Die Botschaft ist wieder eindeutig: Niemand darf sich sicher fühlen, nirgendwo! Was sind das für Menschen, die sich ungerührt in die Luft sprengen, wahllos um sich schießen oder jetzt in Nizza zig Menschen zu Tode fahren? Was sind das für Menschen, die die Toten von Brüssel, Paris, Istanbul oder Dhaka als gerechtfertigt feiern?

Mir ekelt so vor diesen Mördern und ihren Fans, die ihre Freude über die Toten besonders in den sozialen Medien feiern. Mit jedem Attentat und jedem feigen Mord versuchen sie, uns friedvolle Menschen weiter auseinander zu bringen. Hass zu säen, das Misstrauen wachsen zu lassen. Das dürfen wir nicht zulassen. Ich will mir von feigen Mördern keinen Hass einpflanzen lassen gegen Menschen, die eine andere Sprache, Kultur oder Religion haben, aber wie ich einfach in Frieden und Respekt miteinander leben wollen.
Das einzige Gefühl, das von Terroranschlag zu Terroranschlag in mir wächst ist Abscheu und Ekel vor den feigen Mördern und ihren Fans. Und gegen dieses Gefühl kann und will ich nicht ankämpfen, denn es ist für mich das einzig richtige, das diesen Leuten gebührt. Aber nur für kurze Momente.
Ansonsten gehört meine Energie den Menschen, die Frieden, Respekt und ein Miteinander leben!

Heute früh der Schock – Brexit ist gewünscht. Von einer knappen Mehrheit der Briten. Der Pfund stürzt ab, diverse Finanzmärkte schwanken. Der Nationalismus scheint wieder einen Wachstumsschub zu bekommen. Großbritannien wird nach diversen Verhandlungen die Europäische Union verlassen. Das wird noch einige Zeit dauern, es ist ja das erste Mal, dass ein Land die EU verlässt. Ich glaube, dass die Queen bald Gespräche mit dem 13. Premierminister führen wird.

Die Briten haben sich entschieden, ein Rosenkrieg sollte vermieden werden. Die EU als Verlassene sollte tunlichst nicht in den Schmollwinkel und so weiter tun wie bisher. Was uns die britische Abstimmung gezeigt hat ist, dass eine EU des Verstandes nicht ausreicht, um geschätzt und unterstützt zu werden. Ich gehe so weit zu sagen, dass es auch eine EU der Herzen braucht. Menschen identifizieren sich nicht nur über überzeugende Argumente aus der Wirtschaft. Menschen wollen etwas fühlen. Zugehörigkeit, Freude, Stolz, Vertrauen, Motivation. Diese Gefühle zu wecken darf nicht den Nationalisten überlassen werden. Die Europäische Union, wir alle, die wir ein einiges Europa wollen, müssen nicht nur den Verstand sprechen lassen. Lassen wir auch unser Herz sprechen:

:) für offene Grenzen
:) für kulturelle und sprachliche Vielfalt
:) für Chancen für junge Menschen in ganz Europa
:) für grenzenüberschreitende Solidarität
:) für europäische Lösungen bei aktuellen Problemen
:) für Freundschaften zwischen Nord, Süd, Ost und West
:) für eine Zukunft des Miteinanders
:) für Frieden zwischen den Völkern

Das ist meine EU!

Ich mag Fußball und ich mag die großen Turniere. Fußball ist wunderbar geeignet sich mit einem Team zu identifizieren. Die Spiele muss man sehen, egal was sonst ist. Man trägt eventuell ein Kleidungsstück dieses Teams oder klemmt ein Fähnchen auf den Autospiegel. Vor, während und nach dem Spiel darf man durchaus eine heftigere Wortwahl haben. Das gehört dazu. Aber alles in dem Bewusstsein, dass Fussball nur die schönste Nebensache der Welt ist. Unterhaltung und ein bisschen Friedensbotschafter. Schließlich treten Mannschaften gegeneinander an, die sich nicht umbringen, sondern mit Regeln und meist Fair Play halt gewinnen wollen. Und rundherum gibt es ein buntes Fest. Das ist mein Fußball und der vieler anderer auch.

