von Elisabeth Kaplan

Sam Smith ist der Liebling der Stunde in seiner Heimat England und seine stimmlichen Qualitäten sind nicht zu leugnen. Aber folgen wir „Stay With Me“ auf seinem Weg durch die Charts der Welt. Veröffentlicht wurde die Single im April und wurde gleich in einigen englisch-sprachigen Ländern mit großer Begeisterung aufgenommen. Sie erreichte in kurzer Zeit die Spitze der Charts in England, Kanada, Irland und Neuseeland (interessanterweise aber nicht in Australien), und diese Woche nahm sie den ersten Platz auf den Billboard Charts ein. Und seit die USA ihren Gütesiegel draufgeklatscht haben, ziehen weitere Länder allmählich nach, etwa die Schweiz, wo der Song derzeit auf Platz 8 liegt, in Deutschland auf Platz 15, oder Österreich auf Platz 18. Und Smiths Auftritt bei den VMAs diesen Sonntag (24.8.) wird vermutlich die Verkäufe noch einmal ankurbeln.

So ist es offensichtlich, dass „Stay With Me“ beim englisch-sprachigen Publikum spontan auf Anklang stößt. Warum eigentlich? Obwohl dieser Song bei mir persönlich keine Begeisterungsstürme auslöst – ok, ich geb zu, ich find ihn eher austauschbar und er ist für mich einer der schwächeren Songs auf Smiths ansonsten ziemlich soliden Debüt-Album – werde ich versuchen die Qualitäten zu finden, die offensichtlich viele, viele Menschen berühren.

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(Foto: Mr Bulitt)

Danke, Tom Petty!
Das erste, das mir bei „Stay With Me“ auffiel, ist die offenkundige Ähnlichkeit des Refrains mit „I Won’t Back Down“ (1989) von der amerikanischen Ikone Tom Petty. Ehrlich gesagt, bin ich überrascht, dass es (noch) keine rechtlichen Folgen gegeben hat. Gerade diese Woche wurde Shakira des Plagiats für schuldig befunden [„Loca“], also dürfen wir gespannt sein, ob Petty Beschwerde einlegt. Aber prinzipiell ist das Spiel mit vertraut klingenden Elementen eine clevere Marketingstrategie. Für Menschen aus englisch-sprachigen Kulturkreisen ist „I Won’t Back Down“ schließlich ein Klassiker, den wirklich jeder kennt, somit macht sich „Stay With Me“ diesen Wiedererkennungswert zunutze. „Stay With Me“ besteht im Großen und Ganzen aus drei Akkorden, nämlich vi – IV – I (Am – F – C), während Tom Petty seinen Song auf vi – V – I stützt. Das ist aber im gesamten ein winziger Unterschied, wenn man bedenkt, dass die Refrain-Melodien fast ident sind. In der dritten Zeile variiert Smiths Melodie zwar minimal, und Tom Petty fügt da eine unerwartete IV. Stufe als Überraschungseffekt ein, aber im Grunde genommen sind die Refrains gleich. So war es eigentlich vorherzusehen, dass die Vertrautheit des Songs bei vielen Leuten Anklang findet.

Kein Love-Song
Der Einsatz einer Hammondorgel und gospel-artiger Backing Vocals stellt auch eine Verbindung zur US-amerikanischen Kultur her, und Gospel ist ein Musikstil, der viele Menschen tief berührt. Für mich ist die Verwendung dieser Elemente aber eigenartig und einfach fehl am Platz. Grundsätzlich verleiht ein Gospelchor einem Song sofort Power, denn schließlich ist es nicht nur eine Person, die uns da etwas mitteilen möchte, sondern gleich zwanzig – also muss es ja stimmen. Der Chor hat die Aufgabe, die Aussage des Leadsängers zu bestätigen und zu bekräftigen, genauso wie es im traditionellen kirchlichen Rahmen der Fall ist. Aber: „Stay With Me“ handelt von einem jungen Mann, der sich nach einem One-Night-Stand unendlich leer und einsam fühlt. So ist die Idee, diese Verletzlichkeit und Einsamkeit durch einen Gospelchor zu untermauern, für mich einfach absurd.

