Was, wenn die Technik uns im Stich lässt und damit den ganzen Verlauf unseres Lebens verändert? Was, wenn wir in diesen Umständen aus etwas Unverzeihliches tun? Diese Fragen greift Passengers auf – und vergisst sie zu Ende zu denken.
Worum gehts?
120 Jahre ist das Raumschiff Avalon auf Autopilot durchs All unterwegs. Das Ziel ist ein neuer Planet als Heimat für 5000 Menschen. Einer der Passagiere, Jim [Chris Pratt], wacht aus dem Hyperschlaf auf – 90 Jahre zu früh. Er wird den neuen Planeten, Homestead II, nicht lebend erreichen. Wie die Zeit verbringen?
Ein raumfahrender Robinson
So viel zum ersten Teil des Films, dessen drei Akte ein bisschen wie drei verschiedene Arten von Film wirken. Auch wenn die Avalon auf Kurs ist: Der sympathische Jim alias Chris Pratt [Guardians of the Galaxy, Jurassic World] ist sozusagen gestrandet im All und seine Geschichte ist die eines Robinson Crusoe der Zukunft. Es ist der interessanteste Teil des Films. Er zeigt, wie wenig jede noch so fortgeschrittene Technik für unser Glück sorgen kann. Der Kaffeeautomat in der Kantine spuckt zwar nur die Plörre für Normalreisende aus, denn der Cappuccino ist den Reisenden der Goldklasse vorbehalten – ansonsten steht Jim allerhand Entertainment und einiger Luxus zur Verfügung. Doch bereits nach einem Jahr nagt die Einsamkeit so sehr an ihm, dass er ein psychisches Wrack ist.
Wie auf der Titanic
Da kommt Aurora [Jennifer Lawrence] daher – wohlhabende Journalistin und Reisende der Goldklasse. Diese Frau wäre für den einfachen Mechaniker, der davon geträumt hatte, sich auf dem neuen Kolonie-Planeten eine bessere Existenz aufzubauen, unter normalen Umständen unerreichbar. Der zweite Akt erzählt die Romanze zweier Menschen, die aufgrund des Klassenunterschieds einander nie begegnet wären. Das erinnert doch ein bisschen an Rose und Jack auf der Titanic. Doch in Passengers wird der Klassenunterschied nur angesprochen, aber nicht näher betrachtet. Im Umgang miteinander scheinen die beiden perfekt kompatibel. Wäre das wirklich so? Jim bekommt dank seiner Goldklasse-Freundin besseres Essen. Lernt er etwas von ihr? Lernt sie etwas darüber, wie das Leben in seiner Gesellschaftsschicht ist? Leider nicht – trotz Interview, das sie mit ihm für ihr Buch führt. Der Film verlässt sich hier über eine ziemlich lange Strecke darauf, dass alle gern dabei zusehen, wie ein attraktives Paar sich in einander verliebt.
Action als Ablenkung
„Vertraust du mir?“ Jim [Chris Pratt] und Aurora [Jennifer Lawrence]
Im dritten Akt wird Passengers zum Weltraum Action-Abenteuer. Die Avalon ist schwer beschädigt und unsere beiden Protagonisten versuchen in einem äußerst gefährlichen Einsatz, das Schiff zu retten. Es wirkt ein bisschen, als wäre hier die Zeit ausgegangen und auch das Interesse diesen Teil Geschichte ordentlich zu erzählen. Doch gerade in den Weltraumabenteuern der letzten Jahre haben wir entweder auf dem Mars [The Martian] oder in der Erdumlaufbahn [Gravity] erschreckend realistische Szenarien miterlebt, die die beklemmende Hilflosigkeit im All spürbar machten. In Passengers dürfen wir immer das Vertrauen haben, dass alles gutgeht.
Ein verwerfliches Vergehen
+++ SPOILER +++ Der Film hat unter Kritikern heftige Reaktionen ausgelöst. Denn: Anders als Jim, erwacht Aurora nicht zufällig. Jim hat Aurora lange Zeit in ihrer Hyperschlafkammer beobachtet, alles über sie in Erfahrung gebracht und sich so in sie verliebt. Er war so einsam, dass er seinem Leben ein Ende setzen wollte, doch stattdessen beschloss er, Aurora aufzuwecken. Er hat damit Auroras Leben zerstört und – noch schlimmer – sie dadurch ebenfalls zum Tod auf dem Raumschiff verurteilt. Nur weil er seine Einsamkeit nicht mehr ertragen wollte. So weit sind seine Motive nachvollziehbar. Sind sie aber verzeihlich?
Als Aurora erfährt, was Jim getan hat, ist sie wütend und hasst ihn leidenschaftlich – verständlicherweise. Die Gefahrensituation, die Jim und Aurora gemeinsam meistern müssen, schweißt die beiden jedoch wieder zusammen. Aurora erkennt, dass sie nicht ohne Jim auf dem Schiff weiterleben möchte. Jim wird verziehen – und zwar von Aurora und damit auch von uns als Publikum.
Jims Handeln ist praktisch Mord und wir sehen es ihm nach. Einige spinnen den Gedanken sogar so weiter: Wenn ein Film von einem Mann handelt, der eine Frau raubt oder vergewaltigt, verzeihen wir ihm dann, weil er doch so einsam war und so gut aussieht? +++ SPOILER ENDE +++
Schuld ohne Sühne
Jim hat Aurora etwas Folgenreiches angetan, das mit unseren Werten nicht vereinbar ist. Der Schwachpunkt des Films ist es nicht, dass Aurora angesichts der lebensgefährlichen Situation auf dem defekten Schiff beschließt, Jim zu verzeihen. Das kann sie als Figur tun, aber die Tat selbst darf dennoch nicht ungesühnt bleiben. Kunst vermittelt auch moralische Werte. Und die vermittelte Moral ist hier höchst zweifelhaft, denn: Jims Tat hat am Ende keine Konsequenzen.
Unverzeihliche Urteilslosigkeit
Der Film präsentiert sich dadurch als recht harmlos. Passengers ist durchaus kein schlechter Film – auch wenn es die eine oder andere Schwäche gibt. Doch wegen der Verharmlosung und damit das Aufgeben einer moralischen Position verdient Passengers jede Schelte und die schlechten Bewertungen seitens der Kritik.
