ratzenbergerkarteEin Beitrag von Harald Saller:

Gewisse Tage im Leben vergisst man nicht. Einer davon ist der 30. April 1994. Es ist ein herrlicher Frühlingstag mit angenehmen Temperaturen. Ich bin an diesem Nachmittag mit Schulkollegen bei einem Fußballspiel, als plötzlich ein junger Mann zu uns kommt und sagt: „Habt ihr schon gehört, da Ratzenberger ist tödlich verunglückt!“ Geschockt von dieser Meldung schwinge ich mich auf mein Fahrrad, fahre nach Hause und drehe Fernseher und Radio auf. Nach einiger Zeit kommt tatsächlich die Meldung, dass Salzburgs erster und zugleich einziger Formel-1-Fahrer im Qualifying zum Großen Preis von Imola tödlich verunglückt ist. Der 33-Jährige war mit seinem Boliden bei rund 300 km/h aufgrund eines Bruchs des Frontflügels von der Strecke abgekommen und gegen eine Mauer geprallt. Ratzenberger hatte keine Chance zu überleben. Es sollte eines der schwärzesten Formel-1-Wochenenden der Geschichte werden. Nur einen Tag später kommt der dreifache brasilianische Weltmeister Ayrton Senna ums Leben.

Heute jährt sich der Todestag von Roland Ratzenberger zum 20. Mal. Ich hatte leider nicht die Gelegenheit, ihn persönlich kennenzulernen. Als er starb, war ich erst 13 Jahre alt. Als jemand, der ebenfalls seit frühester Kindheit vom Motorsport fasziniert war, habe ich seine Karriere via Fernsehen, Magazine und Zeitungen verfolgt. Ich habe Bücher gewälzt und später im Internet Videos von früher angesehen. Der stets auf Vollgas getrimmte Rennfahrer machte den Eindruck eines stattlichen Mannes, der mit seiner charismatischen Persönlichkeit jeglichen Raum ausfüllt und obendrein genau weiß, was er will.

Ich habe den traurigen Anlass genutzt und die Eltern von Roland Ratzenberger besucht, um über das Geschehene zu sprechen. Sein Vater Rudolf und seine Mutter Margit leben in der Wohnung in Salzburg-Maxglan, die ihr Sohn eine Woche vor seinem Tod gekauft hatte. Roland ist noch immer allgegenwärtig.

 

Eltern von Roland Fotos, Pokale und Modelle seiner Rennwagen zieren das Wohnzimmer. „Roland lebt noch immer bei uns mit“, sagt sein Vater. Der heute 81-Jährige hat Stress, wie er sagt. Zahlreiche Journalisten aus dem In- und Ausland rufen ihn an, um über seinen Sohn zu berichten. „Ich spreche gerne mit den Journalisten. Für mich ist das eine Art der Trauerbewältigung.“ Er und seine Frau besuchen regelmäßig das Grab auf dem Maxglaner Friedhof, das nach wie vor Fans aus der ganzen Welt besuchen und schmücken. „Ein Mal ist ein ganzer Bus mit Japanern zu uns gekommen. Das war eine herzliche Angelegenheit“, sagt Vater Rudolf und lächelt. Seine Worte klingen so lebendig, dass man den Eindruck gewinnt, Roland würde jederzeit bei der Tür hereinspazieren.

Als Roland Ratzenberger, der im Salzburger Stadtteil Gnigl aufgewachsen ist, seinen Eltern sagt, dass er Rennfahrer werden wolle, sind diese alles andere als begeistert. „Ich wollte eigentlich, dass er die HTL absolviert und einen technischen Beruf erlernt. Leider musste er in der vierten Klasse die Schule verlassen“, so der Vater. Der Junior habe sich aber ohnehin nicht von seiner Idee abbringen lassen. „Er war sehr ehrgeizig, zielstrebig und vor allem geschäftstüchtig. Er wollte sich von uns gar nicht helfen lassen.“

Roland arbeitet unter anderem als Instruktor und Mechaniker in der Rennfahrerschule von Walter Lechner. „Er schraubte oft bis zum Umfallen. Er nahm sich nicht Mal die Zeit, etwas Vernünftiges zu essen“, so der Senior. In Italien schult er Bodyguards von reichen Leuten, wie man den Wagen in Grenzsituationen beherrscht. Mit dem verdienten Geld finanziert er sich seine Karriere als Rennfahrer.

