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Die erste Frage stellen sich oft junge Flüchtlinge, wenn sie Mädchen und Frauen Radfahren sehen. Die zweite Frage stellen sich viele Menschen, die wenig mit jungen Flüchtlingen zu tun haben. Es gibt verschiedene Vorstellungen davon, wie denn die jungen Syrer, Afghanen, Iraker oder Somalier sind. Besonders von Interesse ist, wie diese jungen Männer eigentlich über Mädchen und Frauen denken.

Das wissen wir ein bisschen besser, seit der Verein Selbstbewusst für die Stadt Salzburg das Projekt „Vom Du zum Wir“ durchführt. Da geht es um Wertevorstellungen in  unserer Kultur, Gesetze, aber auch über Aufklärung, Verliebtsein, Heiraten, Homosexualität und Jungfräulichkeit.

Gerade hat die dritte Workshopreihe mit unbegleiteten minderjährigen Flüchtlingen begonnen. Und alle sind voll motiviert, die jungen Flüchtlinge und die TrainerInnen. Wir reden so viel über die Menschen. Und wir haben Erwartungen: was sie sein sollen, wie sie handeln sollen, was sie denken sollen. Dazu müssen wir sie besser kennen und wissen, was sie jetzt denken und fühlen. Und in einem zweiten Schritt können wir unsere Erwartungen, Werte und Moralvorstellungen sagen. Und das funktioniert mit unserem Projekt gut. Da sind die jungen Männer, die in ihrer Heimat etwa gelernt haben, dass der erste Sex, der schönste ist und es dann einfach bergab geht. Darum sind die Hochzeitsnacht und die Jungfräulichkeit so wichtig. Mit Staunen und Erleichterung erfahren sie, dass das anders ist. Dass nicht jede Frau Jungfrau ist, weil sie dieses Jungfernhäutchen einfach nicht hat. Und, dass es auch nach der ersten Nacht nicht schlechter sondern durchaus besser wird. Da stellen die Jungs ganz ehrlich die Frage an die Trainerin, wie das mit dem Radfahren geht, ob das nicht weh tut? Denn in ihrer Heimat fährt kein Mädchen mit dem Fahrrad, da könnte ja was passieren, etwa mit der Jungfräulichkeit. Und natürlich  geht es auch um ganz normale biologische Vorgänge im Körper.

Und was wünschen sich die Jungs von ihrer Zukünftigen?

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Wünsche an die Zukünftige

Die jungen Flüchtlinge sind wissbegierig und auch dankbar, dass sie ehrlich und offen Fragen stellen können. Die TrainerInnen von Selbstbewusst gehen sehr sensibel mit den Themen um, stellen aber auch immer wieder klar, welche Werte und Gesetze hier in Österreich herrschen. Das ist Prävention, Aufklärung und Wertevermittlung im besten Sinne. Und dann stellen die Trainer immer die Frage, was die Jungs sich in einer zukünftigen Partnerschaft oder Ehe von ihrer Freundin oder Frau wünschen. Und das deckt sich mit den Wünschen vieler Burschen und Männer aus allen Kulturkreisen und Herkunftsländern: Liebe, Respekt und Ehrlichkeit.

Titelfoto: Facebook Stadt Salzburg 

von  Michael König

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Selbst ist der Mann. Auch in der Waschküche.

Was für Ängste waren da im Vorfeld zu kalmieren. 60 Männer aus mehreren Nationen bezogen vor 15 Monaten das Diakoniewerk-Flüchtlingsquartier in der Münchner Bundesstraße in der Stadt Salzburg. Heute, am 23. November 2016, wurde das Quartier geschlossen. Wie ein Film laufen die Monate nochmals in mir ab. „Ihr werdet euch noch anschauen“, sagten uns manche vor einem Jahr. „Die werden die Autos der Nachbarn zerkratzen“, meinten andere. „Die Ratten sollen heimgehen“, schrie der bierbauchige Herr in die Anrainerversammlung hinein. „Die werden uns unsere Töchter wegnehmen“, wandte eine besorgte Dame ein.

Und nichts von alldem ist passiert. Es gab keine Belästigungen, es gab keine Beschädigungen irgendwelcher Art. Es gab im Quartier keine Gewaltszenen, die nur annähernd an das heranreichen, was sich am Salzburger Rudolfskai jede zweite Nacht abspielt.

Es ist gut gegangen. Es ist so gut gegangen, dass sich das eigentlich für einen Doppelseiter jeder Zeitung eignen müsste. Aber, mir ist die Medienlogik unserer Zeit natürlich bekannt: Es ist ja nichts passiert.

Und doch: Es ist viel passiert. Das war nämlich kein humanitärer Spaziergang. Es hätte auch ganz anders kommen können. Da waren einmal die 35 Schlüsselkräfte aus dem Diakoniewerk, die sich im Sommer 2015 innerhalb von 48 Stunden mit vollem Einsatz hinter den Aufbau dieses Quartiers gestellt haben und angepackt haben. Da waren Beamte des Landes Salzburg, mit denen wir oftmals unkonventionelle, rasche und praktikable Lösungen gefunden haben, damit dieses kahle, leerstehende Bürogebäude innerhalb von wenigen Wochen zu einem Flüchtlingsquartier umgewandelt wurde. Seither weiß ich, wie das geht, wenn man über seinen eigenen Schatten springt. Da war eine Eigentümerfamilie, die 60 Matratzen gespendet hat und auch sonst stets hilfreich zur Stelle war.

