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Salzburg will demenzfreundliche Stadt sein. Das heißt bestmögliche Rahmenbedingungen zu schaffen, damit Menschen, die an Demenz erkrankt sind und ihre Angehörigen Unterstützung finden.

In Salzburg gibt es Tageszentren, Pflegedienste, Beratung, Selbsthilfegruppen und die Initiative der Stadt Salzburg „Konfetti im Kopf – demenzfreundliche Stadt“. Und heute gab es erstmals einen OPERetten-Nachmittag im Marmorsaal. Es kamen Menschen mit und ohne Demenz ins Schloss Mirabell. Fein gewandet, die Herren in Anzug oder Sakkos, die Damen hatten guten Schmuck angelegt. Es  herrschte eine erwartungsvolle Atmosphäre. Wie würde dieses Konzert verlaufen?


Adrian Kelly, Leiter der Opernsparte am Salzburger Landestheater, saß am Klavier. Seine Sängerinnen und Sänger präsentierten Klassiker aus Oper und Operette. Vom ersten Stück „In diesen heil’gen Hallen“ aus Mozarts Zauberflöte an, waren alle gefesselt. Musik und Stimmen berührten die Herzen. Immer wieder huschte ein Lächeln übers Gesicht des einen oder der anderen. Welche Erinnerungen kamen da wohl hoch? Manch Finger tippte im Takt mit und da gab es diese Dame, die den Text einer Arie leise mitsprach. Und gegen Ende des Konzerts fiel eine Frau in eine kurze Ohnmacht. Sie wurde auf Sesseln gelegt, ihr Mann kümmerte sich um sie. Und bei „Dein ist mein ganzes Herz“, das Franz Supper vortrug, schlug sie auch ihre Augen wieder auf.

Das war nicht das letzte Konzert, das es in Salzburg für Menschen mit Demenz und ihre Angehörigen gab. Der Applaus war Auftrag für eine Fortsetzung.

Die Kulinarik Salzburg im Salzburger Messezentrum verspricht schmackhafte Erlebnisse. Ich koche und esse natürlich auch gerne. Da konnte ich mir das nicht entgehen lassen. Außerdem: als eine Hälfte von Weieregg, wollte ich auch wissen, was andere Hersteller so anbieten.

Für jeden Geschmack etwas dabei

Kaum angekommen, lief ich begeistert von Stand zu Stand: Käse, Spirituosen, Chili-Saucen, ein Heißgetränk aus Wildpistazien – das Meiste stammt von regionalen kleinen und mittleren Unternehmen. Ich war beeindruckt, was in der näheren Umgebung so alles produziert wird. Die vielen neuen Produkte und Geschmacksrichtungen sogen mich förmlich immer tiefer ins Innere der Halle. An manchen Ständen wurden gratis kleine Kostproben, angeboten, an anderen gab es die Kostprobe für wenige Euros.

Schon in der ersten Stunde füllte sich die Tasche gut – zum Beispiel mit Kaffee einer Eugendorfer Rösterei und Saucen aus Bayern (darunter ein köstlicher Blutorgangen-Estragon-Senf). Ich war mit meinem „Haul“ zufrieden.

Food Truck-Gastronomie

Keine Offenbarung an den Food Trucks. Ich hätte mich doch für bio, natürlich und vegan entscheiden sollen (oben)

Erfolgreich shoppen macht müde und hungrig. So war es Zeit, sich mal hinzusetzen. Im Außenbereich standen Food Trucks. Da sah einiges ganz köstlich aus. Aber bio und vegan? Ich hatte Gusto auf Fleisch.

Erster Versuch: Würstchen im Brotstanizel. Keine Offenbarung. Zweiter Versuch: Ein feuriger Spieß. Das Fleisch ertränkt in Barbecue-Sauce schob ich auch schnell zur Seite. Versuch Nr. 3: Pulled Pork Burger. Essbar, aber mehr nicht. So vielseitig und anregend die angebotenen Geschmacksrichtungen in den Hallen waren, so eintönig und unbefriedigend schien mir das Angebot hier. Viel hatte ich nicht gegessen und trotzdem war ich zu voll, um mir doch noch etwas an den den hübsch gestalteten Bio- und Vegan-Trucks zu bestellen. Das Essen sah dort wirklich äußerst appetitlich aus.