Meine Bewertung auf IMDB: 7 Punkte Passengers ist technisch und visuell (das Schiff sieht in jedem Detail atemberaubend aus) großartig. Er ist trotz erwähnter Schwächen interessant und unterhaltsam – vor allem durch die zwei äußerst sympathischen Protagonisten. Die moralische Frage lasse ich bei meiner Bewertung außen vor.
https://zartbitter.co.at/wp-content/uploads/2017/01/Passengers-Titelbild.jpg7601400Robert Gisshammerhttps://zartbitter.co.at/wp-content/uploads/2014/05/logo-n.pngRobert Gisshammer2017-01-07 00:39:502017-01-07 08:26:11Passengers – Absolution im All
Es gibt viele Rituale, die an Jahreswechsel oder zu besonderen Tagen im Leben gemacht werden. Für mich ist das Tarot –Karten legen https://de.wikipedia.org/wiki/Tarot . Ich mach das schon seit vielen Jahren immer zum Jahreswechsel und zu meinem Geburtstag.
wunderschöne Karten des Crowley-Decks
Irgendwann, ich glaube, dass ist jetzt bald 20 Jahre her, habe ich mir zu Weihnachten ein Tarotdeck und ein Handbuch dazu gewünscht. Anfänglich fand ich das nur cool, doch nachdem ich mich eingelesen hatte und ein Stück weit verstand, dass es nicht um Ja oder Nein Fragen / Antworten ging, sondern dass es ein Auseinandersetzen, Überlegen mit mir und meiner Person ist fand ich es sehr spannend. Zu überlegen, was war das vergangene Jahr, was hat mich beschäftigt, was war schön oder besonders schwierig, woran hänge ich immer wieder fest und wo ist es mir gelungen los zu lassen. Das alles kann natürlich auch ohne die Karten gemacht werden, aber ich finde die Karten unterstreichen nochmal die Gedanken und Überlegungen dazu und sie fordern mich auf, genau hin zu sehen.
Jede Karte schaut anders aus und erzählt in dem Moment zu dieser Fragestellung etwas Besonderes. Nicht immer verstehe ich die Botschaften gleich, aber ich schreibe mir meine Fragen, die dazugehörige Karte die ich aufgedeckt habe und meine Assoziationen auf und wenn ich ein Jahr später nachlese, dann ist es sehr oft stimmig und auf einmal auch verständlich.
die Karten des Rider-Waite Decks sind ganz anders gezeichnet
Es gibt viele Legetechniken, das muss jede für sich selbst rausfinden, was am besten passt. Die Bekanntesten Tarot-Decks sind das Rider Waite-Tarot und das Crowley-Tarot und das Marseille-Tarot.
Frieden Rider Waite Deck
Frieden Crowley Deck
Der Narr Rider Waite Deck
Der Narr Crowley Deck
Liebe Rider Waite Deck
Liebe Crowley Deck
Sonnenkarte Rider-Waite Deck
Sonnenkarte Crowley Deck
Ich wünsche Euch allen einen guten Rutsch, ein friedvolles, glückliches und gesundes Jahr 2017.
2016 war ein Jahr, das es in sich hatte. Meinen viele Menschen. Und in den Medien ist es auch so zu lesen. Die Historiker der Zukunft werden darüber ein Urteil fällen, ob das wirklich so ist. Mein 2016 war ein durchwachsenes Jahr. Ich habe viel erlebt, gesehen und gelernt. Drei Dinge haben mich besonders beschäftigt. Das wird mich auch 2017 begleiten.
Die Demenzaktivistin
Helga Rohra
Die demenzfreundliche Stadt oder Konfetti im Kopf, wie wir es jetzt nennen ist mir ein großes Anliegen. Ich habe nie viel mit Demenz zu tun gehabt. Aber jetzt lerne ich wöchentlich dazu. Ich lerne Betroffene und Angehörige kennen. Die Familien und die Menschen, die in ihrem Beruf mit demenziell erkrankten Personen arbeiten, haben meinen größten Respekt. Und meine Begegnung mit Helga Rohra, Demenzaktivistin und selbst an Lewy Body erkrankt, hat mir alle Scheu und Angst genommen. Und mich ermutigt weiter zu machen, auch wenn Demenz vielleicht kein Thema ist, das politisch besonders attraktiv ist. Aber für die Menschen, die betroffen sind, ist es wichtig. Tabus zu brechen, Unterstützung zu geben und die Stadt Salzburg demenzfreundlich zu machen. Diesen Weg gehen wir weiter.
Das verhüllte Mädchen
Im Frühjahr war ich in einem Kindergarten, um ein Projekt zu veröffentlichen. Mitten in der großen Kinderschar war ein Mädchen, 5 Jahre alt. Sie trug ein Kopftuch, alle Haare waren verhüllt, der Hals bedeckt. Ein Kopftuch trägt eine Frau, damit sie nicht attraktiv für fremde Männer ist. Aber ein Mädchen, mit 5 Jahren? Das vor lüsternen Blicken geschützt werden sollte? Nein, das kann es nicht sein. Das unterstellt auch Männern, dass sie nur triebgesteuert sind. Nach Jahrzehnten des Feminismus und des Kampfes für Gleichberechtigung, für ein Miteinander der Geschlechter auf Augenhöhe, hat ein verhüllendes Tuch nichts auf dem Kopf einer Fünfjährigen zu suchen. Dort wo ich Verantwortung trage, in den städtischen Kindergärten, will ich freie Mädchen und Jungen. Auch 2017 und darüber hinaus.
Mutter und Kind
Mestawet und Dina
Im Oktober war ich mit der Caritas im Libanon. Viel habe ich dort gesehen, was sich tief in mir eingebrannt hat. Aber besonders die Frauen und Kinder, die ich kennengelernt habe, sind mir immer noch sehr präsent. Zwei davon waren Mestawet und Dina. Eine starke Mutter, die unter widrigsten Umständen ihrer Tochter Dina eine Zukunft ermöglichen will. Und als ich mit der kleinen Dina ihr erstes Selfie machte und wir beide einfach nur herumblödelten, war mir klar, dass der Libanon nicht nur eine Erinnerung wird. Beirut, Rayfoun und die Bekaaebene sind aus den Nachrichten in mein Leben gekommen und haben einen Platz. Ich werde auch 2017 versuchen von Salzburg aus zu helfen.
https://zartbitter.co.at/wp-content/uploads/2016/12/IMG_2163-e1483126901974.jpg11251500Anjahttps://zartbitter.co.at/wp-content/uploads/2014/05/logo-n.pngAnja2016-12-30 19:35:072016-12-30 19:42:453 Begegnungen 2016, die mich auch 2017 beeinflussen
Woran denken Sie bei dieser Überschrift? Wahrscheinlich nicht an die 1-2 von 1000 intergeschlechtlichen Kinder, deren Genitalien aus der starren Zweigeschlechternorm fallen. Und das ist ein Problem.