Was ist wirklich passiert im Flüchtlingsquartier?

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Miteinander im Quartier in der Münchner Bundesstraße

Und da waren unsere 150 Freiwilligen. Sie haben sich ab der Quartierseröffnung beherzt und tatkräftig eingebracht: In der Organisation des Materiallagers, beim Essensdienst, beim Bewohnerempfang, beim Aufbau von zahlreichen Integrationsaktivitäten und bei der Bildung von 25 Sprachtrainingsgruppen. Da waren die evangelischen Pfarrmitglieder von Salzburg, die auf die Bewohner zugegangen sind und für sie da waren. Ungezählte SpenderInnen sind einfach vorbeigekommen und haben gefragt, was wir brauchen. Und sie haben geliefert. Einer hat binnen zwei Wochen eine hHmepage erstellt, eine andere hat ein Kunstatelier aufgebaut, die Mitarbeiter einer Firma, gleich nebenan, haben 60 Fußballdressen vorbeigebracht und jemand anderer spendete wöchentlich reichlich frisches Obst und Gemüse.

Da war ein Konzept, das getragen war von Klarheit, Wertschätzung, aber auch mit einem strengem Reglement. So ein Männerquartier ist kein Experimentierfeld für gruppendynamische Übungen. Rasch war klar: Die Bewohner brauchen Sicherheit – in mehrerlei Hinsicht. Und diese Sicherheit muss erlebbar sein, vom ersten Tag an. „Null Toleranz gegenüber Gewalt“. Die Botschaft wurde verstanden.

Würde und Respekt

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Einfach dankbar.

Und noch was war da: Ein MitarbeiterInnenteam, das von Tag zu Tag sich vorgearbeitet hat, Ordnung in das anfängliche Chaos zu bringen und das Quartier von A bis Z gut zu organisieren, die Doku aufzubauen, Notfalllisten zu erstellen, interne Rufbereitschaften aufzubauen und diese auf lückenloses Funktionieren zu überprüfen; Kontakt mit Traumaexpertinnen herzustellen u.v.a.m. Und es war eine hochkooperative Bewohnerschaft, die sich in der Quartiersorganisation eingebracht hat, die Verantwortung übernommen hat dafür, dass dieses, in den Rahmenbedingungen nicht einfache Quartier, von einer guten Atmosphäre geprägt war. Wir haben die Betroffenen immer wieder zu Beteiligten gemacht. Manche Prinzipien bewähren sich in allen Feldern sozialen Engagements.

1000ende Stunden haben die vielen Freiwilligen mit den Bewohnern verbracht, sind in Beziehung gegangen, haben sie unterstützt am Weg in unsere Gesellschaft, haben Ausflüge gemacht, sie zu sich nach Hause eingeladen und haben vor allem eines vermittelt: „Ihr habt Würde und wir behandeln euch mit Würde“. Sie sind in Beziehung getreten. Das ist gelebte Integration! Viele Bewohner sind zwischenzeitlich schon ausgezogen und werden auch jetzt noch am Weg in unsere Gesellschaft von diesen Freiwilligen begleitet. Wir haben bald die Übersicht verloren, wie viele unterstützende Netzwerke entstanden sind. Und das ist auch gut so. 80% unserer Freiwilligen waren Frauen zwischen 20 und 80 Jahren. Angstfrei sind sie täglich in das Quartier gegangen und angstfrei sind aus dem Quartier gegangen. Auch das gehört zur Geschichte dieses Flüchtlingsquartiers und sollte gerade in Zeiten wie diesen deutlich gesagt sein.

So viel ist passiert

Die Bewohner erlebten wir dankbar für die behelfsmäßige Herberge ebenso wie gefrustet vom langen Warten und von den schlimmen Nachrichten aus ihren Heimatländern. Sie waren erleichtert, endlich sicher zu sein, so wie viele unter der Trennung von ihren Familien schwer litten. Manche lernten hoch motiviert Deutsch, manche waren dafür zu blockiert, aus vielen Gründen. Manche waren sehr hilfsbereit, manche waren es nicht. Manchmal gab es ernüchternde Erfahrungen und oftmals bewegende, bereichernde und sinnstiftende Erfahrungen. Eine lange Narration von Erlebnissen zwischen und mit den Bewohnern könnte hier noch fortgesetzt werden.