1980 macht er das erste Mal auf sich aufmerksam. Der damals 20-Jährige gewinnt die „Jim Russel Trophy“. Drei Jahre später folgt der erste Sieg in der Formel Ford auf dem Nürburgring. 1986 gewinnt er als bisher einziger deutschsprachiger Rennfahrer beim Formel-Ford-Festival im englischen Brands Hatch. Seine Eltern sowie seine zwei Schwestern verfolgen das Geschehen von Salzburg aus. „Ich war nur bei einem Rennen in der Formel Ford Mitte der 80er dabei.“, erinnert sich Vater Rudolf.

1989 erfolgt der nächste Karriereschub. Roland Ratzenberger wird der erste europäische Werksfahrer bei Toyota. Er pendelt zwischen Japan und Europa, fährt zahlreiche Rennen in der Formel 3000, in der Gruppe A und C und zusätzlich für BMW im Tourenwagensport. In einer japanischen Bar kommt es zu einer brenzligen Situation. Ein Mann bedroht Ratzenbergers deutschen Rennfahrerkollegen Heinz-Harald Frentzen mit dem Messer. Roland schiebt sich mutig dazwischen und entschärft die gefährliche Angelegenheit. Zu diesem Zeitpunkt verdient er bereits gutes Geld und kann ein feines Leben führen. Er kauft sich einen Porsche 911 Carrera, von dem er immer geträumt hatte.

Seinen großen Plan von der Formel-1-Karriere hat er damals schon fast aufgegeben, schließlich ist er bereits über 30 Jahre alt. Durch seine Geschäftstüchtigkeit kommt er mit Barbara Behlau in Kontakt. Die Inhaberin einer Kultur- und Sportagentur in Monaco finanziert ihm den Formel-1-Einstieg beim englischen Team Simtek – vorerst für fünf Rennen für die Saison 1994. Im unterlegenen Wagen des britischen Rennstalls verpasst er die Qualifikation für das Rennen im brasilianischen Interlagos. Beim zweiten Rennen im japanischen Aida schafft Ratzenberger den Sprung ins Starterfeld. Er wird schlussendlich Elfter.

Das dritte Rennen findet in Imola in San Marino statt, die fatalen Ereignisse nehmen ihren Lauf. „Ich habe mich immer damit getröstet, dass Roland bei dem gestorben ist, was er am liebsten gemacht hat. Meine Frau hat das Ganze mehr mitgenommen“, sagt Vater Rudolf, der sich bei unserer Verabschiedung für mein Kommen und der Anteilnahme bedankt.

Ironie des Schicksals: Auf dem Toyota, mit dem Roland Ratzenberger bei den 24 Stunden von Le Mans hätte starten sollen, steht noch sein Name. Ersatzfahrer ist der Amerikaner Jeff Krosnoff. Er wird Zweiter beim Langstrecken-Klassiker, verunglückt aber nur zwei Jahre später bei einem Rennen zur Indycar-Serie in Toronto ebenfalls tödlich.

ChackerEin Beitrag von Gastautor Christian Hacker

Was macht man als leidenschaftlicher Fußballer, Kampfmannschaftstrainer  und Jungvater? Man versucht mit allen zur Verfügung stehenden Mitteln diese Leidenschaft an den Sohn weiterzugeben. Besucht mit dem Kinderwagen bereits diverse Fußballplätze im Innviertel, kauft Fußbälle noch und nöcher und hofft, dass es klappt. Tja, um auf ganz Nummer sicher zu gehen, wird eine Bambini-Ballsportgruppe gegründet. Die Mütter geben die Kinder ab, gehen brav einkaufen, und statt der Muttermilch gibt es Fußballtraining für die Mini-Kids. Mit 6 Jahren fängt der Sohn dann planmäßig beim Verein ATSV Laab – sollte jedem Experten/jeder Expertin ein Begriff sein – an, Fußball zu spielen.

