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Istanbul – Menschen Menschen Menschen

Seit 1996 reise ich regelmäßig nach Istanbul. Immer wieder fragen mich Freunde, Bekannte und Fremde nach Tipps für Istanbul. Nun möchte ich in drei Teilen meine Tipps und Erfahrungen weitergeben. In Teil 1 erfahrt ihr, was man unbedingt sehen muss. Teil 2 befasst sich mit besonderen Einkaufstipps. Und Teil 3 widmet sich dem Essen und Trinken.

Bevor wir mit dem Sightseeing beginnen, sollt ihr wissen, wo man gut nächtigen kann:

Für die schmale Geldbörse empfiehlt sich das Yeni Saray Hotel http://www.yenisarayotel.com/ in Üsküdar. Es hat 2 Sterne, ist gepflegt und zentral gelegen. Wer es ein bisschen komfortabler haben möchte, sollte ins Harem Hotel http://www.haremhotel.com/de/ im gleichnamigen Stadtteil. Das 3 Sterne-Hotel bietet von den Zimmerbalkonen aus einen fulminanten Ausblick auf die Altstadt. Für die warme Jahreszeit gibt es auch einen Swimming Pool zum Abkühlen. Und die Luxusvariante einer Unterkunft ist das Sözbir Hotel http://www.sozbirbosphorus.com/ , wiederum in Üsküdar. Alle drei Häuser liegen auf der asiatischen Seite Istanbuls. Um von A nach B zu kommen ist es gut sich eine IstanbulCard zuzulegen. Mit dieser Karte fährt man auf allen Transportmitteln: Schiff, Fähre, UBahn, Standseilbahn, Gondel, Bus, Straßenbahn. Nur für die Bosporusfahrt und den Dolmus, das Sammeltaxi) muss man extra zahlen.

Los geht’s:

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Hagia Sophia – heilige Weisheit!

TOPKAPI SARAY: Ohne geht nicht. Das Besondere ist die Architektur des Palastes. Nicht a la Versailles oder Schönbrunn, sondern eine Anordnung vieler Gebäude, so wie die nomadischen Türken eine Zeltstadt angelegt haben. Der Besuch des Harem ist nicht so prickelnd, es sieht dort aus wie in den anderen Gebäuden auch, den Eintritt kann man sich sparen. Für Opernfans gibt es im Juni/Juli immer Mozarts „Entführung aus dem Serail“ am Originalschauplatz.

HAGIA SOPHIA: wer dort nicht war, war nicht in Istanbul! Der schönste Kirchenbau, fast 1500 Jahre alt- keine Ahnung, wie die damals so etwas Außergewöhnliches bauen konnten. Man muss unbedingt auf die Galerie gehen. Das Raumerlebnis in der Hagia Sophia ist überwältigend. http://zartbitter.co.at/gesellschaftspolitik/die-katze-in-der-hagia-sophia/

YEREBATAN Saray: ist die größte Zisterne (Wasserspeicher) gleich bei der Hagia Sophia über die Straße. Aufpassen, es ist ganz glitschig drinnen. Super mystische Atmosphäre und spooky, wenn das Licht ausgeht, James Bond lässt aus Moskau grüßen.

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Blick von der Süleymaniye Moschee

Holzhäuser: Hinter der Hagia Sophia ist eine Straße mit original osmanischen renovierten Holzhäusern, so wie Istanbul bis ins 19. Jahrhundert durchgängig ausgeschaut hat.

SULTAN AHMET MOSCHEE oder BLAUE MOSCHEE: eine schöne Moschee, deren blaue Iznik-Kacheln beeindruckend sind. Allerdings kann man in der Moschee das Flair nicht richtig genießen, da sich die Massen durchschieben.

SÜLEMANIYE MOSCHEE:  richtig schön ist es in dieser Moschee, erbaut vom berühmtesten osmanischen Architekten Sinan. Hier sind viel weniger Touristen und man kann die religiöse Atmosphäre spüren. Unbedingt hinter die Moschee gehen, dort gibt es einen fulminanten Blick über das Goldene Horn und den Bosporus.