Das Projekt „Flüchtlingsquartier Münchner Bundesstraße“ ging jetzt zu Ende. Zurück bleibt am heutigen Tag bei mir ein dominierendes Gefühl: Jenes tiefer Dankbarkeit. Für das Diakoniewerk wird dieses Flüchtlingsquartier wohl immer zu einem besonderen Stück seiner Organisationsgeschichte zählen. Man geht aus so einer Erfahrung letztlich gestärkt hervor. Wir haben unsere humanitäre DNA gekräftigt. Wir haben das getan, worin unser Urauftrag liegt. Diakonie ist Nächstenliebe in unserer Zeit. Ich verneige mich vor allen MitarbeiterInnen, Freiwilligen und UnterstützerInnen, die dieses Flüchtlingsquartier 15 Monate lang getragen haben. Ich danke Ihnen. Ich danke euch, dass so viel passieren konnte.

von Thomas Höllerer

Es war vergangenen Freitag im Vereinszentrum der Homosexuellen Initiative (HOSI) in der Gabelsbergerstraße und es war der Vorabend vom HOSI Fest. Ich und einige Kolleg*innen waren gerade schwer mit den Vorbereitungen dieses großen Events beschäftigt und natürlich ging es wie immer etwas hektisch zu, damit für den nächsten Tag alles vorbereitet ist. Also fuhr ich mit einem Kollegen noch zum Großhandel, um Einkäufe zu erledigen und erst dort merkte ich das Missgeschick: Ich hatte meine teure Tasche samt mehreren Kreditkarten, Bankomatkarten, Buchhaltungsbelegen, iPad sowie Bargeld auf der äußeren Fensterbank des Vereinszentrums stehen lassen. Ich rief sofort in der HOSI an, doch die Tasche war weg! Der Schock war groß und beim Gedanken an den materiellen Verlust und den zeitlichen Aufwand, der auf mich zukommen würde, wurde ich wütend, frustriert und traurig.

Serag, der ehrliche Finder

Natürlich gingen wir von einem Diebstahl aus, welcher in der stark frequentierten Straße absolut im Bereich des Möglichen liegt. Wir fuhren sofort zurück in die Stadt, suchten erfolglos die Gegend um das Vereinszentrum ab und ich erstattete Anzeige bei der Polizei in Gnigl. Wieder im Vereinslokal bemerkten wir einen Mann, der durch die Glastür schaute, schließlich hereinkam und mich fragte, ob ich etwas verloren hätte. Es war ein syrischer Mann namens Serag A., der die einsame Tasche bemerkte und zur Polizeiwache am Bahnhof gebracht hatte. Meine Erleichterung war riesig und ich bekam die Tasche samt vollständigem Inhalt wieder. Hätte dieser Mann nicht so ehrlich und couragiert gehandelt, wären diese Wertsachen womöglich für immer verschwunden. Ich bedanke mich hiermit nochmal herzlich bei Serag und möchte durch dieses Erlebnis auch dazu aufrufen, mehr über schnell gefasste Vorurteile und Hetze gegenüber Menschen mit ausländischen Wurzeln nachzudenken.

von Bernhard Damoser

Spätestens seit Herbst 2015 ist die Flüchtlingsthematik in aller Munde und DAS Thema in den Medien, am Stammtisch und überhaupt. Menschen haben ja verschiedenste Gründe und Begründungen, ihre Heimat zu verlassen – sei es wegen Krieg, Armut oder aus höchstpersönlichen Gründen. Im Rahmen meiner Tätigkeit in der HOSI Salzburg und im Zuge meiner Masterarbeit habe ich mich mit der Situation von Asylwerber*innen mit LGBTI-Hintergrund auseinandergesetzt. LGBTI ist ein internationaler Sammelbegriff für schwule, lesbische, bisexuelle, transidente sowie intersexuelle Menschen. Als QUEER bezeichnen sich Menschen, die sich eben nicht in eine heterosexuelle Norm einfügen lassen wollen bzw. können. Ich beschäftige mich also mit der Lebensgeschichte sowie der aktuellen Lebensrealität von Menschen, die aufgrund ihrer sexuellen Orientierung bzw. geschlechtlichen Identität von zu Hause flüchten mussten und in Österreich gelandet sind.

Tod den Homosexuellen?

Die Geschichten und Erfahrungen, die diese Menschen zu erzählen haben, sind alles andere als banal, sie sind zumeist sehr bewegend und teils verstörend. Man muss sich dabei vor Augen führen, dass im Jahr 2016 Homosexualität in beinahe 80 Ländern der Erde strafbar ist, man also offiziell dafür verfolgt wird, einen Menschen des gleichen Geschlechts zu begehren bzw. zu lieben. In acht Staaten (Saudi-Arabien, Iran, Mauretanien, Jemen, Somalia, Nordnigeria, Irak, sowie in den vom IS besetzen Gebieten Syriens und Teilen Afghanistans), in denen überwiegend die Scharia-Gesetzgebung gilt, steht auf homosexuelle Lebensweisen gar die Todesstrafe!! Doch auch in Ländern, in denen LGBTI-Lebensweisen nicht offiziell bestraft werden (vgl. Russland, Südost-Europa, etc) haben diese Menschen häufig mit gesellschaftlicher Ausgrenzung und Gewalt zu rechnen. Auch Trans*- und Inter*-Personen werden häufig verfolgt und gesellschaftlich geächtet, weil sie sich nicht einem starren Geschlechtersystem anpassen wollen bzw. können.