Doch was machen die Trainer bei den ersten Turnieren? Spielen doch keine Viererkette, Spieler werden auf einer falschen Position eingesetzt, sie geben keine taktischen Anweisungen und fast alle Spiele gehen verloren. Weiterer Schuldiger ist natürlich der Schiedsrichter, weil der doch glatt einen Einwurf übersehen hat. Die Spieler können sich den Ball nicht stoppen. Was machen eigentlich die Trainer? Na ja, da muss man sich das Training anschauen. Oh meine Herren bzw. Frauen, das Training ist ebenfalls  komplett verkehrt aufgebaut. Keine Disziplin bei den Kindern, haben die Trainer sich das Nachwuchs-System in Holland nicht angeschaut? Mit den Trainern kann mein Sohn niemals Profi werden. Scheibenhonig. Es gibt doch nur einen idealen Trainer für die Kids und das bin ich. Ich weiß alles, ich kann alles, ich werde sie zu Stars machen. Was? Beide Nachwuchstrainer wollen aufhören. Ha, jetzt schlägt meine Stunde! Ich übernehme die Kids und ab jetzt wird alles besser: Wir werden jedes Turnier gewinnen, ATSV Laab wird in 10 Jahren noch bekannter als der FC St. Pauli und mir werden die Kinder, Trainer aber vor allem die Mütter zu Füßen liegen. Ja, so hat meine Nachwuchs-Trainer-Karriere begonnen.

Mein Tipp: Es kommt (nicht nur) im Fußball immer anders als man denkt!

Ich habe eine neue Serie für mich entdeckt. Nach ein paar Folgen zum dran Gewöhnen war ich schließlich vollends überzeugt und schaue mit Begeisterung. Darf ich vorstellen? Passend zum nahenden Muttertag: „Mom“.

In den ersten Minuten der ersten Folge erleben wir wie Christy, eine Kellnerin, mitten im Restaurant vor allen Gästen einen Nervenzusammenbruch erleidet. Nach und nach erfahren wir mehr über sie: als Teenager bereits Mutter, die Schule abgebrochen, drogen- und alkoholsüchtig – aber seit 138 Tagen nüchtern. Regelmäßig geht sie zu den Treffen der anonymen Alkoholiker. Um in Frustsituationen herunterzukommen, zieht sie sich heute statt Alkohol eine CD mit affirmativen Mantras rein. Alles ist gut, redet ihr die Stimme ein. Christy gibt ihrer Mutter, Bonnie, die Schuld an ihrem verpfuschten Leben. Bonnie selbst war ebenso drogensüchtig, hat gedealt, hat Christy abwechselnd vernachlässigt oder – auf der Flucht vor dem Gesetz – nach Mexico, Argentinien und Kanada mitgeschleppt. Bonny, auch derzeit trocken nimmt das Leben leichter und sieht das alles nicht so eng. Christy sollte lieber nach vorne blicken.

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Bald im Pro7 Comedy Montag?

Nüchtern fühlt sich Christy von ihrem Leben erdrückt und oft wäre es am einfachsten, allem zu entfliehen, indem sie sich einfach wieder vollaufen lässt. Aber sie will es unbedingt besser machen. Sie will ihren beiden Kindern, Violet (17) und Roscoe (10?), eine gute, fürsorgliche Mutter sein – bevor es zu spät ist. Doch die Geschichte scheint sich bereits zu wiederholen: Violet kann Christy die schwere Kindheit nicht verzeihen. Und: die 17-Jährige wird schwanger …

Die Geschichte von Christy auf ihrem Weg von Rauschmitteln loszukommen und Verantwortung zu übernehmen ist ein guter Stoff für ein Sozialdrama. Doch Chuck Lorre hatte ganz andere Pläne. Schon mit „Two and a Half Men“ und „The Big Bang Theory“ hat er bewiesen, dass er das Gespür für wirklich gute Comedy hat. Er hat damit weltweit hohe Zuschauerquoten quasi gepachtet. Aber eignet sich die Geschichte der Serie „Mom“ dafür?