Abgesehen von den großen Moscheen (Blaue Moschee und Süleymaniye) gibt’s noch die EYÜP Camii (Moschee): Sie ist der drittheiligste Ort für die Muslime (nach Mekka und Jerusalem), hier liegt der Fahnenträger des Propheten Mohammed begraben. Ein Wallfahrtsort, wo man die kleinen frisch beschnittenen Jungs im Prinzengewand hinbringt. Von dort geht’s rauf durch den Friedhof zum Cafe Pierre Loti (Pierre Loti war ein französischer Schriftsteller, der sich der Legende nach hier immer mit einer Haremsdame getroffen hat), direkt über dem Goldenen Horn. Schön und friedlich, direkt über dem riesigen Friedhof.

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Mosaik im Chorakloster

KARIYE CAMII oder Chorakloster: einfach mit dem Taxi hinfahren. Dort gibt es die schönsten byzantinischen Mosaike aus dem 13. Jahrhundert. Mein Favorit ist der Leprakranke, der von Jesus geheilt wird!

ISTIKLAL CADDESI: vom Taksimplatz (dort wo der jetzt berühmte Gezipark ist)spaziert man die Istiklal vorbei am Galatasaray Gymnasium. Nach hundert Metern links gehe ich immer in die St. Antonius Kirche, um eine Kerze anzuzünden.Am Ende der Istiklal Caddesi geht links eine kleine Straße weg: hier ist gleich zu Beginn das Derwischkloster, am Sonntag gibt’s hier immer Vorführungen. Die Straße runter sind lauter Musikgeschäfte (hierher kommen für alle Spitzenbands der Welt die Teller für die Schlagzeuge). Nach etwa 400 Metern steil bergab ist der Galataturm, unbedingt rauf, der Blick ist göttlich (Kirchtürme suchen, es gibt so viele Kirchen in diesem Viertel rund um Galata)! Dann einfach Richtung Meer hinunter (vorbei am österreichischen Krankenhaus und österreichischen Gymnasium) und am besten mit dem Tünel wieder rauffahren in die Istiklal Caddesi. Rund um die Istiklal Caddesi ist auch das Fortgehviertel in Istanbul. Es gibt tausende Bars vom Keller bis unters Dach und für jeden Geschmack ist etwas dabei: Türkisch traditionell, Jazz, Disco, Livemusik, Bauchtanz- einfach alles.

ORTAKÖY: Am Sonntag zu empfehlen, da gibt’s einen Markt und hier trifft sich die Jugend Istanbuls zum Flanieren, Tee trinken und spielen. Ist kurz vor der 1. Bosporusbrücke auf der europäischen Seite. Die wunderbare Ortaköy Moschee ist gerade frisch renoviert. Von hier kann man auch einen Spaziergang durch den Yıldız Park machen und mittendrin ist ein schönes Köşk zum Tee trinken, einfach von Ortaköy in Richtung Besiktas gehen und dann vorm Cigaran Kempinski rechts rauf.

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Villa am Borporus

BOSPORUSFAHRT: Unbedingt mit der offiziellen Fähre fahren, die Touren beginnen in Eminönü und bis zum Endpunkt „Anadolu Kavagi“ fahren. Dort geht man auf die alte genuesische Ruine hinauf, lässt sich den Wind ins Gesicht blasen und genießt den Blick übers Schwarze Meer. Natürlich empfiehlt es sich auf dem Schiff draußen zu sitzen. So kann man die wundervollen Villen am Bosporus bewundern, viele von ihnen sind nur aus Holz gemacht, waren und sind die Sommerresidenzen der Reichen.

PRINZENINSELN: Wer genug Zeit hat, sollte unbedingt auf eine der Prinzeninseln fahren, die Schiffe legen in Kabatas ab. Die „Büyük Ada“ ist die letzte, größte und überlaufenste. Die anderen sind kleiner und beschaulicher. Ich habe schon 2 Wochen Badeurlaub auf Burgazada gemacht und keine Minute bereut. Keine Autos nur Pferdekutschen und Fahrräder!http://zartbitter.co.at/gesellschaftspolitik/burgazada-es-kreischt-miaut-und-wiehert/

KUZGUNCUK: „Mein Stadtteil“ auf der asiatischen Seite, direkt vor der ersten Bosporusbrücke. Klein, charmant, dörflich, multikulturell. Und es gibt einiges zu entdecken. http://zartbitter.co.at/gesellschaftspolitik/kuzguncuk-multikulti-einst-und-jetzt/

Wenn ich etwas Wichtiges vergessen habe, bitte einfach einen Kommentar dazu schreiben!