Von Intergeschlechtlichkeit oder Intersex spricht man, wenn Geschlechtsmerkmale (Genitalien, innere Geschlechtsorgane, Hormone, Chromosomen) aus der Norm fallen oder Merkmale beider Normgeschlechter vorhanden sind.
Am 1.12. 2016 erschien eine deutsche Studie, die die Operationshäufigkeit an intergeschlechtlichen Kindern von 2010 bis 2014 analysierte: „Zur Aktualität kosmetischer Operationen „uneindeutiger“ Genitalien im Kindesalter“ von Ulrike Klöppel, Wissenschaftlerin an der Humboldt-Universität.
Fazit: Nach wie vor werden Babies und Kleinkinder einer der beiden Normgeschlechter medizinisch „zugewiesen“.
Amputation der Klitoris
Dabei werden Kindergenitalien oder innere Geschlechtsanlagen so verändert, weggeschnitten, designt, bis die Körper der – medizinisch und gesellschaftlich definierten – Norm entsprechen. Etwa wird häufig eine „zu große“ Klitoris amputiert. Diese hat bei der Geburt nicht über 0,9 cm groß zu sein. Dabei sollte das Wissen, dass es Klitoriden gibt, die im erigierten Zustand einige Zentimeter erreichen können, durchaus vorhanden sein.
Medizinische Behandlung intersexueller Kinder wird in mind. 21 EU-Mitgliedstaaten durchgeführt.
In 8 Ländern müssen die gesetzliche Vertreter*innen zustimmen.
In 18 wird das Einverständnis der Betroffenen vorausgesetzt!
Es gibt nicht nur männlich und weiblich
Im Völkerrecht gelten medizinisch nicht notwendige Operationen, die ohne Einverständnis vorgenommen werden, als inhuman, grausam und erniedrigend.
Nach wie vor wird jedoch an der Annahme, es gäbe nur zwei klar von einander unterscheidbare Geschlechter, festgehalten – und natürliche Variationen in der Geschlechtsentwicklung negiert. Menschen, die diesem Schema nicht entsprechen, werden auch heute noch als krankhaft dargestellt, selbst wenn sie völlig gesund sind.
„Meine Schwester ist als Bub geboren. Dann hat man ihr den Penis abgeschnitten und jetzt muss sie ganz viele Tabletten nehmen“
Für Österreich gibt es keine Studie, wie in Spitälern mit Kindern verfahren wird, die intergeschlechtliche Genitalien aufweisen. Es wird nicht anders sein, als in Deutschland. Es fehlen uns jedoch nicht nur Studien, sondern auch die öffentliche Auseinandersetzung und die Aufarbeitung dieser Menschenrechtsverletzungen.
FGM – Female genitale Mutilation, also die weibliche Genitalverstümmelung ist selbstverständlich in Österreich verboten. Weshalb also dürfen Genitalien von Kindern verstümmelt werden, die einfach nur aus engen Normen fallen? Weshalb dürfen Kindern gesunde und funktionsfähige Körperteile (etwa auch die Keimdrüsen) entnommen und sie somit ihrer Fortpflanzungsfähigkeit beraubt werden? Weshalb wird in Kauf genommen, dass sie durch Kastration lebenslang künstliche Hormone zu sich nehmen müssen? Warum wird ihnen das Recht auf eine „offene Zukunft“ genommen – denn wie sich Körper oder Identität entwickeln, kann niemand vorhersehen – und weshalb müssen sie ein Leben lang oft unter diesen traumatischen Eingriffen, unter dem Verlust sexueller Empfindsamkeit leiden?
Weil – man lasse sich dies auf der Zuge zergehen – es sich hier per definitionem nicht um kosmetische Eingriffe handelt (was sie aber sind, weil in keiner Weise notwendig), sondern um Heilbehandlungen. Den Kindern und Eltern müsse geholfen werden, damit eine Eindeutigkeit hergestellt werden könne. Eine Uneindeutigkeit sei nicht zumutbar. WEM nicht zumutbar?
„Why don’t change minds instead of bodies?“ (Alice Dreger)
Malta hat als einziges europäisches Land 2015 per Gesetz Operationen an intergeschlechtlichen Kindern verboten. Niemand, weder Ärzt*innen noch Eltern sollen über derart weitreichende und irreversible Eingriffe entscheiden dürfen, sondern ausschließlich die Person selbst. Wenn sie voll aufgeklärt über die möglichen negativen Folgen und auch über ein gelingendes Leben mit unverändertem Körper etwas ändern möchte. Kinder sollen so aufwachsen dürfen, wie sie sind, um selber eine Entscheidung treffen zu können.
Spinnt sie jetzt? Denkt ihr vielleicht. Weihnachtszeit das ganze Jahr? Nicht so wie ihr denkt. Also nicht unbedingt Weihnachtskommerz das ganze Jahr, auch nicht Glühwein, Keksebacken, Ihr Kinderlein kommet –Dauerbeschallung.
Ich meine diese friedvolle Stimmung, die in der analogen und digitalen Welt meist herrscht. Natürlich gibt es die schlimmen Nachrichten weiter, Flugzeugabsturz, Mordversuch an einem Obdachlosen, Krieg in Syrien. Da ändert sich nichts in der Welt, auch nicht zu Weihnachten. Was ich meine ist diese friedvolle Stimmung zwischen den Menschen, die man kennt. Auf Facebook, Twitter und WhatsApp werden fast nur Nettigkeiten ausgetauscht. Die Bilder zeigen Christbäume, Geschenke, gutes Essen und man schreibt sich gegenseitig viele charmante Sachen. Seit zwei Tagen machen unzählige Menschen bei diesem Facebook-Kettenbrief mit, bei dem man ein stärkendes Wort für 2017 in der Chronik des anderen hinterlässt. Da schreiben Menschen, die bei dem Wort Kettenbrief normal einen Schreikrampf kriegen. Und auch beim Weihnachtsspaziergang trifft man Menschen, die man nur flüchtig kennt, aber umso liebenswürdiger grüßt man sich und wünscht sich frohe Festtage.
Irgendwie ist alles ein bisschen unaufgeregter, nachdenklicher und respektvoller. Diese besondere Stimmung würde ich mir über die Weihnachtszeit hinaus wünschen. Nächstes Jahr und immer.
https://zartbitter.co.at/wp-content/uploads/2016/12/w2.jpg486612Anjahttps://zartbitter.co.at/wp-content/uploads/2014/05/logo-n.pngAnja2016-12-27 19:08:052016-12-27 19:08:05Weihnachtszeit – Warum nicht das ganze Jahr?
