Nie wieder Krieg! Wohin sind wir gekommen?

Innerhalb eines Tages haben die alten Männer, die heute noch von Heimatverteidigung schwärmen und den jungen Männern Syriens Feigheit vorwerfen weil sie in die Freiheit flüchten. Wieder das Sagen. Wo bleibt die Freiheit in unserem Staatengebilde? Sind wir gefragt worden ob wir Krieg wollen? Über jedes Stoppschild auf der Straße gibt es Volksabstimmungen, darüber nicht?

Wer hat je bei Terror von Camorra, IRA oder RAF über Krieg gesprochen.  Sicher ist es eine andere Dimension, aber bitte warum?  Warum liefern 40 Staaten Geld und Waffen, um diese Kämpfer auszurüsten? Es ist die reine Gier. Die eigene Gier lässt unschuldige Menschen hüben wie drüben leiden. Stell dir vor es ist Krieg und keiner geht hin, war der Wahlspruch meiner Generation im Vietnamkrieg.

Wir leben im 21.Jahrhundert 

Ich bin nun nicht so blauäugig zu sagen wir brauchen keine Verteidigung oder keine Polizei. Anschläge müssen durch Intelligenz verhindert werden. Da hören sich Staatschefs zivilisierter Länder gegenseitig ab-wie sinnlos! Andere werden zwar erfasst, aber dürfen sich frei bewegen. Es ist einfaches Vorbeugen von Verbrechen gefragt. Und wie kann es sein dass es Viertel bei uns gibt, wo Verbrecher sich frei bewegen? Justiz ist gefragt, nicht Krieg, der letztendlich nur uns Bürger in der Freiheit beschneidet.  Es muss ein Ende mit diesem martialischen Säbelgerassel haben. Exekutive und Justiz, tut eure Pflicht! Und hört die Richtigen ab. Und liefert und erzeugt keine Waffen mehr.

 

 

Unzählige Tote. Viele Plätze des Terrors. Unsägliches Leid der verletzten Opfer, der Augenzeugen, der Angehörigen und Freunde der Toten. Die Nachrichten aus Paris sind furchtbar. Mittendrin ins Leben der Stadt, an einem Freitag Abend, kommen die Mörder unter die Menschen. Es sind nicht die symbolträchtigen Plätze, sondern die Orte, wo jedermann und jedefrau einen gemütlichen, entspannten, spannenden oder ausgelassenen Abend verbringen. Im Restaurant, beim Fußball oder im Rockkonzert. Alle Menschen sollen von Angst und Panik ergriffen werden, nicht nur in Paris, überall in Europa. Das wollen die Mörder, das ist ihre hinterhältige Rechnung. Wollen wir das? Wollen wir uns von denen vorschreiben lassen, wie wir reagieren sollen? Mehr Misstrauen, mehr Angst, mehr Abstand zum Nächsten?

Ich will das nicht, da täuscht ihr Mörder euch! Ich will, dass wir näher zusammenrücken. Wir Menschen in Europa, in unserem Land, unserer Stadt. Ich will, dass wir uns gegenseitig unterstützen. Dass wir uns zuhören und nicht streiten. Dass wir gemeinsam die Herausforderungen der Zukunft meistern. Dass wir eine menschenfreundliche Gesellschaft bleiben, die herzlich und offen ist. Und die einen jeden, nach seiner Facon glücklich werden lässt, egal sind Sprache, Kultur, Religion, Geschlecht und das Geschlecht unserer Liebsten. Der Respekt vor dem anderen ist wichtig. Das will ich und das wollen unzählige andere auch. Ihr Mörder täuscht euch, wenn ihr meint unser Europa und unsere Lebensweise und unsere Lebenshaltung zerstören zu können. Ihr Mörder wollt das Böse in unseren Alltag bringen, Zwietracht zwischen den Menschen säen, die Herzen hart machen. Dem Misstrauen mehr Platz schießen und bomben. Ihr täuscht euch und ihr werdet dafür auf dieser Welt und in der anderen Welt bezahlen. Denn immer noch hat in der Geschichte das Gute gesiegt, das Vertrauen und die Zusammenarbeit der Menschen, die guten Willens sind!