Erstaunlicherweise: Ja. Aber es ist heikel, denn die Gefahr ist groß, die Sache völlig zu verkasperln – oder dass das Ganze einfach unlustig wird. Natürlich lebt „Mom“ von typischen Elementen der klassischen Sitcom. Chuck Lorre hat ja schon Erfahrung mit Comedys über Alkoholiker. In „Two and a Half Men“ soll man jedoch lustig finden, was Charly im dauerhaft halb-besoffenen Zustand so alles von sich gibt – und zugegeben ist es das auch. Zumindest bis zur fünften oder vielleicht sechsten Staffel (sieben und acht fand ich mühsam und seit Charly Sheen raus ist, habe ich nicht weitergeschaut). Der verantwortungs- und respektlose Charly war – obwohl immer cool drauf – in Wahrheit ein problembehafteter Mensch. Alkoholismus war nur eines dieser Probleme. Aber geredet wird darüber nicht – zumindest nicht ernsthaft. „Men“ wollte einfach nur eine Gaudi sein. Das war auch völlig OK so.

mom„Mom“ hingegen beweist, dass Komödie und Tragödie sehr eng miteinander verbandelt sind. Aberwitzige Begebenheiten und viel Wortwitz lassen einen herzhaft auflachen. Gleichzeitig gibt es sehr ehrliche, berührende Momente. Chuck Lorres Schreiberteam hat diese Qualität in den letzten beiden Jahren auch in „The Big Bang Theory“ öfter eingebracht. Es scheint, das Team hat ein wirklich gutes Gespür dafür entwickelt.

Viele Kritiken, die ich gelesen habe, behaupten, das Material der Serie „Mom“ sei bestenfalls Durchschnitt. Diese Meinung teile ich nicht. Wo ich aber voll zustimme: Die beiden Hauptdarstellerinnen Anna Faris als Christy und Allison Janney (bekannt als CJ aus „The West Wing“) spielen einfach großartig und sind umwerfend komisch. Da stimmt das Timing genauso wie die glaubwürdige Mutter-Tochter-Beziehung.

Es gibt noch keinen festgelegten Start der Serie auf Deutsch, aber ich hoffe, der wird nicht allzu lange auf sich warten lassen. Alle, die Serien gerne auf Englisch schauen, haben früher was zu lachen, denn die Folgen sind offiziell als Stream oder Download erhältlich.

Meine Bewertung auf IMDB: 8 Punkte

Köstlich: Eine wirklich witzige Comedy, bei der die behutsam eingefügten leisen Töne nicht aufgesetzt oder kitschig wirken. Wenn sie sich gut weiterentwickelt, gibt’s 9 Punkte. Die „2 Broke Girls“ können sich davon echt was abschauen.

Ein Beitrag von Bloggerkollegin Elisabeth Kaplan

Ein Freund hat sich gewünscht, dass ich über einen wahren Klassiker der Popgeschichte schreibe: nämlich „Thriller“ von Michael Jackson. Diesem Wunsch gehe ich sehr gerne nach! Wussten Sie eigentlich, dass dieser Song einige Male umgeschrieben wurde bis er endlich Ende 1982 unter dem Titel „Thriller“ das Licht der Welt erblickte? Es lohnt sich durchaus, in eine frühere Demo-Version des Liedes mit dem Namen MJ„Starlight“ reinzuhören (z.B. auf YouTube unter www.youtube.com/watch?v=E_kimWJ7128 ).
Liest man den Text von “Starlight” durch, kann man verstehen warum Rod Temperton diesen Durchschnittstext ohne klare Botschaft durch etwas Griffiges, Unverwechselbares ersetzen wollte. Der Text von „Thriller“ ist voller starker Bilder. Wir, die Zuhörer, sind mitten im Geschehen des Horrorszenarios, denn Temperton verwendet die direkte Anrede, „du“ („you“). Erst in der dritten Strophe erlöst er uns von dem Grauen und klärt auf: Die ganze Handlung spielt sich doch nur auf dem Bildschirm ab („I’ll save you from the terror on the screen“). Es ist die Direktheit des Textes, die ihn für die Zuhörer zugänglich macht. Temperton überfordert uns nicht mit komplexen literarischen Stilmitteln und versucht nicht krampfhaft, dem Song mehr Tiefe zu geben. Das Ergebnis ist durchaus schlüssig.
Wenn überhaupt, dann hätte ich nur eine Beanstandung … (ob ich mich traue?) … Die Bridge („Night creatures call …“) setzt sich musikalisch von Rest ab: es kommen neue Harmonien, sie wechseln plötzlich zu Dur; die Triolen in der Gesangsmelodie geben diesem Teil einen weicheren, geschmeidigeren Charakter im Gegensatz zu den äußerst rhythmischen Strophen und Refrains. Aus diesem Grund passen für mich die Horror-Bilder hier nicht wirklich her. Ich finde, dieser Teil würde sich besser dafür eignen, um sich das Bild vorzustellen, wie man sich auf der Fernsehcouch zusammenkuschelt – so wie es in der dritten Strophe vorkommt. Ich finde, dass sogar die Zeilen aus „Starlight“ – „Light up the world / Let the love start / Take charge of this masquerade“ – hier gut gepasst hätten.

