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von Anisa Halilović

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Anisa Halilović

Prije više od dvadeset godina moja porodica i ja smo bili primorani da napustimo našu domovinu. 1992. godine smo kao izbjeglice otišli iz Bosne i Hercegovine prvo u Hrvatsku, a zatim u Austriju, u Salzburg, kako bismo pobjegli od užasnog rata, od zločina i masakra.

Stigli smo sa nadom da ovdje možemo započeti novi život u miru. Situacija nije bila jednostavna, nismo imali ništa i bili smo sretni što smo našli zemlju i ljude koji su nas prihvatili. Redovno smo pratili vijesti da nebi propustili događanja u Bosni i šta se dešava sa komšijama i rođacima.

Onda se desilo ono najgore: masakar 1995. u Srebrenici. Srebrenica više nije samo ime jednog grada u istočnoj Bosni, Srebrenica je postala simbol strašnih zločina, koji su se događali od 1992. do 1995. godine u cijeloj Bosni i Hercegovini. Srebrenica je simbol za u roku od tri dana 8.372 ubijene osobe, pretežno dječaka i mladića. Svaka brojka je povezana sa jednim tragičnim završetkom nedužnog života.

Kao svake godine, i ove 2015, 11. Jula je ukopano 136 ljudi, čije su kosti nađene u masovnim grobnicama a zatim identifikovane od strane njihovih najblizih. Broj posjetilaca godišnje komemoracije u Srebrenici raste iz godine u godinu. I u gradu Salzburgu su bosanska udruženja, „Stadt Salzburg“ (grad Salzburg), „Friedensbüro“ (zavod za mir) i „Plattform für Menschenrechte“ (platforma za ljudska prava) su organizovali komemoraciju. Iako mnogi Srebrenicu upotrebljavaju za politicke svrhe, svaki posjetilac predstavlja jedan dio nade, kako bi dešavanja u Srebrenici ljudima služila kao opomena, do čega mržnja i neprijateljstvo u društvu dovode i da se protiv toga moramo boriti. Ostali su oni, koji su izgubili svoje najmilije u tom ratu, i koji i danas tragaju za ostacima svojih sinova, muževa i očeva, nadaju se da će oni 20 godina nakon njihove smrti na

i mir. Nisu oni ostali samo tada, u julu 1995., nego i ove 2015.godine 11. jula, kada se završi komemoracija ostaju sami u Srebrenici, sami sa svojom tugom, sa neizvjensnosti gdje se nalaze kosti njihove rodbine i sa sigurnosti da mnogi od onih koji su počinili zločine nisu odgovarali za svoja djela. Ostala sam i ja, moji roditelji su me uspjeli spasiti od onoga što je nama samo iz medija poznato. Spasili su me od onih, koji bi možda i meni oduzeli život, kao jednoj djevojčici iz Srebrenice, koju je srpski vojnik uzeo iz ruku njene majke, da joj da da pije, ali to nije učinio, nego je vratio majci njezinu ružicu, kako ju je zvala, bez glave. Nisam završila tako, nego sam dobila novi život u novoj zemlji, kao i mnoge druge izbjeglice iz Bosne, koje su protjerane iz svoje domovine. Tamo gdje su planirali svoju budućnost, gdje su imali egzistenciju, iz jednog u drugi dan njihov život i njihovo pravo na slobodu su postali borba. Nisu više vidjeli veliku budućnost pred sobom, nego su se pitali kako preživjetie taj dan i kako spasiti svoju djecu. Na takav način sam i ja došla u Austriju, državu koja mi je vratila moja prava. Bila sam na sigurnom, moji roditelji se nisu morali bojati za moj ili njihov život. Cijela Austrija i grad Salzburg su u to teško vrijeme mnogim izbjeglicama iz bivše Jugoslavije pružili pomoć. Vremenom je Austrija za neke postajala druga domovina, mjesto gdje se osjećaju sigurnim i prihvaćenim, sve ono što izbjeglicama treba. Danas smatram svojim zadatkom da one, koji su svoju domovinu napustili iz sličnih razloga kao moji roditelji, dočekam: u jednom gradu, koji će možda postati njihova nova domovina kako bi i oni osjetili šta to znači živjeti na sigurnom, gdje će imati osjećaj dobrodošlice, te da ponovo ili možda po prvi put u svom životu dobiju sva njihova prava.