Das ist Europa! Das sind wir!

Dem Tod kann man oft begegnen, wenn man will. Am einfachsten ist es am Friedhof, aber auch jede Gedenktafel an einer Hausmauer ist ein Hinweis auf den Tod. Dazwischen aber ist das pralle Leben – bunt, laut und in Bewegung. Aber es gibt Orte und Landstriche, in denen der Tod die Hauptrolle spielt. Wo sich hinter einem Hügel ein Gräberfeld zeigt, hinter einem Baumstamm Mauerreste und sanfte bemooste Erhebungen der Aushub von Schützengräben sind. Dann ist man rund um Verdun unterwegs, DAS Schlachtfeld des 1. Weltkrieges. DER Stellungskrieg schlechthin. DIE Erprobung von Giftgas. Viele Tote, sehr viele Tote, über 300.000 starben hier und noch einmal so viele entkamen dieser Hölle verletzt.

Ich bin das erste Mal in Verdun und Umgebung. Es ist kein sonniger Tag und es sind nur wenige TouristInnen unterwegs. Wo sich im Sommer Bus an Bus am Parkplatz der Gedenkstätte Douaumont reiht, herrscht gähnende Leere. Nur wenige sind unterwegs zwischen den tausenden Gräbern und im Mahnmal mit dem wunderbaren Licht, im Untergeschoss die Gebeine von Zigtausend Soldaten eingelagert. Unwirklich alles. Das Licht, die Knochen, die vielen Namen, die unendlichen Reihen an Gräbern, davor jeweils eine Rose gepflanzt. Die Namen der Soldaten mit ihrer Funktion und ihrem Sterbetag und natürlich dem Grund des Todes: Mort pour la France. Diese jungen Männer sind als Helden gestorben. Ein paar Kilometer weiter am Friedhof der deutschen Soldaten auch Gräber. Auch Namen, Funktionen und Sterbedaten. Aber niemand ist für etwas gestorben. Die Soldaten hier sind einfach „gefallen“. Fast 100 Jahre später denke ich mir, wie traurig das ist. Ein großer Krieg, beschlossen von der großen Politik. Und hier in Verdun starben die einfachen Soldaten für die Planspiele der großen Feldherrn in Berlin, Wien, Paris, London, Moskau. Machtgier. Krieg.

In Verdun kamen alle erdenklichen Waffen zum Einsatz, vom Bajonett über das Maschinengewehr bis zu Flammenwerfern und Giftgas. Bis zu 10.000 Granaten und Minen gingen stündlich auf den Schlachtfeldern nieder, ohrenbetäubend. Verdun wird als „Blutpumpe“, Knochenmühle“ oder schlicht als „Hölle“ bezeichnet. Die Berichte der Soldaten sind fast unerträglich zu lesen, für mich unvorstellbar, wie jemand so etwas überleben kann. Oft Wochen knietief im Schlamm und im menschlichen Kot, ständig unter Beschuss im Schützengraben kauernd. Wenn der Nachschub Verspätung hatte blieb den Männern oft nichts anderes übrig als Ratten zu essen und den eigenen Urin zu trinken. Junge Männer, die noch kurz vorher ein normales Leben führten, arbeiteten, sich verliebten, gerade geheiratet hatten, sich auf ein Kind freuten. Monate später landeten sie in den Schützengräben von Verdun. Historiker haben die durchschnittliche Überlebensdauer eines Soldaten ausgerechnet: 2 Wochen. Grauenhaft. Krieg.

Aber nicht nur die großen Gedenkstätten lehren einen hier den Krieg zu fürchten.

