von Gabriele Rothuber

Sexualisierte Gewalt an Kindern durch Vertrauenspersonen erschüttert und traumatisiert. Männliche Pädagogen, die missbräuchliche Handlungen an Kindern begehen sind nur eines der Probleme, das aufzeigt, wie wenig pädagogische Strukturen oftmals in der Lage sind, mit dem Thema Missbrauch umzugehen. Schnell wird ein Generalverdacht über alle Männer, die in der (Elementar)Pädagogik tätig sind / sein möchten, verhängt. Weibliche Täterinnen oder Missbrauch in der Familie, sexualisierte Gewalt an Kindern durch Jugendliche bleiben oft weiterhin gesellschaftliche Tabubereiche. Und die Angst vor „dem/der bösen Unbekannten“ zu schüren, zielt an der Realität vorbei, dass die Täter/innen ihre Opfer meist gut oder sehr gut kennen.

Das Kinderschutzzentrum Salzburg arbeitet seit 30 Jahren mit den Opfern sexualisierter Gewalt, der Verein Selbstbewusst seit 13 Jahren in der Prävention an Salzburgs Schulen und Kindergärten.

Seit 2017 kooperieren wir noch stärker und wünschen uns:

  • Verpflichtende Aufnahme der Missbrauchsprävention in die pädagogische Ausbildung (Kindergarten, Volksschule, VertrauenslehrerInnen): Menschen, die derart engen Kontakt mit (Klein)kindern haben, sind Vertrauenspersonen. Sie müssen über Symptome, TäterInnenstrategien und das richtige Handeln im Verdachtsfall geschult werden, ebenso über die Möglichkeiten der Prävention im pädagogischen Alltag.
  • Verpflichtende Auseinandersetzung in Teams: Erarbeitung sexualpädagogischer und missbrauchspräventiver Konzepte für alle Kindergärten: Pädagogisch Tätige müssen in der Lage sein, kindliche sexuelle Neugier von sexuellen Übergriffen unter Kindern zu unterscheiden – und sensibilisiert sein,  wenn Kinder etwa sexuelle Handlungen nachspielen oder ein nicht altersgemäßes Vokabular benützen. Und sie sollten wissen, was im Falle eines Verdachtes zu tun ist – sei es gegenüber einem/r KollegIn oder einer nahen Bezugsperson des Kindes – oder wenn ein Kind sich anvertraut.

„Es ist unserer Meinung nach fahrlässig, dass diese Themen in der pädagogischen Ausbildung nicht verpflichtend verankert sind. Menschen, die Kinder über viele Jahre begleiten, hätten ein riesiges Potential in der Prävention von Kindesmissbrauch“, so Gabriele Rothuber, Geschäftsführerin vom Verein Selbstbewusst. „Freiwillig bieten die BAfEB Salzburg und Bischofshofen seit vielen Jahren unsere Seminare den Schülerinnen und Schülern. Ab und an erfahren auch Studierende der Pädagogischen Hochschule Salzburg etwas über Prävention. Aber im Curriculum ist dies nicht verankert!“

Verein Selbstbewusst: Fachliche Geschäftsführerin Mag.a Gabriele Rothuber, Strubergasse 26, 5020 Salzburg, Tel.: 0650/20 20 013, mail: kontakt@selbstbewusst.at, web:www.selbstbewusst.at
Kinderschutzzentrum: Geschäftsführer Mag. Peter Trattner, Kinderschutzzentrum Salzburg, Leonhard-von-Keutschach-Straße 4, 5020 Salzburg, Tel.: 0662/44911-18 oder 0664/1313426, mail: trattner@kinderschutzzentrum.at, web: www.kinderschutzzentrum.at

Vom Schnitzelstar und Kotelettwunder ist die Rede, wenn Folke Tegetthoff, der beliebte Märchenerzähler, über die Fleischproduktion eine bunte Geschichte schreibt. Im Auftrag der AMA, das bekannte Gütesiegel für österreichische Produkte.

Eine heile Bauernhofwelt eröffnet er den Kindern. Schwein, Rind und Huhn plaudern mit den Kindern Max, Lena und Lukas, die hier mit ihren Eltern ihren Urlaub verbringen. Die glücklichen Tiere erklären den Kindern, dass sie fröhlich und mit Eifer ihrer einzigen Bestimmung nachgehen: Im Supermarktregal zu landen und anschließend auf dem Teller von Max, Lena und Lukas.

Mit dem Koffer in der Hand zum Schlachthof?