Zu Teil 2 http://zartbitter.co.at/kultur/wohin-istanbul-teil-2/

Peter Quill [Chris Pratt] ist ein gerissener Plünderer/Pirat und er hat einen coolen Hüftschwung drauf, wenn er sich auf einem verwüsteten Planeten geschmeidig durch Ruinen bewegt und dabei kleine, fiese Biester auch noch ganz nebenbei eliminiert. Sein Ziel ist jedoch, etwas sehr Wertvolles aus der Ruine mitzunehmen. Doch ganz offenbar handelt es sich um mehr als bloß um ein Artefakt, denn ein größenwahnsinniger Möchtegern-Universumsbeherrscher hat seine Schergen geschickt, um Peter die metallene Kugel zu entreißen. Peter, der sich den Gangsternamen Star-Lord gegeben hat, entkommt knapp aber elegant – mit seinen tänzerisch selbstbewussten Moves. Doch bald hat er noch mehr Leute auf den Fersen. Als Verbündete schart er ein paar untypische Helden um sich: die Attentäterin Gamora [Zoe Saldaña], einen Cyborg-Waschbären namens Rocket [Stimme im Original: Bradley Cooper], das humanoide Baumwesen Groot [Stimme im Original: Vin Diesel] und das raue, rotgemusterte Muselpaket Drax [Dave Bautista]. Gemeinsam werden sie die Guardians of the Galaxy.

Guardians PlakatPeter Quill ist der Indiana Jones im Universum der Marvel Comic-Verfilmung „Guardians of the Galaxy“, das mit seiner Vielfalt an Wesen und Kulturen an den Phantasiereichtum der ersten „Star Wars“-Filme erinnert. Und das Beste: Der temporeiche Film ist perfekt von einem Soundtrack der groovigsten Hits der 70er Jahre untermalt. „Hooked on a Feeling“, „Come and Get Your Love“, „Ain’t No Mountain High Enough“ – sie alle finden sich auf einem Mix-Tape, das Peter als kleiner Junge 1988 von seiner Mutter bekommen hat, kurz bevor er von einem Raumschiff entführt wurde. Diese Kassette und der dazugehörige original Walkman sind für ihn wertvoller als alles andere. Wertvoller sogar als das von ihm gestohlene Artefakt. Wohlgemerkt enthält dieses einen Stein, dessen Kraft unbeschränkte Macht verleiht und sogar ganze Welten zerstören kann.

Chris Pratt, ist bekannt als der liebenwerte, begeisterungsfähige, aber auch recht infantile Andy aus der Comedy-Serie „Parks and Recreation“ – eine Figur, die ich sehr gerne mag. Doch hat er auch das Zeug zum Leading Man in so einem actiongeladenen Science Fiction-Spektakel? Er hat. Gut trainiert und ohne Bauch hat auch sein Gesicht ein bisschen ein wenig mehr Kontur als früher – passend für die Rolle des geschickten Fighters Peter Quill alias Star-Lord. Und dennoch scheint auch in dieser Rolle oft der übergroße 10-Jährige durch, den Chris Pratt in „Parks“ darstellt. Und dadurch rettet er nicht nur den Planeten Xandar und wahrscheinlich die ganze Galaxie, sondern auch den Spaß. Denn wo sonst in Blockbuster-Filmen nur vereinzelt halblustige Pointen eingestreut werden, ist hier Humor ein zentrales Element, das den ganzen Film über für eine leichte Stimmung sorgt.

Hauptdarsteller Christ Pratt auf der  Comic Con San Diego 2013 (Foto: Gage Skidmore)

Hauptdarsteller Christ Pratt auf der
Comic Con San Diego 2013
(Foto: Gage Skidmore)

„Guardians of the Galaxy“ ist in den USA schon längst der erklärte Sieger unter den Blockbustern dieses Kinosommers. Er ist es besonders weil er nicht nur auf das heutige Teenager-Publikum zugeschnitten ist, sondern auch die Kinder der 70er und 80er Jahre auf ihre Kosten kommen. Das ist nicht erwiesen, ich behaupte das jetzt einfach mal so. Denn: So gut unterhalten hab ich mich seit dem ersten Indiana Jones nur selten gefühlt.

