Ich fahre gern mit dem Rad und Salzburg ist gut geeignet zum Radfahren. Trotz gegenteiliger Gerüchte regnet es nicht allzu oft. Und es gibt wenig Steigungen in der Stadt. Man ist eigentlich vom Zentrum in 20 Minuten überall. Wenn viel Verkehr ist und Autos und Busse sich gegenseitig im Weg stehen, ist das Rad unschlagbar. Aber natürlich ist nicht immer alles eitel Wonne. Es gibt immer wieder Situationen, die nicht lustig sind und richtig Nerven kosten. Hier habe ich mal meine Top 5 der nervigsten Dinge zusammengestellt. 

  1. Es gibt Zebrastreifen. Diese Streifen dienen dazu, dass zu Fuß gehende Artgenossen sicher über die Straße kommen. Radfahrer sollten das Ernst nehmen und stehenbleiben, wenn Fußgänger queren. Das finden viele völlig sinnlos. Wenn man als Radfahrerin das trotzdem tut, passiert es schon mal, dass dann von hinten der Radkollege nach vorne zischt, knapp am Fußgänger vorbei und auch noch schimpft dabei.
  2. Was ich besonders liebe sind Radfahrer und auch -innen, die in der Nacht an der Salzach entlang fahren. Ohne Licht. Meist sieht man sie erst im letzten Augenblick und hat dann einen kleinen Schrecken. Aber am allerliebsten sind mir dann zwei davon, die nebeneinander fahren und man in allerletzter Sekunde knapp aneinander vorbei fährt.
  3. Auch sehr entgegenkommend finde ich die Radfahrer, die bei unübersichtlichen Kreuzungen einfach in den Radweg einbiegen. Mit hohem Tempo und ohne zu schauen, ob eh niemand kommt. 
  4. Wer gedacht hat, ich ärger mich nie über Autofahrer und -innen, den muss ich jetzt enttäuschen. Vor 30 Jahren habe ich den Führerschein gemacht. Die „rechts vor links“ -Regel erschien mir schon damals sehr logisch und fair. Erleichert die Regel doch das Verhalten bei ungeregelten Kreuzungen. Kreuzungen, die auch ich als Radfahrerin nutze. Natürlich hat das rechtskommende Auto Vorrang. Bin ich die rechtskommende Verkehrsteilnehmerin ist das jedem zweiten Autofahrer wurscht. Ohne mit der Wimper zu zucken wird mir der Vorrang genommen. Als Klügere, naja zumindest als Schwächere in diesem Fall, geb ich natürlich nach.
  5. Mein allerliebstes Ärgernis sind aber die Autofahrer, die den Radstreifen zum Halten und Parken benutzen. Das Argument ist ähnlich wie bei den Behindertenparkplätzen, wenn Menschen ohne Behinderung ihn nutzen: „Ist eh nur kurz.“ Besonders herausfordernd ist es, wenn man dann dem parkenden Auto ausweicht. Dazu muss man natürlich auf die Fahrbahn und da kann es schon passieren, dass man angehupt wird unter dem Motto, man solle gefälligst auf den Radfahrstreifen. Ja HimmelArschundZwirn, wie denn, wenn der Autokollege da steht. Mit den parkenden Lenkern leg ich mich nicht sehr gerne an, die sind fast immer völlig uneinsichtig und grantig. Mein Traum, um endlich mal auch meinen Frust darüber abzubauen, wäre folgendes: einmal möchte ich mein Fahrrad in aller Seelenruhe etwa auf einer Fahrbahn der Ignaz Harrer Straße abstellen, absperren und mir dann ein Kebap holen. Wär eh nur kurz! 

von Alex Fuggersberger

Zu alt, zu klein zu wenig rentabel? Das älteste – und kleinste – Schiff auf dem Wolfgangsee wird aus der Flotte ausgemustert. Vielen Bewohnern rund um den Wolfgangsee gefällt das gar nicht. Warum mit der Kaiserin Elisabeth vermutlich weit mehr verschwindet, als eine erlebbare Erinnerung aus meiner Kindheit …

Tasch-Tasch war seit jeher der Spitzname des Schaufelraddampfers Kaiser Franz Josef, weil die Schaufeln bei der Fahrt genau dieses Geräusch machen. Die Kaiserin Elisabeth und ihr Mann, der Tasch-Tasch, gehören in meiner Erinnerung zusammen.

Welches Kind hat schon die Gelegenheit von der Schule mit dem Schiff nach Hause zu fahren? Ich war so ein glückliches Kind. Oft hat mich die Kaiserin von der Schule in Strobl sicher nach St. Wolfgang gebracht.

Schön war sie, die Fahrt von Strobl nach Wolfgang, nicht nur nach der Rechenstunde. Die Schaffner haben mich schon gekannt, sie haben auch genau gewusst, wo ich wohne, denn ich hab’ meiner Mama jedes Mal gewunken, kurz bevor das Schiff in St. Wolfgang angelegt hat.

Bei schönem Wetter hab’ ich es genossen, an Deck zu sitzen. Ich weiß noch, dass mir die Frühsommersonne immer die ersten Sommersprossen ins Gesicht gezaubert hat. Dazu ging stets ein leichter Wind, aber nie zu stark. So schnell sind wir mit der alten Monarchin nie gefahren.

Wenn es geregnet hat, sind alle unter Deck geflüchtet. Dort roch es nach trockenem Holz, man hörte den Regen aufs Deck prasseln und die Wellen gegen die Fenster peitschen. Dann hab’ ich meiner Mama hinter der nassen Scheibe gewunken und sie hat gewusst: In fünf Minuten muss das Essen fertig sein.

Später dann bin ich mit Begeisterung am Kinderschiff mitgefahren – das hat natürlich auch auf der Kaiserin stattgefunden. Auf der Elisabeth hab’ ich zum Beispiel gelernt, dass man auf der Falkensteinwand einen Elefanten sehen kann. Und noch vieles mehr.

 

 

 

 

 

Heute weiß ich: Erinnerungen wie meine, finden in Wirtschaftlichkeitsberechnungen keinen Platz. Auch, wenn es rund um den See ganz, ganz viele solcher Geschichten gibt, die Einheimische und Besucher nicht mehr vergessen können.

Schade, denn neben der großartigen landschaftlichen Kulisse sind es nämlich genau diese vielen Kleinigkeiten, die unsere Gegend in Summe so einzigartig und liebenswert machen. Wirklich schade, dass man das nicht berechnen kann.