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Die Pimpinelle ist genügsam

Pimpinelle. Wenn man so heißt ist man etwas Kleines, etwas das oft übersehen wird. Pimpinelle könnte auch ein Spitzname sein oder ein Kosename. Die Pimpinelle ist ein Kraut. An langen Stängeln sitzen kleine gezackte Blätter, sehr zart. Die Blüten sind dann rosa bis blutrot. Die Pimpinelle heißt auch „Kleiner Wiesenknopf“, auch sehr schnuckelig finde ich. Sie ist nicht sehr anspruchsvoll. Einen trockenen Boden hält sie gut aus, mag es warm, verträgt aber auch Halbschatten. Sie wird ungefähr 40 Zentimeter hoch. Einmal im Garten lässt sich die Pimpinelle eigentlich nicht mehr vertreiben. Und das ist auch gut so, denn sie ist ein hervorragendes Küchenkraut.

 

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Taglilie und Pimpinelle verfeinern das Käsebrot

Die Blätter passen zu jedem Salat oder auf ein Brot. Auch im Kräutertopfen machen sie sich gut. Sie schmecken sehr würzig, gurkenähnlich und leicht nussig. Gesund ist die Pimpinelle auch, sie hat viel Vitamin C und soll blutstillend sein. Wer nicht schwitzt und nicht so oft auf die Toilette muss ist gut beraten, viel Pimpinelle zu essen. Und für die berühmte „Frankfurter Grüne Sauce“ ist sie ein Muss, neben Petersilie, Borretsch, Kerbel, Kresse, Sauerampfer und Schnittlauch.

Und wer sie nicht essen mag, dem bietet sie einen Augenschmaus mit ihrer zarten Schönheit.

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Christian Wallisch Breitsching erzählt begeisternd von der Kollegienkirche

Tägliche Meldungen von Terror, Grexit, Krise und Streit lassen uns oft vergessen, dass im Kleinen die Welt schöne Momente, gute Gespräche, Hilfe, Miteinander und Respekt bereit hält. Heute war so ein Tag mit vielen Momenten. Menschen sind sich begegnet, haben eine schöne Zeit miteinander verbracht oder sind füreinander da gewesen. Ich habe heute nichts Weltbewegendes erlebt, aber gespürt, dass jeder Augenblick des Miteinanders einen bösen Augenblick löscht.

Schon seit drei Jahren organisiere ich mit Pavo vom Verein Ikubik interkulturelle Spaziergänge. Heute stand die wunderbare Kollegienkirche am Programm, eigentlich die schönste Kirche Salzburgs, nur oft nicht genug beachtet. Über 100 Menschen kamen, neugierig auf dieses Juwel. Es war schön dem Kirchendirektor Christian Wallisch Breitsching zuzuhören. Seine Begeisterung für die Kirche übertrug sich auf uns alle. Salzburger wie Zugewanderte genossen die Geschichten rund um die Kirche. Und es war zu spüren, dass ALLE stolz darauf waren die Kirche in Salzburg zu haben und sie nun ein bisschen besser zu kennen. Unsere Spaziergänge „Miteinander Entdecken“ bringen den Menschen Freude, die Kollegienkirche war heut ein besonderer Höhepunkt dieser Reihe.

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Im Kost Nix Laden Salzburg

Aber das war noch nicht alles an guten Momenten. Das JUZ Iglu und der Verein Synbiose haben vor einiger Zeit etwas Geniales ins Leben gerufen: den Kost-Nix-Laden! Menschen bringen ihre Sachen, die sie nicht mehr brauchen und die noch in Ordnung sind. Die vielen Freiwilligen sortieren und schlichten. Und dann holen sich Flüchtlinge, die Dinge, die sie brauchen. Für eine gerade anerkannte Familie sind das vielleicht Geschirr, Lampen oder Kindersachen. Ein Asylwerber braucht möglicherweise eine zweite Garnitur Kleidung und ein kleines Wörterbuch Deutsch-Englisch. Im Kost-Nix-Laden findet sich fast alles. Es geht sehr leise zu. Die Freiwilligen helfen unaufdringlich und freuen sich auch ein kurzes Gespräch zu führen. Von Mensch zu Mensch.

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Repair Cafe Salzburg feiert den 2. Geburtstag!

