Katastrophenfilme gehören zu meinen cineastischen „Guilty Pleasures“ (zugegeben, davon habe ich mehrere). Das heißt, es sind wahrlich keine künstlerisch wertvollen Filme und die Storys sind eher eine schlechte Ausrede dafür, allerlei Katastrophen-Szenarien aneinander zu reihen. Das sollte mir zwar ein bisschen peinlich sein, ist es aber nicht. Darum bin ich immer wieder gern im Kino Zeuge, wie die Welt einstürzt – oder Teile davon. Und diese Teile der Welt liegen fast ausschließlich in den USA. Letzten Sommer war es ein Kleinstädtchen, das im Film Storm Hunters von Tornados verwüstet wurde. Dieses Jahr wird in San Andreas dafür gleich ganz Kalifornien platt gemacht. Von einer Serie der gewaltigsten Film-Erdbeben, die es je gab.

SAN ANDREASGrenzen des guten Geschmacks überschritten?
Ich muss zugeben, dass mein diesjähriges „Guilty Pleasure“ mit einer Portion Schuldgefühlen einherging. Ich habe mir vor dem Kino ernsthaft überlegt, ob es der Anstand zulässt, mich daran zu ergötzen, wie Menschen ihr Leben, ihre Lieben sowie Hab und Gut in einer gewaltigen Naturkatastrophe verlieren. Immerhin ist das Erdbeben in Nepal erst wenige Wochen her. Die Menschen dort haben alles verloren und die Not nach der Katastrophe ist im ganzen Land groß. Werden sie durch die unterhaltsam-aufregenden Nervenkitzel-Schauer, die der Film bietet, beleidigt? Und eines ist auch klar: Hätte das jüngste Erdbeben nicht Nepal, sondern die USA erschüttert, wäre der Filmstart sicher verschoben worden.

Trotzdem fand ich: Filme sind Fiktion und dienen der Unterhaltung. Angesichts des Ausmaßes an Leid und menschlichen Tragödien in der ganzen Welt dürfte niemand Unterhaltung irgendwelcher Art genießen. Bedrückendes gibt es genug. Und Unterhaltungsfilme haben den Zweck, uns für eine Weile abzulenken.

SA-09414… ist, wenn man trotzdem lacht
Wie ist es punkto Unterhaltung mit San Andreas bestellt? Großartig! Mehr können sich Fans von Katastrophenfilmen gar nicht wünschen. Es ist alles vorhanden: gewaltige Beben, einstürzende Wolkenkratzer, abstürzende Helikopter, Tsunamis und noch viel mehr. Ohne durch zu viel Handlung vom Wesentlichen abzulenken, bietet San Andreas eine aberwitzige Aneinanderreihung immer noch haarsträubenderer Ereignisse.

Die Handlung in Kurzform: Der Film erzählt die Mission zweier Eltern, ihre Tochter im hunderte Meilen entfernten San Francisco aus dem Erdbebenchaos zu retten. Warum sie glauben, das zu können? Ganz einfach: Der Vater [Dwayne Johnson] hat offenbar seinen Feuerwehr-Einsatzhubschrauber als Privatfluggerät zur Verfügung. Eh schon alles hinig in LA. Wen oder was soll er da bitte noch retten? So ist der Mann, der von der ersten Minute an ganz der harte Hund ist – mit weichem, fürsorglichem Kern, wenn’s die eigene Familie betrifft.

Der Film ist eine fast zweistündige Achterbahnfahrt in 3D. Man verfolgt dabei selbstverständlich nur die Ereignisse rund um die am Ende erfolgreichen Helden. Was völlig ausgeblendet ist, sind andere menschliche Schicksale. Zwar werden Menschen von Trümmern erschlagen oder verschwinden in tief klaffenden Rissen, die sich plötzlich im Boden auftun, aber sie bleiben anonym und alles passiert so schnell, dass man sie in der nächsten Sekunde schon vergessen hat. Einzig ein junger Wissenschaftler stirbt einen Tod, den das Publikum ein wenig bedauern kann. Doch seine Rolle war ohnehin recht kurz und nicht besonders groß. Ohne Identifikation mit dem armen Tropf löst sein Hinscheiden auch keine große Bestürzung aus – zumindest bei mir nicht. Dass keine der wichtigeren Nebenfiguren den Ereignissen zum Opfer fällt, ist ein wenig untypisch, denn das ist normalerweise die Gelegenheit, zwischen Katastrophenszenarien die Emotionen des Publikums anzusprechen und seine Tränendrüsen zu aktivieren.