Lernen aus Srebrenica

Vor mehr als zwanzig Jahren waren meine Familie und ich gezwungen, unsere damalige Heimat zu verlassen. 1992 flohen wir von Bosnien-Herzegowina nach Österreich, Salzburg, um dem schrecklichen Krieg, den Gräueltaten und den Massakern zu entkommen. Wir sind angekommen mit der Hoffnung, dass wir ein neues Leben in Frieden aufbauen können. Die Müdigkeit nach der schwierigen Reise stand uns ins Gesicht geschrieben, wir hatten nur die Kleidung mit, die wir anhatten und waren froh darüber, dass uns Menschen empfangen haben und uns willkommen hießen in unserer „neuen Heimat.“ In Österreich verfolgten wir die Nachrichten regelmäßig, um auf dem neuesten Stand zu bleiben, wie es Verwandten, Freunden und Bekannten wohl im Krieg in Bosnien geht. Dann der Schock: Das Massaker 1995 in Srebrenica. Es ist nicht lediglich der Name einer Stadt im Nordosten Bosniens, Srebrenica ist zum Symbol der menschenunwürdigen Grausamkeiten geworden, die sich von 1992 bis 1995 in Bosnien und Herzegowina abgespielt haben. Srebrenica steht für die innerhalb von drei Tagen 8.372 Ermordeten, überwiegend Jungen und Männer im wehrfähigen Alter. Jede Opferzahl ist mit einem tragischen Einzelschicksal verbunden.

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Gedenken an Srebrenica in Sarajewo

Wie jedes Jahr wurden auch heuer, im Jahr 2015 am 11. Juli, 136 Menschen beigesetzt, deren Knochen in Massengräbern gefunden und identifiziert wurden. Die Zahl der BesucherInnen, die dieser Gedenkveranstaltung beiwohnen steigt von Jahr zu Jahr. Auch in Salzburg fand eine Gedenkveranstaltung der bosnischen Vereine, der Stadt Salzburg, des Friedensbüros und der Plattform für Menschenrechte statt. Auch wenn die Gedächtnisfeier in Srebrenica vielfach zu politischen Zwecken missbraucht wird, stellen jede einzelne Besucherin und jeder einzelne Besucher auch gleichzeitig einen Funken Hoffnung mehr dar, dass die Geschehnisse in Srebrenica den Menschen als Erinnerung und Warnung dienen, was Hass und Feindseligkeit in einer Gesellschaft bewirken können und dass dem entgegengewirkt werden muss! Zurückgeblieben sind jene, die ihre Liebsten in diesem schrecklichen Krieg verloren haben, die auch heute noch nach den Überresten ihrer Kinder, Männer und Väter suchen und hoffen, dass diese 20 Jahre nach ihrem Tod nun endlich die letzte Ruhe finden können. Sie sind nicht nur damals im Juli 1995 zurückgeblieben, sondern werden auch heute wie jedes Jahr wieder nach der Gedenkveranstaltung und Beisetzung am 11. Juli zurückgelassen in Srebrenica, allein mit ihrer Trauer, mit der Ungewissheit mancher, wo sich die Überreste ihrer nächsten Verwandten befinden und mit der Gewissheit, dass viele Urheber dieser Gräueltaten noch immer nicht zur Verantwortung gezogen wurden. Zurückgeblieben bin auch ich, geflüchtet vor all den Schreckensbildern, die wir nur aus den Medien kennen. Geflüchtet vor jenen, die vielleicht auch mir das Leben genommen hätten, wie jenem Mädchen aus Srebrenica, das nur wenige Tage alt war und das die Soldaten der serbischen Armee ihrer Mutter aus den Armen genommen hatten und es ihr enthauptet zurückgaben.

Doch ich habe Zuflucht gefunden, so wie auch viele andere Menschen aus Bosnien, die aus ihrer Heimat vertrieben wurden. Wo sie ihre Zukunft planten und wo sie sich eine Existenz aufgebaut hatten, wurde ihr Recht auf Freiheit und ihr Recht auf Leben von einem Tag auf den anderen zu einem Kampf. Sie sahen nicht mehr eine rosige Zukunft vor sich, sondern fragten sich, wie sie den Tag überleben und ihre Kinder in Sicherheit bringen konnten. Auf diese Weise gelangte ich nach Österreich, ein Land, in dem mir meine Rechte wiedergegeben wurden. Ich war in Sicherheit, meine Eltern mussten nicht mehr um ihr eigenes und um mein Leben bangen. Ganz Österreich und auch die Stadt Salzburg boten in dieser schwierigen Zeit vielen Flüchtlingen aus dem ehemaligen Jugoslawien Zuflucht. Im Laufe der Jahre wurde Österreich zu ihrer Heimat, zu einem Ort der Geborgenheit, der Sicherheit und des Miteinanders, nach dem sich die Geflohenen so sehr sehnten. Heute sehe ich es als meine Aufgabe an, andere Menschen, die aus ähnlichen Gründen wie meine Eltern geflüchtet sind, hier willkommen zu heißen: in einer Stadt, die vielleicht auch zu ihrer Heimat wird, die ihnen aber auf jeden Fall ein Gefühl der Sicherheit bietet und wo sie als Menschen behandelt werden, mit all ihren Bedürfnissen und Rechten.