Nicht nur essen, sondern auch schenken

Ob eine „Nutella“ ohne Palmöl, ein Schokonikolaus für heiße Schokolade oder ein Schoko-Mozart – die süße Ecke war ganz meins

Noch eine zweite Runde drehen. Ooooh! Schokolade aus dem 6. Bezirk in Wien. Mit Ideen, wie einem Schoko-Nikolaus auf einem Strohhalm in einer Flasche. Das gefällt mir: Einfach die heiße Milch draufgießen und die heiße Schokolade direkt mit dem vorhandenen Strohhalm aus der Flasche trinken. Wie clever – und ein hübsches Mitbringsel noch dazu.

Der Ausflug ins Messezentrum war insgesamt ein Erfolg. Im nächsten Jahr komme ich sicher wieder. Vielleicht sogar als Aussteller? Unsere natürliche Suppenwürze würde perfekt ins Angebot passen.

Wochenend-Tipp für Kurzentschlossene:
Heute, 1. Oktober, ist noch Gelegenheit, sich mit köstlichen Spezereien als Wintervorrat einzudecken. Es zahlt sich aus, denn viele der angebotenen feinen Dinge bekommt man wirklich nicht überall.

Heute war es so weit. Wir haben unsere Aktion „Eh nur kurz ist schon zu lang“ wieder aufgefrischt. Wieso?

Weil es ganz viele rücksichtslose Menschen in Salzburg gibt. Die parken auf Behindertenparkplätzen obwohl sie keine Berechtigung haben. Wenn man sie darauf anspricht ist meist die höflichste Antwort: „Bin eh gleich wieder da.“ Die anderen Antworten, die Betroffene erzählen, spar ich euch. Manchmal sind diese Antworten nicht jugendfrei.

Wir wollen mit unserer Aktion wieder das Bewusstsein schärfen. Behinderte Menschen parken ja nicht zum Spaß auf den extra ausgewiesenen Parkplätzen. Diese sind breiter als normal, damit man zum Beispiel auch mit dem Rolli aus- und einsteigen kann. Sie sind oft auch näher an Eingängen zu Behörden oder Geschäften. Das hat schon seinen Sinn. Ein Rollifahrer tut sich schwer mit einem Schirm, der will nicht auch noch 500 Meter im strömenden Regen fahren müssen.

Anja Hagenauer – ganz rechts mit Franz Hufnagl, der städtischen Behindertenbeauftragten Sabine Neusüß und Albert Lindner – präsentierte heute eine Aktion gegen das unberechtigte Parken auf Behindertenparkplätzen in der Stadt Salzburg

Sie nehmen meinen Parkplatz! Nehmen Sie auch meine Behinderung?

Eigentlich sollte man meinen, dass das eine Selbstverständlichkeit ist die Rücksichtnahme. Und vor allem, dass man die Rechte des anderen anerkennt. Pustekuchen, in den letzten Jahren sind die Anzeigen gestiegen, also auch die Rücksichtslosigkeit. Mit unserer Aktion „Eh  ur kurz ist schon zu lang“ hoffen wir die Menschen wieder ein bisschen sensibler zu machen für die Rechte von Menschen mit Behinderung. Als Unterstützung gibt es auch mobile Parkplatztafeln mit einer eindeutigen Botschaft: „Sie nehmen meinen Parkplatz! Nehmen Sie auch meine Behinderung?“

Bitte unterstützt unsere Aktion!

Bilder: Stadt Salzburg

Seit einigen Tagen gibt es Horrornachrichten aus Tschetschenien. Eigentlich nichts Neues würde man meinen. Ein Diktator von Gnaden Russlands regiert seit Jahren mit eiserner Hand. Die Unterdrückung der Menschen ist Alltag. Und jetzt geht das Regime massiv gegen Homosexuelle und Transgender vor.

Dass in vielen Ländern der Erde nicht-heterosexuelle Menschen kein leichtes Leben haben ist uns allen bekannt. Aber Folter und Mord gehörte in Tschetschenien noch nicht zum Alltag. Man könnte nun meinen: „Was geht uns die LBGTIQ-Community in Tschetschenien an? Die haben dort so schon genug Menschenrechtsverletzungen, Probleme und Unterdrückung.“ Genau deswegen, meine ich, muss es uns ein besonderes Anliegen sein, dieses Unrecht, die Folter und die Tötungen aufzuzeigen.

