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Ich erinnere mich noch gut. Vor über 20 Jahren als ich einen Sommer in der Türkei verbrachte saß ich mit Freunden am Abend zusammen. Es war sehr sehr heiß und was gibt es da Besseres als eine kühle Wassermelone. Nach dem Melonengelage blieb die Schale übrig. Mit noch etwas roten Fruchtfleisch dran. Einer der Freunde nahm die Reste mit nach Hause zu seiner Mutter. Ein paar Tage später war ich in dieser Familie zum Frühstück geladen und was stand am Frühstückstisch? Melonenmarmelade. Köstlich!

Heute habe ich erstmals Melonenmarmelade aus den Resten gemacht.

IMG_6238Das braucht man:

Melonenreste

Gelierzucker

Saft von einer Zitrone oder ein Teelöffel Zitronensäure

 

 

Und so geht es:

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Melonenfleisch, auch das Weiße, eng an der Schale abschneiden. In etwa 1×1 Zentimeter große Würfel schneiden.

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Melonen in den Topf geben und abwiegen. Bei mir waren die Reste der halben Melone heute 800 Gramm!

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Den Gelierzucker über die Melonenwürfel geben, bis diese gut bedeckt sind. Aber nie mehr Zucker als Melone! Dann Deckel drauf und ein paar Stunden stehen lassen.

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So sieht das Ganze nach 3 Stunden aus. Die Melonenstückchen sind schon gut angeliert. Jetzt kommt ein Teelöffel Zitronensäure dazu oder der Saft einer Zitrone.

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Alles einmal gut aufkochen lassen, dann die Hitze zurückdrehen und gut 20 Minuten köcheln lassen. Einstweilen die Gläser vorbereiten. Am besten mit kochendem Wasser ausspülen. Ein Geschirrtuch mit kaltem Wasser nass machen. Die Gläser darauf stellen. Wenn die Gelierprobe positiv ist, dann die heiße Marmelade in die Gläser füllen, zuschrauben und  auf den Kopf stellen.

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Fertig! Gutes Gelingen wünsche ich euch!

Bärlauch! Jedes Frühjahr unvermeidlich. Egal, wo man eingeladen ist, in welche Gaststätte man geht – überall gibts anscheinend nur mehr Bärlauch. Als wäre er ein Grundnahrungsmittel, ohne das man kein Gericht zubereiten kann. Jahrelang ging mir das so gegen den Strich, dass ich den Konsum der grünen langen Blätter aus Prinzip verweigerte. Doch irgendwann knickte ich ein. Und heute bin ich voll dabei – jedes Frühjahr wieder.

Das mit dem Bärlauch ist ja recht praktisch: Wer einen Sonntagsspaziergang durch den Wald macht, kann ihn säckeweise mit nach Hause bringen. Oder man hat Glück, wie ich. Ich lass ihn mir jedes Jahr von einer Bekannten schenken. Ganz ohne Spaziergang.

Wer das Kraut aus dem Wald holt, soll ihn wirklich, wirklich gut waschen. Man weiß ja nie. Viele Leute haben Angst, anstatt Bärlauch Maiglöckchenblätter zu pflücken. Im März (eigentlich bis Mitte April) besteht da sicher keine Gefahr. Den Unterschied riecht man außerdem: Was im Wald nach Omas Cologne riecht, anstatt nach Knoblauch, ist nicht für den Verzehr geeignet.

Hier das Rezept zu meinem persönlichen Klassiker: Bärlauchknödel

Bärlauch Zutaten

Das braucht ihr für 4–5 Personen:
Einige Hände voll Bärlauch – geschnitten
400 g Knödelbrot
ca. 1/2 l Milch
3–4 Eier – von Weieregg natürlich ;-)
250 g Käse (würzig) – grob gerieben
1 handvoll Salz
2 EL Mehl

Und so gehts:
Salz und Mehl unter das noch trockene Knödelbrot mischen. (Wer dampfgart braucht kein Mehl zu nehmen.)
Milch anwärmen und drübergießen. Anschließend durchrühren. Dann die Eier draufschlagen und wieder durchrühren. Bärlauch und Käse dazu – jetzt das Ganze am besten mit den Händen durchmischen.

Hände befeuchten und Knödel in der Größe von Tennisbällen drehen. Nach jedem Knödel Hände neu befeuchten.