Jede Weihnachten ein Star Wars Film – bis 2019 ist dieser Traum für Fans der Weltraum-Saga schon gesichert. Was mich betrifft, gibt Rogue One Grund, sich darauf zu freuen, was Disney uns in den nächsten Jahren bieten wird.
Rogue One war nicht so lange ersehnt und ungeduldig erwartet wie Episode VII – Das Erwachen der Macht im letzten Jahr. Dabei sollte das eigentlich der Film sein, auf den Fans schon fast 40 Jahre warten. Denn seit 1977 der erste Star Wars-Film ins Kino kam, kritisierten Fans, dass es auf zwei wichtige Fragen keine Antworten gibt: Wie sind die Rebellen an die Baupläne des Todesstern gekommen? Und: Warum hat der Todesstern überhaupt so eine eklatante Schwachstelle? Rogue One liefert nun endlich die Antworten.
Der Film folgt der jungen Jyn Erso und wie sie sich nach einer unfreiwilligen Rettung durch Rebellen, deren Kampf gegen das galaktische Imperium anschließt. Denn das Imperium hat eine riesige Raumstation gebaut, die gleich ganze Planeten auslöschen kann: den Todesstern.
Warum ist eine Frau als Heldin wichtig?
Manche Star Wars-Fans haben sich schon im letzten Jahr schwer damit getan, dass in Episode VII eine junge Frau, Rey, im Mittelpunkt steht. Und dieses Jahr schon wieder eine Frau. Das kam bei einigen wieder nicht gut an. Doch Disney hat es damit geschafft, am Eröffnungswochenende 40 Prozent Frauen ins Kino zu locken. Sollen die Fanboys sich doch beschweren, aber es ist doch so: Ob es jetzt einen Helden oder eine Heldin gibt, macht für die Qualität des Films keinen Unterschied. Es macht jedoch sehr wohl einen Unterschied, wie Frauen in Filmen dargestellt und wahrgenommen werden. Und siehe da: Plötzlich interessieren auch mehr Mädchen sich für den Kampf gegen das unterdrückerische galaktische Imperium. Es müssen sich jetzt nicht alle Mädchen für Action interessieren, aber es ist Zeit, mit dem Klischee aufzuräumen, dass Frauen nur für romantische Komödien ins Kino gehen.
Wer ist die Bessere?
Rey [Daisy Ridley] war geschickt, behauptete sich gleich im Zweikampf gegen den größten Laserschwert-Meister und beherrschte die Macht wie sonst kaum jemand – und das alles ohne langes Training. Das ist vielleicht eine Spur zu unrealistisch – selbst im Science Fiction-Märchen.
Jyn Erso [Felicity Jones] ist auch taff, aber es fällt ihr nicht alles einfach so in den Schoß. Außerdem steht sie nicht so sehr im Vordergrund wie Rey. Jyn ist im Kampf gegen das Imperium Teil eines Teams, in dem alle ihre Aufgabe erfüllen – bis hin zum spannenden und ergreifenden Showdown.
Das Team
Auch hier hat Disney sich geschickt verhalten. Es gibt nicht nur einen Ruf danach, weibliche Figuren angemessen darzustellen, sondern auch nach mehr Diversität bei der Herkunft der Darsteller. Der aus Mexiko stammende Diego Luna als Cassian Andor und der chinesische Star Donnie Yen als Chirrut Îmwe helfen dem Film auch in wichtigen internationalen Märkten zum Erfolg. Britische Schauspieler wie Riz Ahmed als Bodhi Rook waren von Anfang an in den Star Wars-Filmen immer gut vertreten. Doch der Schauspieler und Musiker ist pakistanisch-stämmig und trägt dadurch ebenfalls zu mehr Diversität bei. Diese Diverstität könnte in so manchem Film aufgesetzt wirken, nicht aber im Star Wars-Universum, wo fremdartige Wesen verschiedener Planeten aufeinander treffen. Es gibt keinen Grund, warum die Menschen in den Star Wars-Abenteuern ausschließlich kaukasisch aussehen sollten.
[Seht hier den Trailer an – oder scrollt runter und lest weiter]
Erstaunliche Technik
Selten zahlen sich die Mehrkosten für die 3D-Version, noch dazu im IMAX Kino, mehr aus als bei diesem Film. Blicke aus dem All auf Planeten, die Raumschiffe – alles sieht phänomenal aus. Viel beeindruckender als je zuvor. Und zum ersten Mal erleben wir, was auf jenen Planeten vor sich geht, auf die der Todesstern seine alles vernichtenden Strahlen schickt. Sahen wir früher nur einen billigen pyrotechnischen Effekt, bei dem ein Planet wie ein Feuerwerkskörper verpufft, zeigt Rogue One, wie der Planet sich auflöst – in einem furchterregenden Tsunami aus Geröll und Staub.
Alle lieben Droiden
Zu den beliebtesten Star Wars Figuren zählen die Droiden, denn sie sorgen für Comic Relief. Anders als C-3PO und R2-D2 oder der kugelige BB-8 ist der umprogrammierte imperiale Droid K2-S0 gänzlich im Computer entstanden. Das ist schade, aber die meiste Zeit im Film kaum zu erkennen. Der Humor, den er mitbringt, ist genau richtig dosiert. K2-S0 hat keine müden Kalauer auf Lager, sondern völlig rationale Feststellungen in brenzligen und emotionalen Momenten, das macht ihn so erfrischend.
Wiederauferstehung im Kino
Ganz aus dem Computer kommen auch zwei völlig andere Figuren. Echte Menschen aus dem Star Wars-Film von 1977, denn das Ende von Rogue One soll sich nahtlos mit dem Beginn von Episode IV – Eine Neue Hoffnung zusammenfügen. Seht selbst, welche Darsteller hier aus dem Computer kommen. Es ist schon ziemlich erstaunlich, was hier geschafft wurde. Ist das der Beginn bisher nicht realisierbarer Möglichkeiten, sämtliche Film-Storys auch nach Jahrzehnten mit Sequels und Prequels weiterzuspinnen, ohne dass wir uns an neue Gesichter gewöhnen müssen? Das war bis vor wenigen Jahren noch Zukunftsmusik. Jetzt ist diese Aussicht greifbar nah. Ich überlege noch, ob das etwas Gutes bedeutet – für Darstellende ebenso wie fürs Publikum.
Rogue One hat sich zum Glück nicht zu sehr auf die computergenerierten Darsteller konzentriert. Sie helfen nur dabei, einen Film aus dem Jahr 2016 glaubwürdig mit einem Film aus 1977 zusammenzufügen. Wie weit wird das bei den Star Wars-Filmen gehen? Vorerst können wir aufatmen: Der für 2018 geplante Film über Han Solo, wird keinen jungen Harrison Ford aus dem Computer zeigen. Die Rolle wurde schon mit einem ganz echten Schauspieler besetzt: Alden Ehrenreich.