Was Tegethoff und die AMA den Kindern hier auftischen, gehört wahrlich ins Reich der Märchen. Tiere sterben, damit wir Fleisch zu essen bekommen. Aber sie tun das nicht fröhlich, wollen kein Kotelettwunder werden und sich dabei auch keinen Orden verdienen. Sie tun das, weil wir sie dazu zwingen. Diese Wahrheit ist auch den Kindern zumutbar. Ich erinnere mich noch gut, als ich als Kind mitbekommen habe, wenn am nachbarlichen Bauernhof die Rinder und Schweine zum Schlachter transportiert wurden. Da war kein Lachen zu hören von den Tieren und sie haben mir auch nicht zugewunken. Die Schweine haben voller Angst gequieckt und die Rinder haben sich mit aller Kraft dagegen gestemmt verladen zu werden. Kein Tier hatte einen Koffer in der Hand und rief mir zu: So wie du Rechnen und Schreiben lernst, erfülle auch ich meine Aufgabe und liege morgen für dich im Supermarktregal bereit.

Ich esse gerne Fleisch, wie viele andere auch, Frauen, Männer und Kinder. Ich habe deswegen auch nicht dauernd ein schlechtes Gewissen. Aber was ich kenne sind die Bedingungen, unter denen ein Rind üblicherweise zum Steak wird. Seit Kindheit an und es war mir zumutbar, so wie es auch 2017 Kindern zumutbar ist, aus der Fleischproduktion kein Märchen zu machen.

Bild Comic: Screenshot von maumau.tv

von Michael König

Nantes. Eine kreative, eine kunstsinnig coole Stadt. Eine Stadt in der konstruktive Auseinandersetzungen in vielen Feldern der Gesellschaft stattzufinden scheinen. Im Feld der Architektur genauso wie in der Kunst, in der Kulinarik (und Vinologie sowieso!) oder im Bereich Armut und Ökologie.  Und in Bezug auf die eigene Geschichte.

 

Nantes

Nach langer Auseinandersetzung erinnert ein Mahnmal seit dem Jahr 2012 direkt am Ufer der Loire, wo einst die Sklavenschiffe anlegten, an die größte erzwungene afrikanische Migrationsbewegung der Neuzeit. Nein, die Rede ist nicht von der aktuellen Fluchtbewegung nach Europa. Die Rede ist von jenen 13 Millionen AfrikanerInnen, die innerhalb von rund 400 Jahren als SklavInnen zwischen dem 14. und dem 19. Jahrhundert von europäischen Menschenhändlern  – angesehenen Kaufleuten – gekauft und mit saftigen  Renditen wieder weiter verkauft wurden. Die europäischen Kolonien in Amerika brauchten  Arbeitskräfte. Das französische Nantes war ein bedeutsamer Umschlagplatz des interkontinentalen Sklavenhandels und verdankt einen nicht unerheblichen Teil seines Reichtums dem Blut der afrikanischen Sklavinnen und Sklaven.

Gibt es eine Pflicht zur Wiedergutmachung?

Gerettete Flüchtlinge

Beim Mahnmal von Nantes verweilend denke ich mir: Wir könnten durchaus einmal die aktuelle afrikanische Fluchtbewegung der vergangenen europäischen Greifbewegung nach den 13 Millionen afrikanischen SklavInnen gegenüberstellen. Und so die aktuelle Diskussion um den ethisch verantworteten Umgang mit den afrikanischen ArmutsmigrantInnen um eine historische Sichtweise erweitern.

Europa hat sich 400 Jahre in der brutalst vorstellbaren Weise an Afrikas Bevölkerung vergangen. Es mangelte weder an Logistik noch an Schiffen, Millionen Afrikaner außer Land zu bringen.

Ich frage mich hier in Nantes: Gibt es nicht für Europa so etwas wie eine historische Wiedergutmachungspflicht, eine Restitutionspflicht menschlicher Würde für die Nachfahren der afrikanischen SklavInnen? Und wenn ja, was könnte das für die aktuelle Flüchtlingsdiskussion heißen? Können wir es uns so einfach machen und die Erinnerung an das Blut der afrikanischen SklavInnen  bei der Frage nach der angemessenen Solidarität mit den afrikanischen ArmutsmigrantInnen im Jahr 2017 außen vor lassen?

Kann Europa etwas zurückgeben?

Historischer Sklavenhandel

Mir fehlt in der aktuellen Flüchtlingsdiskussion die Hereinnahme dieses historischen Geschehens. Registrierungslager in Libyen hin oder her. Diese und andere Fragen der angemessenen Bewältigung der derzeit im Gang befindlichen afrikanischen Fluchtbewegung sind letztlich nur mehr reaktiver Natur. Sie sind zu beantworten und das raschest möglich. Die humanitären und politischen Antworten scheinen mir allerdings nicht ganz so einfach. Weder in die eine noch in die andere Richtung, die derzeit an der Diskursfront stehen.