Sam Smith live in Boston (Foto: Xavier Miró Bruix; Lizenz: CC BY-SA 3.0)

Sam Smith live in Boston
(Foto: Xavier Miró Bruix; Lizenz: CC BY-SA 3.0)

Ich glaube, das Arrangement führt die Zuhörer auch in Bezug auf den textlichen Inhalt in die Irre. Ich bin mir ziemlich sicher, viele Brautpaare werden sich diesen Song auf ihrer Hochzeit wünschen, weil sie denken, „Stay With Me“ wäre ein Liebeslied. Ich empfehle, den ganzen Text durchzulesen. „Oh, won’t you stay with me? / ‘Cause you’re all I need“ klingt ja noch ganz nett, aber „This ain’t love, it’s clear to see“ wäre aber dann eine eher unangemessene Botschaft bei einer Verehelichung.

Letzten Endes ist es Sam Smiths Stimme, die den Song trägt, obwohl ich finde, dass sie in Songs wie „I’m Not the Only One“, „Not In That Way“, oder auch „Restart“ besser zur Geltung kommt. Smith hat selbst gesagt, dass sein Debüt-Album, „In the Lonely Hour“, für einsame Menschen geschrieben wurde. Und für mich hat er als Person immer etwas Trauriges an sich, was vielleicht gerade den Zauber seiner Stimme ausmacht. Aber wenn ich ihn in Interviews sehe, fürchte ich ein bisschen um diesen traurigen, sensiblen Jungen und hoffe inständig, dass er dem Ruhm nicht zum Opfer fällt.

Seht hier das Video zu „Stay With Me“: https://www.youtube.com/watch?v=pB-5XG-DbAA

Die englische Originalversion dieses Blogeintrages lest ihr hier: http://www.elisabethkaplan.com/Blog/Entries/2014/8/23_Stay_With_Me_-_Sam_Smith.html

NICHT VERGESSEN: Unser AUFRUF AN ÖSTERREICHISCHE POP ACTS endet am 15.9.! Reicht eure Songs ein und seid im Oktober „Unter der Lupe“! Infos dazu hier: http://zartbitter.co.at/allgemein/aufruf-oesterreichische-pop-acts/

Doris Knecht schreibt im „Falter“, dass sie jetzt wieder Zeit hat, den Hortensien-Blog zu lesen. Ihre Zwillinge sind jetzt schon älter und spielen lieber mit dem Handy als mit ihr. Das klingt sehr verlockend. Als Blumenfreundin liebe ich Hortensien. Als Mama bietet der Hortensien-Blog gerade das richtige Maß an emotionaler Aufregung für mich.

hoMan kann es drehen wie man will – seit ich Kinder habe, habe ich ein rührseliges Mütchen bekommen. Und das hat nichts mit Realitätsverweigerung zu tun. Aber die Grauslichkeiten der Welt mischen sich oft zu dominant in meine häusliche Idylle. „Du musst dem Krieg ins Auge sehen“, meinte kürzlich ein lieber Kollege und fuchtelte mit einem schrecklichen Bild vor meiner Nase herum. Nein, muss ich nicht! Ich weiß auch so, dass die Dinge, die in Syrien passieren oder im Gaza-Streifen oder sonst wo, ganz furchtbar sind. Besonders für die Kinder dort.

Vielleicht sollte ich der Ordnung halber erwähnen, dass besagter Kollege bei einer „Dove“-Werbung mit romantisch-weichgezeichneter Papa-ich-hab-dich-lieb-Idylle schon feuchte Augen bekam. Soweit bin ich noch nicht. Obwohl wenn ich an das Happy-Video mit den Eltern und Kindern mit Down-Syndrom denke… Eine Freundin gestand mir kürzlich, dass ihr schon bei Tierkindern die Tränen kommen. Tja, offensichtlich bin ich nicht allein.