Ja und dann war da noch ein kleiner aber bedeutender Geburtstag heute. Das Repair Cafe ist knackige zwei Jahre alt. Ich weiß noch wie heute, als wir beim ersten Repair Cafe vor der Stadtbibliothek in Lehen mit drei ehrenamtlichen Reparateuren begannen. Damals fiel gleich die erste halbe Stunde der Strom aus. Und trotzdem konnte den meisten geholfen werden, die mit ihrem Lieblingsstück da standen und hofften, es nicht wegwerfen zu müssen. Mit jedem Repair Cafe kamen mehr Leute. Über 40 ehrenamtliche ReparateurInnen engagieren sich heute. Sie helfen, wenn das Lieblingsspielzeug kaputt ist. Als Belohnung gibt es strahlende Kinderaugen. Oft kommen Menschen, die ganz wenig Geld haben, sich weder eine teure Reparatur noch einen Neukauf leisten können. Und bei den Ehrenamtlichen gibt es ein unglaubliches Miteinander. Alle gehören dazu und jeder kann seine Stärken einbringen. Ob schwer parkinsonkrank, 12 Jahre alt, arbeitslos oder aus Syrien geflüchtet, es ist egal, alle sind ein Team. Und mir geht jedes Mal das Herz auf, wenn ich dabei sei darf.

Und trotz der Horrormeldungen in den Nachrichten, war das ein guter Tag. Weil einfach viele Menschen bei vielen Begegnungen viele schöne Momente hatten.

Arbeiten wir gemeinsam daran, dass diese Momente noch mehr werden!

von Christian Namberger, Oberinspektor i.R.

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Christian in der ländlichen Idylle

Als ich ein sehr junger, sehr braver Bub in den 60ern war, schaute ich oft mit meiner Oma aus dem Küchenfenster im ersten Stock des neu gebauten Sozialwohnblocks, wann denn Opa mit dem Automobil oder Mutti mit dem Fahrrad von der Arbeit kamen. Dabei lief meist im Radio BR1 mit der Erbschleichersendung, in welcher diverse Neffen und Nichten oder Enkelkinder der lieben Tante Gusti zum 70sten gratulierten. Und die Damen waren entzückt von dem Potpourri der Chansons. Daher der heutige Titel des Kapitels, nur zur Erklärung.

Dienstbeflissen wie ich war, der Slogan unserer Firma hieß ja “Ihre Sorgen möchten wir haben“, arbeitete ich selbstverständlich zwischen den Chemos. Ich erwähnte bereits, dass ich mit jeder weiteren Chemo immer weniger Beckenstabilität hatte, da die Polyneuropathie schon sehr fortgeschritten war.  Eine Kundin kam sogar beim Wiederausfolgen der Zulassungspapiere, die ich nach erfolgter Zulassung zurückbrachte, vor die Tür auf den Hof, damit ich mich nicht aus der Limousine hieven musste. Ich reichte ihr alles durch das Beifahrerfenster der havannabraunen Eleganz.

Natürlich möchte man sich dem Verfall nicht Preis geben und denkt, man kann weiter agieren wie bisher. So auch im Privaten.

Einladung ist mein Zauberwort

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Christian ist ein gern gesehener Gast – er isst immer brav den Teller leer ;)

Ich bin mir jetzt nicht sicher, ob ich schon Kund tat, dass ich mich gerne zum Essen einladen lasse. Nun, jetzt ist es raus, ich liebe es. Eine der letzten Einladungen die ich selbst gehend, na ja eher schlurfend, annehmen konnte, war die von der alten Freundin Ingeborg und Freund Thomas, der mit den teuren Dritten. Der Abend war vergnüglich mit reichlich gutem Essen und viel Gelächter. Irgendwann hieß es dann Abschied nehmen und ich ging vorsichtshalber auf die Keramik, um den Weg nach Hause beruhigt antreten zu können. Es kam nicht viel, ich wollte aber auch nicht über Gebühr pressen, man weiß ja mittlerweile, dass das schädlich ist und zu einem Schlaganfall führen kann.  Untergehakt bei der Zwingenbergerin lies ich mich zum Auto begleiten. Ich glitt nicht sonderlich elegant in den saharabeigen Ledersportsitz und fuhr los. Dummerweise rumpelte ich über ein paar Kanaldeckel, was mein Gedärm zu reger Tätigkeit anregte. Ich spürte es rumoren und der Druck wurde immer größer. Die Rosi war ja durch die fortgeschrittene Polyneuropathie nicht mehr die Fitteste und ich hoffte, dass die Ampeln eine grüne Welle haben, dass ich zu McDonald’s in der Alpenstraße komme.