Was die letzten Tage in Marseille abging ist zum Fremdschämen. Horden angetrunkener aggressiver Männer gehen aufeinander und auf sonst auch noch alles los, was zufällig in der Nähe ist. Laut, primitiv, enthemmt und gewalttätig. Das gibt auch „ganz tolle“ Fernsehbilder über eine europäische Großveranstaltung, die weltweit viel gesehen wird. Da wird sich wohl manch einer in Australien, Malaysia, Japan oder Tansania denken, dass es in Europa auch nicht so weit her ist mit der Zivilisation.
Zum Fremdschämen, finde ich.
Schickt diese Leute nach Hause! Damit Fußball ein friedliches, völkerverbindendes Fest für die Menschen bleibt! Mögen die Besten gewinnen :)
PS: Zu einem Weltmeistertitel passt doch auch gut ein Europameister, oder? Das wär mein Tipp ;)

Wöchentlich gibt es einen Aufreger rund um Willkommenskultur, Integration und Religion.

Zwei Beispiele: Ein Flüchtling möchte nicht im Gastgewerbe arbeiten, weil er da Gläser abwaschen muss, in denen Alkohol war. Und es wird so hingenommen. Und heute die große Meldung, dass in der Schweiz zwei Jungs einer Lehrerin nicht die Hand geben wollen und das wird von der Schule akzeptiert.

Tja, das ist nicht meine Willkommenskultur. Und auch nicht die vieler anderer Menschen. Wenn es uns mit dem Willkommen für die Flüchtlinge ernst ist, dann heißt das nicht einfach nur die Arme ausbreiten und alles hinnehmen. Ein echtes Willkommen ist es für mich dann, wenn ich jedem Menschen klar mache, in welcher Gesellschaft mit welchen Rahmenbedingungen er/sie hier gelandet ist. Eine der Rahmenbedingungen ist sicherlich die Religionsfreiheit. In Österreich gibt  es viele anerkannte Religionsgemeinschaften. Allerorten und bei jeder Gelegenheit wird betont, dass jeder Mensch seine Religion frei ausüben kann. Ich als Katholikin, meine Freundin die Orthodoxe, meine Nachbarin, die Muslimin. Vor lauter Religionsfreiheit vergessen wir aber immer öfter darauf, dass es auch die Freiheit von der Religion gibt. Ich muss an keinen Gott glauben, auch nicht an mehrere oder an sonst irgendetwas oder jemanden. Die vielen Menschen in Österreich, die ohne Bekenntnis sind, zeigen das. Aber in der ganzen Integrations- und Willkommensdebatte vergessen wir immer mehr darauf. Dass Österreich eigentlich ein Land ist, in dem Staat und Religion weitgehend getrennt sind. Dass Respekt vor der Religion angebracht ist, aber die Religion nicht bestimmend sein kann für das Handeln des Staates oder staatlicher Einrichtungen.

Darum ist es für mich vollkommen in Ordnung, wenn jemand keine Gläser abwaschen will, in denen Alkohol war. Leider muss er/sie dann auch auf staatliche Unterstützung verzichten, das ist auch Geld, das von Menschen stammt, die eventuell Alkohol trinken. Und wenn zwei Jungs meinen, dass sie einer Frau die Hand nicht geben müssen, weil sie es religiös nicht verantworten können, dann muss das disziplinare Konsequenzen haben. Respektlosigkeit darf nicht geduldet werden.

Denn eines ist klar: Über allen religiösen Gesetzen stehen unsere Verfassung und die Menschenrechte. Beide geben keiner Religion den Vorzug. Und das soll auch so bleiben. Und unsere Aufgabe ist es allen Menschen, die zu uns kommen dies auch so bald wie möglich zu sagen und vorzuleben, damit wir weiterhin ein respektvolles, friedliches und selbstbestimmtes Miteinander haben.

Und hier mein Artikel zum Händeschütteln!