Einzige Chance: Flucht

So bleibt diesen Menschen in den Herkunftsländern häufig nur ein Leben in permanenter Furcht vor Verfolgung, Ausgrenzung, Diskriminierung oder Tod. In einigen Gebieten, vor allem in der arabischen Welt, ist männliche Homosexualität zwar weit verbreitet, jedoch wird (wenn überhaupt) nur der männliche, aktive Part beim Sex akzeptiert. Als „weiblich“ abgestempelte Männer sind demnach einer großen Stigmatisierung und sexueller Gewalt ausgesetzt. Als Alternative besteht häufig nur die oft gefährliche Flucht in Länder, in denen Menschen mit LGBTI-Hintergrund freier leben können und mehr vor Verfolgung geschützt sind, beispielsweise nach Österreich.

In zahlreichen Gesprächen mit betroffenen Asylwerber*innen wurde mir über Angst, Verfolgung und Unterdrückung in den Heimatländern sowie über enttäuschte Hoffnungen hierzulande berichtet. LGBTI-Flüchtlinge sind wie beispielsweise auch allein reisende Frauen oder christliche Minderheiten in den Massenunterkünften des Asylwesens auch in Europa bzw. Österreich häufig Gewalt und Diskriminierung durch andere Bewohner ausgesetzt. Die Angst vor der Herkunftscommunity wurde mir in allen Gesprächen als äußerst belastend und bedrohlich geschildert. Problematisch ist in diesem Zusammenhang auch, dass Mitarbeiter*innen in Behörden und in den Unterkünften dahingehend oft wenig sensibilisiert sind oder zeitliche Ressourcen schlichtweg fehlen. Folgendes Zitat eines schwulen, irakischen Asylwerbers verdeutlicht die Situation in der Unterbringung:

“It’s difficult to keep your emotion in. It’s very difficult not to find anyone to tell. It’s very difficult and I’m crying a lot, I’m crying every day but I cannot find someone to hug and cry.”

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Mehr Hilfe durch Information

Umso wichtiger ist es, dass ein Bewusstsein für die mehrfache Diskriminierung dieser Menschen geschaffen wird, und zwar in der Politik, in den Asylbehörden und den entsprechenden Einrichtungen. Das Leid von geflüchteten LGBTI-Personen hat während des Asylverfahrens im Aufnahmeland häufig kein Ende und deren Situation kann nur durch zielgruppengerechte, geschützte Unterbringungsformen sowie entsprechende Beratung und Betreuung wesentlich verbessert werden. Um hier wichtige und richtige Schritte zu setzen, müssen wesentliche Entscheidungsträger und Organisationen im Asylbereich diese Problematik erkennen und die Herausforderung gemeinsam angehen. LGBTI-Organisationen wie die HOSI spielen hierbei eine zentrale Rolle und könnten in puncto Sensibilisierung, Wissenstransfer sowie Betreuung und Begleitung betroffener Personen wesentliche Aufgaben übernehmen, sofern die finanziellen und personellen Rahmenbedingungen sichergestellt werden. Ich hoffe, mit diesen Zeilen etwas zu dieser Bewusstseinsbildung beitragen zu können, denn diese Menschen verdienen es einfach, gehört und aus ihrer oft unerträglichen Situation befreit zu werden.

Es kann oft so einfach sein! Asylwerber aus Afghanistan haben im Salzburger Lehener Park eine neue Sportart kennen gelernt:  Asphaltstockschießen.  Erstens  eine recht einfache Form der Teilhabe, wie Flüchtlinge leicht mit Einheimischen in Kontakt kommen können. Und zweitens geht es der Stadt Salzburg und dem Jugendbüro darum, mehr Leben in den Lehener Park zu bringen.  Das Ergebnis:  Die Flüchtlinge haben sich dabei sehr geschickt angestellt – und sich dabei mit Österreichern angefreundet, die bisher nur wenig Kontakt mit Asylwerbern zu tun hatten. Fazit: Es geht!

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Asphaltstockschießen im Lehener Park

Sport verbindet, und das bezieht sich nicht nur auf Fußball. In Zusammenarbeit mit dem Jugendbüro der Stadt Salzburg waren Asylwerber eingeladen, die Asphaltbahn im Lehener Park auszuprobieren. Zudem haben die Salzburg Ducks zum American Football eingeladen, Flagfootball auszuprobieren, Ball werfen im Park.

Talente aus Afghanistan

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Zwar konnten die Afghanen das „Blattlschiessen“ nicht wirklich aussprechen, aber dass man ähnliches auch in Asien kennt, war sofort zu erkennen:  Die meisten haben auch mit dem ungewohnten Sportgerät sofort einen Volltreffer nach dem anderen erzielt. Der Sieger, Mohammed, schreibt 97 von 100 Punkten an, eine mehr als bemerkenswert präzise Arbeit für einen Anfänger. Gleich sieben Mal hat er aus 10 Metern Entfernung die rot markierte Mitte, den Zehner, getroffen, nur drei Mal eine Handbreit daneben. Fast ebenso viele Punkte erzielen der Zweit- und der Drittplatzierte, Subhani und Nemat, mit 95 bzw. 94 Punkten. – Ein großes Dankeschön geht dabei an den Gastgeber und Obmann des Landesverbandes der Asphaltschützen, Herr Jakob Eng, der offenbar auch ein ausgezeichneter Techniktrainer ist. Und was auch aufgefallen ist: ALLE teilnehmenden Afghanen verstehen schon Salzburger Dialekt und konnten der Einschulung, die jeden Deutschen Touristen eher überfordert hätte, problemlos folgen.

