Geschäftsinhaber wurden befragt, sie haben es für gut befunden. Der Architekt war offen und hat es in seinen  Entwurf ganz toll eingepasst. Und heute war es so weit:

Ich durfte mitpflanzen. Clematis und Efeu werden sich die nächsten Jahre die Fassade hochschlängeln. Sie werden grüne lebendige Bänder auf der Fassade sein. Und ich hoffe, dass das ein Vorbild wird in Salzburg, es auch bei anderen Fassaden mit Pflanzen zu probieren. Diese Hoffnung habe ich heute auch mitgepflanzt mit dem Efeu und der Clematis in der Ignaz Harrer Straße!

Foto: Killer

von  Gabriele Rothuber
Antwort für Kinder: Die meisten Menschen werden als Bub oder Mädchen geboren, manche aber auch so ein bisschen „dazwischen“. Das heißt, manche Menschen haben ein bisschen was von weiblich und ein bisschen was von männlich.

gabiInfo für Eltern: rund 1,7 % der Bevölkerung ist intergeschlechtlich. Da dies nicht nur die Genitalien betreffen kann, sondern auch die Fortpflanzungsanlagen (Keimdrüsen) oder die inneren Geschlechtsorgane, die Chromosomen oder den Hormonhaushalt, wird Intergeschlechtlichkeit bei den meisten Menschen erst irgendwann im Lauf des Lebens festgestellt. Leider werden Neugeborene mit Genitalien, die nicht einer eindeutigen Norm entsprechen, auch heute noch frühzeitig operiert, um in eine der beiden Kategorien „zu passen“. Dies ist meist mit lebenslangen psychischen und physischen Traumatisierungen verbunden, weshalb Interessengemeinschaften weltweit für ein Verbot geschlechtsverändernder OPs kämpfen. Kinder sollen so aufwachsen, wie sie sind – sie können sich später selber
entscheiden, ob sie etwas an ihrem Körper verändern möchten oder nicht.

Siehe hierzu: Intersexuelle Menschen sprechen über sich!
Weiterführende Informationen:  Verein VIMOE und Plattform Intersex

Christian Kollar, 41 Jahre, in Salzburg geboren und studierter Jurist. Dann Gärtnerlehre, Meisterprüfung und jetzt selbstständiger Landschaftsgärtner.

Wir treffen Christian, als er gerade eine Kirschlorbeer-Hecke pflanzt.

zartbitter: Du bist Jurist und jetzt arbeitest du im Garten. Wie das?

Christian: Ganz ehrlich, ich bin schon immer gerne in der Natur gewesen. Neben dem Jus-Studium habe ich in Gärten gearbeitet, war beim Bau von Häusern dabei. Das war immer viel interessanter als die Juristerei.

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Christian Kollar beim Heckenpflanzen

zartbitter: Was war der ausschlaggebende Moment für deinen beruflichen Umschwung?

Christian: Ich war immer mehr frustriert in meinem Job. Behörde, Verwaltung und das 12 bis 14 Stunden am Tag! Immer in Anzug und Krawatte, es war genug. Ich wollte einen Beruf in dem ich Natur und Büro vereinen kann. Und das habe ich jetzt!

zartbitter: Was würdest du jemandem raten, der sich beruflich verändern will?

Christian: Du brauchst den Mut zur Veränderung. Das heißt auch verantwortungsvoll sein. Ich habe ja nach der Juristerei eine Lehre gemacht und als angestellter Gärtner gearbeitet. Und dann kam die zweite große Veränderung. In die Selbstständigkeit. Und spätestens da muss einem klar sein, was man wirklich will. Nur zur Veränderung bereit zu sein, das ist zu wenig. Es heißt wirklich rein zu arbeiten, bei mir ist es auch schwere körperliche Arbeit.

zartbitter: Hast du also dein berufliches Glück gefunden?

