Ich arbeite am Hauptbahnhof in Salzburg in einem Mobilfunk-Shop. Zur Zeit kommen sehr viele Flüchtlinge zu uns, die verschiedenste Dinge brauchen, um mit ihren Familien, Freunden und Kindern Kontakt zu halten oder, wichtiger, wieder aufzunehmen.

Foto Alfred Aigner

Foto Alfred Aigner

Gestern gab es eine Begebenheit, die mich sehr berührt hat.

Ein junger syrischer Mann kam zu mir in den Shop, weil sein Handy auf der Flucht kaputt ging. Er erzählte mir, dass er mit seiner Frau und seinen zwei Kindern unterwegs war. Sie mussten sich trennen, da die Route die sie gingen, für seine Frau und Kindern zu gefährlich wurde. Er ging die gefährlichere Route, um schneller zu uns zu kommen – in ein sicheres Land. Er hat es geschafft. Er war dann drei Tage in Wien und nun bei uns in Salzburg. Dadurch, dass sein Handy kaputt ging, konnte er nicht mit seiner Frau kommunizieren. Das war das Schlimmste für ihn. Ich kann das verstehen.

Seine Geschichte berührte mich sehr. Darum half ich ihm sein neues Telefon einzurichten, das er bei mir kaufte – etwas, das wir normalerweise nicht tun (können). Noch dazu war die Kommunikation mit ihm nicht so einfach. Er sprach nur Arabisch und ein zweiter Mann übersetzte in gebrochenes Englisch. Ich habe eigentlich keine Ahnung von Viber oder anderen Internet-Telefonie-Apps, aber letztlich schafften wir drei das, auch wenn wir teilweise zu dritt durcheinanderredeten. Nun sollte er wieder Kontakt zu seinen Lieben aufzubauen können. Er hatte einen kleinen, halb verschmierten Karton dabei, auf dem in arabischer Schrift Namen und die dazugehörigen Telefonnummern geschrieben waren. Mit zittrigen Händen wählte er eine Nummer. Er bedankte sich sehr herzlich bei mir und ging aus dem Geschäft. Nach drei Minuten kamen der Mann und sein Übersetzer wieder und erklärten mir, dass es nicht funktioniert. Ich war ehrlich gesagt ein wenig enttäuscht von mir selbst. Immerhin wollte ich ihm ja helfen. Aber der Fehler war schnell gefunden.
Nun hatte er ein Lächeln auf den Lippen und er wählte wieder die Nummer seiner Frau. Ich konnte noch sehen, wie seine Augen glänzten, als er am Telefon zu reden begann. Ich freute mich mit.Bahnhof.salzburg

Fünf Minuten später kamen die beiden ein drittes Mal zur Tür herein. Ich befürchtete, dass doch wieder etwas nicht funktioniert. Ganz im Gegenteil! Ich erfuhr, dass er nun nach zehn langen Tagen endlich wieder mit seiner Frau und seinen Kindern sprechen konnte. Er weiß jetzt, dass es Ihnen soweit gut geht. Auch sie haben es geschafft. Allerdings nur nach Ungarn. Dort sitzen sie jetzt fest und kommen derzeit nicht weiter. Trotzdem sah er mich mit freudigen Augen an und sagte: „Du bist bis jetzt der netteste Österreicher, den ich kennen gelernt habe. Du bist ab jetzt mein Freund.“ In diesem Moment bekam ich vor Freude Gänsehaut. Ich bedankte mich bei ihm und wünschte ihm eine gute sichere Weiterreise, wo auch immer diese hingehen soll.

Es sind so kleine Dinge, die Menschen verbinden.

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Martin Koch vor seinem Salzburg-Bild

Ausstellungen bei Tagungen sind ja an sich nichts Besonderes. Die Ausstellung in St. Virgil, begleitend zur Down Syndrom Tagung ist etwas Besonderes. Dort habe ich mit dem Künstler Martin Koch, geboren 1982 in Salzburg,  gesprochen. Im Brotberuf arbeitet er seit über 10 Jahren im Kindergarten. Aber er ist auch sehr gerne auf Reisen. Wenn andere ein Fotoalbum machen, malt Martin Koch Bilder, hält die Erinnerung fest. Aber nicht nur das Gesehene. Mit den Farben und seiner besonderen Malweise finden auch die Gefühle Platz und bleiben so bunt und mit klaren Linien im Gedächtnis.

Martin Koch hat mir seine Bilder gezeigt, mir erklärt, auf welche Details ich achten muss. Ich will einige Bilder zeigen:

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Was wäre Salzburg ohne Jedermann? Undenkbar! Und was wäre der Jedermann ohne Tischgesellschaft? Nicht DER Jedermann. Der Künstler schafft eine Tischgesellschaft, die aufs Wesentliche reduziert ist. Der Mammon, die Guten Werke, die Buhlschaft. Die frohen Farben sind Party, manche Gestalt lässt Unheimliches erahnen.

