handHeute war ich bei einer Vernissage. Im Mittelpunkt standen Mädchen und junge Frauen, die bei einem Fotoprojekt mitgemacht haben. Ich saß neben ihnen in der ersten Reihe. Die Veranstaltung begann und ich spürte, wie die Nervosität einiger Mädchen stieg. Sie waren ja der Mittelpunkt und sollten sich dem Publikum stellen. Ich blickte auf die beiden neben mir und sah wie sie Hand in Hand da saßen. Sich gegenseitig stärkend, teilten sie die Aufregung und das Herzklopfen. Ich war tief berührt und Gedanken schossen mir durch den Kopf. Ich erinnerte mich an meine Jugend, als ich in Momenten der Angst oder Aufregung mit meiner besten Freundin Händchen hielt. Und erst beim zweiten Hinsehen nahm ich wahr, dass es eine braune und eine weiße Hand war, die ineinander lagen. Zwei Mädchen, die Freundinnen sind und denen es egal ist, woher die Eltern sind. Zwei Mädchen, die einfach Freundinnen sind und sich in dem Augenblick der Aufgeregtheit gegenseitig Kraft gaben. Ein wunderbarer Moment.

Inhalt

Nick Dunne [Ben Affleck] geht an seinem fünften Hochzeitstag in die Bar und kotzt sich dort über seine Frau, Amy [Rosamund Pike], aus. Dabei hatte für die beiden alles wie im Märchen begonnen: kennenlernen, sich verlieben, heiraten – alles war perfekt. Bis Nick seinen Job verlor und Amy ihren Eltern fast ihr gesamtes (beträchtliches) Vermögen lieh. Geldsorgen holten die beiden bald aus ihrer Märchenwelt. Sie zogen von der teuren Stadt aufs billigere Land und wurden genau so ein Ehepaar, wie sie es nie werden wollten. Als Nick aus der Bar nach Hause zurückkehrt, um widerwillig den Hochzeitstag zu begehen, kommt der Schock: Amy ist verschwunden. Wahrscheinlich entführt. Von einem Kampf zeugt nur der umgeworfene, zerbrochene Glastisch im Wohnzimmer.

Die Medien stürzen sich auf die Story. Das ganze Land bekundet dem bestürzten Ehemann seine Unterstützung und hilft auf der Suche nach seiner Frau. Bis nach und nach Details über Nick bekannt werden. Die Unterstützung der Presse und Öffentlichkeit schlägt bald in Misstrauen um und Nick sieht sich im landesweiten Fernsehen mit der Frage konfrontiert: Haben Sie Ihre Frau umgebracht, Nick?

Ben Affleck auf der San Diego Comic-Con (Foto: Gage Skidmore, CC BY-SA 2.0)

Ben Affleck
auf der San Diego Comic-Con
(Foto: Gage Skidmore, CC BY-SA 2.0)

Achtung Spoiler!
Über „Gone Girl“ lässt sich kaum etwas schreiben, ohne die Handlung und einige der Wendungen zu verraten. Darum: Wer den Film noch sehen möchte: Bitte nicht weiterlesen! Alle anderen: Lest mal und gebt in den Kommentaren eure Meinung zum Film ab.

Der Film ist höchst erfolgreich: An den Kinokassen und beim Publikum (Durchschnittsbewertung auf IMDB: 8,5 von 10 Punkten). Und es wird viel darüber diskutiert. Dabei ist es sehr erstaunlich, dass einer der Diskussionspunkte Ben Afflecks Penis ist. Jawohl. Das gibt Stoff für die Klatschspalten und auch seine Ehefrau Jennifer Garner wurde (ausgerechnet) von Ellen DeGeneres dazu befragt. Man brauche dafür eine Weitwinkel-Linse, meint sie. Jetzt wissen wir das auch. Glückliche Frau Garner.
Das gute Stück hab ich übersehen. Ich muss wohl für eine Millisekunde geblinzelt haben. Aber ich habe mir die ganze Zeit über ohnehin eine ganz andere Frage gestellt: Wie wird Ben Affleck wohl demnächst ins Batman-Kostüm passen? Unter den losen Hemden zeichnete sich eindeutig der Wohlstand ab. Aber darüber redet niemand.

Ein feministischer Film?
Ein bisschen Klatsch ist ganz lustig, aber der Film als solches wird sehr kontrovers diskutiert: Ist „Gone Girl“ zutiefst frauenfeindlich – oder ist der Film feministisch? Diskreditiert der Film Frauen, die Opfer männlicher Gewalt werden – oder zeigt er eine Frau, die sich aus eigener Kraft aus einer Situation, einer Ehe, befreit und ihre Unabhängigkeit sucht? Eines ist für mich gleich mal klar: Feministisch ist „Gone Girl“ sicher nicht, denn Amy ist wahrlich kein Vorbild an Frauenpower.