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Obmann Eng mit Sieger Mohammed

Dass es eine Distanz gibt, war nur anfangs zu spüren, sagt der Präsident des Vereins Sport spricht alle Sprachen, Erwin Himmelbauer. „Eine österreichische Dame hat am Anfang durchblicken lassen, dass sie „die nicht kennt“. Aber dann hat sich etwas sehr Erfreuliches ereignet: Eine Dame aus der Runde der Asphaltstockfreunde, sie hat sich als Frau Tilka vorgestellt, hat aus ihrem eigenen Leben erzählt: Dass sie selber vor 50 Jahren aus Slowenien nach Österreich gekommen ist, anfangs noch ohne die Sprache zu können, und dass sie sehr froh ist, dass sie damals freundlich aufgenommen wurde. – Und dann hat sie „den Buben, denen nach dem Wettkampf bestimmt heiß ist‘ eine Runde Getränke ausgegeben. Und das hat Eindruck und ein Hurra hinterlassen! Für fast alle afghanischen „Buben“ war es ja das erste Mal, dass sie in Österreich auf eine Runde, also aufs mit dabei sein, eingeladen wurden. Und schon wurden Hände geschüttelt und gemeinsame Fotos gemacht!  Danke! Es geht!

 

Ein Grüß Gott als Basis für ein Miteinander

Und dass mit dem Reden die Leute zusammen kommen, das zeigt auch das nächste Beispiel:
Eine Stocksportlerin, Frau Irene aus Wals, hat eine Anregung, wie das Zusammenleben auf recht einfache Weise verbessert werden kann. Ihrer Meinung nach würden sich die Leute in kleineren Ortschaften halt erwarten, dass die Asylwerber, wenn man ihnen auf der Straße begegnet,  grüßen. Einfach nur grüßen. Denn, wenn sie das nicht tun, werden sie eben im Ort als Fremde empfunden. – Etwas zum Nachdenken. Vermutlich ist da was Wahres dran, oder….? Nur eine Kleinigkeit, aber…“

Für Interessenten: Nächster Action-Tag im Lehener Park: 27. August. Mitmachen ist gratis.

von Ayad Salim

für die englische und die arabische Version bitte hinunterscrollen!

Etwas vom Wichtigsten für Regierung, viele Organisationen und interessierte Vereine ist die Integration von Flüchtlingen in unsere Gesellschaft.

In Österreich- in meinem Fall spreche ich von Salzburg- gibt es viele Menschen, die darauf achten, dass diese Integration gut funktioniert.

Was ist der Schlüssel zur Integration?

Der allererste Schritt- für mich ist das der Grundstein in diesem humanitären Projekt- ist das Lernen der deutschen Sprache. Das ist der einzige Schlüssel für  volle Integration. Alle die schon eingangs erwähnten Organisationen nehmen nicht nur viele Mühen auf sich, sondern geben für dieses Vorhaben auch große Summen von Geld aus. Sie wenden ihre gesamte Kraft auf, um den Menschen aus den verschiedenen Ländern, mit unterschiedlicher Kultur und Religion, die voll mit Ängsten und unbeschreiblichem Leid sindzu helfen, dieses große Ziel zu erreichen. Sie bereiten Plätze, viel Material und Lehrer vor, um den Flüchtlingen den Weg zu ebnen.

Der Lehrer bzw. die Person, die die deutsche Sprache lehrt, ist der Schlüssel zum Erfolg, das ist eine unglaubliche pädagogische und menschliche Verantwortung und Herausforderung.

Ich bin ein Arabisch-, Englisch- Lehrer, Journalist und TV- Reporter aus dem Irak. Ich kenne all die Schwierigkeiten und sensiblen Aufgaben des Unterrichtens nur zu gut. Vor eineinhalb Jahren kam ich nach Salzburg, in dieser Zeitspanne lernte ich viele Menschen und Lehrer im Camp und auch in Schulen kennen. Sie alle waren und sind großartig- sie machten und machen ihren Job sehr menschlich und mit großer Professionalität.

Was mir im Deutschkurs passiert ist

Derzeit absolviere ich meinen Kurs A2 in der Sprachschule, in der ich auch schon meinen ersten „Level“ mit der Höchstpunktezahl beendete. Ich verdanke dieser Schule, deren Lehrern und Lehrerinnen viel und ich schätze diese auch sehr.

Einer dieser Lehrer- normalerweise bemüht er sich nach bestem Wissen und Gewissen, uns den Stoff so zu vermitteln, sodass ihn jeder von uns verstehen kann- hat manchmal Schwierigkeiten, uns bestimmte Themen in einer einfachen Sprache zu erklären. Für einige Kollegen ist das sehr schwer, weil ja alle einen unterschiedlichen Level an Bildung haben. So erklärte ich diesen Studenten oftmals Themen in arabischer Sprache, sie waren dankbar und froh, weil sie verstehen konnten…

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Auch am letzten Freitag war dies der Fall. An jenem Tag hatte der Lehrer aber etwas dagegen- ich weiß nicht warum… Er zeigte auf mich und untersagte mir das Sprechen. Offensichtlich fühlte er sich gestört, es war auch sein Recht, mich zu stoppen… aber: „Der Ton macht die Musik!“

Als ich mich rechtfertigen wollte, dass ich ja nur der Bitte eines Kollegen nachgekommen wäre und ihm einen Satz erklärt hätte, unterbrach er mich und äffte mich nach, was dazu führte, dass einige Kollegen in schallendes Gelächter ausbrachen. Ich schämte mich und war völlig verwirrt.