Der Text ist aus dem Menschenrechtsbericht 2015 der Plattform für Menschenrechte

Der Titel war es, der mich neugierig machte auf das Theaterstück von Alois Hotschnig im Schauspielhaus Salzburg. Und weil es mir immer noch im Kopf rum spukt, schreibe ich jetzt  einfach drüber!
Die Dauer war mit 2 Stunden und 40 Minuten angegeben – das machte mir ein wenig Sorge, dass ich das Interesse verlieren könnte, aber wie sich herausstellte, war dies keineswegs der Fall.

Ich kann vorweg nehmen, dass es mir wirklich gut gefallen hat und ich es unter dem Prädikat wertvoll und sehenswert weiter empfehlen möchte.

Was bedeutet alt werden – die Menge der Kerzen auf der Geburtstagstorte, die Wehwehchen die im Alter zunehmen, die Vergesslichkeit oder der veränderte, sich wiederholende Gesprächsstoff, den ein Ehepaar miteinander führt oder einfach dass Mann/Frau so alt ist, wie sie sich fühlen.
Im Theaterstück werden unterschiedliche Lebensabschnitte eines alten Ehepaares dargestellt. Hauptsache miteinander zu Hause leben, auch wenn es Essen auf Rädern gibt. Post-Ist, die der Mann ständig mit sich trägt, damit er nichts vergisst, das Entsetzen, das sich in seinem Gesicht widerspiegelt, als er erzählt, wie er das Salz vergessen hat, weil er unbedingt die Butter nicht vergessen wollte. Ich ertappe mich, dass mir das heute schon passiert, ich schiebe diesen Gedanken schnell beiseite und denke, ich bin doch noch nicht alt. Der Beginn der Demenz, die Sorge der Frau um ihren Mann und die Hilflosigkeit der Angehörigen. Wird es so werden das Leben im Alter, frag ich mich?

Der Teufel und die Ärztin 
Der Schlaganfall und die damit verbundene körperliche Einschränkung, sich nicht mitteilen können, unverstanden bleiben – übrigens sehr gut gespielt – die Bedrohung, wenn das Vergessen nicht mehr die Butter betrifft, sondern den Herd, der nicht ausgeschalten wurde. Auf einmal allein zu sein, nicht mehr den lieben Menschen an der Seite zu haben, sich im Kreis drehen und Angst davor haben verrückt zu werden oder dass andere einen für verrückt halten. Die Szenen im Seniorenheim haben etwas Surreales. Eine Ärztin, die mit viel Rauch und Boshaftigkeit dargestellt wird – so als wäre sie mit dem Teufel im Bunde – der Teufel könnte die Krankheit, die Einsamkeit sein. Obwohl die Welt kleiner wird und die Themen sich um Essen, Krankheiten und wann wer zu Besuch kommt drehen, ist das Stück voll Ironie und skuriller Ideen. Um den Tag nicht zu lang werden zu lassen, könnte man doch einfach nach dem Aufstehen, nochmal zu Bett gehen um später wieder aufzustehen, dann wäre schon einiges an Tag geschafft.  IMG-20160323-WA0000

