Ein Swimming Pool? Zahlt sich doch gar nicht aus. Die Sommer sind kurz – und bei uns regnet es ohnehin immer. Doch dann gibt es Sommer wie den letzten: sonnig und heiß. Wie gut hätte es da getan, in der Mittagshitze ins kühle Nass zu springen. Oder schon in der Frühe ein paar Runden zu schwimmen – eine wunderbare Art, in den Tag zu starten. Nach solchen Sommern bin ich mir ganz sicher: Nächstes Jahr gibts endlich einen Pool bei uns im Garten.

Natürlich sehe ich mich immer auch gern in der Nachbarschaft um – und bei Freunden. Gerade jetzt im Herbst sind die Pools schon alle zugedeckt. Die zugezogenen Überhausungen deuten höchstens darauf hin, dass man sich auf die nächste Badesaison freuen kann. Zierde sind sie aber keine.

Diese Woche war ich bei Freunden. Es war ein sonniger Herbsttag und wir genossen die Wärme und Ruhe an ihrem wunderschönen Gartenteich. Sie schwärmten davon, wie schnell das Wasser warm wird, wie unaufwändig der Teich im Vergleich zum Pool ist – keine Filteranlagen, keine Sauger, keine Chemie.

Die Vorteile waren mir freilich bekannt. Was mir aber an diesem schönen Herbsttag erst so richtig bewusst wurde: Das Allerschönste an so einem Teich ist, dass er das ganze Jahr über den Garten bereichert. Es kommt nicht im Herbst für 8 Monate eine Kappe drüber. So ein Teich hat nämlich zu jeder Jahreszeit seinen Reiz. Nicht nur im Sommer – auch im Herbst und sogar im Winter, wenn er zufriert. Außerdem gibt es Pflanzen und Tiere zu beobachten, ob Frösche oder Libellen, die glitzernd ihre Runden drehen.

Statt hässlicher Überhausungen ein Idyll – zu jeder Jahreszeit

Seit ein paar Tagen recherchiere ich schon alles Mögliche über Schwimmteiche. Von Erfahrungsberichten (die meisten sind begeistert von ihrem Teich), zu den Seiten professioneller Anbieter. [mehr über Schwimmteiche bei Pool for Nature lesen] Immerhin will ein Teich, der das ganze Jahr über Freude machen soll, gut geplant sein.

Vor meinem inneren Auge sehe ich mich schon im Sommer ins kühle Nass hüpfen – und an Winterabenden am Teich stehen, Grog trinken und den Teelicht-Schiffchen zusehen.

Ein bisschen Kitsch am Teich darf auch ruhig sein

 

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„Ich wünsch dir einen gruseligen Kinoabend“, so die SMS einer Freundin, kurz vor Beginn der Vorstellung von mother! Auch die meisten Leute um mich herum freuten sich anscheinend auf etwas Grusel – und wurden enttäuscht.

Was mother! genau ist, ist schwer in wenigen Sätzen erklärt. Die Handlung ist eine Metapher, die unterschiedlich verstanden werden kann. So lassen sich die Geschehnisse nicht beschreiben, ohne gleich die eigene Interpretation mitzuliefern.

Was passiert?

Eine junge namenlose Frau (Mother – Jennifer Lawrence) hat das von einem Feuer zerstörte Zuhause ihres weit älteren ebenfalls namenlosen Ehemanns (Er – Javier Bardem) selbst restauriert. Sie will ein Paradies erschaffen. Dem Ehemann, ein Schriftsteller mit länger andauernder Schreibblockade, ist das Glück zu zweit nicht genug. Er bittet wildfremde Leute zur Tür herein und ist fasziniert und inspiriert von ihren Geschichten. Er toleriert auch jedes rücksichtslose Verhalten – selbst wenn dieses nicht nur sein Eheglück gefährdet, sondern darüber hinaus auch sein Haus zu zerstören droht. Bald finden sich immer mehr Menschen in dem Haus wieder. Mother wird von allen wenig beachtet und als Selbstverständlichkeit hingenommen – selbst vom Ehemann. Auch wenn die Eindringlinge im Haus nichts als Unruhe und Zerstörung bringen: Er will alles mit ihnen teilen und vergibt ihnen am Ende auch noch die abscheulichsten Taten.

Große Ratlosigkeit

„Wer schreibt denn so was?“ fragten sich die fünf jungen Männer in der Reihe hinter mir. Eine Gruppe ebenso junger Frauen regte sich über die Unlogik einzelner Szenen auf. Ihr Fazit: „Ein wirklich blöder Film“. Trotzdem waren sie alle bis zum Ende des Abspanns im Kino sitzen geblieben. Irgendwie war das Ganze also doch faszinierend.