Als unverzichtbares Element des Genres, kriegt aber wenigstens der unsympathische Kerl der Geschichte seine gerechte Strafe – und zwar in dem Teil des Films, in dem ich jedes Ereignis schon mit vergnügtem Glucksen und Klatschen begrüßte. Seinen Karl-der-Kojote-Tod (Wer kennt Karl und seinen Gegenspieler den Road Runner noch?) hätte ich gern noch ein wenig länger ausgekostet. Doch nicht einmal damit will sich San Andreas lange aufhalten.

Naiver Optimismus 
Am Ende, man darf es verraten, wird alles gut.  Ein Häufchen geretteter Menschen, sieht auf die Trümmer, die einmal eine Stadt waren. Millionen erschlagen und ertrunken. Die Familie umarmt sich. Die amerikanische Flagge weht. Alles ist gut. „Was jetzt?“, spricht die Mutter. „Wir bauen etwas Neues“, erwidert der Vater, ernst und wissend in die Ferne blickend. Diese Schlichtheit und Naivität gehört auch zur köstlichen Katatstrophen-Unterhaltung à la Hollywood.

Zum Abspann röhrt dann noch die australische Sängerin Sia eine Bombast-Cover-Version von California Dreamin. Es klingt wie ein Aufruf zum letzten Gefecht. Das passt zum Film, aber für den berühmten Song von The Mamas and the Papas ist es eindeutig etwas zu dick aufgetragen.

Meine Bewertung auf IMDB: 7 Punkte
Die Erwartungen an das Genre sind voll erfüllt: Alles stürzt spektakulär ein und es gibt keine anspruchsvolle Story, die von diesem Vergnügen ablenkt. Die Möglichkeiten von 3D und CGI sind vielleicht nicht voll ausgeschöpft, aber passabel.

Alle Fotos: Jason Boland

von Christian Namberger, Oberinspektor i.R.

Letztens erzählte ich ja von dem Martyrium der Biopsie und der darauffolgenden Diagnose nach einer Woche. Diese erhielt ich an einem Freitag, zusammen mit dem Einrückbefehl ins Krankenhaus am Montag. Die liebe Anjabella, meine älteste Freundin, lud mich aufgrund ihrer Herzensgüte am Samstag zum Abendessen beim Italiener ein.

Zusammen mit Robert & Robert (ich weiß, klingt wie ein 70er-Jahre Schlagerduo) fuhr ich in die Stadt zum Italiener, wo wir uns mit meiner Gönnerin treffen wollten. Ich schreib deshalb wollten, weil mir beim Einfahren in die Tiefgarage schon schummrig wurde. Da ich gratis ja sehr liebe, wollte ich unbedingt durchhalten. Das Geschaukel im Lift gab mir allerdings den Rest und ich brach gleich nach dem Aussteigen zusammen. Ich mitten im geschäftigen Trubel am Boden liegend. Ich kam relativ schnell wieder zu mir, allerdings wurde schon der Notarzt gerufen, der mich gleich abtransportierte. Somit kam ich ums leckere Essen. Erwähnte ich schon, dass ich Einladungen liebe? Im Krankenhaus fanden sie nichts und entließen mich nach Hause, ich sagte denen auch von meinem Einchecken am Montag.

Brav begab ich mich wie gewünscht ins Krankenhaus und bezog mein Zimmer. Da die Onkologie neu baute, war ich noch im Altbau. Ich liebe normalerweise Altbau, aber diese Bude war dermaßen finster, ich hatte ein Zimmer zum Hinterhof im 60er-Chic. Aber das war mir eigentlich egal, Hauptsache Einzelzimmer. Wenn ich eine Liste samt Foto von den momentan anwesenden Patienten bekommen hätte mit freier Wahl, dann wär es was anderes. Aber so …