Die Zwangsjacke

Verschiedene Charaktere im Seniorenheim, ein Mann der täglich ins Cafe Zentral geht, weil er das immer getan hat, wortgewaltige Monologe von sich gebend.
Eine Frau, die tatsächlich über 80 Jahre ist, die erzählt, dass sie im Leben immer zu spät war, im Gegensatz zu ihrem Mann. So pünktlich wie er im Leben war, so  pünktlich ist er gestorben, wie es die Ärzte vorhersagten. Sie ist ja immer zu spät und lebt deshalb noch und während sie das erzählt, streckt sie ihr Bein geschmeidig gen Himmel – allein beim Zusehen bekomme ich einen Krampf.
Eine junge Frau wandert ständig die Wand entlang, in der Hand ihren Koffer, wartend, dass ihr Mann sie abholt. „Solange ich sitzen kann, steh ich lieber“, verzweifelt getrieben und suchend erweckt sie mein Mitleid, dass sich beim Anblick ihres triumphierenden Lächelns, als ihr die Namen, von wem auch immer, wieder einfallen, in Bewunderung verkehrt. Die Ehefrau die Sorge hat, eine Jacke verschrieben oder gar geschenkt zu bekommen, egal aus welchem Stoff, ob gestrickt, genäht, kurz oder lang – sie will keine. Keine Jacke – die einen vielleicht einzwängt im Tun, im Handeln und im Denken, die einem die Selbständigkeit nimmt.

Fast könntet ihr meinen, das Stück wäre deprimierend, doch ich hatte nie ein Gefühl der Schwere, nachdenklich ja, aber nicht deprimiert. Das Alter wird zum Teil von äußeren Faktoren bestimmt, auf die wir keinen Einfluss haben, aber auch von einem Selbst und ganz viel vom Umgang  mit „unseren Alten“.

Gegenwart und Vergangenheit vermischen sich – bietet das Leben genug Erinnerungen auf die wir zurück greifen können, Reisen die man gemacht hat und die wieder gemacht werden können, ob zwischen den Supermarktregalen oder im Sitzen, da läuft es sich nämlich besser davon.

Wer neugierig geworden ist: Termine gibt es hier!

„Ihr Mörder täuscht euch, wenn ihr meint unser Europa und unsere Lebensweise und unsere Lebenshaltung zerstören zu können. Ihr Mörder wollt das Böse in unseren Alltag bringen, Zwietracht zwischen den Menschen säen, die Herzen hart machen. Dem Misstrauen mehr Platz schießen und bomben. Ihr täuscht euch und ihr werdet dafür auf dieser Welt und in der anderen Welt bezahlen. Denn immer noch hat in der Geschichte das Gute gesiegt, das Vertrauen und die Zusammenarbeit der Menschen, die guten Willens sind!“

Das habe ich nach Anschlägen von Paris geschrieben. Und es gilt auch nach Istanbul und Brüssel und all den anderen Orten, in denen die Mörder zuschlagen. Ich will auch nicht von Terrorristen reden, von IS- Kämpfern oder wie immer sie in den Medien noch genannt werden.

Es sind Mörder und Geiselnehmer. Sie haben nur eine Botschaft: Den Tod zu bringen. Das ist ekelhaft, bedarf keiner Analyse und keines Nachdenkens über ihr Tun. Sie sind Mörder und Geiselnehmer. Sie haben kein Mitgefühl, nehmen Millionen Menschen in Geiselhaft. Sie wollen einen Keil zwischen die Menschen treiben. Sie wollen, dass sich Menschen verschiedener Kulturen und Sprachen entfremden. Dass sie sich misstrauen und am Ende hassen. Das wird ihnen nicht gelingen. Denn viele Menschen rücken zusammen. Wenn es in Istanbul Tote gibt, dann ist mein Herz umso mehr bei meinen muslimischen Freunden dort. Und sie denken an uns, wenn in Brüssel die Bomben hochgehen, weil auch dort ein Mensch ist, denn wir kennen und lieben. Unsere Herzen rücken zusammen, die Mörder und Geiselnehmer können uns nicht auseinanderreißen.

Wir gehören zusammen und unsere Religion ist das Miteinander und der Frieden!

Bild: https://twitter.com/MazelGalerie

von Gottfried Zlanabitnig

Frauen und Männer haben zum Glück eine andere Sichtweise zum Thema „Putzen“ .

Eine Küche,  in der Karwoche zu reinigen heißt, für mich als Mann:  … nicht nur den Schmutz zu entfernen, sondern auch Schaniere zu schmieren … das Holz, mit neuen Nährstoffen zu imprägnieren und … selbstverständlich das Geschirr wieder einmal ohne offensichtlichen Grund ,  in den Geschirrspüler zu geben … auch den Geschirrspüler zu reinigen …. und  … und … therapeutisch daran ist, sich Zeit zu nehmen, zum Reinigungsvorgang, was wir darunter auch immer verstehen … und was ist daran spirituell?