Das eigentliche Thema dahinter ist aber ein viel Grundsätzlicheres: Wie wollen Afrika und Europa künftig ihre Beziehung proaktiv gestalten? Und wie könnte Europa in diesem Prozess der Neurorientierung der Beziehung dem afrikanischen Kontinent vielleicht etwas zurückgeben, was unsere Vorfahren einst aus diesem Kontinent genommen haben, und damit sind nicht nur die humanitären Ressourcen gemeint, an denen sich Europa bediente.

Übrigens: ca. 1,5 Mio afrikanischer SklavInnen sind bei der Überfahrt nach Europa und weiter nach Amerika umgekommen.

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Es ist Zucchinizeit. Und heuer kommt mir vor ist die Zucchinischwemme besonders groß. Viele Gärtnerinnen und Gärtner jammern: Wohin bloß mit all den Zucchinis?

Ich habe da einen Vorschlag. Zucchini gehören zu meinen Lieblingspflanzen. Man kann sie grillen, gut mit Nudeln verkochen, in Öl einlegen oder einen Aufstrich machen. Heuer habe ich es mal mit einem Zucchini-Eierkuchen versucht. und weil auch der Brokkoli gerade im Garten reif war, durften ein paar Brokkoliröschen mit rein.

Das braucht man für eine Auflaufform:

1 Kilo Zucchini

1 Handvoll Brokkoliröschen, wer mag

10 dag würziger Käse

Zucchinischwemme

5 Frühlingszwiebeln

5 Stängeln Minze

5 Stängeln Zitronenmelisse

5 dag Butter

Mandelsplitter

2-3 Esslöffel Joghurt

20 dag Mehl

4 Eier von Weieregg

Salz, Pfeffer

Und so geht es:

Die Butter schmelzen und die Auflaufform mit Butter auspinseln. Dann in den Kühlschrank stellen. Die Zucchini grob reiben. Die Eier gut daruntermengen. Die Zwiebeln, die Minze und die Melisse fein schneiden. Den Käse klein würfeln. Alles mit der Hälfte der Mandeln, dem Joghurt und den Brokkoliröschen unter die Eier-Zucchinimasse rühren. Nach und nach das Mehl gut daruntermischen und mit salz und Pfeffer abschmecken.

Alles in die kühle Auflaufform geben und mit der restlichen Butter bestreichen, dann noch die zweite Hälfte der Mandelsplitter darüber streuen.

In das vorgeheizte Backrohr, bei 160 Grad Umluft etwa 50-60 Minuten backen, bis es oben leicht angebräunt ist. Am besten lauwarm servieren, es schmeckt aber auch kalt. Dazu passt ein köstlicher Sommersalat.

Gutes Gelingen!

Reisen mit Reis.

Auf jedem Kontinent wird Reis angebaut, am meisten in Asien: China, Indien, Indonesien sind die drei größten Reisproduzenten. Wobei Indien, Vietnam und Thailand die größten Exportländer sind. Reis ist ein wichtiges Grundnahrungsmittel und bildet mit etwa 80% den Hauptbestandteil der Nahrung in Asien. Der Großteil des geernteten Reises dient der Ernährung der Menschen, nämlich 92%. Nur ein geringer Teil wird als Tierfutter verwendet oder industriell weiterverarbeitet.

Reisfabrik in am Dak Lak See, Vietnam (c) Walter Oberascher

Reis ist neben Weizen, Mais, Soja, Zuckerrohr, Kaffee und Rindfleisch eine wichtige Handelsware auf dem Weltmarkt. Er unterliegt damit auch den Spekulationen mit Agrarrohstoffderivaten global agierender Geschäftemacher. Wenn die Preise steigen, erhöhen die reisproduzierenden Länder ihre Ausfuhrquote. Damit bleibt weniger Nahrung im eigenen Land. Armut, Mangelerscheinungen und Hunger sind die Folge.

Reisverkäuferin am Markt in Naypyidaw, Hauptstadt von Myanmar
(c) Walter Oberascher

Das sind die Fakten, aber was die Landschaft in weiten Teilen Asiens so besonders macht, das sind eben diese Reisfelder. Und es ist diese einmalige Farbe.

Reisfelder findet man so gut wie überall, wenn man in Südostasien unterwegs ist.

Die Reisfelder werden oft noch mit Ochsen beackert. So wie hier in Kratie, Kambodscha
(c) Walter Oberascher

Rund um die Städte und Dörfer gibt es große Anbauflächen. Der Reis wird trocken ausgepflanzt und im trockenen Feld geerntet. Die Überflutung der Felder dient natürlich der Bewässerung des Getreides, verhindert den Unkrautwuchs und hält viele Schädlinge ab. Aber gerade diese satten Wasserflächen voll mit Reishalmen sind charakteristisch und prägen das Landschaftsbild. Und das schon seit Jahrtausenden.