Eine Weile später las ein anderer Student einen Text, der schwer für ihn war. Da wurde der Lehrer sehr ärgerlich und rügte ihn vor uns allen. Mein Kollege wusste gar nicht, wie ihm geschah…

Als ihn ein weiterer Kollege nach dem Grund für sein befremdendes Verhalten fragte, begann er zu toben und schmetterte sein Buch auf den Schreibtisch… In der Klasse herrschte Totenstille, und wir fühlten uns zurückversetzt in eine Klasse, wie es sie vor vielen, vielen Jahren gab…

Warum der Lehrer so wichtig für die Integration ist

Ich verstehe vollkommen, dass es unmöglich ist, immer bestens gelaunt zu sein, aber wir sind Menschen, die fähig sein sollten, sich unter Kontrolle zu haben. Auch uns „Refugees“ geht es manchmal schlecht. Wir sind oft traurig, zornig, fühlen uns missverstanden, allein gelassen… Wir mussten schreckliche Situationen bewältigen, viel erdulden, mussten unsere Familien und unser Heimatland verlassen, weil wir sonst umgebracht oder im Bombenhagel getötet worden wären. Wir sind dankbar, sicher zu sein, so viel Hilfe von der Regierung und vielen guten Menschen zu bekommen, aber wir wollen auch menschlich, respektvoll und gerecht behandelt werden, wie auch wir die Menschen rund um uns behandeln.

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Wäre so ein Vorfall zum ersten Mal passiert, hätten wir kein Wort darüber verloren… Doch auch in den vergangenen Stunden war es passiert, dass der Lehrer seine Beherrschung verloren hatte. Wie schon vorher erwähnt, ist es nicht leicht, mit unterschiedlichsten Menschen umzugehen, aber die wichtigsten Umgangsformen im Lehren und Lernen sind Respekt und das Wahren der Würde von Schülern und Studenten- ungeachtet des Alters (vom Kind bis zum Erwachsenen). Und ein Lehrer sollte seine Nerven behalten…

Manchen Menschen kann es passieren, dass ein solches Verhalten zu einer „psychologischen Schranke“ führt, die das Lernen verhindert…

Wenn du im Kopf nicht klar bist, kannst du dem Unterricht nicht folgen…

Wenn du dich nicht wohlfühlst, kannst du nicht lernen.

Wenn deine Angst größer ist als der Wunsch zu lernen, kannst du dir nichts merken und nichts behalten.

Ein Lehrer kann seine Schüler mit Liebe und Respekt zum Lernen motivieren, er kann seine Stunden aber auch zu einem Alptraum werden lassen-durch Herabsetzung und Demütigung …Respekt ist in der „Pole Position“!

In meinem Heimatland war ich in einer sehr guten finanziellen und sozialen Lage- ich verließ mein Land aus zwei äußerst wichtigen Gründen: Ich will als respektierter Mensch sicher und in Frieden leben.

Mir war es ein Bedürfnis, diesen Artikel zu schreiben, denn meiner Meinung nach ist es sehr wichtig, dass  Lehrer gut ausgewählt werden müssen, sie sollten pädagogisch, psychologisch und menschlich hervorragend ausgebildet sein, um den Flüchtlingen WIRKLICH helfen zu können, ihr wichtigstes Ziel zu erreichen-  die Integration in die österreichische Gesellschaft.

Viele Lehrer machen ihre Arbeit ausgezeichnet, sie nehmen große Mühen auf sich, um den unterschiedlichen Menschen zu helfen, ihr Ziel zu schaffen. Das KANN doch nicht von einigen wenigen Menschen zerstört werden, die den Wert und die Wichtigkeit dieses Projekts nicht oder zu wenig zu schätzen wissen- wegen unüberlegter bzw. unverantwortlicher Handlungen… Die Arbeit des Lehrers ist mehr als ein „Job“- ein Lehrer arbeitet mit Menschen, nicht mit Dingen! Und das bedeutet eine riesige Verantwortung!

Viele Flüchtlinge- ich bin nicht der erste, der diesen Wunsch hat- möchten gute Jobs, damit wir produktive Menschen und keine Last für die Regierung sind.Wir wollen unser Fachwissen anbieten und das Beste für dieses menschlichesLand geben, das die Türen für uns geöffnet hat und uns inmitten seinerBewohner leben lässt.

Der wichtigste Schritt für uns ist, die deutsche Sprache zu erlernen. Wir wünschen unsvon motivierten Lehrern, die ihre Arbeit mit Liebe und Verständnis für ihr Gegenüber machen, unterrichtet zu werden und als Menschen geachtet und respektiert zu werden.