Den Staub des letzten Jahres, wenn wir ihn auch nicht immer wahrnehmen, zu entfernen … entfernter Staub führt zu einer besseren Atmung, endlich wieder einmal frei durchatmen können …. was gibt es Schöneres?

Ostern kann kommen …  :)

Die finanzielle Unterstützung von Diakonie, Samariterbund, Rotem Kreuz, Caritas und anderen wollen Finanz- und Innenministerium kürzen. Nämlich um die Spenden, die die karitativen Organisationen für die Flüchtlingsarbeit bekommen haben. Die Empörung ist groß seit dieses Ansinnen an die Öffentlichkeit gelangt ist. Zu Recht!

  • Ohne die NGOs hätte in Österreich die Anzahl der Flüchtlinge, die seit September unser Land passiert haben nicht versorgt werden können. Besonders im September waren es die NGOs, die vorbildlich die Erstversorgung übernommen haben. Da hat der Bund noch geschlafen als die Freiwilligen schon Essen und Hygieneartikel verteilt haben.
  • Ich spende sicher kein Geld, um dann damit den Staat zu entlasten. Mit meiner Spende will ich klar karitative Einrichtungen unterstützen und nicht den Bund beim Einsparen von Förderungen. Das ist Frotzelei und trägt nicht dazu bei  Vertrauen in den Staat zu behalten.
  • Ich möchte mir nicht vorstellen, wie es in unserem Land mit der Solidarität ausschaut, wenn wir die NGOs nicht hätten. Statt in einem guten Miteinander die Herausforderungen zu meistern gehen Ministerien auf Konfrontation.

Natürlich stellen so viele Menschen auf der Flucht jeden Staat vor eine große Herausforderung. Trotz jahrelanger Mahnungen von ExpertInnen war Österreich im September gehörig überrascht als Zigtausende Menschen kamen. Ohne die große Hilfsbereitschaft vieler BürgerInnen und dem Einsatz der NGOs hätte das nicht so bewältigt werden können. Es haben alle zusammengeholfen. So habe ich es in der Stadt Salzburg erlebt. Dort, wo konkret gearbeitet wurde, hat man sich gegenseitig wertgeschätzt und unterstützt. Das scheint an der Bundespolitik vorüber gegangen zu sein, sonst gäbe es dieses Ansinnen nicht, die erhaltenen Spenden bei den Förderungen an die NGOs einzubehalten.

Also Miteinander und nicht Gegeneinander!

Wertschätzung statt Geringschätzung!

Das erwarte nicht nur ich mir von der Bundespolitik, oder?

Bunt waren sie die 1950er Jahre, zumindest in der Mode. Und laut, zumindest wenn Rock’n Roll gespielt wurde. Aber sonst staubte es gehörig, auch in Ku’damm 56. Mutter Schöllack, Tanzschulbesitzerin, und ihre drei Töchter im Berlin der 1950er Jahre. Die Nazizeit ist vorbei, aber die Menschen sind noch nicht frei. Die Vergangenheit holt sie ein, trotz aller Bemühungen alles hinter sich zu lassen.

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aus: Die vollkommene Ehe von Van der Velde

Alles, was uns heute selbstverständlich ist, hat damals nur im Verborgenen existiert, wurde geleugnet oder verschwiegen. Der Ehemann der einen Tochter geht abends gerne in den Park, Homosexualität stand damals noch unter Strafe. Der Arzt, den die andere Tochter anhimmelt, beginnt seine Karriere im KZ und therapiert mit Elektroschocks. Und Monika, die dritte Tochter, ist das hässliche Entlein. Vergewaltigt und niemand glaubt ihr, dass sie es nicht wollte. Ihre Geschichte ist der rote Faden und gibt Hoffnung, dass frau es trotz aller Widrigkeiten schaffen kann. Im Rock’n Roll kündigt sich schon der Aufstand der 1968er Generation an.

Und mein Blick fällt aufs Bücherregal. Da steht doch dieser alte Schinken „Die vollkommene Ehe“ von Van de Velde. Ich schaue Ku’damm 56, blättere gleichzeitig im Buch, das damals als gefährlich eingestuft wurde von der Katholischen Kirche. Zu aufklärerisch. Heute ist es überholt, wie so vieles aus dieser Zeit.

Aber es ist ratsam in diese Zeit einzutauchen. Damit wir wissen, wie gut es ist, dass wir uns gesellschaftspolitisch rasant weiterentwickelt haben. Innerhalb von zwei Generationen.

Hier die weiteren Sendetermine: Ku’damm 56