Natürlich wurden meine Hoffnungen nicht erhört, ebenso wenig wie die beim Lotto. Vor der Abzweigung zur Wüstenrot Zentrale musste ich bei Rot stehenbleiben. Bei Grün gab ich unkontrolliert Gas und bog sofort ab, um mit quietschenden Reifen auf dem Parkplatz von besagter Bausparkasse zum Stehen zu kommen. In Windeseile schnallte ich mich ab und wollte hinter einen Strauch laufen um dort meine Notdurft (im wahrsten Sinne des Wortes) zu verrichten. Dies schaffte ich jedoch nicht mehr und so riss ich mir mitten auf der Wiese die Jeans runter und entledigte mich so dem AA. Es war so gegen Mitternacht und die Straße so gut wie nicht befahren. Nicht auszudenken, wenn aus der anderen Richtung ein Wagen abgebogen wäre und mich vielleicht sogar mit Xenon Licht angestrahlt hätte. Ein furchtbarer Gedanke. Wäre ich noch Dauerwellenträger wie Anfang der 80er gewesen, hätte man in der Dunkelheit ja auf einen Königspudel tippen können. Da ich immer Taschentücher dabei habe, machte ich eine grobe Reinigung und zog von dannen.
Als ich letztens mit dem Obus in die Stadt fuhr, sah ich an dieser Stelle nach mittlerweile fünf Jahren einen üppig blühenden Rosenstrauch stehen, was mir ein Lächeln auf die Lippen zauberte.  Weisse Rosen aus A….(Athen? Rosi?)…:-)

Wie ich zu einem Loch in der Lunge kam

nam2Da ein Potpourri ja ein wilder Mix ist, gehe ich ein wenig in der Chemotherapiereihe zurück, genauer gesagt zur zweiten. Nachdem man ja abwarten musste, ob die Chemo anschlägt, wurde nach dem erfolgreichen Feststellen dessen, eine Dose in meine rechte Schulter eingebracht, die mit meiner Ader verbunden wurde. Ich nannte sie einfach Steckdose. Diese wuchs mit meiner Alabasterhaut wieder zu und in die Membrane der Dose konnte man dann ruck-zuck eine Chemo-Nadel stechen. Die anderen wurden wie bisher in die Arme geleitet. Die Ärztin, die mir die Steckdose einoperierte, war scheinbar eine Unerfahrene. Solche kleinen Operationen werden meist mit Lokalanästhesie gemacht. Die nicht so Gute hat dermaßen unkontrolliert rumgefuhrwerkt, dass ich aufschrie. Ich bekam noch eine zusätzliche Betäubung, was aber auch nichts half. Sie hat mir nämlich meine Lunge beschädigt, die dann halbseitig zusammenfiel. Also bekam ich seitlich durch die Rippen einen Schlauch in die Lunge eingeführt, der in einem Wasserkasten unter dem Bett hing. Die Montage dieses Schlauches lies ich aber in Vollnarkose machen, ich mochte da nichts mehr mitbekommen. Das ganze dauerte knapp 10 Tage. Täglich wurde ich im Bett liegend in die Lungenabteilung zur Kontrolle geschoben. Jeder Arzt hatte eine andere Meinung. Einer sagte, man muss operieren, der andere sagte nein, das verheilt auch so. So ging das ca. viermal hin und her und man beschloss, doch zu operieren.

Der OP-Termin war an einem Freitag. Natürlich muss man da nüchtern sein. Sprich, man bekommt kein Frühstück. Und das mir! Der ohne Frühstück gar nicht kann! Ich wartete und wartete, bis endlich um 11 Uhr die Tür aufging und ich einen weißen Kittel reinwehen sah. Ich fragte, ob ich jetzt endlich zur OP geholt werden würde. Der Träger des weißen Kittels war der Chefarzt der Lungenabteilung und er meinte: „So schnell wird nicht operiert“, sah sich das Ganze an und zog ganz einfach den Schlauch raus. Noch kurz verbunden, meinte er lächelnd, das müsste sich übers Wochenende erledigen. Und siehe da, es erledigte sich tatsächlich!

Oje, ich seh den Lektor schon wieder mit den Augen rollen ob der Wortanzahl, aber ich weiß jetzt nicht, was ich streichen könnte.

Deshalb jetzt ganz schnell für diesmal beendet. Für heute passend fällt mir ein Liedchen aus der Erbschleichersendung von Nana Mouskouri ein „weisse Rosen aus Athen” . Auch als verspäteten Dank an Ingeborg, unsere eigene Nana.

P.S.: Das mit dem Rosenstrauch im Vorgarten der Wüstenrot ist leider eine Fiktion. Äh, sagte ich schon, dass ich gerne träume?