Knödel im Dampfgarer

ca. 20–25 Minuten in heißem Wasser ziehen lassen – oder 20–25 Minuten im Dampfgarer bei 100 Grad dämpfen.

Serviert werden die Knödel am besten mit geschmolzener Butter. Eventuell noch etwas geriebenen Käse draufgeben.

Nicht ganz perfekt, weil ich ein bisschen zu viel Bärlauch erwischt hab, aber trotzdem sehr lecker

Nicht ganz perfekt, weil ich zu viel Bärlauch verwendet habe, aber trotzdem sehr lecker

Schmeckt herrlich. Ergebt euch dem Bärlauch!

von Gertrud Mavrakis

Der Fasching ist vorbei. Und die Heringsbutter übernimmt die Herrschaft auf den Broten. Selbstgemacht ist natürlich besser als gekauft und darum hier meine einfachen Rezepte für Brot und Butter:

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Bierbrot selbstgemacht

Das braucht man für das Bierbrot:

200g Weizenmehl, 200g Roggenmehl, 400g Dinkelmehl, ½ Liter Bier, 2 EL Honig, 60 g Germ, 1,5 Teelöffel Salz

Und so geht’s:

Alle Zutaten zu einem festen Teig verkneten (am besten mit der Küchenmaschine).

Der Teig sollte nun 4 h im Kühlschrank rasten. Im Anschluss kräftig kneten, zu 2 kleinen Laiben formen und 30 min. mit einem Geschirrtuch bedeckt gehen lassen.

Die Laibe vor dem Backen 3x tief einschneiden, mit Wasser bestreichen und mit Hagelsalz (evtl. auch Kümmel) bestreuen. Bei 190°C ca. 50 min. backen und auf einem Gitter auskühlen lassen.

Das braucht man für die Heringsbutter:

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Köstliche Heringsbutter

½ saurer Apfel, ½ Zwiebel, 2 hartgekochte Eier, eine Packung Matjeshering (ca. 17o Gramm), 250 g Butter und Dill nach Geschmack.

Und so geht’s:

Alle Zutaten in den Standmixer geben und kräftig mixen, bis sich alle Zutaten zu einer glatten Masse vermischt haben.

Sinnvoll ist es die Zutaten bei Raumtemperatur zu verarbeiten.

 

Und jetzt nur noch die frische Heringsbutter aufs Bierbrot streichen, reinbeißen und genießen!

von Gertrud Mavrakis

Leicht gemacht und immer ein Hit sind die Apfelrosen.

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Kocht mit Freude: Gertrud Mavrakis

Das braucht man:

1 Blätterteigrolle (Kühlregal), etwas Rohrzucker und Zimtpulver zum Bestreuen, 4 große rote Äpfel, ½ l Wasser, Saft einer Zitrone, Erdbeermarmelade, Muffinförmchen und Muffinbackform

Und so geht es:

Den Teig ausrollen und einige Zeit bei Raumtemperatur warm werden lassen, er lässt sich dann leichter verarbeiten. Währenddessen die Äpfel halbieren, entkernen (nicht schälen!) und in schöne, ca. 4mm breite Spalten schneiden. In einem Kochtopf das Wasser mit dem Zitronensaft aufkochen und die Äpfel darin garen, bis sie sich biegen lassen (nicht zu weich, sie dürfen nicht zerfallen). Abtropfen und auf einem Teller auskühlen lassen (Teller zuvor in den Kühlschrank gestellt verkürzt das Abkühlen)

Das Abkühlen ist wichtig, da sonst der Teig durch die Wärme zerrinnt. Nun den ausgebreiteten Teig mit Rohrzucker und Zimt leicht bestreuen und andrücken, der Länge nach in 6 gleiche Streifen schneiden und die Äpfel quer (den Schalenbogen nach oben) knapp überlappend auf den Teig legen. Vorsichtig einrollen, dabei an der unteren Teigseite schön zusammenfassen. Das Röschen in Form drücken und in eine Muffinform setzen, diese in die Backform setzen. Wenn alle fertig sind, wird das Ganze ca. 40 min. bei 190°C gebacken Dabei bleiben lohnt sich, damit die Äpfel nicht schwarz werden. Abkühlen lassen und vorsichtig mit den Förmchen aus der Muffinform nehmen. Die Erdbeermarmelade mit etwas heißem Wasser glatt rühren und die Röschen damit bepinseln und vor dem Servieren mit Staubzucker bestreuen.