Mager und kahl – so war ich nach der Chemo

Mager und kahl –
so war ich nach der Chemo

Gespannt war ich schon auf die Behandlung. Man hört und liest ja soviel von Krebstherapien. Leider meist Schlechtes. Ich musste zehn Tage warten, bis die für mich passende Chemotherapie zusammengestellt wurde. Ich dachte, die fangen gar nicht mehr an. So viel Blut wurde mir noch nie abgenommen. Na ja, ich hatte ja meine Ruhe und konnte mein seichtes Fernsehprogramm sehen und das Essen war auch gut. Nach zehn Tagen, wie gesagt, ging es los. Normalerweise hört man immer, dass die Patienten vier Stunden am Tropf hängen und dann nach Hause gehen. Bei mir waren es drei Flüssigkeiten vier Tage rund um die Uhr, noch tragischer klingt es bei 96 Stunden! Eine Flüssigkeit wurde sogar mit einer elektrischen Pumpe in mich befördert. War natürlich sehr umständlich, mit dem Infusionsständer und der Pumpe um den Hals auf die Keramik zu gehen. Mit dem typischen halben Nachthemd schritt ich mit nackten, aber doch wohlgeformten Hintern ins Bad.

Demis RoussosDie erste Chemo empfand ich wie einen Jungbrunnen. Mir ging es fabelhaft und ich hatte noch mehr Appetit. Nach den besagten 96 Stunden konnte ich am darauffolgenden Tag nach Hause. Nicht krankgeschrieben, wie die meisten Chemotherapeutler, ging ich in die Arbeit. Ich fühlte mich auch fit genug. Meiner Erinnerung nach erzählte ich schon, dass ich Versicherungsberater im Außendienst war. Mein Beritt war sehr groß, eigentlich das ganze Salzburger Bundesland, mit vielen lieben und treuen Kunden. Für die Servicierung dieser fuhr ich viele Kilometer mit meiner havannabraunen, bayrischen Eleganz, ein kostengünstiger Turbodiesel.

Im Dreiwochen-Rhythmus gings dann zur 96-Stunden-Chemo. Das ganze für acht Zyklen, also bis Ende des Jahres. Mir fielen die Haare während der ersten zwei Chemos nicht aus und ich dachte, dieser Kelch geht an mir vorüber. Schließlich ist silbernes Haupthaar im Versicherungsverkauf opportun. Aber bei der dritten Chemo gings dann doch los mit dem Haarausfall. Der ganze Körper, bis auf den Schritt. Da komischerweise nicht. Nach dem dritten Chemozyklus ging ich auch schlechter. Ich dachte, das liegt an meiner Gewichtsabnahme auf 80 Kilo und dem langen Liegen. Mein damaliger Hausarzt sagte zu mir, dass nach der Chemo die Polyneuropathie sich zurück bildet. Poly… was? Es stellte sich raus, dass diese Art der Chemo ein Nervenleiden namens Polyneuropathie auslösen kann, aber nicht muss. Ich hab da scheint’s gleich hier geschrien. Nach sechs Zyklen war ich krebsfrei, jedoch meinte der Professor, es wäre klug, noch zwei anzuhängen. Das bejahte ich natürlich und war froh, dass der Krebs erfolgreich besiegt wurde. Leider verschwand durch die Chemo auch die Libido. Da hätte sonst wer nackig neben mir auf und ab hüpfen können, ich hätte nur lapidar „pfff, und?“ gesäuselt. Und das mir! In der Blüte- und Halbzeit meines Lebens. Aber es sollte noch schlimmer kommen, davon erzähle ich nächste Woche. Von den zwei großen I. Wird grauslich, zarte Gemüter lassen das nächste Kapitel am besten aus.

Für das heutige Ende bemühe ich den guten, alten Demis Roussos mit seinem damaligen Platz 1 Hit „Goodbye My Love, Goodbye“. Passend zum Brachliegen meiner Lust.

Die Leiden des jungen Christian N. Teil 4

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Harald Martenstein liest in Salzburg