Und hier geht es zu Kapitel 8

Es gibt Menschen, die ihr Heimatdorf nur selten verlassen. Sie finden dort alles, was sie brauchen. Ihr Partner stammt von dort, ihr Freundeskreis, ihr gesamtes Umfeld. Früher gab es ein Sprichwort das besagte:“ Bleibe im Land und nähre dich redlich! “
aus1Nicht allen Menschen ist dieses Leben genug und manchen auch nicht beschieden. Sie lernen Fremdsprachen und wollen die Welt kennenlernen und nehmen dafür auf sich, außerhalb ihres Dorfes Fremde zu sein.
Ich habe auch ein Heimatdorf-mittlerweile gibt es dort nur mehr ein Familiengrab. Meine Familie und ich haben das Reise-Gen. Ich kam dabei am weitesten. Ich kenne das Gefühl, alles erst kennenzulernen, die Sprache neu lernen zu müssen, sich dabei auch immer wieder zu blamieren oder einfach nicht verstanden zu werden. Wie schön ist es, nach einer Zeit das Gefühl zu haben, dazugehören zu dürfen, aus der Anonymität in einen Arbeitsprozess einzutreten und
zur Gesellschaft zu gehören. Oder auch nur, auf Geschäftsreisen aufgehoben zu sein.
Es ist immer gelungen, dank meines Willens in anderen Idiomen als meinem in der Kindheit gelernten zu kommunizieren, dank meiner Anpassungsfähigkeit-aber am meisten dank der unglaublichen Liebenswürdigkeit der Menschen, die ich da draußen getroffen habe und die mir mehr Selbstsicherheit vermittelt haben statt sie mir zu nehmen.

In der Heimat integrieren?
Einmal hatte ich große Schwierigkeiten,  mich zu integrieren. Das war, als ich nach einem langen Aufenthalt zurückkam und hier als Fremde behandelt wurde. Es dauerte gut und gerne fünf Jahre bis ich einigermaßen wieder angekommen war. Man hatte mich sogar vergessen.
Ich kann daher gut nachempfinden, wie verzweifelt die Flüchtlinge, die als Fremde hierherkommen, nach Anschluss suchen, nach Freundlichkeit und Selbstbestätigung-alles, was mir die Fremde in reichem Maß gegeben hat.
Sie spüren sie mehr als dass sie die Ablehnung hören. Wenn sie die Sprache können, werden sie als Belohnung lesen können, wie sehr manche Menschen sie ablehnen. Ihnen selbst die Menschenrechte aberkennen wollen. Sie hätten ja in ihrem Dorf bleiben können, so wie hier Menschen bleiben und nie in die Verlegenheit kommen, anders zu sprechen, zu denken, zu handeln wie schon immer.
Abgesehen davon dass diese Dörfer sich mitten in Kriegshandlungen befinden und die fremden Mütter alles daransetzen ihre Söhne in Sicherheit zu bringen-die Welt ist ein faszinierender Ort, auch bei uns und das Fremde hat auch einen Reiz. Zumindest für solche, die sich nicht mit ihrem Dorf zufriedengeben.
Wenn man manche Äußerungen bei uns hört wird diese reizvolle Erfahrung zu einem absoluten Albtraum für den Fremden.
Komisch ist nur dass sich bei uns doch immer mehr Eltern bemühen, auch ihre Kinder ins Ausland zu schicken aus ihren Dörfern-warum nur? Doch nicht etwa wegen besserer Chancen?

ti2Wer kennt es nicht, das Tiramisu. Es gibt das Tiramisu inzwischen in vielen Varianten, aber die ursprüngliche Zusammensetzung finde ich am besten.

Das Tiramisu (tira mi su) stammt aus Venedig und die genaue Bedeutung des Spruches ist nicht wirklich bekannt und somit wird es wörtlich übersetzt und heißt einfach „zieh mich hinauf“. Die Vermutung liegt nahe, dass nach einem üppigen Mahl, was ja bei den Italienern durchaus der Fall ist, die Biskotten, welche in einem starken Kaffee getunkt werden, die Lebensgeister wieder wecken sollen.

Ich finde, dass dieses wunderbare Dessert immer wieder mal auf den Tisch gehört, auch wenn man mit „zieh mich hinauf“ vermuten könnte, dass es sich auf die Hüften hinauf zieht – aber das ist es allemal wert.

Auf jeder Biskottenpackung ist meist ein Rezept angeführt. Ich möchte ein etwas „besseres“ Rezept vorstellen, das ich gefunden habe und das hervorragend schmeckt.

Es kann auch bestens vorbereitet werden.

ti3Das braucht man:

5 Dotter
100 g Staubzucker
250 g Mascarpone
2 Blatt Gelatine
10 g Vanillezucker
1 cl Rum
1 cl Zitronensaft
3 Eiklar
100 g Kristallzucker
100 ml geschlagenes Schlagobers
500 g Biskotten
Rum und starker, kalter Kaffee zum Tränken

Und so geht’s:

ti1Ich habe keine Auflaufform verwendet, sondern das Tiramisu in Einweckgläser gefüllt und somit hatten alle ein eigenes Glas zum Löffeln.