 

Es geht weiter durch die Wälder. Und dann tauchen sie plötzlich auf die verlassenen Dörfer. So wie Ornes. Die Kirche ist eine Ruine, man wähnt sich in einer antiken Stätte, wären da nicht die herbstlichen Laubbäume rundherum. Oder wie im Ort Louvemont die Tafel mit den Namen der Bürgermeister, die bis heute diesen verlassenen Orten vorstehen. Ich gehe durch die Kirche von Ornes, klettere über eine Mauer, dahinter der tiefe Wald. Die Bäume wachsen auf unterschiedlichen Ebenen, denn die Granatlöcher sind noch zu erkennen. Da ist noch eine Mauer. Vielleicht spaziere ich gerade durch das Wohnzimmer einer französischen Familie, die noch vor 100 Jahren hier friedlich beisammen saß. Bis der Krieg nach Verdun kam und ihr Dorf zerstörte. Und nie wieder besiedelt werden konnte, weil noch überall Blindgänger lauern und das Giftgas die Erde verseuchte. Mir kriecht die Kälte die Beine hinauf, es ist unheimlich. Still, bedrückend und dazu der unnatürlich gewachsene Wald, die Reste der Kirche. Schauerlich. Krieg.

Heute lebt Verdun vom Gedenken an die „berühmteste Schlacht“ des Ersten Weltkrieges. Eine Million TouristInnen kommen und besichtigen die Schlachtfelder, die berühmten Forts mit ihren Heldengeschichten und die Dörfer und Friedhöfe. Und wenn man eine Erinnerung mit nach Hause nehmen will, kann man zwischen Zinnsoldaten, Kaffeetassen, Soldatenschneekugeln und diversen Miniwaffennachbauten wählen. Geschäftssinn. Nach dem Krieg.

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Es gibt auch Hoffnung. Die fast einjährige Schlacht um Verdun war auch einer der Gipfel des Hasses zwischen Frankreich und Deutschland. Und erst im September 1984 standen beim Beinhaus von Douaumont zwei Männer minutenlang händchenhaltend vor den Gräbern von tausenden Soldaten: Präsident Mitterand und Bundeskanzler Kohl

“ Wir haben uns versöhnt, wir haben uns verständigt, wir sind Freunde geworden.“

Die Kriege gehen weiter, das Grauen ist für die Menschen das Gleiche geblieben. Mögen die heutigen Schlachtfelder im Irak, in Syrien, im Kongo, im Sudan, in Afghanistan bald Gedenkstätten sein und dem Frieden weichen. Diese Hoffnung habe ich.

Alt und Jung im Generationengespräch

Maria Weyringer in bester Laune im Gespräch

Maria Weyringer in bester Laune im Gespräch

Während der Woche des „Offenen Himmels“ kamen 16-Jährige Schülerinnen der Wirtschaftsschule St. Josef mit älteren Menschen beim 14. Salzburger Europadialog ins Gespräch. Unter der Leitung von Hania Fedorowicz vom Institut für Gemeinschaftsbasierende Konfliktlösung (GBKL) wurden verschiedene Module angeboten, damit Alt und Jung Frucht bringend ins Gespräch kommen konnten. Richtlinien für den Dialog waren:

 

 

 

  • Würde bewahren
  • Wertschätzend sein
  • Jede/r Teilnehmer/in trägt Ideen bei
  • Wenn jemand spricht, hören andere zu

Nach diesen einleitenden Worten wurden Alt und Jung gemischte Gruppen gebildet und Fragen erarbeitet. Im weiteren Verlauf konnten diese gestellt werden: „Wie war das Leben vor dem Handy?“ „Haben Jugendliche überhaupt Interesse an den Alten?“ „Wohin reisen Jugendliche gerne?“ „Was ist Jugendlichen wichtig?“ „Kennt die Jugend unsere Idole?“ „Wie lebt man eigentlich im Seniorenheim?“ „Fällt es schwer, über den Krieg zu reden?“ „Was ist Jugendlichen am wichtigsten im Leben?“ „Wie verliebt man sich heute?“