Ihr kennt das sicher auch. Da hat man ein Ritual. Es begleitet einen schon ganz lange Zeit. Und ohne das Ritual fehlt an einem bestimmten Tag einfach etwas. Bei mir ist der Sonntag so ein Ritualtag. Nicht was ihr jetzt glaubt. Nein, es geht diesmal nicht um die Lindenstraße, wo sonntags zwischen 18.50 und 19.20 für mich nichts anderes existiert. Ich gestehe jetzt, ich habe da noch ein Ritual. Es dauert 2 Stunden. Das liegt an der Größe und Fülle des Objekts, das da im Mittelpunkt steht. Ich lese die ZEIT jeden Sonntag. Ich beginne immer mit den Österreichseiten und arbeite mich dann erst Mal vor bis zu den Titelkommentaren. Das ist meist schon harte Kost. Dann nehme ich mir den Reiseteil vor, alles immer ganz spannende Reiseziele, wo ich niemals hinkomme. Dann wird es wieder ernst. Das Feuilleton beginne ich auch hinten mit „Glauben und Zweifel“ und lese mich nach vorn. Wirtschaft und Wissen haben oft spannende Artikel. Und von der großen Zeit genieße ich dann zum Schluss das Dossier und die Artikel zur Geschichte. Nach dieser Lektüre weiß ich wahrscheinlich mehr als der durchschnittliche Mensch im Jahre 1635, schätz ich mal. Da ist man dann schon satt. Aber es geht weiter mit dem Zeitmagazin. Und spätestens da brauche ich die dritte Tasse Kaffee. Nein, nicht weil es fad wird im Magazin. Das Gegenteil ist der Fall. Den Kaffee brauche ich für den Genuss. Den Genuss die Kolumne von Harald Martenstein zu lesen. Ganz selten nervt er mich. Meist spricht er Sachen aus, die man schon mal irgendwie so im Hinterkopf hatte oder fühlte, aber sie niemals in Worte fassen könnte. Er behandelt viele ernste Themen, aber sie liegen einem nicht schwer im Magen, weil er sie mit so einer Nonchalance aufs Papier wirft. Dafür bewundere ich ihn.

Ihr kennt das sicher auch. Ein Mensch begleitet einem in einem Ritual über lange Zeit. Eine Sängerin, die man nur beim Keksebacken hört. Ein Film, den man in einer bestimmten Stimmung immer wieder gerne sieht. Eine Schriftstellerin, die man nur im Urlaub lesen kann, weil da die Zeit endlos scheint und das Buch gewürdigt werden muss. Oder die Kolumne von Harald Martenstein, die mit einer dritten Tasse Kaffee genossen wird. Und man denkt sich: Das wär doch mal schön diesen Menschen zu treffen. Und dann hat man die einmalige Chance!

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Mein Martenstein Selfie :)

Heute begann das Literaturfest in Salzburg. Ich musste für die Stadt Salzburg die Begrüßung machen. Ich habe normal kein großes Lampenfieber, wenn ich vor großem Publikum sprechen muss. Liegt wahrscheinlich an zwanzig Jahren Unterricht, da stand ich auch immer vorn. Aber diesmal war es anders. Harald Martenstein war da, um zur Eröffnung zu lesen. Das machte mich zugegebenermaßen doch ein kleines bisserl nervös. Der Mensch, dessen Kolumne zu meinem Sonntag gehört,  saß neben mir. Man denkt sich dann, ja kann ich jetzt wie ein 14 Jähriges Groupie um ein Selfie bitten? Was denkt sich der? Er ist doch ein seriöser Mensch, ein Autor, kein Volksmusiksänger oder Hip Hopper.  Egal, dachte ich mir, fragen kostet nichts. Und was soll ich sagen, natürlich haben wir ein Selfie gemacht, wir haben geplaudert, ich durfte ihm ein bisschen von Salzburg erzählen und toll gelesen hat er obendrein!

Martenstein zum Nachlesen

Literaturfest 2015

 

Die Rhabarberzeit ist wieder voll da und fast jeder denkt sich wie jedes Jahr: „Was mach ich bloß mit all dem Rhabarber?“. Schon wieder die Nachbarn beglücken? Oder einfach einziehen lassen und auf nächstes Jahr warten und sich dann Gedanken darüber machen?

Rhabarber

Der Rhabarber wurde Heuer umgesetzt und ist nun ein wenig beleidigt

Rhabarber wächst nahezu in jedem Garten, verwendet werden allerdings nur die Stängel. Die Blätter enthalten sehr viel Oxalsäure, die bei rohem Verzehr zu Erbrechen und Kreislaufstörungen führen kann. Rhabarber wird aber auch seit Urzeiten als Heilmittel eingesetzt. Er wird wegen seiner Zubereitung immer noch zum Obst gezählt, obwohl er eigentlich zum Gemüse gehört.