Vielleicht doch frauenfeindlich?
Auch dass der Film frauenfeindlich ist, stimmt für mich nicht. Zuerst einmal ist die Handlung allzu absurd dafür. Die unglückliche Ehefrau (der Ehemann betrügt sie und will sie verlassen) bereitet monatelang ihre Flucht aus ihrer Ehe vor. Und zwar so, dass sie es absichtlich wie eine schlecht inszenierte Entführung aussehen lässt. Sie befreundet sich mit der leicht zu manipulierenden Nachbarin (der „Idiotin von nebenan“, wie sie es formuliert), hält in einem Pseudo-Tagebuch Ereignisse fest, die nie stattgefunden haben (z.B. schreibt sie, dass ihr Ehemann sie geschlagen hat und sie um ihr Leben fürchtet), und sie legt Spuren – eine richtige Schnitzeljagd für die Polizei. Der untreue Ehemann soll ins Gefängnis. Oder noch besser zum Tode verurteilt werden. Das scheint ihr völlig gerecht. Dabei hat sie sich von Anfang an nur verstellt, um diesem Mann zu gefallen. Geliebt hat sie ihn nie. Es stellt sich auch heraus, dass sie bereits zuvor einen Mann mit falschen Vergewaltigungs-Anschuldigungen ins Gefängnis gebracht hat.

Ganz ehrlich finde ich, es handelt sich einfach um einen Thriller: Ein Krimi mit vielen Wendungen, der einen an der Nase herumführt und in dem nichts ist, wie es zunächst scheint. Niemand wird durch diesen Film Vergewaltigungsopfern unterstellen, die Anschuldigungen seien sicher falsch, weil es ja im Film „Gone Girl“ auch so war.

Alle Menschen san ma zwieda
Es ist nicht so, als würden nur Frauen schlecht wegkommen. Eigentlich mag der Film, nach der Romanvorlage der Autorin Gillian Flynn, keine seiner Figuren: nicht Amy; nicht ihren Ehemann; nicht Amys Eltern, deren Erwartungen sie nie gerecht werden konnte; und nicht den Ex-Freund Desi aus der Highschool. Der Film müsste also gleichzeitig als männerfeindlich gelten. (Das würde dann auch auf so ziemlich jeden Krimi und jeden Actionfilm zutreffen.)

Doch auch für Amy, deren Sicht Regisseur David Fincher ab ca. der Hälfte des Films zeigt, wendet sich das Blatt. Die taffe Manipulatorin wird nämlich auf der Flucht selbst hereingelegt und um ihr ganzes Geld gebracht. Hilfe suchend begibt Amy sich daraufhin in die Arme ihres Ex-Freundes Desi [Neil Patrick Harris], obwohl sie weiß, dass Desi auf ganz ungesunde Weise von ihr besessen ist. Aber er hat die Mittel, sie zu verstecken und nach einiger Zeit außer Landes zu bringen. Desi verwöhnt Amy, doch sie ist in seinem Haus eine Gefangene. Amy sieht im Fernsehen ein Interview mit ihrem Ehemann, Nick, und ist von seinen Worten berührt – so sehr, dass sie ihn nicht mehr in der Todeszelle sehen, sondern zu ihm zurückkehren will. Sie ahnt nicht, dass ihr Ehemann sie seinerseits geschickt manipuliert hat.

Wenn man schon davon ausgehen möchte, dass eine Geschichte über eine sozio- und psychopathische Figur die Sicht der Gesellschaft auf Frauen beeinflusst, dann ist „Gone Girl“ ab diesem Abschnitt in der Handlung höchstens dessen schuldig, für Amy letztlich Klischees zu bemühen: wankelmütig, zu leicht von Emotionen gesteuert und des Geldes wegen eine ungesunde Beziehung eingehend.

Böse genug?
Zumindest das Ende des Films möchte ich hier nicht verraten. Ich sage nur: Arme Männer. Böse, böse Amy. Auch wenn Rosamund Pike uns als Amy nicht wirklich das Fürchten lehrt. Ihre Performance hat nicht die Intensität wie zum Beispiel die einer Glenn Close in „Eine verhängnisvolle Affäre“.