Irma Buchner, eine 89-Jährige Teilnehmerin der Gruppe aus dem Seniorenwohnhaus Hellbrunn berichtet vom Dialog:

„Unsere Gruppe aus dem SWH Hellbrunn danken für die Einladung zum Gespräch „Alt und Jung“ im Borromäum. Wir kommen gerne.  Begrüßung: Anwesend 38 Personen. 4 Herren, 2 Damen im Kleid, 32 Leute in Hosen. Knaben waren leider nicht anwesend. Es bildeten sich gemischte Runden, zum Beispiel eine alte Frau mit 4 Mädchen. Dabei wurde über verschiedene Ansichten offen gesprochen: was man gerne tut oder möchte. Singen, schwimmen, lesen, handarbeiten, telefonieren, reisen, rätseln usw. Es wurde über Erziehung, Respekt, Entwicklungsänderungen, Rad, Telefon, Auto, Flugzeuge und das Handy gesprochen. Die jungen Mädchen waren sehr wissbegierig uns Alten gegenüber.

Danke nochmals für die Gestaltung!“

Viel Spaß, und großes gegenseitiges Interesse

Viel Spaß, und großes gegenseitiges Interesse

Die drei Stunden des intensiv geführten Dialogs waren im Flug vorbei. Zu spannend und Interessant waren die Fragen und Antworten. Dabei gab es viele Überraschungen. So waren viele Mädchen selbstkritisch im eigenen Umgang mit den Handys. Durch sie werde das direkte freundschaftliche Gespräch gestört. Andererseits, waren „wir Alten“ erstaunt, dass für alle anwesenden Jugendlichen eine gute Ausbildung ganz oben auf der

Prioritätenliste stand.  Außerdem wurden viele Gemeinsamkeiten entdeckt. Musik, gutes Essen, Ausbildung, Friede, Familie, Toleranz und Freundschaft sind Jung und Alt gleichermaßen wichtig. Ein Mädchen brachte die Veranstaltung auf den Punkt: „Ich höre älteren Menschen gerne zu. Sie haben viel mehr Lebenserfahrung als wir.“ Es bereitete einfach Freude, den Jungen aus dem reichen Erfahrungsschatz zu erzählen. Und es war spannend zu hören, wie sich junge Menschen heute verlieben. ;-)

Irma Buchner und Peter Christian Ebner, SWH Hellbrunn

von Ayad Salim

Warum Österreich? Episode 1Warum Österreich? Episode 2  /  Warum Österreich? Episode 3

[scroll down for the English and Arabic versions]

Ich verließ Istanbul und fuhr in die Provinz, wo meine Verwandten wohnten. Ich traf dort zwei Tage später einen Araber. Er behauptete, er könne mich in ein europäisches Land bringen, nannte aber weder Datum noch Zeitraum. Wir vereinbarten, uns ein paar Tage später wiederzusehen – nach den Feiertagen zum Ende der islamischen Pilgerzeit. Nach diesem Treffen spürte ich Hoffnung und Angst zugleich. Die Hoffnung, in die Sicherheit eines Landes zu gelangen, in denen Menschenrechte geachtet werden. Und die Angst, dass etwas meine Hoffnung zunichte machen könnte.

Ayad Türkei1An den Tagen vor dem Fest (das auf Arabisch Eid heißt) füllten sich die Plätze der türkischen Städte mit Menschen und Verkaufsständen, die alles anboten – von Kleidung zu Haushaltswaren. Ich erinnerte mich daran, wie ich im Irak mit meiner Familie die Märkte besuchte. Und wie meine Söhne und ich gemeinsam darüber redeten, was wir alles kaufen wollten. Jeder von ihnen bekam etwas: Ich begann mit meinem ältesten Sohn, Abdullah, dann Omar und schließlich bekam auch Salem, mein jüngster Sohn, etwas. Ich kaufte ihnen schöne Kleidung und andere Dinge. Danach gingen wir gemeinsam essen. Das letzte Mal war ich 2011 mit ihnen einkaufen – vor der Scheidung. Es waren schöne Zeiten. Immer wenn ich nun solche Szenen in der Türkei beobachtete, blieb die Zeit für mich stehen und ich spürte, wie eine Traurigkeit mein Herz zerdrückte.