Es gibt so viele Rezepte mit Rhabarber. Er ist universell einsetzbar und lässt sich einfach verarbeiten. Gut, das Schälen ist ein wenig mühsam aber die Arbeit wird belohnt.
Wir zuhause haben früher Rhabarber-Kompott, Erdbeer-Rhabarber Marmelade und Rhabarbersirup gemacht. Aber am liebsten war mir aber der Rhabarberkuchen – der geht schnell und ist einfach wunderbar.

Und so einfach geht’s:Kuchenrohr

Gleichschwer-Kuchen
Je dasselbe Gewicht von:
Eiern (abwiegen)
Mehl
Butter
Zucker

Außerdem:
½ Päckchen Backpulver

Rhabarberstangen schälen und in ca. 1 cm Große Stücke schneiden, beiseite stellen.
Eier abwiegen (das Gewicht der Eier ist das Gewicht für alle restlichen Zutaten) Butter und Zucker abwiegen und schaumig schlagen, nach und nach die Eier dazugeben und immer weiter kräftig schlagen. In der Zwischenzeit Mehl abwiegen und das Backpulver mit dem Mehl vermischen. Nach und nach in den Teig geben und gut durchrühren, sollte der Teig ein wenig zu fest erscheinen einfach ein wenig Milch zugießen. Ich mache alles in der Küchenmaschine – das geht schnell und ich hab die Hände frei.

KuchenrohDen Teig in die bemehlte Kuchenform einfüllen und mit dem davor geschnittenen Rhabarber belegen und nun ab ins nicht vorgeheizte Rohr.
Ich backe den Kuchen bei ca. 170 Grad 30 bis 40 Minuten lang. Hier muss man öfter nachsehen (Stäbchenprobe), denn es kommt auf die Menge der Eier an, wie lange der Kuchen braucht. Er ist fertig wenn er oben schön goldgelb ist.

Dieser Kuchen kann auch ganz einfach auf dem Blech gemacht werden oder wie wir meist in der Schweinebratenform, da schmeckt er einfach gleich nochmals viel besser.

Mein besonderer Tipp:
Einen Teil des Mehls durch Vanillepudding-Pulver ersetzen (1 Päckchen). Dadurch wird der Kuchen besonders fluffig.
Und: Wunderschön gelb wird der Kuchen, wenn Ihr Eier von Weieregg verwendet.

Gutes Gelingen und denkt daran: Rhabarber hat ganz wenig Kalorien.

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Lauch glasig braten

Börek zu machen ist sehr praktisch. Sie gelingen zuverlässig. Den Teig kaufe ich, weil ich es niemals schaffen würde ihn sooo dünn auszurollen. Und man kann eigentlich alles hineinfüllen. Diesmal habe ich was Neues probiert, ich liebe Lauch. Also rein damit in die Börek!

Das braucht man für 24 Stück:

1 Packung Yufkateig (gibt’s beim türkischen Händler ums Eck)

1 großer Bund Petersilie

2 Stangen Lauch

250 Gramm Schafskäse

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Die Füllung mit Lauch und Käse

Joghurt

1/8 Liter Milch

2 Eier

5 Deka Butter

Sesam und Schwarzkümmel zum Bestreuen

 

 

Und so geht’s:

Den Lauch klein schneiden. Olivenöl in einer Pfanne erhitzen. Darin den Lauch weich braten, aber nicht braun werden lassen, ein bisschen Pfeffer dazugeben, abkühlen lassen. Die Butter in einem kleinen Topf zerlassen.

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Daraus eine Schnecke formen

Den Schafskäse mit der Gabel in einer großen Schüssel zerdrücken. Die Petersilie waschen und klein schneiden, zum Schafskäse geben. Dann den Lauch darunter mischen.

Milch, Eier, Joghurt und Butter mit dem Schneebesen rühren.

Die Yufkablätter aus der Packung nehmen. Meist sind sie sehr trocken. Vorm Befüllen einzeln durch ein Suppenteller mit lauwarmen Wasser ziehen, dann sind sie geschmeidig und gut zu formen.

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Ab ins Backrohr!

 

Auf ein dreieckiges Yufkablatt etwas von der Lauch-Käse-Mischung auf die lange Seite geben. Das ganze Einrollen und dann zu einer Schnecke formen. Mit der Joghurt-Sauce bepinseln und mit Sesam und Schwarzkümmel bestreuen. Auf ein mit Backpapier ausgelegtes Blech geben, 12 Stück passen normal auf ein Blech.