Kinder, wie rührt ihr doch die Seele. Schön ist das! Und vielleicht kaufe ich mir heute zur Abwechslung mal eine Garten-Zeitung und ein Bussi-Bär Heft. Und vielleicht auch noch den Spiegel und den Falter…

Sommerzeit ist Lesezeit, auch wenn es wettermäßig eher Herbst ist. Was wiederum zum Buch passt, das mir unter die Finger gekommen ist. Der Titel klingt eher nach Science Fiction Roman: Apokalypse Jetzt! Aber die Autorin Greta Taubert beschreibt einen Selbstversuch. Ein Jahr lang will sie allem Konsum entsagen. Damit sie vorbereitet ist auf die Apokalypse, wo jeder auf sich selbst gestellt ist, um zu überleben. Ich mag ja Menschen, die Ungewöhnliches machen, also ist es das richtige Buch, um in eine ganz andere Welt einzutauchen. Eine Welt, die nicht Science Fiction ist, sondern real ist.

buchUnd das was sie in diesem Jahr kennenlernt ist manchmal freakig und manchmal eigentlich schon Teil des Mainstream. Sie beginnt mit dem Notwendigsten, um zu überleben. Es gibt im Internet genug Anbieter von „Überlebenspaketen“, das sieht sie sich an. Ich mir auch! Da gibt’s unzählige Listen mit Vorschlägen, was man alles braucht. Ganz wichtig scheinen Dosennahrung und Trockenfrüchte zu sein. Natürlich auch Wasser und eine Wasserfilter. Spannender wird das Buch, wenn Greta Taubert über ihre Besuche bei Menschen berichtet, die einfach anders leben. Menschen, die sich in einem Leben mit wenig bis gar keinem Konsum, wie wir ihn tagtäglich leben, eingerichtet haben. Menschen, die von zweierlei leben: Dem was unsere Konsumgesellschaft an Müll produziert und der Solidarität mit anderen. Man mag ja über diese Aussteiger denken, was man will, aber sie haben eines geschafft: Sie halten uns den Spiegel vor! Wir kennen alle die Berichte über das „Waste diving“. Meist junge Leute holen sich aus den Mülltonnen der Supermärkte Nahrungsmittel, die nicht verdorben sind. Alleine die Tonnen von Brot, die täglich im Müll landen, nur weil wir um halb sechs noch frisch aufgebackenes Gebäck aller Sorten haben wollen. Am nächsten Tag ist das natürlich unverkäuflich.

Die Autorin gibt auch Einblicke in „nomad bases“, das sind Wohnungen und Häuser, die für jeden offen stehen. Hier ist man Gast und Gastgeber zugleich, alle tragen etwas bei. Diese Idee hat es schon in unsere Konsumwelt geschafft, natürlich etwas exquisiter. Wohnungstauschbörsen, wie AirBnb, sind hip, die ersten Hotels klagen schon über Umsatzrückgänge.

Was auch aus dieser Szene kommt und jetzt schon überall zu finden ist sind diverse Tauschbörsen, Gemeinschaftsgärten und Repaircafes, das alles gibt’s auch hier bei uns in Salzburg. Was ich sofort nachgegoogelt habe war die Idee der Earthships. Menschen bauen Häuser aus weggeworfenen Sachen und konstruieren sie so, dass sie energieautark sind. Wer meint, das müssten durchwegs windschiefe Hütten sein, der irrt. Manches dieser Häuser könnte einen Architekturpreis gewinnen: https://www.google.at/search?q=earthship&tbm=isch&tbo=u&source=univ&sa=X&ei=W4fzU4rsI-X5yQPd3oKYCA&ved=0CB0QsAQ&biw=1366&bih=581

Was Taubert unter anderem nach einem Jahr feststellt ist:

Im Konsumstreik habe ich gelernt, meine Sucht nach immer Neuem zu kanalisieren. Nach Dingen jenseits der Kaufhausregale zu fahnden, ist ein neues Hobby geworden…und… bei mir ist Do-it-Yourself nur als Do-it-Together möglich.

Empfehlenswert das Buch!

Aktuell erregt die „Ice Bucket Challenge“ im Social Web und mittlerweilen auch in den traditionellen Medien enormes Aufsehen.
Letzteres ist auch genau der Grund, warum man die Aktionen grundsätzlich sehr gut heißen kann, denn es geht um Aufmerksamkeit für eine sehr seltene und unbekannte Krankheit: Amyotrophe Lateralsklerose – eine degenerative Erkrankung des motorischen Nervensystems.

Im Zuge der Challenge fordern sich mehr oder weniger Prominente gegenseitig dazu auf, sich einen Kübel Eiswasser über den Kopf zu schütten. Man hat, wenn man dazu aufgefordert wurde, 24 Stunden Zeit dieser Pflicht nachzukommen, anderenfalls man 100 Euro an die Wohltätigkeitsorganisation ALS zu spenden hat.