Eid kam, aber ich bekam nichts davon mit. Ich tauschte keine Glückwünsche am ersten Tag aus. Und bei all der freudigen Aufregung und dem bunten Treiben in der Stadt war ich ein Außenstehender. Ich fühlte mich, als würde ich in einem dunklen Keller leben. Ich zog mich in mein Zimmer zurück, schloss die Tür und blieb alleine.

Die Feiertage gingen vorüber und ich wartete auf einen Anruf von dem Mann, der mich aus der Türkei rausholen und nach Europa bringen sollte. Zwei Tage später trafen wir uns. Was er über die Reise sagte, war nicht schlüssig und ich fühlte mich dabei ganz und gar nicht wohl. Er konnte mir kein einziges konkretes Detail über den zeitlichen Ablauf und die Orte nennen. Er verlangte nur mehr Geld. Wir wurden uns nicht einig und so brach ich den Kontakt ab. Mich überkam daraufhin ein Gefühl, das Worte nicht beschreiben können.

Doch dann hörten meine Tränen auf zu fließen und ich beschloss, mich nicht der Traurigkeit hinzugeben, sondern dieses Gefühl als Ansporn zu nehmen, nach Europa zu gelangen. In ein Land, wo ich frei und sicher sein und ein würdiges Leben führen konnte – und das mir die Möglichkeit gibt, meinen Kindern eine anständige Zukunft zu bieten. Ich beschloss daher, wieder nach Istanbul zurückzukehren und dort einen Ausweg zu finden.

Fortsetzung folgt …

Why Austria – Episode 4

I left Istanbul and went to the province, where my relatives lived. I met an Arab two days later. He claimed he could take me to a European country but neither specified the time nor the date. We agreed to meet a few days later, after the holidays that conclude the Islamic pilgrimage season. After that meeting I felt hope and fear at the same time. The hope of getting to safety and to a country that offers a high level of human rights. And the fear that something will destroy my hopes.

In the days before the feast (called Eid in Arabic) squares in the Turkish cities became more crowded with shoppers and vending stalls that sold everything from clothes to household goods. I remembered how I used to go to the markets with my family in Iraq and how my sons and I discussed all the things we wanted to buy. Each one of them got something. I always started with my oldest son Abdullah, then Omar and finally my youngest son, Salem. I used to buy them the best clothes and nicest things and then we had a meal together. The last time I went out shopping with them was in 2011, before the divorce. Wonderful times. Time stopped to me while I saw these scenes in Turkish cities. And I felt great sadness squeezing my chest.

The days of the Eid came, but I didn’t even notice. I didn’t exchange congratulations with anyone on the first day and was not part of the excitement and the colourful hustle and bustle in the city. It felt as though I were living in a dark cellar. I got back to my room, closed the door and stayed on my own.

Eid passed, and I waited for a call from the person who was supposed to get me out of Turkey and to Europe. Two days later we met. What he said about the trip didn’t sound coherent and I didn’t feel comfortable about it. He did not give a single specific detail about the timing and places, but asked for more money. I broke off the contact, as we didn’t come to an agreement.

I felt a feeling that words cannot describe. The tears stopped in my eyes and I decided not to give in to sadness and turn it into a spur to get to Europe. To a country where I would be free and safe and live with dignity. A country where I could live a better life and secure a decent future for my children. So I decided to return to Istanbul to search for a way out.