Meine Bewertung auf IMDB: 9 Punkte
Nach anfänglichem Hin- und Hergehüpfe zwischen den Schauplätzen wird die Story letztlich spannend erzählt. Technisch ist alles sowieso perfekt – wahrscheinlich sogar wegweisend. Science Fiction- oder Action-Abenteuer vergessen meist, dass wir uns auch für die Charaktere interessieren müssen. Meiner Meinung nach ist das hier gut gelungen. Dafür gabs einen Extra-Punkt.
https://zartbitter.co.at/wp-content/uploads/2016/12/Darth-Vader.jpg7681024Robert Gisshammerhttps://zartbitter.co.at/wp-content/uploads/2014/05/logo-n.pngRobert Gisshammer2016-12-26 17:19:052016-12-26 18:19:34Gedanken zu: Rogue One – A Star Wars Story
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Passengers – Absolution im All
Allgemein, Film & Kino, KulturWas, wenn die Technik uns im Stich lässt und damit den ganzen Verlauf unseres Lebens verändert? Was, wenn wir in diesen Umständen aus etwas Unverzeihliches tun? Diese Fragen greift Passengers auf – und vergisst sie zu Ende zu denken.
Worum gehts?
120 Jahre ist das Raumschiff Avalon auf Autopilot durchs All unterwegs. Das Ziel ist ein neuer Planet als Heimat für 5000 Menschen. Einer der Passagiere, Jim [Chris Pratt], wacht aus dem Hyperschlaf auf – 90 Jahre zu früh. Er wird den neuen Planeten, Homestead II, nicht lebend erreichen. Wie die Zeit verbringen?
Ein raumfahrender Robinson
So viel zum ersten Teil des Films, dessen drei Akte ein bisschen wie drei verschiedene Arten von Film wirken. Auch wenn die Avalon auf Kurs ist: Der sympathische Jim alias Chris Pratt [Guardians of the Galaxy, Jurassic World] ist sozusagen gestrandet im All und seine Geschichte ist die eines Robinson Crusoe der Zukunft. Es ist der interessanteste Teil des Films. Er zeigt, wie wenig jede noch so fortgeschrittene Technik für unser Glück sorgen kann. Der Kaffeeautomat in der Kantine spuckt zwar nur die Plörre für Normalreisende aus, denn der Cappuccino ist den Reisenden der Goldklasse vorbehalten – ansonsten steht Jim allerhand Entertainment und einiger Luxus zur Verfügung. Doch bereits nach einem Jahr nagt die Einsamkeit so sehr an ihm, dass er ein psychisches Wrack ist.
Wie auf der Titanic
Da kommt Aurora [Jennifer Lawrence] daher – wohlhabende Journalistin und Reisende der Goldklasse. Diese Frau wäre für den einfachen Mechaniker, der davon geträumt hatte, sich auf dem neuen Kolonie-Planeten eine bessere Existenz aufzubauen, unter normalen Umständen unerreichbar. Der zweite Akt erzählt die Romanze zweier Menschen, die aufgrund des Klassenunterschieds einander nie begegnet wären. Das erinnert doch ein bisschen an Rose und Jack auf der Titanic. Doch in Passengers wird der Klassenunterschied nur angesprochen, aber nicht näher betrachtet. Im Umgang miteinander scheinen die beiden perfekt kompatibel. Wäre das wirklich so? Jim bekommt dank seiner Goldklasse-Freundin besseres Essen. Lernt er etwas von ihr? Lernt sie etwas darüber, wie das Leben in seiner Gesellschaftsschicht ist? Leider nicht – trotz Interview, das sie mit ihm für ihr Buch führt. Der Film verlässt sich hier über eine ziemlich lange Strecke darauf, dass alle gern dabei zusehen, wie ein attraktives Paar sich in einander verliebt.
Action als Ablenkung
„Vertraust du mir?“ Jim [Chris Pratt] und Aurora [Jennifer Lawrence]
Ein verwerfliches Vergehen
+++ SPOILER +++
Der Film hat unter Kritikern heftige Reaktionen ausgelöst. Denn: Anders als Jim, erwacht Aurora nicht zufällig. Jim hat Aurora lange Zeit in ihrer Hyperschlafkammer beobachtet, alles über sie in Erfahrung gebracht und sich so in sie verliebt. Er war so einsam, dass er seinem Leben ein Ende setzen wollte, doch stattdessen beschloss er, Aurora aufzuwecken. Er hat damit Auroras Leben zerstört und – noch schlimmer – sie dadurch ebenfalls zum Tod auf dem Raumschiff verurteilt. Nur weil er seine Einsamkeit nicht mehr ertragen wollte. So weit sind seine Motive nachvollziehbar. Sind sie aber verzeihlich?
Als Aurora erfährt, was Jim getan hat, ist sie wütend und hasst ihn leidenschaftlich – verständlicherweise. Die Gefahrensituation, die Jim und Aurora gemeinsam meistern müssen, schweißt die beiden jedoch wieder zusammen. Aurora erkennt, dass sie nicht ohne Jim auf dem Schiff weiterleben möchte. Jim wird verziehen – und zwar von Aurora und damit auch von uns als Publikum.
Jims Handeln ist praktisch Mord und wir sehen es ihm nach. Einige spinnen den Gedanken sogar so weiter: Wenn ein Film von einem Mann handelt, der eine Frau raubt oder vergewaltigt, verzeihen wir ihm dann, weil er doch so einsam war und so gut aussieht?
+++ SPOILER ENDE +++
Schuld ohne Sühne
Jim hat Aurora etwas Folgenreiches angetan, das mit unseren Werten nicht vereinbar ist. Der Schwachpunkt des Films ist es nicht, dass Aurora angesichts der lebensgefährlichen Situation auf dem defekten Schiff beschließt, Jim zu verzeihen. Das kann sie als Figur tun, aber die Tat selbst darf dennoch nicht ungesühnt bleiben. Kunst vermittelt auch moralische Werte. Und die vermittelte Moral ist hier höchst zweifelhaft, denn: Jims Tat hat am Ende keine Konsequenzen.
Unverzeihliche Urteilslosigkeit
Der Film präsentiert sich dadurch als recht harmlos. Passengers ist durchaus kein schlechter Film – auch wenn es die eine oder andere Schwäche gibt. Doch wegen der Verharmlosung und damit das Aufgeben einer moralischen Position verdient Passengers jede Schelte und die schlechten Bewertungen seitens der Kritik.