Da steht sie. Kathrin Milan. In Hamburgs hoffnungsvollstem Garten. Zwischen bunten Bauwägen, Ytonghäuschen, Kinderscheibtruhen und selbstgebauten Insektenhotels. In acht Jahren hat Kathrin ein kleines Paradies geschaffen in Wilhelmsburg, Hamburgs „Problemstadtteil“. Viele Hartz IV Empfänger wohnen hier. Gescheiterte Menschen, denen Alkohol, Krankheit, Drogen und Hoffnungslosigkeit die Zukunft nehmen. Und Kinder, viele Kinder: Sarah, Mehmet, Janos, Kevin, Aynur, Denis und viele mehr. Kinder, die zuhause oft kein liebes Wort hören, deren Eltern die Tage zwischen Sofa und Kühlschrank verbringen. Aber die Kinder finden den Weg in Kathrins Garten.


„Ich nehme alle Kinder, so wie sie sind. Mit ihren Fähigkeiten, ihrem Charakter, ihrer Angst und ihrer Neugierde. Manche sind voller Gewalt, weil sie es nicht anders kennen. Auch ich habe schon Schläge bekommen. Aber ich gebe die Kinder nicht auf. Wer bei mir im Garten ist, lernt schnell, dass es nur im Miteinander geht.“ erzählt sie. Auch die Erwachsenen sind willkommen, aber hier haben eindeutig die Kinder das Sagen. Als freie Künstlerin hat Kathrin den Mut gehabt vor acht Jahren das Projekt „zusammenwachsen“ auf einer brachliegenden Fläche zu beginnen. Daraus ist ein kleines, buntes Paradies geworden.


Die Kinder müssen ihre Handys, ihre Spiele zuhause lassen. Sie kommen, wie sie sind, denn im Garten gibt es immer genug zu tun. Die einen spielen mit Lehm. Andere bauen Ytonghäuser, die sie zu einer ganzen Stadt zusammenfügen. Einige sind verantwortlich für die Kaninchen. Diesen Sommer ist auch ein Bienenvolk dabei. Bald muss der Kartoffelacker umgegraben werden, die gekeimten Kartoffeln liegen schon bereit. Und das Beet am Eingang ist voll mit Minze im Sommer. Das ist das Begrüßungs- und Geschenkbeet.


„Jedes Kind, das neu dazu kommt soll zuerst die Minze riechen und schmecken. Die meisten wissen nicht, was das für eine Pflanze ist. Aber das lernen sie dann schnell und die nächsten neu dazugekommenen Kinder erfahren das von ihnen. Erste Erfolgserlebnisse. Den Erwachsenen gebe ich oft ein Büschel mit nach Hause. Das schenkt auch Freude.“, meint Kathrin. „Und wenn ein Kind das erste Mal einen Regenwurm sieht, erschreckt und glaubt das ist eine Schlange, weiß ich eins: Tage später kommt es zu mir und möchte dem Regenwurm ein Haus bauen!“

Mehr Infos zu ZUSAMMENWACHSEN und zu Kathrin Milan

Für die deutsche Version bitte hinunterscrollen!

von Anisa Halilović

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Anisa Halilović

Prije više od dvadeset godina moja porodica i ja smo bili primorani da napustimo našu domovinu. 1992. godine smo kao izbjeglice otišli iz Bosne i Hercegovine prvo u Hrvatsku, a zatim u Austriju, u Salzburg, kako bismo pobjegli od užasnog rata, od zločina i masakra.

Stigli smo sa nadom da ovdje možemo započeti novi život u miru. Situacija nije bila jednostavna, nismo imali ništa i bili smo sretni što smo našli zemlju i ljude koji su nas prihvatili. Redovno smo pratili vijesti da nebi propustili događanja u Bosni i šta se dešava sa komšijama i rođacima.

Onda se desilo ono najgore: masakar 1995. u Srebrenici. Srebrenica više nije samo ime jednog grada u istočnoj Bosni, Srebrenica je postala simbol strašnih zločina, koji su se događali od 1992. do 1995. godine u cijeloj Bosni i Hercegovini. Srebrenica je simbol za u roku od tri dana 8.372 ubijene osobe, pretežno dječaka i mladića. Svaka brojka je povezana sa jednim tragičnim završetkom nedužnog života.