Meine Bewertung auf IMDB: 9 Punke
„Indiana Jones“ meets „Star Wars“ – verschmolzen mit 3D-Technik und Erzähltempo des Jahrs 2014. Ein moderner Action-Spaß, der fast ein wenig nostalgisch macht.

 

 

 

Hier der Trailer: https://www.youtube.com/watch?v=Y8Dig8JgqRs

 

 

aaaWir sind kein Wetterblog. Weder für schlechtes noch für gutes Wetter. Aber die Jahreszeit bringt es mit sich, dass das Wetter natürlich Thema ist. Schon der letzte Winter, der ja kein Winter war, gab Anlass zu Diskussionen. Und jetzt dieser August! Kein Sommer weit und breit, der Herbst naht mit großen Schritten. Und ich muss zugeben, auch ich habe mich in die Masse derer eingereiht, die natürlich jammert. Die paar Sonnentage und sonst Regen, Regen, Regen. Das schlägt natürlich aufs Gemüt. Aber heute habe ich beschlossen, meine Wetterjammerei für alle Zukunft auf ein Minimum zu reduzieren. Ich frage mich, warum ich mich über etwas ärgern soll, was ich nicht ändern kann. Keine Botschaft an den Himmel, kein politischer Wille und kein Geld der Welt kann es ändern. Die Energie stecke ich lieber in etwas, was Freude macht oder in ein Gespräch über etwas, was man machen könnte, um etwas zu ändern, was man ändern kann. Für andere oder für sich selbst.

Und sollte mich jemand erwischen, dass ich meteorologische Klagen von mir gebe, bitte ich um Einspruch. Es gibt so viel Sinnvolleres, Lustigeres, Notwendigeres als übers Wetter zu jammern, oder?

Wenn ich auf Urlaub fahren möchte und mir Übernachtungsmöglichkeiten suche, frage ich standardmäßig die Barrierefreiheit ab. Und da gibt es fast jedes Mal die Überzeugung seitens der Vermieterinnen, dass eine Rampe Barrierefreiheit bedeutet: „Ja, wir haben eine Rampe ins Haus“, ist die meist verwendete Standardantwort.

Frage ich dann näher nach, erweist sich das restliche Haus meist nicht barrierefrei. Sei es, dass das Badezimmer zu klein und auch noch eine schmale 70er-Tür hat oder dass der Frühstücksraum nur über Stufen erreichbar ist. „Wie helfen ja eh“, heißt es dann, wenn ich sage, dass das mit Rollstuhl nicht möglich sei. Wobei helfen sie mir? Beim Duschen oder beim Essen? Unterstützung schön und gut, aber ich würde gerne selbst entscheiden, wann ich was und wie und vor allem mit wem machen möchte.

Gerne wird vergessen, dass Rollstuhlnutzerinnen nicht nur bis ins Zimmer kommen möchten, sondern wie jeder Mensch auch noch andere Bedürfnisse haben. Neben dem WC muss genug Platz zum Anfahren mit dem Rollstuhl und Umsitzen sein. Die Dusche muss bodeneben einfahrbar und mit einer Sitzmöglichkeit, sowie Griffen und Armaturen in Sitzgreifhöhe ausgestattet sein. Das Waschbecken muss unterfahrbar und der Spiegel aus der sitzenden Position einsehbar sein. Vor dem Bett wird genug Platz zum Zufahren mit dem Rollstuhl benötigt.DSC05617

Doch zur Barrierefreiheit zählen noch ganz andere Dinge. Menschen mit Hörbehinderungen benötigen mindestens im Rezeptionsbereich eine Induktionsanlage. Ebenso sollten für das Zimmer ein Rüttelkissen (zum Aufwecken) und eine Blitzlichtanlage als Alarm vorhanden sein. Blinde oder sehbehinderte Menschen benötigen Leitsysteme durchs Haus und profitieren von einer kontrastreichen und nicht spiegelnden Umgebung. Ist ein Aufzug im Haus, muss er mit einer Sprachausgabe ausgestattet sein.

Alle diese Dinge regeln diverse ÖNORMEN mit ihren vorgegebenen Normmaßen ganz genau. Aber das ist eine andere Geschichte.

DSC06480Und so lange umfassende Barrierefreiheit nicht wie selbstverständlich überall angeboten wird, muss es auch Infomaterial über barrierefreie Freizeitmöglichkeiten in der Umgebung geben. Jede Zimmeranbieterin möchte doch, dass sich ihre Gäste wohlfühlen und im besten Fall gerne wiederkommen.