To be continued …

لماذا النمسا ؟ .. الحلقة الرابعة وصلت من اسطنبول الى المكان الذي كان يسكن فيه اقاربي. وبعد يومين التقيت شخصا عربيا عمره مقارب لعمري. ادعى بانه قادر على ايصالي الى احد البلدان الاوربية لكنه لم يحدد الوقت والموعد. اتفقنا على ان نلتقي بعد ايام قليلة وتحديدا بعد انقضاء ايام العيد الخاص بموسم الحج للمسلمين. دفعة من الامل والخوف معا كانت تسري في جسدي. الامل بالخلاص والوصول الى بلد يتمتع بمستوى عال من حقوق الانسان والخوف من حدوث شيء يمنع هذا الامل. ايام ما قبل العيد بدأت الساحات في المدن التركية بالتزاحم بسبب الناس المتبضعين وانشاء المحلات الصغيرة المؤقتة لبيع مختلف البضائع من ملابس وحاجات منزلية خاصة بالعيد. وكلما رائيت حاجة او قطعة ملابس خاصة بالاولاد، حينها تذكرت كيف كنت اخرج مع عائلتي في العراق الى الاسواق ومعي اولادي ونحن نتبادل الحديث حول كل حاجة نريد شرائها. نقوم باختيار الملابس لكل واحد من اولادي كنت ابدأ بالكبير عبدالله ومن ثم عمر واخيرا ابني الصغير سالم. كنت معتادا ان اشتري لهم افضل الملابس والاشياء. كان اخر تسوق لي معهم عام 2011 قبل الطلاق. كانت اوقاتا رائعة ونحن نشتري الملابس وايضا ندخل بعض المطاعم لتناول السندويشات والمرطبات بعد كل جولة في الاسواق. توقف الزمن عندي وانا ارى هذا المنظر في المدن التركية. وشعرت بكل حزن الدنيا يعصر صدري. لم تعد الدموع هنا كافية للتخفيف عني. الالوان اختفت عن انظاري. اصبح اللون الرمادي هو السائد. رفعت عيني الى السماء واخرجت نفسا عميقا احسست ان كل حياتي وروحي تخرج معه. جاءت ايام العيد ولم احس بها. التبادل التهاني مع اي شخص في اليوم الاول. كنت اشعر باني داخل قبو مظلم رغم كل الالوان الزاهية التي تزينت بها المدينة من ملابس الاطفال والناس الفرحين بايام العيد. الاولاد مع ابويهم. وايضا تذكرت في اول ايام العيد كيف نتناول الفطور الخاص بهذه الايام. ويقوم الاب باعطاء النقود لاولاده وهو ما نسميه بالعيدية بعد ان يرتدوا ملابسهم الجديدة. رجعت الى غرفتي واغلقت الباب وبقيت لوحدي. شعور لاتصفه الكلمات من الحزن والحسرة. توقفت الدموع في عيني من كثرتها. وتوقفت الافكار في عقلي من تزاحمها. وفي المساء قررت ان لا استسلم للحزن وان اجعل من هذه اوقات العصيبة دافعا لي للوصول الى حياة افضل لكي اعيد نفس الذكريات مع اولادي اوقات العيد ومن اجل تامين حياة كريمة لهم في بلد كريم. انقضت ايام العيد وانتظرت اتصالا من الشخص الذي سيقوم باخراجي الى اوربا. اتصل بعد يومين من انتهاء العيد والتقيت به. لم يكن كلامه مريحا ومترابطا بشان الرحلة. لم يعطي تفاصيل مقنعة عن التوقيتات والاماكن، وطلب اموال كثيرة. لم اتفق معه وانهيت اللقاء. ازداد الحزن في نفسي لكن ازداد معه اصراري بالنجاح والوصول الى اوربا من اجل حياة افضل اهم شيء فيها ان اكون انسانا آمنا وحرا وان اعيش بكرامة ومن اجل اولادي ايضا كي يبقون فخورين بي لان ساقوم بتامين حياة افضل لهم. لهذا قررت العودة الى اسطنبول من اجل البحث عن مخرج. من جديد … الى اللقاء في الحلقة المقبلة لتكملة القصة