Ein Aufbau ist schwierig und dauert lange, Zerstörung kann innerhalb einer Sekunde passieren.

Der Artikel erschien zuerst bei Fisch und Fleisch

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What can happen to a refugee

One of the most important things for the government, many organisations and interested associations is the integration of refugees in the society.

In Austria- in my case I speak for Salzburg- there are many peoplelook to it that this integration works well.

The first basic step- for me itis the foundation stone in this humanitarian project- is the learningof the German language. It is the only key forfullintegration. All the above mentionedorganisations don`t only make big efforts,but also spend a big amount of money for this plan. They giveall their power helping these people coming from different countries, different cultures and religions, full of fears and big sufferings to achieve this great goal. They provide places, materials and teachers to teach German to refugees. The teacher or the person doing the education is theimportant link for the success of these efforts, and this is a very great professional and humanitarianresponsibility for him or her.

I am an Arabic and English teacher as well as I am a journalist and TV reporter from Iraq. I know the difficultiesand sensitive tasks to teachvery well. I came to Salzburgone and a halfyearago,during this time I met many people and teachers in the camp or in schools. All of them were and are excellent- they did and do their job very humanely and professionally. I am currently studying the A2 level of German language in the “Language School”, after I had finished the first level withfull degrees, and I`mowing this school and its teachers a lot.

One of these teachers- he normally tries hard to give us the best explanation to make us understand all the topics we have to learn- sometimes does his explaining in a different way, so  it`s very difficult for some colleagues to understand him, because they have different levels of education. I often explained topics to my colleagues in Arabic language and they were happy and thankful, because they could understand…

On Friday, the 8th of July, such an explanation happened again. On that day the teacher couldn`t accept this- I don`t know why. He suddenly pointed at me and stopped my speechangrily. It was his right to do this- but… It`s not what you say, but how to say it.

When I justified myself, that I only responded to my colleagues` request to explain sentence to them, he interrupted and ironically imitated my voice… That led some colleagues to break out laughing, and I felt embarrassed and ashamed.

After a short while one of the students read a text that was difficult for him. Sothe teacherspoke very madlywith him and reprehended him in front of us. This colleague didn`t know what to do…

Then one of the students in the class asked him about the reason for his behaviour… He began to riot and battered his book on the desk… There wasn`t any word to hear and we felt to be back in classrooms many, many years ago…

I can understand that it´s impossible ALWAYS to be in a very good mood-but we are humans and should be able to control ourselves. We refugees often feel sad, angry, misunderstood, alone… We had to pass very bad situations, suffer much, leave our families and home countries; because it had been very dangerous (some would be murdered or would have died in the hail of bombs). We are thankful to be safe, we are thankful to get so much help from the government and many good people, but we also want to be treated in a human, respectful and correct way, as we do it to all the people round us.

If it were for the first time, we wouldn`t say anything about… But it happened in the past, too, that our teacher lost his temper. As I mentioned before, it`s not easy to deal with very different people, but the most important behaviours in teaching are respect and saving the dignity of the students/ pupils- regardless of the age. And a teacher should keep his nerves…

For many people such behaviour could lead to a psychological barrier that prevents learning…If your mind is not “clear”, you can`t follow the lessons… If you don`t feel comfort, you can`t learn anything… If the fear is bigger than the desire to learn, you can`t save…

A teacher can make the students like the subjects by love and respect or turn the lessons into a nightmare by degradation and humiliation. Respect is in the “POLE POSITION”!

In my home country I was in a very good financial and social status- I left it because of two crucial reasons: I want to live as a respected human and I want to live safely and in peace.

I felt responsible to write this article, because in my opinion teachers should be chosen very well, they should have a good pedagogic, psychological and human education to help refugees reaching their final goal- the integration into the Austrian society.

Many teachers do their jobs very, very well, they take all their efforts to people from different countries to help them reaching the full integration. This CAN`T be destroyed by a few people they don`t realize the value and importance of this project because of non- conscious or irresponsible actions. The teacher`s job is more than a JOB- a teacher works with HUMANS, he doesn`t work with THINGS.  And this is a very big responsibility!

Many refugees- and I am the first with this wish- want to get jobs in which we becomeproductive people. It´s not good to be a burden for the government, we want to offer our expertise and do the best for this humanitarian country, which opened its doors for us and let us live among its people.

The most important stepfor us is to learn the language, taught by motivated teachers loving their job, doing it very well with much respect, love, understanding and joy.

Construction is difficult and takes time, but the demolition can happen in a second.

 

كي لايضيع الجهد والمال

من اهم الامور التي تسعى الحكومة والمنظمات والجهات المهتمة هنا في سالزبورك هو اندماج اللاجئين بالمجتمع والاستفادة منهم وتقديم كل مايمكن من مساعدة لتحقيق هذا الهدف الكبير. واول الخطوات الاساسية بل هي الحجر الاساس في هذا المشروع الانساني هو تعلم اللغة الالمانية. فهي المفتاح الوحيد للاندماج بالمجتمع. كل الجهات المذكورة انفا تبذل كل الجهود والاموال الممكنة بهذا الصدد. فهي توفر الاماكن والمواد والمدرسين لتعليم اللاجئين اللغة الالمانية. المدرس او الشخص الذي يقوم بالتعليم هو حلقة الوصل المهمة في انجاح هذه الجهود. وتقع عليه مسؤولية مهنية وانسانية كبيرة جدا.