Leider zeigt die Praxis, dass nur wenige Verantwortliche in der Tourismusbranche bis dato das Potenzial von Barrierefreiheit erkannt haben. Und so ist es für die meisten Menschen mit Behinderung, und auch für mich, äußerst mühsam und zeitaufwändig einen Urlaub zu organisieren.

 

Hinweis: Der Beitrag wurde der Lesbarkeit wegen bewusst in der weiblichen Form verfasst, da diese die männliche automatisch mit einschließt.

Braten sind ja traditionell eher ein Essen für die kühlere Jahreszeit. Nachdem der heurige August eher dem April gleicht, konnte ich nicht widerstehen einen zu machen. Um trotzdem einen Hauch von Sommer am Teller zu haben, gab’s dazu viel Gemüse.

Und das braucht man für 4 Personen:

Lamm31,5 Kilo Lammschulter

1 Kilo Erdäpfel

2 große Karotten

1 große Zucchini

2-3 Bund Frühlingszwiebeln oder Lauch

30 dag Cocktailtomaten

3 bunte Paprika

1 Bund Petersilie

Lamm2Thymian

Rosmarin

Saft von 2 Zitronen

3 Zehen Knoblauch

Salz, Pfeffer, Olivenöl, Tomatenmark

Und so geht’s:

Lamm1Das Gemüse waschen und grob schneiden, die großen Erdäpfel (mit Schale) halbieren. Die gewaschene und trockengetupfte Lammschulter zu einem Braten binden und mit Tomatenmark einreiben. In einem Bräter das Lamm von allen Seiten zirka 10 Minuten anbraten.

Das Gemüse, die Erdäpfel und den Knoblauch dazu geben. Darauf die Petersilie und die Kräuter legen. Salzen und pfeffern nach Gefühl. Das Ganze mit dem Zitronensaft und 2 Tassen Wasser übergießen. Den Deckel auf den Bräter geben und in das auf 180 Grad vorgeheizte Backrohr für etwa 2 Stunden geben. In dieser Zeit zwei- oder dreimal herausnehmen und den Braten wenden.

Anrichten, servieren und genießen. Mahlzeit!

Wer eine richtige Sauce dazu will kann den Braten/Gemüsesaft montieren: http://de.wikipedia.org/wiki/Montieren

von Elisabeth Kaplan

Sam Smith ist der Liebling der Stunde in seiner Heimat England und seine stimmlichen Qualitäten sind nicht zu leugnen. Aber folgen wir „Stay With Me“ auf seinem Weg durch die Charts der Welt. Veröffentlicht wurde die Single im April und wurde gleich in einigen englisch-sprachigen Ländern mit großer Begeisterung aufgenommen. Sie erreichte in kurzer Zeit die Spitze der Charts in England, Kanada, Irland und Neuseeland (interessanterweise aber nicht in Australien), und diese Woche nahm sie den ersten Platz auf den Billboard Charts ein. Und seit die USA ihren Gütesiegel draufgeklatscht haben, ziehen weitere Länder allmählich nach, etwa die Schweiz, wo der Song derzeit auf Platz 8 liegt, in Deutschland auf Platz 15, oder Österreich auf Platz 18. Und Smiths Auftritt bei den VMAs diesen Sonntag (24.8.) wird vermutlich die Verkäufe noch einmal ankurbeln.

So ist es offensichtlich, dass „Stay With Me“ beim englisch-sprachigen Publikum spontan auf Anklang stößt. Warum eigentlich? Obwohl dieser Song bei mir persönlich keine Begeisterungsstürme auslöst – ok, ich geb zu, ich find ihn eher austauschbar und er ist für mich einer der schwächeren Songs auf Smiths ansonsten ziemlich soliden Debüt-Album – werde ich versuchen die Qualitäten zu finden, die offensichtlich viele, viele Menschen berühren.