Liebe ist normal

Weil eine Minderheit es immer noch schwerer hat und man ihre Rechte oft zu Gunsten der Bedürfnisse und Anliegen  der Mehrheit bei Seite schiebt. Denn erst wenn Menschen, die nicht der vermeintlichen Norm entsprechen, volle Rechte und Akzeptanz genießen, gibt es auch volle Rechte für alle. Diese Rechte, diesen Respekt und diese Akzeptanz müssen wir einfordern. In Tschetschenien, in Europa. Von staatlichen und religiösen Institutionen. Weil uns allen klar sein muss, dass Liebe normal ist und jeder Mensch sich entscheiden darf, wen er liebt und mit wem er oder sie oder es leben will.

Demo in Wien am 21.4. 2017

Fotos: Hosi, Soho

Wenn Andrea Sigl, Chefin vom Seniorenwohnhaus Hellbrunn, aus dem Nähkästchen plaudert, bringt sie einem zum Nachdenken.

Sie ist seit ihrem 18. Lebensjahr im Bereich der Pflege und Betreuung von Menschen tätig, davon lange Zeit in diversen Seniorenwohnhäusern. Ihr ist nichts Menschliches fremd und ihr täglich Brot ist die Zusammenarbeit mit Menschen. Natürlich mit alten Menschen und mit deren Angehörigen. Viele Bewohnerinnen in ihrem Haus sind dement. Demenz heißt in vielen Fällen, dass Menschen sich nicht mehr so benehmen, wie es „die Gesellschaft“ eigentlich erwartet. Gerade diese Woche hat die Polizei eine Bewohnerin ins Seniorenwohnhaus zurückgebracht, weil sie sie in der Stadt aufgegriffen haben. Mit zwei verschiedenen Schuhen an den Füßen. Ja, geht denn das? Ja, das geht, meint Andrea Sigl. Und wenn Menschen mit Demenz einfach nicht mehr mit dem Besteck essen wollen oder können, dann ist das auch gut, ergänzt Peter Speringer von der Küche, dann machen wir halt Fingerfood.

Warm, satt, sauber. ist das genug?

Die größten Sorgen der Angehörigen, aber auch mancher Mitarbeiter kann man mit „Sind die Senioren satt, sauber und haben sie es warm?“ zusammenfassen. Andrea Sigl erzählt, dass die Fragen der Angehörigen sich immer um das Körperliche drehen: Hat meine Mutter ihre Tabletten bekommen? Wann wird meinem Vater wieder der Bart gestutzt? Warum hat er schon wieder das gleiche Hemd an? Hat meine Mama zu Mittag alles aufgegessen?

Was sie in ihren langen Berufslaufbahn noch nie gehört hat: „Hat meine Mutter heute schon gelacht?“ Und genau so führt sie ihr Haus, der Mensch im Mittelpunkt, das Wohlfühlen die Basis, die Entscheidungsfreiheit der Bewohnerin Normalität und das Lachen eine Selbstverständlichkeit.

Mehr dazu bei Konfetti im Kopf

Mehr als 200 Millionen Mädchen und Frauen sind weltweit von FGM (Female Genital Mutilation), auf Deutsch Genitalverstümmelung, betroffen. Auch bei uns in Europa, in Österreich, in Salzburg. Bei der Internationalen Konferenz in der UNO-City in Wien war wieder klar: Den Kampf gegen FGM gewinnen wir nur gemeinsam.

Valentine Nkoyo, die sich selbst als FGM-Überlebende bezeichnet, hat mich in einem sehr freundschaftlichen Gespräch bestärkt: „Don’t give up. We have to stand together against FGM and we have to speak about it.“ Genau das wollen auch viele Menschen in Salzburg. Und manchmal braucht es ein bisschen „internationale Luft schnuppern“, damit man in der Arbeit noch klarer wird.

Valentine Nkoyo und Anja Hagenauer

Valentine Nkoyo ist mit ihrer Mojatu Foundation in Nottingham tätig. Diese englische Stadt hat sich zum Ziel gesetzt bis 2030 FGM aus der Stadt verbannt zu haben. Kein leichtes, aber ein machbares Ziel, das wir auch in Salzburg verfolgen müssen. Zwei wesentliche Faktoren haben sich bei der Konferenz herauskristallisiert:

  1. Aufklärung, Information und Gespräche mit Betroffenen, ihren Familien und Communites
  2. Bei Verdacht auf FGM müssen sofort handeln und alle gesetzlichen Möglichkeiten ausschöpfen, in der Prävention und in der Strafverfolgung

Mit dieser Motivation bin ich zurück in Salzburg und bitte euch alle uns weiter darin zu unterstützen auch bei uns NULL Toleranz für FGM durchzusetzen.