Warum du zum Jahreswechsel Tarot-Karten legen sollst
AllgemeinEs gibt viele Rituale, die an Jahreswechsel oder zu besonderen Tagen im Leben gemacht werden. Für mich ist das Tarot –Karten legen https://de.wikipedia.org/wiki/Tarot . Ich mach das schon seit vielen Jahren immer zum Jahreswechsel und zu meinem Geburtstag.
wunderschöne Karten des Crowley-Decks
Irgendwann, ich glaube, dass ist jetzt bald 20 Jahre her, habe ich mir zu Weihnachten ein Tarotdeck und ein Handbuch dazu gewünscht. Anfänglich fand ich das nur cool, doch nachdem ich mich eingelesen hatte und ein Stück weit verstand, dass es nicht um Ja oder Nein Fragen / Antworten ging, sondern dass es ein Auseinandersetzen, Überlegen mit mir und meiner Person ist fand ich es sehr spannend. Zu überlegen, was war das vergangene Jahr, was hat mich beschäftigt, was war schön oder besonders schwierig, woran hänge ich immer wieder fest und wo ist es mir gelungen los zu lassen. Das alles kann natürlich auch ohne die Karten gemacht werden, aber ich finde die Karten unterstreichen nochmal die Gedanken und Überlegungen dazu und sie fordern mich auf, genau hin zu sehen.
Jede Karte schaut anders aus und erzählt in dem Moment zu dieser Fragestellung etwas Besonderes. Nicht immer verstehe ich die Botschaften gleich, aber ich schreibe mir meine Fragen, die dazugehörige Karte die ich aufgedeckt habe und meine Assoziationen auf und wenn ich ein Jahr später nachlese, dann ist es sehr oft stimmig und auf einmal auch verständlich.
die Karten des Rider-Waite Decks sind ganz anders gezeichnet
Es gibt viele Legetechniken, das muss jede für sich selbst rausfinden, was am besten passt. Die Bekanntesten Tarot-Decks sind das Rider Waite-Tarot und das Crowley-Tarot und das Marseille-Tarot.
Ich wünsche Euch allen einen guten Rutsch, ein friedvolles, glückliches und gesundes Jahr 2017.
3 Begegnungen 2016, die mich auch 2017 beeinflussen
Salzburg2016 war ein Jahr, das es in sich hatte. Meinen viele Menschen. Und in den Medien ist es auch so zu lesen. Die Historiker der Zukunft werden darüber ein Urteil fällen, ob das wirklich so ist. Mein 2016 war ein durchwachsenes Jahr. Ich habe viel erlebt, gesehen und gelernt. Drei Dinge haben mich besonders beschäftigt. Das wird mich auch 2017 begleiten.
Die Demenzaktivistin
Helga Rohra
Die demenzfreundliche Stadt oder Konfetti im Kopf, wie wir es jetzt nennen ist mir ein großes Anliegen. Ich habe nie viel mit Demenz zu tun gehabt. Aber jetzt lerne ich wöchentlich dazu. Ich lerne Betroffene und Angehörige kennen. Die Familien und die Menschen, die in ihrem Beruf mit demenziell erkrankten Personen arbeiten, haben meinen größten Respekt. Und meine Begegnung mit Helga Rohra, Demenzaktivistin und selbst an Lewy Body erkrankt, hat mir alle Scheu und Angst genommen. Und mich ermutigt weiter zu machen, auch wenn Demenz vielleicht kein Thema ist, das politisch besonders attraktiv ist. Aber für die Menschen, die betroffen sind, ist es wichtig. Tabus zu brechen, Unterstützung zu geben und die Stadt Salzburg demenzfreundlich zu machen. Diesen Weg gehen wir weiter.
Das verhüllte Mädchen
Im Frühjahr war ich in einem Kindergarten, um ein Projekt zu veröffentlichen. Mitten in der großen Kinderschar war ein Mädchen, 5 Jahre alt. Sie trug ein Kopftuch, alle Haare waren verhüllt, der Hals bedeckt. Ein Kopftuch trägt eine Frau, damit sie nicht attraktiv für fremde Männer ist. Aber ein Mädchen, mit 5 Jahren? Das vor lüsternen Blicken geschützt werden sollte? Nein, das kann es nicht sein. Das unterstellt auch Männern, dass sie nur triebgesteuert sind. Nach Jahrzehnten des Feminismus und des Kampfes für Gleichberechtigung, für ein Miteinander der Geschlechter auf Augenhöhe, hat ein verhüllendes Tuch nichts auf dem Kopf einer Fünfjährigen zu suchen. Dort wo ich Verantwortung trage, in den städtischen Kindergärten, will ich freie Mädchen und Jungen. Auch 2017 und darüber hinaus.
Mutter und Kind
Mestawet und Dina
Im Oktober war ich mit der Caritas im Libanon. Viel habe ich dort gesehen, was sich tief in mir eingebrannt hat. Aber besonders die Frauen und Kinder, die ich kennengelernt habe, sind mir immer noch sehr präsent. Zwei davon waren Mestawet und Dina. Eine starke Mutter, die unter widrigsten Umständen ihrer Tochter Dina eine Zukunft ermöglichen will. Und als ich mit der kleinen Dina ihr erstes Selfie machte und wir beide einfach nur herumblödelten, war mir klar, dass der Libanon nicht nur eine Erinnerung wird. Beirut, Rayfoun und die Bekaaebene sind aus den Nachrichten in mein Leben gekommen und haben einen Platz. Ich werde auch 2017 versuchen von Salzburg aus zu helfen.
Genitalverstümmelung in Österreichs Krankenhäusern
Gesellschaft, Vorgestelltvon Gabriele Rothuber
Woran denken Sie bei dieser Überschrift? Wahrscheinlich nicht an die 1-2 von 1000 intergeschlechtlichen Kinder, deren Genitalien aus der starren Zweigeschlechternorm fallen. Und das ist ein Problem.
Von Intergeschlechtlichkeit oder Intersex spricht man, wenn Geschlechtsmerkmale (Genitalien, innere Geschlechtsorgane, Hormone, Chromosomen) aus der Norm fallen oder Merkmale beider Normgeschlechter vorhanden sind.
Am 1.12. 2016 erschien eine deutsche Studie, die die Operationshäufigkeit an intergeschlechtlichen Kindern von 2010 bis 2014 analysierte: „Zur Aktualität kosmetischer Operationen „uneindeutiger“ Genitalien im Kindesalter“ von Ulrike Klöppel, Wissenschaftlerin an der Humboldt-Universität.