Christian: Die letzten Jahre waren sehr hart, aber ich mache jetzt das, was ich wollte. Das sind immer wieder Glücksmomente, auch wenn ich fast nie frei habe, die Wochenenden und die Abende mit Arbeit ausgefüllt sind. Aber ich bin mein eigener Chef. Und das macht mich auch zufrieden. Ich bin jetzt selbstverantwortlich und selbstbestimmt. Das ist gut so.

zartbitter: Danke Christian für das Gespräch und zum Abschluss möchten wir von dir noch deine 3 Lieblingspflanzen für 2016 wissen.

Christian: Auf Lateinisch sind das Taxus, Quercus und Liquidambar, für die Nichtlateiner sind das Eibe, Eiche und der Amberbaum :)

Wer etwas von Christian braucht findet die Kontaktdaten hier: Garten- und Landschaftsgestaltung Kollar

Viele von euch verfolgen ja meine Blog-Beiträge schon eine Weile. Darum wisst ihr von mir bereits, dass ich alte Bräuche sehr mag. Ich achte ein bisschen darauf, dass diese weiterleben. Gerade um die Osterzeit, in der Karwoche, gibt es sehr viele Bräuche.

Zum Beispiel sammeln wir auf Weieregg jeden Gründonnerstag zwei so genannte Antlass-Eier.

Woher kommt aber eigentlich das Antlass Ei? Gründonnerstag wurde im Mittelalter Antlasst­ag genannt. Antlass bedeutet so viel wie Ablass oder Nachlass von Sünden.
Am Antlasstag wurde wurde auch der Eierzins berechnet, den der Pächter an den Grundbesitzer entrichten musste. Es wurden dafür die Eier dieses Tages gezählt. Mit dem letzten Ei war die Schuld getilgt. Dieses war dann das Antlass-Ei und es wurde damals rot eingefärbt.

EiergefärbtAntlass-Eier werden für die Speisenweihe verwendet und am Ostersonntag gegessen. Manche verschenken diese Eier an ihre Patenkinder. Angeblich sollen die Antlass-Eier auch Mensch und Tier vor Krankheiten schützen. Außerdem wehren diese Super-Eier Naturkatastrophen ab – und schützen Haus und Hof vor Feuer.

Meine Oma hatte zum Beispiel immer ein Anlass-Ei auf dem Dachboden liegen. Jedes Jahr wurde es ausgetauscht. Als Kind fand ich das immer spannend: „Wie bitte soll denn ein kleines Ei einen großen Hof vor Feuer schützen?“ Tja passiert ist nie etwas, also kann genauso gut was dran sein.

Wichtiger für mich ist aber: Die Schalen der Eier können wieder den Hühnern verfüttert werden. So legen sie weiterhin gut und bleiben gesund. Ich persönlich verfüttere die Eierschalen allerdings nicht, wie das Foto unserer Sammlung von Antlass-Eiern belegt. Aber angeblich sind die Hühner dann auch vor Raubvögeln geschützt. Hat jedenfalls meine Oma immer gesagt.

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Rhabarber auf der Schranne :)

Als ich heute auf der Schranne einkaufen war hat mich doch glatt der Rhabarber angelacht. Dann hab ich ihn einfach mitgenommen, bezahlt hab ich natürlich schon ;) Es gibt zweierlei, was ich mit Rhabarber liebe: Kompott und Kuchen. Erinnert mich beides immer an Oma. Heute gibt es Kuchen und weil noch zwei Birnen da sind, kommen die heute auch noch aufs Blech dazu.

Das braucht man für ein Blech:

6 Stangen Rhabarber

2 Birnen

12 Deka Butter

b21/8 Liter Milch

3 Eier, am besten von Weieregg

25 Deka Staubzucker

35 Deka Mehl

1 Packerl Backpulver

Und so geht’s:

Die Rhabarberstangen waschen, die Fäden wegziehen wenn notwendig und in etwa 2-3 Zentimeter lange Stücke schneiden. Die Birnen waschen, entkernen und schneiden.

Ein Kuchenblech fetten und mehlen.