Lasst sie euch schmecken!

Die einen lieben sie heiß, die anderen verschmähen Florentiner aus Prinzip. Ich gehöre zu den Florentiner-Fans. Die nussige Röstmasse verbunden mit zarter Schoko und darüber ein Hauch Orangenduft- herrlich.

Das braucht man für ca. 100 Stück:

a2¼ Schlagobers

12 dag Zucker

1 Päckchen Vanillezucker

2 Päckchen Orangenschale

1 Esslöffel Zimt

1 Messerspitze Muskat

5 dag Butterschmalz

1 Tasse Haferflocken

15 dag Mandelblättchen

15 dag Orangeat/Zitronat

5 dag Mehl

Orangenblütenwasser (gibt es im türkischen Geschäft)

Schokoglasur und Kokosfett

Und so geht’s:

Schlagobers, Zucker, Vanillezucker, Orangenschale und Orangenblütenwasser in einem Topf unter Rühren zum Kochen bringen. Die Gewürze mit dem Butterschmalz einrühren und vom Herd nehmen. Diese Creme auskühlen lassen.

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Dann die Mandeln, Orangeat, Zitronat und die Haferflocken unter die Creme rühren. Das Mehl darüber sieben, untermischen und das Gemisch ein bisschen ausquellen lassen.

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Ein Backblech mit Backpapier auslegen. Die Masse mit einem Teelöffel portionsweise auf das Blech legen. Dann den Teelöffel mit dem Rücken zuerst in Mehl tauchen und dann damit die Häufchen flachdrücken.

Die Florentiner bei ca. 200 Grad etwa 15 Minute backen. Vom Papier nehmen und dann auskühlen lassen. Die Schokolade mit etwas Kokosfett im Wasserbad erwärmen.

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Mit einem Pinsel die Unterseite der Florentiner bestreichen. Trocknen lassen und an einem kühlen Ort in einer Keksdose aufbewahren. Und manchmal davon naschen ;)

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Wunderbar süß sind die Trauben 2015!

Jetzt ist Traubenzeit. Auch heuer habe ich wieder Traubenmarmelade mit Äpfeln gemacht. Aber es waren so viele. Freunde haben mir einiges abgenommen, aber es gab immer noch ausreichend Trauben. Also habe ich mich entschlossen Traubensirup zu machen. Ich liebe Sirup in allen Variationen. Dieses Jahr gab es neben dem klassischen Minzsirup, schon Waldmeister – und Fliedersirup.

Aber jetzt zum Traubensirup.

Das braucht es:

Etwa 8 Kilo rote Trauben

2 Biozitronen

5 Stängel Minze

4 Kilo Sirupzucker

Flaschen

Und so geht es:

Die Zitrone in Scheiben schneiden und mit den Minzstängel in Wasser einlegen. Mit einem Teller beschweren, damit alles schön unter Wasser bleibt. 24 Stunden stehen lassen, dann hat das Wasser wunderbaren Minz- und Zitronengeschmack angenommen.

Jetzt die Trauben waschen und die Beeren abpflücken und in einen großen Topf geben. Die Beeren erhitzen und einmal gut aufkochen.

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Dann die heißen Beeren schöpferweise durch die flotte Lotte drehen. Wer es besonders genau machen möchte sollte den so gewonnenen Saft durch ein mit einem Geschirrtuch ausgelegtes Sieb in einen großen Topf gießen. Dann sind im Saft weniger bis gar keine Flankerl. Ich habe mir diesen Arbeitsschritt gespart.

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si1Den Saft zusammen mit dem Minzwasser und dem Sirupzucker aufkochen und etwa 20 Minuten köcheln lassen. In der Zwischenzeit die gut gereinigten Flaschen vorbereiten. Am besten auf ein nasses Geschirrtuch stellen. Dann den heißen Saft mit Hilfe eines Trichters in die Flaschen füllen. Sofort verschließen und einmal kurz umdrehen.

Den Sirup verdünne ich im Verhältnis 1:10, aber das ist Geschmacksache.