Das Blech mit den Börek ins auf 200 Grad vorgeheizte Backrohr geben. Etwa 25-30 Minuten backen.

Am besten schmecken die Börek lauwarm. Dazu ein Gläschen Tee und der Nachmittag ist perfekt!

von Elisabeth Kaplan

Das war er, der Eurovision Song Contest 2015! Ein höchst vergnüglicher Abend mit Freunden vorm 65-Zoll-Bildschirm mit 5.1 Surround und ausgestattet mit genügend Chips und Bier. Man kann zwar nicht mehr so ausgelassen jeden einzelnen Teilnehmer zur Schnecke machen, weil die Qualität der Beiträge leider in den letzten Jahren so stark gestiegen ist. Dafür kann man sich an grandiosen Performances und umwerfenden Bühnenshows erfreuen. Österreich hat sich hier wirklich von seiner besten Seite gezeigt, und es war eine tadellose Show – abgesehen von ein paar Pannen bei der Punkteverkündung. Na ja, nur die Moderationen fand ich manchmal um eine Spur peinlicher als sonst (das lag aber weniger an den drei Damen als an den Schreibern). Hey, über irgendetwas werd ich ja wohl noch motzen dürfen!

Wer ist das eigentlich?
Der 28-jährige Måns Zelmerlöw ist also der Sieger des Abends. Und er hat damit den Song Contest für 2016 nach Schweden geholt. Zelmerlöw wurde erstmals in Schweden bekannt, als er vor 10 Jahren an der schwedischen Castingshow „Idol“ teilnahm, bei der er letztendlich Fünfter wurde. Er wollte schon länger zum Song Contest und hat 2007 und 2009 am schwedischen Vorentscheid teilgenommen. Danach war er nur als Moderator und auch Songwriter an den Vorentscheiden involviert. Doch 2015 stellte er sich wieder selbst auf die Bühne. Bei seinem dritten Anlauf hatte er nun endlich den richtigen Song im Gepäck: Er durfte sein Land mit „Heroes“ beim Song Contest vertreten und wurde prompt zum Eurovisionssieger – mit der dritthöchsten Punktezahl aller Zeiten.

Eigentlich dürfen ja nur 6 Personen auf der ESC-Bühne stehen.  Ein Regelverstoß?

Eigentlich dürfen ja nur 6 Personen auf der ESC-Bühne stehen. Ein Regelverstoß?

In einer eigenen Liga
Die eindrucksvolle Bühnenshow, unterstützt von animierten Strichmännchen, hatte den Wow-Faktor. Sie lenkte aber nicht ab von seiner eigenen großartigen Performance. Wo sich viele Teilnehmer mit der Intonation plagten, ließ sich Zelmerlöw nicht beirren. Er klang einfach von vorne bis hinten selbstbewusst und selbstsicher – obwohl der Song sowohl hohe, als auch tiefe, und sowohl leise als auch powervolle Stellen hatte. Und mit seinem vielleicht süßesten Lächeln in Song Contest-Geschichte hat er schmachtende Seufzer hervorgerufen. Zumindest in unserer kleinen Runde.

Warum der Song überzeugt
„Heroes“ stammt von drei schwedischen Songwritern, die in den letzten Jahren bei den schwedischen Anwärtern schon oft mitgemischt haben: Linnea Deb, Joy Deb und Anton Hård af Segerstad. Dieses Dreigespann hat einen fetten Song geschrieben. Sein Refrain bleibt schon nach dem ersten Mal Hören fast penetrant im Gedächtnis.
Die Songwriter haben das hinbekommen, indem sie das Prinzip der Imitation angewendet haben. Die Stelle, die sich nämlich im Hirn so festkrallt („Heroes / Wooh“), besteht aus einer kurzen Phrase, die sich einfach ein einer tieferen Lage wiederholt (siehe Notenbeispiel).
Heroes_Noten
Wer aufmerksam zuhört, wird feststellen, dass dieses Prinzip auch in der Strophe angewendet wird. Imitation bewirkt, dass das Hirn nicht so viele neue Informationen bearbeiten muss, weil es die Phrase ja wiedererkennt. Und deshalb kann man sofort mitsingen.

Fazit:
Lob also an das ganze schwedische Team: das war Pop der höchsten Klasse. Ein Vergnügen für die Augen und Ohren. Ein würdiger Sieger.