Der Jänner ist gut vorübergegangen. Und langsam werden alle ein bisschen kribbelig, die gerne auf Balkon und im Garten tätig sind. Ich auch. Ich hätte mich heute über den regnerischen Tag ärgern können, ist ja schließlich Sonntag. Hab ich aber nicht. Denn ich habe das Gartenjahr 2016 gestartet. Mit dem Säen der Tomaten. Und das geht nicht so einfach nebenbei. Ich habe noch viele Samenpäckchen vom letzten Jahr. Viele verschiedene Sorten Tomaten. Da braucht es ein System, damit man dann nicht durcheinanderkommt mit den Keimlingen, wenn man sie umtopft.

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Am leichtesten geht es mit den Quelltabs. Da braucht man nur Wasser draufgießen, aus den Tabs werden Erdtürme  und schon hat man die ideale Anzuchterde.

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Die Plastikschale wird mit Nummern versehen. Ich stecke zwei bis 3 Samen in einen Erdturm. Etwa einen halben Zentimeter tief und darauf kommt wieder ein bisschen Erde. Wichtig ist, dass die Erde in der Keimphase nie nass ist. Am besten ist es, wenn man täglich in der Früh und am Abend nur Wasser aufsprüht.

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Ins Notizbuch schreibe ich die Tomaten, die ich gesät habe. Dazu ein paar Anmerkungen, welche Eigenschaften sie haben. Welche Farbe, wie groß werden sie? Sind sie eher weich oder fest? Ist eine reichliche Ernte zu erwarten und wann, schon Anfang August oder muss ich bis in den September warten?

Ende Jänner, Anfang Februar ist wohl ein bisschen bald mag mancher denken. Aber erst Anfang März sind die Keimlinge dann groß genug zum Umtopfen. Da können sie sich dann zu kräftigen Jungpflanzen entwickeln und ab Mitte April ist es im Gewächshaus warm genug um dann endgültig in die großen Pflanzsäcke zu ziehen.  Und die Ernte der frühen Tomatensorten kann hoffentlich mit Anfang August beginnen. Ja so stelle ich mir das vor Ende Jänner an einem regnerischen Sonntag beim Säen der Tomaten. Das wird ein wunderbares Gartenjahr 2016.

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Beim Dengeln

Das Repair Cafe ist immer wieder für eine Überraschung gut. Nicht nur, was die Dinge betrifft, die zur Reparatur gebracht werden. Heute unter anderem ein Nachkriegsradio und eine Induktionsherdplatte. Es sind die Menschen, die sich hier ein Stell dich ein geben. Uns ist heute der Erik Schnaitl vom Verein Erdlinge untergekommen. Ende November ist nicht viel zu tun draußen und da hat er sich wohl gedacht: „Ich stell beim Repair Cafe meinen Verein vor und zeig dann auch gleich noch wie man richtig dengelt.“ Genau ihr habt richtig gehört: dengeln. Das Wort haben viele schon seit ihrer Kindheit auf dem Lande nicht mehr gehört und schon gar nicht aktiv gebraucht. Also Dengeln ist, wenn man die Sense schärft. Und der Erik ist so ein begeisterter „Sensenmann“, dass man glatt mit der Sense rausstürmen möchte, um Gras zu schneiden. Was Ende November definitiv nicht funktioniert. Also a2lässt man ihn weitererzählen. Er zeigt mittels Fingernageltest, ob die Sense scharf genug ist. Die besten Schnitter brauchen für 100 Quadratmeter nur etwas über 2 Minuten. Und wenn man sich die Sensen genau anschaut, sind da lauter Muster drinnen. Erik meint, das ist wichtig, damit ist die Sense stabiler. Zwei Firmen gibt es noch in Österreich, die diese Arbeitsgeräte herstellen. Und mit ihnen Gras zu schneiden ist nicht so einfach, obwohl es so aussieht, zumindest in den Heimatfilmen. Wer das lernen will ist bei den Erdlingen ganz richtig, denn hier kann man Kurse besuchen. Begeistert erzählt Erik davon wie schön es ist so aufrecht übers Feld zu gehen, das Gras dabei zu schneiden. Aber noch wichtiger ist der gemeinsame Anbau von Obst und Gemüse. In Liefering, in Aigen, Oberhofen, Oberndorf und Elsbethen. Es werden immer mehr Menschen, die miteinander ein Stück Land bestellen wollen: Pensionisten, Ex-Politikerinnen, Techniker, Lehrerinnen, Raumpfleger und Unimitarbeiterinnen, zwischen 25 und 70. Es ist die Freude das Erzeugen und Verbrauchen miteinander in Einklang zu bringen. Die Arbeit mit der Erde und den Pflanzen und die Freude über das Wachsen und die Ernte. Eriks Augen leuchten.