Das Detail macht den Unterschied
Musikalisch gesehen spielt die weltberühmte Hookline im Bass eine tragende Rolle. Ich hab mir den Spaß gemacht herauszufinden, wie viel Prozent des Songs von diesem eintaktigen Motiv geprägt ist. Dazu habe ich die Takte des eigentlichen Songs zusammengezählt – also Intro/ Strophe 1/ Refrain/ Strophe 2/ Refrain/ Bridge/ Strophe 3/ Refrain (und ohne die Coda mit dem legendären „Rap“ von Vincent Price) – und hab festgestellt, dass diese Hookline ca. 90 Mal wiederholt wird bzw. 77% des Songs ausmacht. Ziemlich viel für einen Mainstream-Popsong. Aber durch die perfekt durchdachte Entwicklung der Harmonien und Melodie hat man nie das Gefühl, dass er langweilig wird – im Gegenteil: Seit über 30 Jahren kann man ihn immer und immer wieder hören. Und dank des Produzenten Quincy Jones und der Weltklasse-Musiker auf dem Track (besonders zu erwähnen ist hier David Williams, dem wir den geschmackvoll zurückhaltenden Gitarren-Lick ab 1:14 zu verdanken haben) ist „Thriller“ auch ein Paradebeispiel für den gekonnten Einsatz – oder auch das Weglassen – von Details an genau den richtigen Stellen, die aber den entscheidenden Unterschied ausmachen.
Zurück zu „Starlight“: Wenn ich mein „Thriller“-Album in die Hand nehme und geistig auf dem Cover den Titel „Thriller“ durch „Starlight“ ersetze, bekommt das gesamte Album ein anderes Gesicht. „Starlight“ wäre ein netter Pausenfüller gewesen, dessen Text aber mehr an Jacksons Disco-Vergangenheit erinnert hätte und weniger dem Anstreben der Macher gerecht geworden wäre, ein Album mit Ecken und Kanten zu produzieren. Aber durch Tempertons Geistesblitz wurde daraus ein Song, der nicht nur das Album, das Jahr, das Jahrzehnt, gar eine ganze Generation prägte, sondern auch den Künstler selbst.

Die englische Originalversion gibt’s auf dem Blog von Elisabeth Kaplan: http://elisabethkaplan.com/Blog/Entries/2014/4/24_THRILLER_-_MICHAEL_JACKSON.html

TeddymamaDiese Frage brachte kürzlich der „Stern“ auf seinem Titelblatt, gefolgt von einer Story über vier gewollt kinderlose Paare. Sie erklärten, warum sie bewusst auf Kinder verzichten oder verzichtet haben. Auch in meinem Bekanntenkreis tummeln sich einige MitvierzigerInnen, die sich bewusst gegen Nachwuchs entschieden haben.

Hat mich beschäftigt das Thema – wohl weil ich im Alltagsstress schon vergessen habe, wie es war damals. Im Umkehrschluss habe ich mir nämlich die Frage gestellt, warum ich Kinder haben wollte? Und dann die Frage, ob Kinder glücklich(er) machen?

Die Antwort lautet – ja wie lautet sie? Ich muss zugeben, dass ich naiv war. Alle haben gesagt, „wirst sehen, dein Leben ändert sich mit Kindern völlig“. Und ich hab mir gedacht, „na dann sind wir halt zu dritt statt zu zweit“. Haha, kann ich da heute nur weise sagen und milde meine eigene Vergangenheit belächeln.