Meine Bewertung auf IMDB: 8 von 10 Punkten
„Gone Girl“ bietet eine aberwitzige Story mit einigen überraschenden Wendungen. Das mäßige Tempo des Films passt gut zur Geschichte. Stück für Stück wird demontiert, was man zu wissen glaubt, und die Story neu zusammengesetzt. Nur: Anstatt eines furiosen Showdowns gibt es einen etwas zu langatmig geratenen Epilog. Schade.

 

Die diesjährige Classic Expo im Messezentrum Salzburg bot zahlreiche Highlights. Eines war die Sonderausstellung zum 80-Jahre-Jubiläum der Überquerung der Hohen Tauern.

Classic Expo 2014Das schöne Wetter bescherte den Veranstaltern der Classic Expo 2014 ein reges Interesse. Wie im Vorjahr waren über 20.000 Besucher aus ganz Europa gekommen. Eine besondere Attraktion war die Ausstellung zum Jubiläum der ersten Überquerung der Hohen Tauern am 22. September 1934. Am Steuer des Steyr 100 saß  damals der Salzburger Landeshauptmann Franz Rehrl von der christlichsozialen Partei, am Beifahrersitz der Erbauer der Großglockner Hochalpenstraße, Franz Wallack. Die Fahrt ging damals buchstäblich über Stock und Stein, denn offiziell eröffnet und freigegeben wurde die Straße erst gut ein Jahr später.

Rehrl und Wallack hatten ihre Alpenüberquerung einen Tag vor der offiziellen Eröffnung der Nordrampe unternommen, die damals bis zum Fuscher Törl (2428 Meter) fertiggestellt war. Der 33 PS starke Steyr 100 wurde für  die anspruchsvolle Strecke um eigens höher gelegt und schmäler gemacht. Die Fahrt dauerte rund fünf Stunden. Die zwölf Kilometer lange Verbindungsstraße zwischen Nord- und Südrampe war damals noch nicht fertig. Der Durchbruch des letzten Tunnels am Hochtor in 2504 Metern Höhe war erst zehn Monate zuvor geglückt.

Weitere Schwerpunkte der Classic Expo 2014 waren Sonderschauen zu den beiden österreichischen Rennfahrern Helmut Marko und Helmut Helmut Koinigg, der vor 40 Jahren beim Formel 1 Rennen im amerikanischen Watkins Glen ums Leben kam.

Die Classic Expo 2014 in Bildern

Classix Expo 2014

 

 

 

 

 

 

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Classix Expo 2014

 

 

 

 

 

 

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goldAngelika Hager`s Buch “ Schneewittchenfieber “ ist das Nächste, das ich lese. Ich hörte ein Interview mit ihr darüber und kann vieles nur unterstreichen, manches macht mich nachdenklich. Es geht darin um die “ Retrofrauen „, also junge Frauen, die lieber heim an den Herd wollen als selbständig im Berufsleben zu stehen. Die Autorin warnt vor der Abhängigkeit, die dadurch entsteht. Vor kurzem wollte ich emotionalen Ballast abwerfen und Schmuck aus zwei Ehen zum Verkauf anbieten. Die Stücke waren mir dereinst mit dem Ausdruck ewiger Verbundenheit und besonderer Betonung des immensen Wertes gegeben worden. Bei näherer Betrachtung stellte sich nun heraus, dass das Armband des einen Mannes nur Silber vergoldet war und die Uhr des anderen Mannes hübsch, aber völlig wertlos. Ich wiederum investierte zwanzig Jahre lang mein Gehalt in diese beiden. Bei näherer Betrachtung fragt man sich als doppelt- und dreifach belastete Frau hintennach schon, ob es wirklich dafürsteht, sich aufzuarbeiten und ohne Unterhaltsanspruch und Pensionsanspruch vom Mann danach dazustehen, weil man ja ohnehin sein eigenes Geld hat ( das allerdings beim Mann verblieb ). Man bleibt wie ich, im wahrsten Sinne mit bunten Glasperlen zurück. Entweder hatte ich schlechte Anwälte, oder es gibt noch einiges beim Gesetz zu tun. Aber es ging auch anderen Frauen meiner Generation so, während ich Beispiele kenne, die als Hausfrauen und Mütter sehr gut aus ihren Scheidungen ausstiegen.Sie wurden allerdings auch offiziell betrogen, was mich persönlich nie interessierte und was beim neuen Scheidungsgesetz, bei dem es keine Schuldfrage mehr gibt, herausfällt. Warum Frauen das begrüßt haben, entzieht sich meiner Kenntnis und verwundert mich eher, da es bestimmt nicht frauenfreundlich ist.