Fazit: Nach wie vor werden Babies und Kleinkinder einer der beiden Normgeschlechter medizinisch „zugewiesen“.
Amputation der Klitoris
Dabei werden Kindergenitalien oder innere Geschlechtsanlagen so verändert, weggeschnitten, designt, bis die Körper der – medizinisch und gesellschaftlich definierten – Norm entsprechen. Etwa wird häufig eine „zu große“ Klitoris amputiert. Diese hat bei der Geburt nicht über 0,9 cm groß zu sein. Dabei sollte das Wissen, dass es Klitoriden gibt, die im erigierten Zustand einige Zentimeter erreichen können, durchaus vorhanden sein.
Rund 1700 Kinder werden jährlich in Deutschland diesen geschlechtsverändernden Operationen unterzogen. Selbstverständlich ohne deren Einwilligung. Die FRA-Studie (Fundamental Rights Agency, Agentur der EU für Grundrechte) aus 2015 zeigt:
Es gibt nicht nur männlich und weiblich
Im Völkerrecht gelten medizinisch nicht notwendige Operationen, die ohne Einverständnis vorgenommen werden, als inhuman, grausam und erniedrigend.
Nach wie vor wird jedoch an der Annahme, es gäbe nur zwei klar von einander unterscheidbare Geschlechter, festgehalten – und natürliche Variationen in der Geschlechtsentwicklung negiert. Menschen, die diesem Schema nicht entsprechen, werden auch heute noch als krankhaft dargestellt, selbst wenn sie völlig gesund sind.
Das sagte ein 10jähriges Kind in einem der Workshops des Verein Selbstbewusst.
Für Österreich gibt es keine Studie, wie in Spitälern mit Kindern verfahren wird, die intergeschlechtliche Genitalien aufweisen. Es wird nicht anders sein, als in Deutschland. Es fehlen uns jedoch nicht nur Studien, sondern auch die öffentliche Auseinandersetzung und die Aufarbeitung dieser Menschenrechtsverletzungen.
FGM – Female genitale Mutilation, also die weibliche Genitalverstümmelung ist selbstverständlich in Österreich verboten. Weshalb also dürfen Genitalien von Kindern verstümmelt werden, die einfach nur aus engen Normen fallen? Weshalb dürfen Kindern gesunde und funktionsfähige Körperteile (etwa auch die Keimdrüsen) entnommen und sie somit ihrer Fortpflanzungsfähigkeit beraubt werden? Weshalb wird in Kauf genommen, dass sie durch Kastration lebenslang künstliche Hormone zu sich nehmen müssen? Warum wird ihnen das Recht auf eine „offene Zukunft“ genommen – denn wie sich Körper oder Identität entwickeln, kann niemand vorhersehen – und weshalb müssen sie ein Leben lang oft unter diesen traumatischen Eingriffen, unter dem Verlust sexueller Empfindsamkeit leiden?
Weil – man lasse sich dies auf der Zuge zergehen – es sich hier per definitionem nicht um kosmetische Eingriffe handelt (was sie aber sind, weil in keiner Weise notwendig), sondern um Heilbehandlungen. Den Kindern und Eltern müsse geholfen werden, damit eine Eindeutigkeit hergestellt werden könne. Eine Uneindeutigkeit sei nicht zumutbar. WEM nicht zumutbar?
Malta hat als einziges europäisches Land 2015 per Gesetz Operationen an intergeschlechtlichen Kindern verboten. Niemand, weder Ärzt*innen noch Eltern sollen über derart weitreichende und irreversible Eingriffe entscheiden dürfen, sondern ausschließlich die Person selbst. Wenn sie voll aufgeklärt über die möglichen negativen Folgen und auch über ein gelingendes Leben mit unverändertem Körper etwas ändern möchte. Kinder sollen so aufwachsen dürfen, wie sie sind, um selber eine Entscheidung treffen zu können.
Hilfe bei:
www.vimoe.at
www.plattform-intersex.at
www.hosi.or.at
www.courage-beratung.at
Weihnachtszeit – Warum nicht das ganze Jahr?
Augenblicke, GesellschaftSpinnt sie jetzt? Denkt ihr vielleicht. Weihnachtszeit das ganze Jahr? Nicht so wie ihr denkt. Also nicht unbedingt Weihnachtskommerz das ganze Jahr, auch nicht Glühwein, Keksebacken, Ihr Kinderlein kommet –Dauerbeschallung.
Ich meine diese friedvolle Stimmung, die in der analogen und digitalen Welt meist herrscht. Natürlich gibt es die schlimmen Nachrichten weiter, Flugzeugabsturz, Mordversuch an einem Obdachlosen, Krieg in Syrien. Da ändert sich nichts in der Welt, auch nicht zu Weihnachten. Was ich meine ist diese friedvolle Stimmung zwischen den Menschen, die man kennt. Auf Facebook, Twitter und WhatsApp werden fast nur Nettigkeiten ausgetauscht. Die Bilder zeigen Christbäume, Geschenke, gutes Essen und man schreibt sich gegenseitig viele charmante Sachen. Seit zwei Tagen machen unzählige Menschen bei diesem Facebook-Kettenbrief mit, bei dem man ein stärkendes Wort für 2017 in der Chronik des anderen hinterlässt. Da schreiben Menschen, die bei dem Wort Kettenbrief normal einen Schreikrampf kriegen. Und auch beim Weihnachtsspaziergang trifft man Menschen, die man nur flüchtig kennt, aber umso liebenswürdiger grüßt man sich und wünscht sich frohe Festtage.
Irgendwie ist alles ein bisschen unaufgeregter, nachdenklicher und respektvoller. Diese besondere Stimmung würde ich mir über die Weihnachtszeit hinaus wünschen. Nächstes Jahr und immer.
Gedanken zu: Rogue One – A Star Wars Story
AllgemeinJede Weihnachten ein Star Wars Film – bis 2019 ist dieser Traum für Fans der Weltraum-Saga schon gesichert. Was mich betrifft, gibt Rogue One Grund, sich darauf zu freuen, was Disney uns in den nächsten Jahren bieten wird.
Rogue One war nicht so lange ersehnt und ungeduldig erwartet wie Episode VII – Das Erwachen der Macht im letzten Jahr. Dabei sollte das eigentlich der Film sein, auf den Fans schon fast 40 Jahre warten. Denn seit 1977 der erste Star Wars-Film ins Kino kam, kritisierten Fans, dass es auf zwei wichtige Fragen keine Antworten gibt: Wie sind die Rebellen an die Baupläne des Todesstern gekommen? Und: Warum hat der Todesstern überhaupt so eine eklatante Schwachstelle? Rogue One liefert nun endlich die Antworten.