Vielleicht ist es deshalb so schwierig, den Planet der Kinderlosen mit dem Planeten der Familien zu vergleichen und eine Brücke zu schlagen. Die Welten liegen oft einfach zu weit auseinander. Ich zumindest hatte zwar eine vage Vorstellung wie es ist, Mutter zu sein, aber die Realität war dann völlig anders. Umgekehrt merke ich oft, dass Menschen ohne Kinder mit meiner Welt nichts anfangen können.

Vielleicht muss man die Frage auch anders formulieren: Haben Kinder etwas mit dem persönlichen Glück zu tun? Für die einen ja, für die anderen nein. Für die einen gehören Kinder zum Lebensglück dazu, andere finden Glück und Erfüllung in einem Leben ohne Kinder. Ich glaube, Kinder machen nicht generell glücklicher. Aber wer sich schlussendlich für Kinder entscheidet, darf sich freuen – diese einzigartige Form von Glück zu erleben. Hier bin ich eindeutig parteiisch für die Eltern: dieses spezielle Stück vom Glück gibt’s eben nur mit Kindern.

Ein Beitrag von unserem Gastautor Harald Saller:Mercedes SL 280 Armaturen Foto Harald saller

Nein, liebe Leute, ich bin noch lange nicht in der Midlife-Crisis. Solche Fragen musste ich mir gefallen lassen, als ich mir Ende September 2012 einen Oldtimer gekauft habe. Ich war und bin schon seit ich Denken kann ein Fan von diesen alten Gefährten. Dieser spezielle Geruch, die zeitlosen Formen und die simple Technik, die oft dahinter steckt, haben mich stets fasziniert und interessiert. In den vergangenen Jahren war ich daher des Öfteren auf Oldtimer-Messen, um mir einen Überblick zu verschaffen, welches Fahrzeug für mich in Frage kommt – und da stach mir die 107er Baureihe von Mercedes Benz ins Auge. Ein alltagstaugliches Cabrio, schöne Formen, ein unverwüstlicher Motor und ein guter Werterhalt –  all das waren Kriterien bei meiner Suche. In wirtschaftlich schwierigen Zeiten stellt sich oft die Frage, was man mit erspartem Geld machen soll. Sparbücher bringen keinen Gewinn und Aktien sind riskant, warum also nicht in etwas investieren, das einem sowohl Spaß macht, als auch eine hohe Wahrscheinlichkeit auf Wertsteigerung bietet.

Diese Suche hat an die drei Jahre in Anspruch genommen, Ich wollte ja schließlich ein fahrbereites Auto mit wenigen Kilometern. Im September 2012 war es so weit. Ich bin mehr oder weniger durch Zufall  auf einen wunderschönen, silbernen Mercedes Benz 280 SL aus dem Jahr 1980 gestoßen. Er hatte lediglich 70.800 Kilometer auf dem Tacho. Schon beim ersten Probesitzen wusste ich „Ja, das wird bald meiner sein.“ Nach einem Ankaufstest beim ÖAMTC, der sehr positiv ausfiel und ein paar kleineren Reparaturarbeiten durfte ich meinen 280er in Empfang nehmen. Es war ein herrliches Gefühl, mit offenem Verdeck durch Salzburg zu cruisen – die staunenden Blicke der Leute waren mir sicher. In wenigen Tagen ist es nun wieder so weit. Mein Benz wird nach einer Ruhephase von sechs Monaten ausgewintert. Das gemütliche Cruisen und das damit verbundene Entschleunigen kann also weiter gehen.Mercedes Benz SL 280 Foto Harald Saller

Wer nun ebenfalls auf den Geschmack gekommen ist, sich einen Oldtimer zu kaufen, sollte folgende Dinge beachten: Neben dem guten Zustand sollte man sich über eine mögliche Wertsteigerung in den kommenden Jahren informieren. Des Weiteren muss man auch bei der Auswahl der Versicherung sorgfältig sein. Einige Versicherungen bieten sehr günstige Varianten für eine Vollkasko mit niedrigen Steuersätzen speziell für Oldtimer an.