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(Foto: Mr Bulitt)

Danke, Tom Petty!
Das erste, das mir bei „Stay With Me“ auffiel, ist die offenkundige Ähnlichkeit des Refrains mit „I Won’t Back Down“ (1989) von der amerikanischen Ikone Tom Petty. Ehrlich gesagt, bin ich überrascht, dass es (noch) keine rechtlichen Folgen gegeben hat. Gerade diese Woche wurde Shakira des Plagiats für schuldig befunden [„Loca“], also dürfen wir gespannt sein, ob Petty Beschwerde einlegt. Aber prinzipiell ist das Spiel mit vertraut klingenden Elementen eine clevere Marketingstrategie. Für Menschen aus englisch-sprachigen Kulturkreisen ist „I Won’t Back Down“ schließlich ein Klassiker, den wirklich jeder kennt, somit macht sich „Stay With Me“ diesen Wiedererkennungswert zunutze. „Stay With Me“ besteht im Großen und Ganzen aus drei Akkorden, nämlich vi – IV – I (Am – F – C), während Tom Petty seinen Song auf vi – V – I stützt. Das ist aber im gesamten ein winziger Unterschied, wenn man bedenkt, dass die Refrain-Melodien fast ident sind. In der dritten Zeile variiert Smiths Melodie zwar minimal, und Tom Petty fügt da eine unerwartete IV. Stufe als Überraschungseffekt ein, aber im Grunde genommen sind die Refrains gleich. So war es eigentlich vorherzusehen, dass die Vertrautheit des Songs bei vielen Leuten Anklang findet.

Kein Love-Song
Der Einsatz einer Hammondorgel und gospel-artiger Backing Vocals stellt auch eine Verbindung zur US-amerikanischen Kultur her, und Gospel ist ein Musikstil, der viele Menschen tief berührt. Für mich ist die Verwendung dieser Elemente aber eigenartig und einfach fehl am Platz. Grundsätzlich verleiht ein Gospelchor einem Song sofort Power, denn schließlich ist es nicht nur eine Person, die uns da etwas mitteilen möchte, sondern gleich zwanzig – also muss es ja stimmen. Der Chor hat die Aufgabe, die Aussage des Leadsängers zu bestätigen und zu bekräftigen, genauso wie es im traditionellen kirchlichen Rahmen der Fall ist. Aber: „Stay With Me“ handelt von einem jungen Mann, der sich nach einem One-Night-Stand unendlich leer und einsam fühlt. So ist die Idee, diese Verletzlichkeit und Einsamkeit durch einen Gospelchor zu untermauern, für mich einfach absurd.

Sam Smith live in Boston (Foto: Xavier Miró Bruix; Lizenz: CC BY-SA 3.0)

Sam Smith live in Boston
(Foto: Xavier Miró Bruix; Lizenz: CC BY-SA 3.0)

Ich glaube, das Arrangement führt die Zuhörer auch in Bezug auf den textlichen Inhalt in die Irre. Ich bin mir ziemlich sicher, viele Brautpaare werden sich diesen Song auf ihrer Hochzeit wünschen, weil sie denken, „Stay With Me“ wäre ein Liebeslied. Ich empfehle, den ganzen Text durchzulesen. „Oh, won’t you stay with me? / ‘Cause you’re all I need“ klingt ja noch ganz nett, aber „This ain’t love, it’s clear to see“ wäre aber dann eine eher unangemessene Botschaft bei einer Verehelichung.

Letzten Endes ist es Sam Smiths Stimme, die den Song trägt, obwohl ich finde, dass sie in Songs wie „I’m Not the Only One“, „Not In That Way“, oder auch „Restart“ besser zur Geltung kommt. Smith hat selbst gesagt, dass sein Debüt-Album, „In the Lonely Hour“, für einsame Menschen geschrieben wurde. Und für mich hat er als Person immer etwas Trauriges an sich, was vielleicht gerade den Zauber seiner Stimme ausmacht. Aber wenn ich ihn in Interviews sehe, fürchte ich ein bisschen um diesen traurigen, sensiblen Jungen und hoffe inständig, dass er dem Ruhm nicht zum Opfer fällt.

Seht hier das Video zu „Stay With Me“: https://www.youtube.com/watch?v=pB-5XG-DbAA

Die englische Originalversion dieses Blogeintrages lest ihr hier: http://www.elisabethkaplan.com/Blog/Entries/2014/8/23_Stay_With_Me_-_Sam_Smith.html

NICHT VERGESSEN: Unser AUFRUF AN ÖSTERREICHISCHE POP ACTS endet am 15.9.! Reicht eure Songs ein und seid im Oktober „Unter der Lupe“! Infos dazu hier: http://zartbitter.co.at/allgemein/aufruf-oesterreichische-pop-acts/