Was bedeutet es?

mother! spielt durchgehend in ein und demselben Haus. Doch es ist kein Haus aus unserer Welt, sondern eine hyperrealistische Bühne für die metaphorische Handlung – bzw. ist es der Planet, auf dem wir leben. Die junge Frau, Mother, ist eine allegorische Figur: die Mutter Erde, sie kann ihren Platz nicht verlassen und kann sich auch nicht wehren. Der ältere Schriftsteller, kann als Gott verstanden werden. Die Erde interessiert ihn nicht so sehr wie die Menschen. Alle anderen Personen, repräsentieren Gestalten aus der Bibel und die Menschheit insgesamt. Sieht man den Film so, erzählt er die Geschichte der Entstehung der Welt, der Geschichte der (jüdischen und christlichen) Religion samt ihren Auswirkungen, die Geschichte der Menschheit und die Konsequenzen unseres Handelns auf der Erde.

Andere Interpretationen deuten den Film viel näher an der Handlung und sehen ihn als Aussage über Beziehungen, das Verhältnis zwischen den Geschlechtern, zwischen Muse und kreativem Geist. Doch bei dieser Sichtweise wird die letzte halbe Stunde der Handlung völlig unsinnig. Wo Kritiker dann behaupten, dass die Handlung in wirre Absurdität verfällt, fällt – meiner Meinung nach – nur deren Interpretation völlig auseinander.

Ein intensives Kinoerlebnis

Mother sind zwei Stunden Faszination. Das ist nicht nur der Tatsache geschuldet, dass der Film sein Publikum jede Minute fordert – es lag auch an Jennifer Lawrence und ihrer unglaublich nuancierten, hochkonzentrierten Darstellung, die sich gegen Schluss zur absoluten Tour de Force entwickelt.

Javier Bardem, Ed Harris und Michelle Pfeiffer sind in ihren Rollen allesamt ausgezeichnet. Noch mehr gibt es aber über das Haus als einzigen Handlungsort zu sagen. Wenn man sich auf den Film einlässt, dann ist es, als würde man auch selbst die gesamten zwei Stunden in dem Haus verbringen. Trotzdem bekommt man so gut wie keine Orientierung darin. Normalerweise wird das einem Film als Schwäche ausgelegt, hier ist dieses Gefühl der Orientierungslosigkeit aber gewollt. Wir sollen einfach nur rundum vom Haus umgeben sein. Auch akustisch, denn das Haus knackt, brummt und ächzt von allen Wänden, Böden und Decken her – ob in den oberen Stockwerken oder im Keller. Und irgendwo schlägt auch sein Herz. Oh, wie sich hier die modernste Dolby-Ausstattung neuerer Kinosäle auszahlt.

Nichts lenkt von der Kulisse heimeliger bis unheimlicher häuslicher Geräusche ab. Denn außer gegen Schluss, wo Musik als Teil der Handlung wummert, stört kein einziger Ton eines Soundtracks die völlige Konzentration des Publikums. Keine Filmmusik, die uns vorgibt, wie wir uns fühlen sollen. Die fehlende musikalische Begleitung ist ebenso ungewohnt wie wohltuend.

Wird mother! ein Erfolg?

Wenn mother! so faszinierend ist, warum die enttäuschten Reaktionen im Publikum? Schuld daran waren die gekonnt irreführenden Trailer, die Horror suggerierten. Ob das dem Film am Ende zugute kommt oder schadet, wird sich zeigen. Er wird aber über die Jahre auf jeden Fall eine Kultgemeinde bekommen und die Leute werden sich noch lange über den Film streiten als wäre er die Bibel selbst. So gesehen wird es sicher wieder ein Erfolg für den Regisseur Darren Aronofsky.

Meine Bewertung auf IMDB: 9 Punkte
Ein großartiges, atemberaubendes Kinoerlebnis, das man auf jeden Fall öfter sehen muss, um die vielen Metaphern und Symbolismen völlig zu erfassen. Das kann natürlich auch bedeuten, dass mother! nach mehrmaligem Ansehen, platter und schwerfälliger erscheint als nach dem ersten Eindruck.

 

 

 

 

Was mich richtig aufregt und meinen Puls am Weg von zu Hause ins Büro und retour jeden Tag in die Höhe treibt sind die Radfahrer*innen am Gehsteig!

 

Es hat gute Gründe, dass man am Gehsteig nicht mit dem Fahrrad fahren darf.

Laut Straßenverkehrsordnung §2 (1) Z10 ist der Gehsteig ein für den Fußgängerverkehr bestimmter, von der Fahrbahn durch Randsteine, Bodenmarkierungen oder dgl. abgegrenzter Teil der Straße.

Das ist nämlich der geschützte Bereich auf der Straße, der den Fußgänger*innen vorbehalten ist. Hier kann man sich nicht nur zu Fuß fortbewegen, sondern auch gefahrlos aus dem Ausgang eines Hauses in den öffentlichen Raum treten. Man kann dort stehen bleiben, um zu telefonieren, Schaufenster zu betrachten, sich die Schuhe zu binden, die Nase zu putzen, oder einfach nur um auszurasten. Es bewegen sich dort Leute im Rollstuhl, manche schieben Kinderwägen oder ziehen Einkaufstrolleys. Kinder gehen an der Hand der Erwachsenen oder auch alleine in die Schule. Man darf jedenfalls darauf vertrauen, dass man sich auf dem Gehsteig in einem geschützten Bereich bewegt.