Hunderte Menschen zwischen Wien, Salzburg und München haben in den vergangen Tagen Solidarität bewiesen. Sie haben einfach und unbürokratisch geholfen. Der Flüchtlingsstrom nach Europa wird aber auch in den kommenden Monaten nicht abreißen. Menschen auf überfüllten Schlauchbooten werden weiterhin versuchen die griechische Küste anzusteuern, ob auf Lesbos oder Kos. Sie werden trotz Stacheldraht ungarischen Boden betreten und in Kühltransportern ihr Leben riskieren. In Syrien herrscht Bürgerkrieg, der Islamische Staat ist auf dem Vormarsch. Im Sudan tobt ein ethnischer Konflikt. Das an Bodenschätzen reiche Land ist gleichzeitig das weltweit am höchsten verschuldete. Die Nachbarländer dieser Staaten sind überfordert. Allein zwei Millionen Flüchtlinge hat die Türkei aufgenommen. Das Limit ist überschritten. 30.000 Flüchtlinge auf den griechischen Inseln stellen die dortigen Behörden täglich vor Herausforderungen, die mitunter in Ausschreitungen münden. Während ein Teil Europas diese Menschen versorgt und aufnimmt, verschließt sich der andere Teil vor der Realität, will nicht damit konfrontiert werden und zieht Zäune hoch. Laut dem Bericht eines Rechercheteams hat Europa seit dem Jahr 2000 knapp 13 Milliarden Euro ausgegeben, um Menschen davon abzuhalten den Kontinent zu betreten. Schlepper sollen dafür 15 Milliarden von Flüchtlingen eingenommen haben, um diese auf illegale Weise über die Grenze zu bringen.

Dennoch ist das humanitäre Gesicht Europas verglichen zu den klassischen Einwanderungsländern wie den USA, Kanada, Australien oder gar Neuseeland vorbildhaft. In dem Inselstaat kommen auf tausend Einwohner 0,3 Flüchtlinge und auch die USA setzen mit wirtschaftlich gesteuerten Migrationsprogrammen auf eine rigide Einwanderungspolitik, während ein 1125 Kilometer langer, mit Drohnen überwachter Grenzzaun zu Mexiko vergeblich versucht die jährlich 350.000 Einwanderer aus Lateinamerika abzuhalten. Im Vergleich zu manch asiatischen Ländern, deren Volkswirtschaften in den vergangenen Jahrzehnten rapide Zuwächse verzeichnen konnten, sind diese Abschreckungsmaßnahmen aber noch harmlos. So wies das wirtschaftlich starke und an Rohstoffen reiche Malaysia zuletzt Hunderte Bootsflüchtlinge aus Myanmar zurück und schickte diese aufs offene Meer hinaus.

EU-Kommissionspräsident Jean-Claude Juncker präsentierte indes am Mittwoch seinen Plan für die Verteilung von 160.000 Schutzsuchenden auf alle EU-Staaten. Ein engagiertes Vorhaben, allerdings nur ein kleiner Mosaikstein in der Frage, wie Europa und vor allem die gesamte westliche Welt künftig mit Menschen auf der Flucht umgehen wird? Die Schaffung legaler Fluchtwege ist eine mögliche Strategie, doch sollten diese nicht an der französischen Atlantikküste enden. Mit einer Einwanderungspolitik wie in Neuseeland, die Massen-Ankünfte, so genannte „mass arrivals“, bereits ab 30 Asylwerber gesetzlich auf die Weise regelt, dass die Menschen für bis zu ein halbes Jahr weggesperrt werden können, wird die Welt nicht voran kommen – weder politisch noch moralisch. Die Europäische Staatengemeinschaft muss in der Flüchtlingsfrage zusammenrücken. Nur so können grenzüberschreitende Lösungen gefunden werden, die rechtspopulistischen Parteien die Argumentationsgrundlage nehmen und der restlichen Staatenwelt als Vorbild dienen können.