Neben Mark Zuckerberg (CEO Facebook), Bill Gates (Gründer Microsoft), Tim Cook (CEO Apple) und Popsternchen wie Justin Bieber hat der Trend nun auch voll Österreich erreicht.
Einen Kübel eiskaltes Wasser haben sich hierzulande bereits Armin Wolf (ZIB 2), Andrä Rupprechter (Bundesminister), Christian Kern (ÖBB) und David Alaba über den Kopf geschüttet.

Erfreulicherweise spenden alle genannten auch an ALS obwohl sie ihre „Pflicht“ erfüllt haben. Es spielt daher eine untergeordnete Rolle, ob es sich hierbei eher um Narzissmus denn um Altruismus handelt. Das Wichtigste ist, wie bereits Eingangs erwähnt, der positive Zweck und die Schärfung des allgemeinen Bewusstseins für ALS im Zuge dieses Nominierungsmarathons.
Wir sind gespannt wer hier noch folgen wird, und haben inzwischen hier eine kleine Auswahl der bisher durchgeführten Challenges zusammengestellt:

Link: Man kann aber auch so Gutes tun, ohne Hype, ohne Eiskübel. Zum Beispiel unter www.als-hilfe.org

 

 

Ein Rezept von Sabine Walch

gugl4Endlich! Ich habe schon einige Zeit darauf gewartet, dass ich meine neue Errungenschaft ausprobieren und zur Schau stellen kann. Nebenbei sollte der Gugl natürlich auch schmecken.

Auslöser waren die kleinen Formen (Durchmesser 7 cm) die ich erstanden hatte, welche ungefüllt durch ihre verschiedenen Formen und Farben schon lustig anzuschauen sind. Ich war etwas unsicher, ob das Vorhaben gelingen würde, aber ich war mir sicher, dass mir meine Familie gnädig sein würde, sollte es nicht so werden, wie es sollte. Und ich habe gewusst, dass so kleine Gugl auch nach einem gelungenen Festessen noch Platz finden, auch wenn alle sagen ich bin so satt, ich mag nichts mehr.

Ich habe verschiedene kleine Gugl gemacht. Vorstellen möchte ich euch den Mohn-Marzipan-Gugl, weil dieser der saftigste war und bei meinen Gästen am besten ankommen ist, vom Geschmack und der Optik.

Ihr braucht 12 Formen á 7 cm Durchmesser (– im Backbuch waren  für diese Menge 6 Förmchen á 100ml).

gugl1Zutaten:

1 kleine Bio Orange (ich habe Zitrone verwendet)

Vanillezucker

50 g Marzipanrohmasse

50 g weiche Butter

Salz

1 Ei

gugl235 ml Milch

40 g Zucker

85 g Mohnsamen

70 g Mehl

1 TL Backpulver

etwas Marillenmarmelade (am besten selbst gemacht)

Außerdem:

eventuell weiche Butter und Mehl für die Förmchen (meine Formen sind aus Silikon, da entfällt das einfetten)

Puderzucker zum Bestäuben

Und so geht’s:

gugl3Backofen auf 200 Grad vorheizen. Zitrone (Orange) heiß abwaschen und fein abreiben. Marzipan fein zerbröseln oder klein schneiden.

Butter mit Marzipan, Zitronenschale, Vanillezucker und 1 Prise Salz schaumig schlagen. Ei, Milch, Zucker und 25 g Mohn nach und nach unterrühren.

Mehl mit Backpulver auf die Eimasse sieben und unterheben. Den Teig in die Förmchen füllen und im Backofen (Mitte) ca. 15-20 min backen. Herausnehmen, etwas abkühlen lassen, aus den Förmchen lösen und vollständig abkühlen lassen.

gugl5Die Marmelade kurz aufkochen und die Gugl damit oben bestreichen. Den restlichen Mohn auf einen Teller oder tiefe Schüssel geben und die Küchlein vorsichtig hineindrücken. Die Gugl leicht mitPuderzucker bestäuben.

Natürlich freue ich mich immer, wenn etwas gelingt und gut schmeckt, es wäre aber  gelogen, wenn ich mich nicht über die lobenden Worte der „Esser“ freuen würde, denen ich letztendlich eine Freude bereiten wollte.

Probiert es aus, ihr werdet sehen, allein schon wegen der kleinen Gugl werdet ihr anerkennende Worte bekommen.