Was rät man also, noch dazu als Mutter zweier Töchter, den jungen Frauen ? Meine Mutter war berufstätig und schärfte mir ständig ein: “ Sei nie finanziell abhängig ! “ Sie bezahlte diese Belastung von Beruf und Hauhalt mit einem sehr frühen Tod, konnte sich aber davor ein Leben nach ihrer Facon leisten. Ich bekam nie mit, da mein Vater mitspielte, dass Frauen ständig um die Gleichwertigkeit kämpfen müssen bevor ich mit Ehe und Beruf begann. In diesen Jahren wurde mir jedoch vielmals in Erinnerung gerufen, was es heißt, körperlich unterlegen zu sein.Denn auf nichts anderem basiert ja die Mär von der Überlegenheit des Mannes. Meine beiden Töchter halten es unterschiedlich. Die eine ging in den Beruf und will darin bleiben, wenn auch nicht vollzeitbeschäftigt. Die andere verbringt die Kinderjahre zu Hause und will dann wieder einsteigen. Ich tendiere dazu ihnen doch in Hinblick auf die eigene Pension, die ich nun sehr wohl erhalte und die meine einzige Sicherheit darstellte, nahezulegen, ihre Jahre zu erfüllen, vor allem vor dem Hintergrund, dass nach zwanzig Jahren Kindererziehung noch viel Leben übrigbleibt, das ja auch geistig gefüllt gehört. Es geht ja auch darum, dass Frauen einen hohen Bildungsstand haben und diesen auch anwenden können sollen. Sonst wäre es sogar, allen Männern nahegelegt, volkswirtschaftlich eine Verschwendung, dieses Potential nicht zu nützen.

Sonja 1

Sonja Schiff

von Sonja Schiff Jetzt ist es also geschafft. Ich bin 50plus. Ein halbes Jahrhundert trage ich nun auf dem Buckel und in meinem Gesicht.

“Und, hattest eine Krise?” Das war die mir am häufigsten gestellte Frage der letzten 5 Tage. Manchmal trug die FragenstellerIn dabei einen ängstlichen Gesichtsausdruck und flehte fast um ein „Nein, nein, keine Krise“. Andere wieder zeigten ein spöttisches Lächeln bei der Frage. Und manche sahen mich sorgenvoll an, als würden sie meine Krise voraussetzen, als gehörte sich eine ausgewaschene Krise einfach für den 50. Geburtstag.

Hatte ich eine Krise? Ich würde es nicht als Krise bezeichnen. Krise klingt nach Weltuntergangsstimmung, nach Drama, Verzweiflung, Schmerz und Angst. Nein, so eine Krise hatte ich nicht.

ABER spurlos ging dieser Geburtstag nicht an mir vorüber. Der hat schon Gewicht! Ein halbes Jahrhundert lebe ich nun schon! Und die Hälfte ist mindestens vorbei. Das macht schon nachdenklich. Das wischt man nicht einfach vom Tisch. In mir tauchten Bilder auf von den Händen meiner Oma. Wie sehr hab ich als Kind diese Hände mit den ausgeprägten Venen, die man so toll hin und her schieben konnte, geliebt. Es waren für mich die Hände einer alten Frau. Meine Oma war damals ungefähr so alt wie ich heute.
Ich erinnerte mich dieser Tage auch an eine Situation als ich 19 war. Ich ging in die Krankenpflegeschule und eine Kollegin wurde 25. Was war die Frau alt für mich. Damals dachte ich: “Wahnsinn, die hat schon ein Viertel Jahrhundert am Buckel!” Und irgendwie sah ich auch sofort viele Falten in ihrem Gesicht.

Solche Sachen gingen mir in den letzten Tagen durch den Kopf. Brachten mich zum Lächeln. Und immer wieder landete ich bei mir und meinem halben Jahrhundert. Doch, doch, der 50er macht schon nachdenklich. Über die euphorisch tröstenden Zurufe nach dem Motto „Wirst sehen, es wird immer besser“ musste ich lächeln. Das würde ich mir wünschen, gar keine Frage.

Aber mich hat der 50er zuerst einmal nachdenklich gemacht. Mir wurde wieder bewusst, dass die Zeit immer knapper wird und mein Aufenthalt hier auf diesem Planeten begrenzt ist. Dass es irgendwann ein Ende gibt. Wobei ich mir gar nicht vorstellen kann, wie eine Welt sich weiter drehen kann, der ich nicht mehr angehöre. Ich werde irgendwann einfach nicht mehr da sein. Seltsam unwirklich, diese Vorstellung. Genauso wenig in den Kopf zu bekommen wie die Vorstellung, der Weltraum wäre unendlich.