Und was ganz wichtiges für den Garten nächstes Jahr lernen wir auch noch von ihm. Den Grasschnitt soll man zwischen die Gemüsepflanzen ausbringen. Dann trocknet die Erde nicht so schnell aus, man braucht weniger Wasser und das Unkraut hat keine Chance. So haben es die Erdlinge im heißen Sommer 2015 geschafft auf ihrem Feld in Aigen ohne Wasser trotzdem eine gute Ernte einzubringen: Kohlrabi, Mangold und Salate.

Und wer jetzt Lust bekommen hat auch mitzumachen soll sich auf dieser Webpage mal umschauen oder ein kleines Gefällt mir in Facebook setzen.

Die einen lieben ihn, die anderen verweigern den Kürbis. Ich habe vor ein paar Jahren die Seiten gewechselt. Ich bin zum Kürbis-Fan geworden. Kürbissuppe ist wunderbar, süßer eingelegter Kürbis ist ein Dessert zum Niederknien. Und als Hauptspeise habe ich jetzt mal einen gefüllten Kürbis probiert. Mit einem Hauch von Orient.

Das braucht man für 4 Personen:

4 kleine Hokkaidokürbisse oder zwei mittelgroße

3-4 Knoblauchzehena7

¼ Kilo Cocktailtomaten

1 Paprika

3 Stangen vom Staudensellerie

1 Bund Petersilie

200 Gramm enthäutete Mandeln im Ganzen

200 Gramm Backpflaumen

150 Gramm Couscous

Ca. ¼ Liter Gemüsebrühe (am Besten aus der Weieregg-Suppenwürze)

Scharfe Chilisauce

Zitronensaft, Kreuzkümmel, Salz, Pfeffer, Öl

Und so geht es:

Von den Kürbissen einen Deckel runterschneiden. Die Kürbisse mit einem Löffel entkernen. Paprika und Stangensellerie waschen und in kleine Würfel schneiden.

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Tomaten halbieren, Pflaumen schneiden, Knoblauch schälen und klein hacken. Die Petersilie auch hacken.

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In einer Pfanne das Öl erhitzen, darin die Paprika- und Stangenselleriestückchen anbraten. Den Knoblauch dazugeben und mitbraten. Die Gemüsebrühe dazugießen und aufkochen lassen und den Couscous darunterrühren. Auf ganz schwache Hitze runterschalten und den Couscous etwa 5 Minuten quellen lassen.

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Dann die Tomatenhälten, Pflaumen, Mandeln, die Gewürze und den Zitronensaft dazugeben.

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Auf dem Backblech die Kürbisse platzieren. Zuerst die Hälfte der Petersilie in die Kürbisse geben. Dann die Couscous-Mischung hineinfüllen und mit Petersilie abschließen. Die Deckel auf die Kürbisse raufgeben.

Im vorgeheizten Backrohr bei 200 Grad für 45 Minuten garen lassen.

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Mahlzeit und die Kürbisschale kann man mitessen!

Gerade habe ich mir einen Tee aus getrockneten Indianernesselblüten gemacht. Und dabei an die wunderbare Pflanze gedacht, wie sie mich im Sommer immer wieder überrascht hat.

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Für mich ist die Indianernessel eine Pflanze auf den zweiten oder dritten Blick. Manche Pflanzen sind im Garten so beherrschend, etwa Rosen, Lilien oder Hortensien. Sie bekommen beim Gartenrundgang zuerst alle Aufmerksamkeit. Dann schau ich immer noch nach dem Gemüse und den Kräutern. Und meist dann, wenn ich nicht mehr bewusst hinschaue, dann fällt die Indianernessel in mein Blickfeld. Was mich regelmäßig zu dem Ausruf bewegt: „Ja schau die Indianernessel hat schon wieder so schöne Blüten!“ Und weil sie sich nicht in den Vordergrund drängt, empfinde ich sie als sehr vornehm. Obwohl ihre Blüte eigentlich sehr verrückt aussieht, mit den durcheinander abstehenden lila oder roten Hochblättern. Sie könnte zwischen den reichen behüteten Ladies in Ascot durchaus mithalten. Oder aber einen Friseurbesuch vertragen ;)

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Die Indianernessel mag es sonnig und warm. Wenn sie zufrieden ist mit ihrem Standort, dann blüht sie bis September. Wenn es nicht genügend regnet, dann freut sie sich über zusätzliche Wassergaben. Sonst ist sie sehr genügsam. Nur wenn der Mehltau sie erwischt, dann ist sie eigentlich nicht mehr zu retten. Also ich habe es nicht geschafft vor 2 Jahren und musste eine neue anpflanzen.

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Wenn sie blüht, dann einfach immer wieder einige Köpfchen abschneiden und zum Trocknen auslegen. Die getrockneten Blüten bewahre ich einfach im Schraubglas auf und so wie heute mache ich mir dann einen köstlichen Tee. Einfach 3-4 Blütenköpfchen mit heißem Wasser übergießen und etwa 10 Minuten ziehen lassen, abseihen und den Tee genießen und an den Sommer denken.