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Die Milch und die Butter in einem Topf einmal aufkochen, dann auf die Seite stellen.

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Die Eier mit dem Staubzucker auf höchster Stufe mixen, bis es schaumig ist.

Die noch warme Butter-Milch-Mischung mit dem Mixer unterrühren.

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Dann das mit Backpulver versiebte Mehl einrühren.

Durch die in Milch zerlassene Butter ist der Rührteig etwas dünnflüssiger als übliche Rührteige. Dadurch wird der Kuchen aber auch flaumiger.

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Den Teig auf das Blech gießen und verstreichen. Darauf den Rhabarber und die Birnen verteilen.

Im auf 200 Grad vorgeheizten Backrohr für gut 35 Minuten backen.

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Herausnehmen und etwas abkühlen lassen und dann mit Staubzucker bestreuen. Dazu schmeckt ein wunderbarer Kaffee oder Kräutertee.

Und hier gibt es ein weiteres Rezept für einen köstlichen Rhabarberkuchen!

Zweieinhalb verschwendete Stunden im auf 16 Grad gekühlten Kino. Was blieb, war eine Erkältung. Das war mein Resümee nach Man of Steel im Juli 2013. Die fertig geschriebene Kritik habe ich nie online gestellt, weil ich mich über drei A4 Seiten nur über den Film ausgekotzt hatte, bei dem gar nichts zusammenstimmte. Das wollte ich den Zartbitter-Fans nicht zumuten.

Eine Fortsetzung sehe ich mir auf keinen Fall an. Da war ich sicher. Ich konnte ja auch nicht ahnen, dass die Fortsetzung Batman v Superman heißen würde. Wo mir doch der düstere Batman von allen Comic-Helden am liebsten ist. Der Trailer dazu kam letzten Sommer raus und ich wusste: Den muss ich sehen. Die Fortsetzung setzt nämlich genau an einem Punkt an, der für mich das Fass zum Überlaufen gebracht hatte.

Für Man of Steel gehört Superman tatsächlich vor Gericht gestellt

Für Man of Steel gehört Superman tatsächlich vor Gericht gestellt

Inhalt
Batman v Superman beginnt mit dem Ende von Man of Steel – nur aus der Perspektive von Bruce Wayne (Batmans alter ego). Er sieht das Ausmaß der Zerstörung, das Superman angerichtet hat. Im Kampf gegen General Zod verwandelte dieser Metropolis in eine Schutthalde und viele Menschen starben. Bruce Wayne hat es sich zum Ziel gemacht, Superman zu vernichten. Doch auch Lex Luthor, Supermans erklärter Erzfeind, hat seine Pläne und spielt die beiden gegeneinander aus. Er will die Welt gänzlich von Superhelden befreien – von Batman genauso wie von Superman.

Nimm 2, zahl 1
Wenn man sehr streng ist, ist Batman v Superman ebenso unorganisiert wie Man of Steel. Eine genaue Analyse ist aber nach dem ersten Anschauen gar nicht möglich, denn es stecken mindestens zwei Filme in dem Zweieinhalb-Stunden-Werk, mit so vielen Details, dass es schon etwas unübersichtlich wird. Der erste Teil (Film 1, wenn man so will) mit seinen angerissenen philosophischen Fragen ist sehr schwerfällig geraten. Es entsteht kein erzählerischer Fluss und holpert unbeholfen von Szene zu Szene – wenngleich mit großartigen Bildern.

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Ausnahmsweise wird nicht um eine Frau gekämpft. Im Gegenteil: hinter Wonder Woman stehen auch die Kontrahenten vereint da

Wer macht es am besten?
In Man of Steel hat Henry Cavill schon gezeigt, dass er für die Rolle des Superman wohl die Muskeln besitzt, aber nicht das Charisma. Doch mit wem soll man ihn vergleichen? Christopher Reeves gilt für viele als Maßstab. Das hat mit Nostalgie zu tun oder vielleicht mit Respekt vor dem verstorbenen Schauspieler, der nach einem Unfall querschnittsgelähmt war. Doch Reeves war alles andere als ein großer Schauspieler. Den Vergleich braucht Cavill wirklich nicht zu scheuen.