50 Jahre - Jubiläum und Geburtstag

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Das klingt vielleicht für manche jetzt nach Krise. Aber ich hab es nicht so erlebt.
Im Gegenteil, ich finde es gut, dass mich dieser runde Geburtstag etwas runter gebremst hat von meinen alltäglichen Wichtigkeiten.
Und dann gab es diese wichtige Aussage eines mir nahen Menschen: “Sei dankbar, dass du es bis hierher geschafft hast”. Ich musste zuerst schlucken. Dann tauchten Bilder auf von jenen Menschen in meinem Leben, die sich bereits verabschiedet haben.

Ja, ich bin dankbar dafür es bis hierher geschafft zu haben. Das auch noch bei Gesundheit und ohne existentiell bedrohlicher Lebenskrisen. Ich bin sehr, sehr dankbar.

Und ich freu mich auf die Zeit, die vor mir liegt. Keine Frage. Vielleicht haben diese Frauen, die meinten, dass alles noch besser wird, ja doch Recht und mir geht’s die nächsten 20 Jahre einfach nur wundervoll. Wer weiß. Ich wäre bereit dazu!
Ich hab mir zum Geburtstag übrigens Arbeit geschenkt und einen Blog eröffnet mit dem Namen VielFalten – fortgeschritten leben jenseits der 50. Dort möchte ich mich mit vielen Frauen und auch Männern austauschen über all die wunderbaren und weniger wunderbaren Themen, die einem so durch den Kopf gehen jenseits der 50. Vielleicht schauen Sie mal vorbei?

Sonja Schiff, MA ist Gerontologin und Altenpflegeexpertin. Sie berät Firmen und Pflegeeinrichtungen, hält Pensionsvorbereitungsseminare und bildet Wechseljahreberaterinnen aus. Mit ihrem 50. Geburtstag ist sie unter die BloggerInnen gegangen und hat den Blog Vielfalten  eröffnet.

Weitere Infos zu Sonja Schiff finden Sie unter http://www.careconsulting.at  und http://www.wechselrat.at

Vor acht Monaten haben mich immer wieder Menschen gefragt warum ich Politikerin sein möchte. Damals war das meine Antwort .

Jetzt fragen mich viele: Wie geht’s dir in der Politik? Ist das so, wie du es dir vorgestellt hast?

smiIch will versuchen ein Zwischenresümee zu ziehen, was nicht ganz so einfach ist. Denn die Politik ist so mannigfaltig und jeder Tag bringt etwas Unerwartetes, Überraschendes. Die Themen, die mich beschäftigen sind vielfältig. Was aber auch heißt, dass die Zugangsweisen und Meinungen ebenso vielfältig sind. Und das ist eine besonders große Herausforderung. Ich versuche immer, wenn es ein Thema ist, das umstritten ist, einen Gang runter zu schalten. Etwas auf die Schnelle zu entscheiden, nur auf „seinen eigenen Bauch“ zu hören, ist keine gute Entscheidungsgrundlage. Ich freue mich, wenn es offene Diskussionen gibt, wenn möglichst viele ihre Meinung dazu äußern. Oder neue und andere Fakten und Vorschläge einbringen. Ob im persönlichen Gespräch, über Email oder Facebook. Hier ein großes Dankeschön an viele Menschen, die das schon gemacht haben. Ich nehme jede Nachricht und jeden Standpunkt ernst, auch wenn es nicht immer meine Meinung ist. Aber diese Vielfalt bringt uns jeden Tag ein Stückchen weiter. Denn eines ist mir jeden Tag bewusst. Politisches Handeln und politische Entscheidungen haben immer eine direkte Auswirkung auf Menschen, im Kleinen wie im Großen.

Der politische Alltag ist auch bestimmt von vielen Begegnungen. Was nicht immer leicht ist, wenn Menschen mit Sorgen und Nöten kommen. Oft ist es möglich zu helfen, manchmal gibt es einfach keine schnelle Lösung. Weil die Rahmenbedingungen oder Strukturen nicht stimmen. Und hier sehe ich es als politische Aufgabe, das nicht einfach hinzunehmen, sondern zu versuchen, eine Änderung in Gang zu bringen. Oft allerdings löst sich ein Problem recht schnell. Da hilft es natürlich, dass man als Politikerin viele Organisationen, Einrichtungen und Menschen kennt, die die richtigen Ansprechpartner sind.

In allen Begegnungen, Diskussionen und Herausforderungen bestätigt sich eines immer wieder, nur miteinander, respektvoll und offen können wir die Zukunft gestalten.

Und ja, ich habe sehr große Freude an der politischen Arbeit :)