انا مدرس بالاضافة الى انني صحفي ومراسل تلفزيون من العراق. اعلم جيدا المهمة الصعبة والحساسة للتدريس. ومنذ دخولي الى سالزبورك قبل سنة ونصف التقيت بالعديد من الاشخاص والمدرسين في المخيم الذي كنت فيه او في المدارس، جميعهم كانوا ممتازين انسانيا ومهنيا. حاليا اقوم بدراسة المستوى الثاني من اللغة في مدرسة الفولكس شوله بعد ان انهيت المستوى الاول وحصلت على الدرجة الكاملة، وانا ادين لهذه المدرسة ومدرسيها بالكثير.

لكن الشيء الذي دفعني الى كتابة هذه السطور هو تصرف احد المدرسين الخاطئ والذي قد يؤدي الى هدم هذه الجهود الرامية الى الاندماج من خلال تعلم اللغة. المدرس هو هانز شنيفايس، وهو الذي يقوم بتدريسنا المستوى الثاني من اللغة. هو يقدم الدرس بكل مايمكنه من وسائل وشرح لكي نفهم المواضيع التي ندرسها ويبذل جهدا كبيرا في ايصال الموضوع. لكنه ارتكب خطأ قد يقوض كل ما يقدمه لنا، الا وهو عدم الاحترام حيث انه اكثر من مرة يفقد اعصابه عندما يحدث شيء لايناسبه من تصرف بعض الطلاب وقد يكون بغير قصد. وحدث هذا معي عندما كنت اشرح لزملائي باللغة العربية ما كان المدرس يقوله . فجأة اشار الي بعدم الكلام لان صوتي مرتفع ، وهذا من حقه، لكنه فعل ذلك بصوت مرتفع وعندما بررت له اني اشرح لزملائي كما افعل دائما قام بتقليد صوتي بشكل ساخر ما ادى الى ضحك بعض الزملاء وهذا اصابني باحراج وخجل شديدين. ثم قام بالتكلم بحدة بالغة مع احد الزملاء لانه لم يعرف القراءة ووبخه بشده. وعندما ناقشه زميل اخر عن سبب هذا التصرف هاج واصبح يضرب بالكتاب على المنضدة مما جعلنا نشعر باننا في استجواب او في صف دراسي يعود للقرون الوسطى.

كان من الواضح انه ليس بمزاج جيد لكن ذلك لايبرر ما فعله. لانه مدرس يجب ان يكون على قدر كاف من التحكم باعصابه، اضافة الى اننا لسنا طلابا صغار السن. فمعضمنا اكبر منه سنا. كما علمت بان كانت له مشاكل سابقا ايضا في مدرسة اخرى.

هنا فكرت في ان مثل هذه التصرفات قد تؤدي الى الفشل في التعلم بسبب الحاجز النفسي الذي قد يخلقه هذا النوع من المدرسين فلم اعد استطيع ان اتفاعل مع الدرس لاني اشعر بالاهانة من تصرفه. وهناك العديد من الطلاب لايمتلكون تحصيلا دراسيا عاليا ما يعني قد لايدركون السبب وراء هكذا تصرفات وقد يؤثر عليهم وعلى رغبتهم في التعلم. وكلنا يعلم ان بامكان المدرس جعل الطالب يحب المادة الدراسية او ان يحولها الى كابوس.فالاحترام قبل التعليم.

انني هربت من بلدي، وكنت بحالة مادية واجتماعية جيدة فيه، من اجل امرين حاسمين هما الامن وان اعيش كانسان محترم، وقد شعرت بالمسؤولية لكتابة هذا المقال الذي اود من خلال هذه الحالة بيان اهمية الانتباه الى ان كل الجهود المبذولة من اجل الاندماج في المجتمع قد تذهب ادراج الرياح بسبب تصرفات غير مسؤولة او غير واعية الى حجم واهمية هذا المشروع. فهؤلاء بالنسبة لهم مجرد فرصة عمل. لذا لابد من اختيار المدرسين بشكل دقيق مهنيا ونفسيا وانسانيامن اجل الهدف الاسمى وهو الاندماج الصحيح.

الكثير من اللاجئين وانا اولهم نريد ان نحصل على فرص عمل نكون من خلالها اناسا منتجين وليس عبئا على الحكومة ونقدم خبراتنا وجهدنا لهذا المجتمع الانساني الذي فتح لنا ابوابه واسكننا بين ناسه. واول الخطوات التي تسرع باتجاه هذا الهدف هو تعلم اللغة لكن بهذه الحالة لن يكون التعلم سهلا بعد الحاجز النفسي من تصرفات مثل هكذا مدرسين الذين لايعون حجم الاموال التي تصرف من اجل هذا المشروع. وبهذا سيتاخر تعلم اللغة ويتاخر الاندماج وبالتالي يتاخر تحول الكثير من اللاجئين الى منتجين. فالبناء صعب وياخذ وقتا لكن الهدم يمكن ان يحدث بثانية.