Der Film folgt der jungen Jyn Erso und wie sie sich nach einer unfreiwilligen Rettung durch Rebellen, deren Kampf gegen das galaktische Imperium anschließt. Denn das Imperium hat eine riesige Raumstation gebaut, die gleich ganze Planeten auslöschen kann: den Todesstern.
Warum ist eine Frau als Heldin wichtig?
Manche Star Wars-Fans haben sich schon im letzten Jahr schwer damit getan, dass in Episode VII eine junge Frau, Rey, im Mittelpunkt steht. Und dieses Jahr schon wieder eine Frau. Das kam bei einigen wieder nicht gut an. Doch Disney hat es damit geschafft, am Eröffnungswochenende 40 Prozent Frauen ins Kino zu locken. Sollen die Fanboys sich doch beschweren, aber es ist doch so: Ob es jetzt einen Helden oder eine Heldin gibt, macht für die Qualität des Films keinen Unterschied. Es macht jedoch sehr wohl einen Unterschied, wie Frauen in Filmen dargestellt und wahrgenommen werden. Und siehe da: Plötzlich interessieren auch mehr Mädchen sich für den Kampf gegen das unterdrückerische galaktische Imperium. Es müssen sich jetzt nicht alle Mädchen für Action interessieren, aber es ist Zeit, mit dem Klischee aufzuräumen, dass Frauen nur für romantische Komödien ins Kino gehen.
Wer ist die Bessere?
Rey [Daisy Ridley] war geschickt, behauptete sich gleich im Zweikampf gegen den größten Laserschwert-Meister und beherrschte die Macht wie sonst kaum jemand – und das alles ohne langes Training. Das ist vielleicht eine Spur zu unrealistisch – selbst im Science Fiction-Märchen.
Jyn Erso [Felicity Jones] ist auch taff, aber es fällt ihr nicht alles einfach so in den Schoß. Außerdem steht sie nicht so sehr im Vordergrund wie Rey. Jyn ist im Kampf gegen das Imperium Teil eines Teams, in dem alle ihre Aufgabe erfüllen – bis hin zum spannenden und ergreifenden Showdown.
Das Team
Auch hier hat Disney sich geschickt verhalten. Es gibt nicht nur einen Ruf danach, weibliche Figuren angemessen darzustellen, sondern auch nach mehr Diversität bei der Herkunft der Darsteller. Der aus Mexiko stammende Diego Luna als Cassian Andor und der chinesische Star Donnie Yen als Chirrut Îmwe helfen dem Film auch in wichtigen internationalen Märkten zum Erfolg. Britische Schauspieler wie Riz Ahmed als Bodhi Rook waren von Anfang an in den Star Wars-Filmen immer gut vertreten. Doch der Schauspieler und Musiker ist pakistanisch-stämmig und trägt dadurch ebenfalls zu mehr Diversität bei. Diese Diverstität könnte in so manchem Film aufgesetzt wirken, nicht aber im Star Wars-Universum, wo fremdartige Wesen verschiedener Planeten aufeinander treffen. Es gibt keinen Grund, warum die Menschen in den Star Wars-Abenteuern ausschließlich kaukasisch aussehen sollten.
[Seht hier den Trailer an – oder scrollt runter und lest weiter]
Erstaunliche Technik
Selten zahlen sich die Mehrkosten für die 3D-Version, noch dazu im IMAX Kino, mehr aus als bei diesem Film. Blicke aus dem All auf Planeten, die Raumschiffe – alles sieht phänomenal aus. Viel beeindruckender als je zuvor. Und zum ersten Mal erleben wir, was auf jenen Planeten vor sich geht, auf die der Todesstern seine alles vernichtenden Strahlen schickt. Sahen wir früher nur einen billigen pyrotechnischen Effekt, bei dem ein Planet wie ein Feuerwerkskörper verpufft, zeigt Rogue One, wie der Planet sich auflöst – in einem furchterregenden Tsunami aus Geröll und Staub.
Alle lieben Droiden
Zu den beliebtesten Star Wars Figuren zählen die Droiden, denn sie sorgen für Comic Relief. Anders als C-3PO und R2-D2 oder der kugelige BB-8 ist der umprogrammierte imperiale Droid K2-S0 gänzlich im Computer entstanden. Das ist schade, aber die meiste Zeit im Film kaum zu erkennen. Der Humor, den er mitbringt, ist genau richtig dosiert. K2-S0 hat keine müden Kalauer auf Lager, sondern völlig rationale Feststellungen in brenzligen und emotionalen Momenten, das macht ihn so erfrischend.
Wiederauferstehung im Kino
Ganz aus dem Computer kommen auch zwei völlig andere Figuren. Echte Menschen aus dem Star Wars-Film von 1977, denn das Ende von Rogue One soll sich nahtlos mit dem Beginn von Episode IV – Eine Neue Hoffnung zusammenfügen. Seht selbst, welche Darsteller hier aus dem Computer kommen. Es ist schon ziemlich erstaunlich, was hier geschafft wurde. Ist das der Beginn bisher nicht realisierbarer Möglichkeiten, sämtliche Film-Storys auch nach Jahrzehnten mit Sequels und Prequels weiterzuspinnen, ohne dass wir uns an neue Gesichter gewöhnen müssen? Das war bis vor wenigen Jahren noch Zukunftsmusik. Jetzt ist diese Aussicht greifbar nah. Ich überlege noch, ob das etwas Gutes bedeutet – für Darstellende ebenso wie fürs Publikum.
Rogue One hat sich zum Glück nicht zu sehr auf die computergenerierten Darsteller konzentriert. Sie helfen nur dabei, einen Film aus dem Jahr 2016 glaubwürdig mit einem Film aus 1977 zusammenzufügen. Wie weit wird das bei den Star Wars-Filmen gehen? Vorerst können wir aufatmen: Der für 2018 geplante Film über Han Solo, wird keinen jungen Harrison Ford aus dem Computer zeigen. Die Rolle wurde schon mit einem ganz echten Schauspieler besetzt: Alden Ehrenreich.
Meine Bewertung auf IMDB: 9 Punkte
Nach anfänglichem Hin- und Hergehüpfe zwischen den Schauplätzen wird die Story letztlich spannend erzählt. Technisch ist alles sowieso perfekt – wahrscheinlich sogar wegweisend. Science Fiction- oder Action-Abenteuer vergessen meist, dass wir uns auch für die Charaktere interessieren müssen. Meiner Meinung nach ist das hier gut gelungen. Dafür gabs einen Extra-Punkt.