Seitdem wir Hühner halten haben wir auch immer wieder Küken aus Naturbrut, um unseren Bestand auszubauen. Die Küken lernen so von der Glucke das tägliche Leben. Die Glucke bietet ihnen Schutz und Geborgenheit.

Leider haben wir im Vorjahr drei Küken an eine Katze verloren, nachdem unser Hahn gestorben war und niemand mehr die Hennen und Küken verteidigen konnte.
Dieses Jahr haben wir wieder einen Hahn, der im Vorjahr bei uns geschlüpft ist und nun 20 Hennen sein eigen nennen darf. Er ist natürlich sehr auf die Sicherheit seiner Damen bedacht. Er pfeift, sobald er meint, eine Bedrohung nähert sich, und die Hennen laufen schon unter die schützenden Sträucher.

Seltsamer Kükenschwund
Doch dieses Jahr war es eigenartig: Trotz hohem Zaun um das ganze Gelände und einem sehr vorsichtigen Hahn, der alles und jeden im Blick hat, verschwanden nach und nach Küken. Fast täglich fehlte eines. Es war keine Katze weit und breit zu sehen. Auch in den Stall kann nichts eindringen, denn dieser ist Marder- und Fuchs-sicher gebaut. So blieb die Frage: Wer oder was holt die Küken?

Rabenschwärme unterwegs  (Foto: Alfred Aigner)

Rabenschwärme unterwegs
(Foto: Alfred Aigner)

Einmal in der Früh ging ich wie üblich gegen 7 Uhr zum Stall, um die Hühner zu füttern. Dabei fiel mir ein Rabe (oder wars eine Krähe?) auf, der etwas Gelbliches im Schnabel hatte. Ich dachte mir noch nicht viel dabei. Im Stall bei der Fütterung fiel mir aber auf, dass schon wieder eines der Küken fehlte. Damit war mir klar: Die Raben haben Wind bekommen, dass es hier was zu fressen gibt. Was ich im Schnabel des davonfliegenden Raben gesehen habe, war der gelbe Hintern eines unserer Küken.

Erich, unser Hahn, konnte in diesem Fall nicht helfen, da die Raben größer und stärker sind als er selber. Raben sind leider auch noch so schlau, dass sie nicht alleine kommen, sondern meist zu zweit oder dritt. Dagegen kann auch der stärkste Hahn nichts machen.

Kein unbekannter Täter
In anderen Gegenden ist dieses Problem ein sehr großes. In der Steiermark, zum Beispiel, gibt es seit Jahren große Probleme mit Krähen: Hier werden von Schwärmen mit bis zu 300 Jungtieren ganze Obst und Gemüse-Ernten vernichtet und ausgewachsene Hühner einfach davongetragen. Um der Plage Herr zu werden, dürfen in der Steiermark jetzt bis 2018 jährlich von Juli (nach der Brut) bis Dezember ca. 16.900 Krähen abgeschossen werden. Allerdings nur auf dem Land und nicht in der Stadt. Raben und Krähen sind schlaue Tiere und so verlagern sie nun ihre Jagdreviere in die Städte und Dörfer. Tierschützer wehren sich allerdings gegen den Abschuss. Ihrer Meinung nach wird dadurch die Populationen der Vögel sogar noch stärker anwachsen, da noch mehr Paare brüten würden. Es gibt aber keine genauen Zahlen dazu.

Unser Glucken-Doppelhaus

Unser Glucken-Doppelhaus

Sicher ist sicher
So schlimm ist es bei uns auf Weieregg allerdings nicht. Von einer Raben- und Krähenplage kann man nicht sprechen. Da wir aber in diesem Jahr geplant hatten, dass unsere Hühner noch einmal brüten dürfen, wollte ich sicher gehen, dass uns die Raubvögel keine Küken und Junghühner mehr „entführen“. Ich baute daher einen neuen, kleineren Stall im Auslauf – ein richtig schönes Glucken-Doppelhaus ist es geworden. Es steht in einem separat eingezäunten Bereich, der zusätzlich mit einem Netz überspannt ist. Die Raben haben hier keine Chance und die Küken können in Ruhe aufwachsen bis sie eine sichere Körpergröße erreicht haben, bevor sie dann mit den anderen Hühnern frei im großen Auslauf leben.