Als vor anderthalb Jahren bekannt gegeben wurde, dass Ben Affleck Batman spielen soll, war es für die Fanboys das Ende der Welt. Anscheinend gilt es als allgemein akzeptiert, dass Ben Affleck der schlechteste Schauspieler überhaupt ist. Diese Meinung teile ich nicht. Ich finde sogar: Er gibt einen ganz tollen Batman ab! (Bitte, man erinnere sich: Wir mussten sogar schon Val Kilmer als Batman sehen.)

Mindestens genauso viel Aufregung gab es um die Ankündigung, dass Jesse Eisenberg die Rolle des Lex Luthor übernehmen soll. Nichts würde diesen Batman v Superman retten können, so die Meinung vieler. Es ist Geschmackssache, ob einem gefällt, wie Jesse Eisenberg Lex Luthor anlegt. Sein Lex Luthor wirkt wie ein verwöhntes Söhnchen, irgendwie noch nicht so richtig erwachsen und mitunter unsicher. Doch er ist in Wahrheit berechnend, kalt und böse. Eisenberg bringt diesen Bösewicht – auf eine ganz eigene Art – gut rüber.

Trotz der Missstimmung über Besetzungs-Entscheidungen im Vorfeld, wurde Batman v Superman mit höchster Spannung erwartet. Und auch wer mit Affleck oder Cavill nicht zufrieden ist, wird nicht viele Gedanken daran verschwenden, sobald die Spezialeffekte einsetzen. Und das ist oft. Im zweiten Teil des Films wird aus dem vollen geschöpft und die opulenten Bilder in einem markerschütterndem Soundtrack im Dauer-Fortissimo ertränkt. Es ist ein Film so aufgeblasen und laut wie eine Wagner-Oper.

Mittendrin in all dem cineastischen Bombast, war es, als hätte jemand den Film für kurze Zeit angehalten: begeisterter Zwischenapplaus für Wonder Woman, als diese ins Geschehen kommt. Ein Erlebnis das man nur selten im Kino hat und ich wünsche allen, die sich den Film ansehen, dass sich bei euch auch so eine Gruppe Fanboys im Kinosaal befindet. Ich wollte begeistert mitapplaudieren. Gal Gadot aus den Fast & Furious Filmen ist alleine schon optisch die perfekte Verkörperung der Amazone. Darüber hinaus stürzt sie sich beherzt und mit Lust in einen fast aussichtslosen Kampf.

[seht hier den Trailer – oder lest unten weiter]

Ende gut?
Trotz aller Schwächen, die man Batman v Superman vorwerfen kann, ist es für Fans der DC Comics ein wahres Fest, jedenfalls in der zweiten Hälfte. Einige dieser Fans werden Fan Cuts des Films anfertigen. Da gibt es ein breites Betätigungseld: überflüssige Szenen entfernen, zum Beispiel. Und zwar nicht nur am Anfang, sondern auch am Schluss. Am Ende der Story zeigt der Film ein wunderschönes Tableau. Doch anstatt den Film damit zu beenden, ziehen sich die Epilog-Szenen noch 10 Minuten dahin. Der Regisseur, Zack Snyder, wollte selbst da noch alles Mögliche erzählen, anstatt sich für nur eine Sache zu entscheiden. Aber wir wissen auch so: Gerechtigkeit naht – im nächsten Film – durch die Justice League.

Trotzdem wieder Applaus im Kino, als der Nachspann läuft. Den Fanboys hats gefallen – und für die ist er auch gemacht.

Meine Bewertung bei IMDB: 7 Punkte
Laut und bombastisch mit einigen Schwächen – und diese betreffen nicht den Cast. Ben Affleck und Jesse Eisenberg füllen ihre Rollen besser aus als allgemein erwartet. Insgesamt nimmt sich der Film auch etwas zu ernst.