Denkste!

Am vergangenen Wochenende hatte ich wieder mal eine direkte Konfrontation mit einer Radfahrerin am Gehsteig.

Es war Sonntagabend nach 20.00 Uhr. Unser Auto war an der gegenüberliegenden Straßenseite unseres Hauses in der Stadt Salzburg in einer Nebenstraße, die noch dazu Einbahn ist, geparkt. Der Gehsteig war zur Hälfte verstellt mit den Müllcontainern eines Hotels, die für die Abholung am nächsten Tag bereitgestellt waren. Ich hatte an der Beifahrerseite die Autotür weit geöffnet, um das Gepäck auszuladen. Da kommt eine Radfahrerin am Gehsteig daher und meinte ich soll Platz machen, denn sie will da vorbeifahren. Ich stand in dem kleinen Raum zwischen Autotür und Müllcontainer. Sie wäre auch so nicht durchgekommen, ich hätte da schon auch noch die Tür zumachen müssen. Ich sagte freundlich, dass sie hier am Gehsteig nicht fahren darf, und dass dort unten die Fahrbahn sei. Die soll sie benützen. Ob ich die Polizei wäre, fragte sich mich, und fuhr mir ans Bein. Nein, antwortete ich, aber die würde ich gleich holen, wenn sie nicht sofort den Gehsteig verlässt oder mir über die Füße fährt. Sie meinte, auf der Straße wäre es zu gefährlich mit dem Fahrrad. Hallo, wie bitte? Das ist verdammt nochmal genau der Platz wo sie hingehört und nicht auf den Gehsteig, wo sie andere Menschen mit ihrer Fahradfahrerei gefährdet. Und außerdem: Sonntagabend nach 20.00 Uhr sitzen alle beim Tatort. Die Straße war leergefegt! Sie hat mich beschimpft und mir gedroht. Ich bin zur Seite getreten, habe die Autotür geschlossen und die Dame vorbeiziehen lassen, auf ihrem Weg ins Dummerle-Land am Gehsteig radelnd.

 

Der Radfahrer hat sogar den Herrn, der sein Fahrad am Gehsteig schob, angemault, er solle ihn doch vorbeilassen. Der Radfahrstreifen auf der Fahrbahn wäre eigentlich nicht zu übersehen.

Da fielen mir die zahlreichen Begegnungen ein, die ich in den letzten Jahren hatte. Einmal hat mich jemand am Gehsteig angeklingelt. Ich wurde von einer Mutter am Fahrrad rechts überholt. Hinter ihr am Kinderfahrrad ein kleines Mädchen. Mein freundlicher Hinweis, dass sie kein gutes Vorbild für ihre Tochter ist, hat sie mit der Feststellung beantwortet, dass ich mich nicht in ihre Angelegenheiten einmischen soll. Da war auch mal ein junger Mann am sportlichen Fahrrad, der mir doch tatsächlich ein deftiges Schimpfwort entgegengeschleudert hat, weil ich auf meinem Weg einfach weiter geradeaus gegangen und nicht zur Seite getreten bin. Die junge Frau, die mit ihrem Fahrrad um die Hausecke flitzte und dabei den Becher der dahinter sitzenden Bettlerin umgefahren und mich an der Schulter gestreift hat. Und viele, viele mehr.

Es vergeht kein Tag, an dem ich nicht am Gehsteig mindestens eine direkte Begegnung mit einem Fahrrad habe. Warum macht man das … Radfahren am Gehsteig? Weil’s so lustig ist? Weil’s bequemer ist? Einfach weil es geht?

Täusche ich mich oder werden diese Ignoranten und Dummköpfe, diese ichbezogenen Regelverweigerer in letzter Zeit immer mehr?

 

Die letzte Ferienwoche ist angebrochen. Irgendwo in der Stadt Salzburg ein Trainingsplatz. Eine Mannschaft von Jungs im Alter bis 8 Jahre hat sich zum Training eingefunden.

Die Jungs sind motiviert, freuen sich auf ihre Einheit, auch der siebenjährige Junge, der ein bisschen anders aussieht. Er hat eine schwarze Haut. Das stört seine Freunde am Trainingsplatz nicht.

Plötzlich taucht ein obdachloser Mann auf und beginnt zu schreien und geht dabei auf den siebenjährigen Jungen los: „Schleich di du Neger. Du hast da nix zu suchen. Di Neger brauch ma do net.“

Entsetzte Kindergesichter. Der Betreuer greift sofort ein…

Für den Siebenjährigen ist es nicht das erste Mal, dass er wegen seiner Hautfarbe beschimpft wird.

Mittags holt ihn sein Vater ab, der vom Betreuer schon alles berichtet bekommen hat. Vater und Sohn sitzen im Auto. Der Junge erzählt ihm von dem Vorfall und meint dann mit ruhiger Stimme: „Papa, ich weiß, dass mich viele wegen meiner Hautfarbe hassen, aber ich mag sie und du magst meine Hautfarbe und meine Freunde mögen sie auch.“