Kao svake godine, i ove 2015, 11. Jula je ukopano 136 ljudi, čije su kosti nađene u masovnim grobnicama a zatim identifikovane od strane njihovih najblizih. Broj posjetilaca godišnje komemoracije u Srebrenici raste iz godine u godinu. I u gradu Salzburgu su bosanska udruženja, „Stadt Salzburg“ (grad Salzburg), „Friedensbüro“ (zavod za mir) i „Plattform für Menschenrechte“ (platforma za ljudska prava) su organizovali komemoraciju. Iako mnogi Srebrenicu upotrebljavaju za politicke svrhe, svaki posjetilac predstavlja jedan dio nade, kako bi dešavanja u Srebrenici ljudima služila kao opomena, do čega mržnja i neprijateljstvo u društvu dovode i da se protiv toga moramo boriti. Ostali su oni, koji su izgubili svoje najmilije u tom ratu, i koji i danas tragaju za ostacima svojih sinova, muževa i očeva, nadaju se da će oni 20 godina nakon njihove smrti na

i mir. Nisu oni ostali samo tada, u julu 1995., nego i ove 2015.godine 11. jula, kada se završi komemoracija ostaju sami u Srebrenici, sami sa svojom tugom, sa neizvjensnosti gdje se nalaze kosti njihove rodbine i sa sigurnosti da mnogi od onih koji su počinili zločine nisu odgovarali za svoja djela. Ostala sam i ja, moji roditelji su me uspjeli spasiti od onoga što je nama samo iz medija poznato. Spasili su me od onih, koji bi možda i meni oduzeli život, kao jednoj djevojčici iz Srebrenice, koju je srpski vojnik uzeo iz ruku njene majke, da joj da da pije, ali to nije učinio, nego je vratio majci njezinu ružicu, kako ju je zvala, bez glave. Nisam završila tako, nego sam dobila novi život u novoj zemlji, kao i mnoge druge izbjeglice iz Bosne, koje su protjerane iz svoje domovine. Tamo gdje su planirali svoju budućnost, gdje su imali egzistenciju, iz jednog u drugi dan njihov život i njihovo pravo na slobodu su postali borba. Nisu više vidjeli veliku budućnost pred sobom, nego su se pitali kako preživjetie taj dan i kako spasiti svoju djecu. Na takav način sam i ja došla u Austriju, državu koja mi je vratila moja prava. Bila sam na sigurnom, moji roditelji se nisu morali bojati za moj ili njihov život. Cijela Austrija i grad Salzburg su u to teško vrijeme mnogim izbjeglicama iz bivše Jugoslavije pružili pomoć. Vremenom je Austrija za neke postajala druga domovina, mjesto gdje se osjećaju sigurnim i prihvaćenim, sve ono što izbjeglicama treba. Danas smatram svojim zadatkom da one, koji su svoju domovinu napustili iz sličnih razloga kao moji roditelji, dočekam: u jednom gradu, koji će možda postati njihova nova domovina kako bi i oni osjetili šta to znači živjeti na sigurnom, gdje će imati osjećaj dobrodošlice, te da ponovo ili možda po prvi put u svom životu dobiju sva njihova prava.

Lernen aus Srebrenica

Vor mehr als zwanzig Jahren waren meine Familie und ich gezwungen, unsere damalige Heimat zu verlassen. 1992 flohen wir von Bosnien-Herzegowina nach Österreich, Salzburg, um dem schrecklichen Krieg, den Gräueltaten und den Massakern zu entkommen. Wir sind angekommen mit der Hoffnung, dass wir ein neues Leben in Frieden aufbauen können. Die Müdigkeit nach der schwierigen Reise stand uns ins Gesicht geschrieben, wir hatten nur die Kleidung mit, die wir anhatten und waren froh darüber, dass uns Menschen empfangen haben und uns willkommen hießen in unserer „neuen Heimat.“ In Österreich verfolgten wir die Nachrichten regelmäßig, um auf dem neuesten Stand zu bleiben, wie es Verwandten, Freunden und Bekannten wohl im Krieg in Bosnien geht. Dann der Schock: Das Massaker 1995 in Srebrenica. Es ist nicht lediglich der Name einer Stadt im Nordosten Bosniens, Srebrenica ist zum Symbol der menschenunwürdigen Grausamkeiten geworden, die sich von 1992 bis 1995 in Bosnien und Herzegowina abgespielt haben. Srebrenica steht für die innerhalb von drei Tagen 8.372 Ermordeten, überwiegend Jungen und Männer im wehrfähigen Alter. Jede Opferzahl ist mit einem tragischen Einzelschicksal verbunden.