Starken Kaffee und Rum miteinander vermischen.

Gelatine einweichen, ausdrücken und in erwärmtem Rum auflösen.

Für die Creme den Dotter (natürlich Weieregg Eier), Vanillezucker, Staubzucker und Mascarpone cremig schlagen. Dann den Rum mit der aufgelösten Gelatine und Zitronensaft unter die Creme rühren. Eiklar mit Kristallzucker steif schlagen und gemeinsam mit dem bereits vorbereiteten Schlag unter die Creme heben.

Die Biskotten nicht zu sehr durchtränken, dadurch bleibt die Konsistenz etwas fester und es erleichtert das Schlichten in die Gläser.

Beginnen mit den Biskotten, dann Creme, wieder getränkte Biskotten und so weiter. Aufhören mit einer Cremeschicht. Für einige Stunden in den Kühlschrank und kurz vor dem Servieren mit Kakaopulver bestreuen.

Sun, caffè espresso e tiramisù!

In letzter Zeit gibt es laute Stimmen in den Medien über Homöopathie. Sie sei wirkungslos und das sei erwiesen. Alle Berichte über Heilung durch Homöopathie beruhten auf ihrem Placebo-Effekt und der heilenden Wirkung der langen, einfühlsamen Gespräche bei der Behandlung. Schade, dachte ich. Selber bin ich eine große Anhängerin der Schulmedizin, ich hab damit bei mir und in meinem Umfeld viele gute Erfahrungen gemacht. Aber ich hätt’s der Homöopathie gegönnt, endlich anerkannt zu werden – sie ist ja schon über 200 Jahre alt und hält sich wacker im Gesundheitsgeschäft. Vereinfacht gesagt geht’s dabei darum, dass Wirkstoffe in Wasser bzw Zucker (Globuli) verdünnt werden. Höhere Verdünnung bringe stärkere Wirkung – auch wenn man den Wirkstoff dann im fertigen Präparat nicht mehr nachweisen kann. Dünne Geschichte, sozusagen.

Dann war ich im Ars Electronica Centre in Linz. Dort hab ich ein wunderschönes Bild gesehen, von einem Tal in einer Landschaft von roter Erde. Schroffe Kanten, mal breiter, mal schmäler, darunter ließ sich der rauschende Fluss erahnen, rundherum eine steinige Wüste. „Was glauben Sie, was das ist“, fragte der Führer. „Der Grand Canyon“ hab ich sofort geantwortet – klarer Fall, ich war selber schon dort und bin den Rand entlanggewandert. „Nicht ganz“, sagte er. „Es ist eine 1-Cent-Münze, 150.000 mal vergrößert.“

Da hab sind mir Zweifel gekommen: was, wenn wir einfach die Methoden noch nicht haben, um die Wirkung von Homöopathie richtig zu messen? Es gibt einen Haufen Stoffe, die sind physikalisch zu groß um in diese Ritze auf der 1-Cent-Münze reinzupassen. Was, wenn unser Körper die feinstofflichen homöopathischen Wirkstoffe anders aufnimmt, als aufgelöste Tabletten? Wenn wir das Verstoffwechseln von Globuli nur noch nicht abbilden können? Gerade weil wir den Ausgangsstoff nicht mehr nachweisen können, gibt mir das zu denken, denn: wir wissen, dass er drin ist – das konnten wir beobachten. Und alle paar Jahre entdeckt die Wissenschaft was Neues, eine Zelle ist schon lange nicht mehr die kleinste Einheit im Körper. Unsere Wirklichkeit ist so wirklich wie unsere Messinstrumente. Medikamente

Den Placebo-Effekt gibt’s in der Schulmedizin genauso oft. Gott sei Dank, denn: die Wirkung vieler Medikamente der Schulmedizin ist oft auch nicht sehr verlässlich – bei Anti-Depressiva und Schmerzmitteln ist das zum Beispiel so. Medienberichte über Gesundheitsthemen beruhen nur zu zehn Prozent auf nachhaltig gesicherter wissenschaftlicher Forschung. Zu Homöopathie gibt es sehr wenige ernsthafte, große Untersuchungen – dafür aber eine sehr mächtige Pharmaindustrie, die kein Interesse an Konkurrenz hat.

Dünne Geschichte, sozusagen. Zweifel sind angebracht.

Gesundheit! Eure Xela