 

Der Reis ist Lebensgrundlage

Voraussetzung für jede Art der Hochkultur ist die ausreichende und langfristige Produktion von Nahrungsmitteln. Wenn genug Nahrung vorhanden ist, muss nicht jeder Mensch als Bauer von der Hand in den Mund leben. Sondern es wird möglich, dass Teile der Gesellschaft anderen Tätigkeiten nachgehen. Das Handwerk kann sich entwickeln. Es bleibt Zeit für Kreativität. Der Bildungsgrad der Bevölkerung steigt. Das galt vor tausenden von Jahren und das gilt auch heute noch.

 

Angkor Wat, Kambodscha
(c) Walter Oberascher

Die Basis für die Entwicklung der Hochkultur in Angkor Wat, Kambodscha, wurde um 900 n. Chr. durch eine hochentwickelte Bewässerungstechnik im Reisanbau gelegt. Abhängig von Monsun waren die Bauern auf die viermonatige Regenzeit angewiesen. Als die ersten Herrscher von Angkor begriffen, dass sie ihre Macht ausdehnen können, wenn sie den Reisertrag steigern, wurden riesige Reservoire, Barays, angelegt. Diese künstlichen Seen füllen sich in der Monsunzeit und dienen in den trockenen Perioden zur Bewässerung der Felder. Dadurch können zwei bis drei Ernten pro Jahr eingefahren werden. Die Barays kann man heute noch besichtigen und über Stege zu den im Wasser errichteten Tempeln spazieren.

Östlicher Baray bei Angkor Wat, Kambodscha
(c) Walter Oberascher

 

Von der Hand in den Mund … fast.

In Vietnam konnte ich eine Bäuerin beobachten, die durch das Reisfeld watete, um zu düngen. Auf ihrem Rücken trug sie einen Korb. Immer wieder bückte sie sich, griff in das Wasser und warf etwas über ihre Schulter in den Korb. Wie sich herausstellte, sammelte sie bei der Arbeit im Feld nebenbei auch gleich Frösche ein. Schon mal einen Frosch mit grüner Pfeffersauce und Reis probiert? Schmeckt köstlich! Aber Vorsicht bei den kleinen Knöchelchen.

Nirgendwo sind die Reisfelder so grün wie in Vietnam
(c) Walter Oberascher

 

Was mir aber besonders in Erinnerung bleibt ist dieser Geruch. Kommt man an einem überfluteten Reisfeld vorbei, in dem die Halme fett im Wasser stehen, kann man den Reis riechen. Wenn der warme feuchte Wind über das Feld streicht und ins frische Getreide Wellen malt, dann riecht es tatsächlich nach gekochtem Reis. Ein einzigartiger Geruch. Irgendwie vertraut.

 

15.000 Jugendliche haben in Salzburg psychische Probleme. Die Selbstmordrate unter Jugendlichen am Land steigt. Sie haben keine Sozialkontakte. Man redet ja nicht mit einem jeden.

Vor 2 Wochen traf ich an der Bushaltestelle auf eine Frau, die hektisch rauchte und mir erklärte sie brauche das jetzt um sich abzureagieren. Auf meine Frage, ob es so schlimm sei, legte sie los: Ich halte die Menschen nicht mehr aus! Ich dürfte darüber gar nicht reden, ich bin Psychiaterin. Die Normalen mit normalen Gefühlen werden in der Nervenklinik eingesperrt und niedergespritzt, die Verrückten rennen hier draußen frei herum und führen sich auf!
Ich tröstete sie und in manchem möchte ich ihr Recht geben.

Gestern war ich eingeladen zu einer Spieleparty von 60jährigen

Essen mitzubringen wurde gern gesehen.
Ich hatte eine harte Woche und keine Lust zu kochen, also packte ich 3 Flaschen meines besten Weines ein und schleppte diese durch die halbe Stadt.
Angekommen, wurde ich von der Gastgeberin, der ich mein Geschenk überreichte, danklos vor lauter mir unbekannten anderen Gästen folgend begrüßt: Das ist die Brita. Die Brita hat ihren Weinbedarf selber mitgebracht, wir brauchen das Zeug ja nicht!

Das mir, die so gut wie nichts trinkt. Was diese Frau auch weiß.
Wenn es nicht so schwer zu tragen gewesen wäre, hätte ich alles wieder mitgenommen. Man braucht sich nicht zu wundern wenn ich dort nicht mehr hingehe.Das Sozialverhalten mancher ist wirklich zum Abgewöhnen.
Ich frage mich oft welche Freude man daraus ziehen kann, anderen ins Wadel zu beißen.
Aber wahrscheinlich sitzen viele Menschen sehr gerne alleine herum, weil sie alle vergrault haben, und verfallen dann ungestört in Depressionen, weil keiner sie mag.
Es gibt sicher einfachere Vorgangsweisen im Leben.
Höflichkeit, Freundlichkeit, Dankbarkeit sind sehr hilfreich dabei.