Und vielleicht dazu einen Kuchen oder leckeres Güllac genießen! Hier die Rezepte für:

Rehrücken – leicht gemacht!

Güllac – eine süße Lasagne!

Jetzt ist ja die Apfelsaison voll da und ich möchte euch hier ein Rezept vorstellen, das aus Oberösterreich stammt. Ich habe die Äpfel geschenkt bekommen – aus dem Schrebergarten von Freundinnen.

Das braucht ihr:

300g Mehl (universal)ap3

150 g Butter

1/8 Sauerrahm

1 Prise Salz, 1 Kappe Rum

1 Weieregg Ei

1/2kg – 1 kg Äpfel (unbearbeitet)

1 Handvoll Rosinen in Rum eingelegt

100g Zucker

½ unbehandelte Zitrone und Zimt (wer mag)

Und so geht’s:

ap1Rosinen in Rum einlegen. Mehl, Butter, Sauerrahm, Salz., Rum, abgeriebene Zitronenschale und Dotter zu einem Teig verarbeiten – kühl stellen, für etwa eine Stunde. In der Zwischenzeit Äpfel schälen, entkernen und in dünne Spalten schneiden (wer mag, kann die Äpfel mit einem Gurkenhobel in Spalten schneiden und mit Zitronen beträufeln, damit sie nicht gleich braun werden. Den Teig teilen, dünn ausrollen, die Hälfte der Äpfel in die Mitte legen die Hälfte des Zuckers und Zimt, sowie Rosinen darüber streuen und den Teig zusammen klappen. (Ich habe es wie bei einem Strudel gemacht, und wie ein Brotstriezel geformt). Den Vorgang mit der zweiten Teighälfte wiederholen. Mit Eiklar bestreichen und bei 180 Grad auf der mittleren Schiene etwa 35 Minuten backen. Fertig ist er, wenn der Teig knusprig goldbraun ist. Auskühlen lassen und in dünne Schlangerl (Streifen) schneiden und ab auf den Kuchenteller.

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Sollten euch Äpfel übrig bleiben, dann macht einfach einen Apfelschmarrn, das schmeckt super, aber das verrat ich euch im Oktober 2016 ;)

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Wunderbare Süßkartoffeln!

Aus einer Laune heraus habe ich im April ein Süßkartoffelpflänzchen gekauft. Ein bisschen mit sentimentalem Hintergedanken: Als „Vom Winde verweht“ – Fan sind sie als Bataten im Roman zu finden, also ein bisschen GWTW-Flair im Schrebergarten!  Kletterpflanze stand auch dabei. Also habe ich sie in einen mittelgroßen Topf gepflanzt, an die südwestseitige Wand der Gartenhütte gestellt und gehofft, dass sie schön klettert. Was sie auch ganz brav gemacht hat. Im Sommer gab es dann einige entzückende kleine Blüten. Ja und jetzt im Oktober war es Zeit die Süßkartoffelpflanze so wie viele andere ins Hochbeet zu entsorgen, als Gründünger fürs nächste Jahr. Also leere ich den Topf aus und plötzlich kullern da ganz viele wunderbare schön gewachsene Süßkartoffeln heraus. Damit hatte ich nicht gerechnet. Auch noch eine reiche Ernte!

Und so habe ich die Süßkartoffeln in der Küche verwendet, in einem exotischen Eintopf.

Das braucht man für 2 Personen:

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Die Zutaten

2 kleine Kürbisse (am besten aus dem Garten)

4 große Süßkartoffeln (auch am besten aus dem Garten)

4 Kartoffeln

Ingwer (ich habe ein etwa daumengroßes Stück genommen)

3 Zehen Knoblauch

1 große Zwiebel

1 kleine Dose Kokosmilch

2 Esslöffel Öl, 3 Esslöffel Balsamicoessig, Salz, Pfeffer

½ Zitrone

Kreuzkümmel

Chiliflocken zum Bestreuen für ein bisschen Schärfe

Und so geht es:

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In der Pfanne anschwitzen

Süßkartoffeln, Kürbis und Kartoffeln würfelig schneiden. Zwiebeln, Knoblauch und Ingwer fein schneiden und im Öl anbraten. Dann mit dem Balsamicoessig ablöschen und das Gemüse dazugeben und auch etwas anbraten. Dann mit etwa einem halben Liter Wasser aufgießen, die Kokosmilch dazugeben und aufkochen. Auf niedriger Stufe dann etwa 35-40 Minuten köcheln lassen. Den Saft der halben Zitrone dazugeben, salzen, pfeffern und mit Kreuzkümmel abschmecken. Nochmals kurz aufkochen. Auf dem Teller anrichten und nach Lust und Laune Chiliflocken drüberstreuen.

 

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Mahlzeit und als Dessert vielleicht ein bisschen in Margret Mitchells Roman schmökern ;)