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Gedenken an Srebrenica in Sarajewo

Wie jedes Jahr wurden auch heuer, im Jahr 2015 am 11. Juli, 136 Menschen beigesetzt, deren Knochen in Massengräbern gefunden und identifiziert wurden. Die Zahl der BesucherInnen, die dieser Gedenkveranstaltung beiwohnen steigt von Jahr zu Jahr. Auch in Salzburg fand eine Gedenkveranstaltung der bosnischen Vereine, der Stadt Salzburg, des Friedensbüros und der Plattform für Menschenrechte statt. Auch wenn die Gedächtnisfeier in Srebrenica vielfach zu politischen Zwecken missbraucht wird, stellen jede einzelne Besucherin und jeder einzelne Besucher auch gleichzeitig einen Funken Hoffnung mehr dar, dass die Geschehnisse in Srebrenica den Menschen als Erinnerung und Warnung dienen, was Hass und Feindseligkeit in einer Gesellschaft bewirken können und dass dem entgegengewirkt werden muss! Zurückgeblieben sind jene, die ihre Liebsten in diesem schrecklichen Krieg verloren haben, die auch heute noch nach den Überresten ihrer Kinder, Männer und Väter suchen und hoffen, dass diese 20 Jahre nach ihrem Tod nun endlich die letzte Ruhe finden können. Sie sind nicht nur damals im Juli 1995 zurückgeblieben, sondern werden auch heute wie jedes Jahr wieder nach der Gedenkveranstaltung und Beisetzung am 11. Juli zurückgelassen in Srebrenica, allein mit ihrer Trauer, mit der Ungewissheit mancher, wo sich die Überreste ihrer nächsten Verwandten befinden und mit der Gewissheit, dass viele Urheber dieser Gräueltaten noch immer nicht zur Verantwortung gezogen wurden. Zurückgeblieben bin auch ich, geflüchtet vor all den Schreckensbildern, die wir nur aus den Medien kennen. Geflüchtet vor jenen, die vielleicht auch mir das Leben genommen hätten, wie jenem Mädchen aus Srebrenica, das nur wenige Tage alt war und das die Soldaten der serbischen Armee ihrer Mutter aus den Armen genommen hatten und es ihr enthauptet zurückgaben.

Doch ich habe Zuflucht gefunden, so wie auch viele andere Menschen aus Bosnien, die aus ihrer Heimat vertrieben wurden. Wo sie ihre Zukunft planten und wo sie sich eine Existenz aufgebaut hatten, wurde ihr Recht auf Freiheit und ihr Recht auf Leben von einem Tag auf den anderen zu einem Kampf. Sie sahen nicht mehr eine rosige Zukunft vor sich, sondern fragten sich, wie sie den Tag überleben und ihre Kinder in Sicherheit bringen konnten. Auf diese Weise gelangte ich nach Österreich, ein Land, in dem mir meine Rechte wiedergegeben wurden. Ich war in Sicherheit, meine Eltern mussten nicht mehr um ihr eigenes und um mein Leben bangen. Ganz Österreich und auch die Stadt Salzburg boten in dieser schwierigen Zeit vielen Flüchtlingen aus dem ehemaligen Jugoslawien Zuflucht. Im Laufe der Jahre wurde Österreich zu ihrer Heimat, zu einem Ort der Geborgenheit, der Sicherheit und des Miteinanders, nach dem sich die Geflohenen so sehr sehnten. Heute sehe ich es als meine Aufgabe an, andere Menschen, die aus ähnlichen Gründen wie meine Eltern geflüchtet sind, hier willkommen zu heißen: in einer Stadt, die vielleicht auch zu ihrer Heimat wird, die ihnen aber auf jeden Fall ein Gefühl der Sicherheit bietet und wo sie als Menschen behandelt werden, mit all ihren Bedürfnissen und Rechten.

Der Text ist aus dem Menschenrechtsbericht 2015 der Plattform für Menschenrechte