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Aus Kanada hat er eine Erinnerung an den Besuch bei Indianern mitgebracht. Mit Lagerfeuer,  Zelten, Marterpfahl und federgeschmückten Menschen. Aber halt, was schiebt da die alte weißhaarige Indianerin im linken unteren Eck vor sich her? Ja, eine Gehhilfe!

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Oder habt ihr den Nil schon einmal in so einem wunderschönen Blau gesehen. Mit dem alten Nilschiff, das Segel gehisst. Und am Ufer die Pyramiden, wo schon die Kamelführer auf die zahlungswilligen Touristen warten. Und ist er etwa in einen Sandsturm geraten?

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Und an der Ostsee war Martin Koch auch. Dort hat er die berühmten Kegelrobben gesehen.  Wo er war dürfte es keine Strandkörbe gegeben haben. Denn zwischen Robben und Meer sind fünf klassische Liegestühle aufgestellt. Ob der Künstler auf einem gelegen ist?

Und wer jetzt neugierig geworden ist kann noch bis 13. November Kochs Werke und die seiner KünstlerkollegInnen in St. Virgil bewundern.

Heute war Gemeinderatssitzung mit dem Schwerpunkt Salzburg – für Menschen und mit Menschen mit Behinderung.

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Blind in den Gemeinderatssaal finden

Das habe ich zum Anlass genommen meine erste Rede in leichter Sprache zu halten. Barrierefreiheit gilt nicht nur für Bauwerke sondern auch in der Kommunikation.

Aber vor der Rede hieß es noch in den Gemeinderatssitzungssaal zu kommen. Entweder mit dem Rollstuhl oder mit Dunkelbrille und Stock als blinder Mensch. Ich habe mich für zweiteres entschieden. Eins weiß ich jetzt, jedes Ministüfchen, jede Ecke, jede Kante, jede Türschwelle ist hochriskant. Wer das probieren möchte, sollte sich an die Verantwortlichen vom Projekt „Aus anderer Sicht“ wenden.

Aber nun zu meiner Rede:

„Hoher Gemeinderat!

Ich möchte heute versuchen meine Rede in leichter Sprache zu machen. Die leichte Sprache ist Teil der Barrierefreiheit. Leichte Sprache hilft, dass alle verstehen können. Das brauchen Menschen mit Lernschwierigkeiten oder auch Analphabetinnen. Ihre Vertreter sind in Salzburg Erich Gierlek und Maco Buchinger.

Einige Regeln für leichte Sprache sind zum Beispiel:

  • Verwende nur kurze Sätze
  • Jeder Satz enthält nur eine Aussage.
  • Keine Passivsätze.
  • Im Interesse der Verständlichkeit besteht ein Satz aus den Gliedern Subjekt, Verb und Objekt.
  • Den Konjunktiv vermeiden.
  • Den Genetiv durch präpositionale Fügungen ersetzen.

Ich versuche es jetzt:

Vor einem Jahr haben die Parteien SPÖ, ÖVP, Bürger-Liste, Neos und FPÖ einen Vertrag gemacht.

In dem Vertrag steht: Wir wollen die nächsten 5 Jahre besonders für Menschen mit Behinderung arbeiten.

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Dank Peter Weiser gut angekommen!

Aber genauso wichtig ist unsere Arbeit mit Menschen mit Behinderung.

Dafür gibt es in der Stadt Salzburg den Behinderten-Beirat.

Viele Menschen mit und ohne Behinderung arbeiten mit.

In den letzten 18 Jahren ist viel passiert.

Viele Gebäude sind jetzt barrierefrei

Zum Beispiel das Rathaus hier.

Das war eine schwierige Aufgabe.

Das Rathaus ist alt und geschützt.

Aber die Stadt hat es geschafft.

Es gibt einen Lift und ein WC für Menschen mit Behinderung.

Auch das Projekt „Mit anderer Sicht“ hat der Behinderten-Beirat gemacht.

Wir konnten heut im Rollstuhl und als Blinde in den Gemeinderats-Saal kommen.

Das war das Projekt mit anderer Sicht.

So erfahren wir wie schwierig es oft ist mit einer Behinderung zu leben.

Für Menschen mit Behinderung gibt es auch Taxi-Gutscheine.

Die Stadt Salzburg zahlt dafür viel Geld.

Das hilft vielen.

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Der Garten ist barrierefrei, viele Gasthäuser sind es nicht!

Es gibt auch oft Baustellen in der Stadt Salzburg.

Für Menschen mit Behinderung ist das schwierig.

Darum machen wir auch Baustellen barrierefrei.

Ich selbst habe viel von Menschen mit Behinderung gelernt.

Und wir müssen noch viel tun.

Ein Freund von mir sitzt im Rolli.

Es ist schwierig in Salzburg gemeinsam essen zu gehen.

Es gibt nur wenige Gast-Häuser für Rollstuhl-Fahrer.

Da müssen wir mehr tun.

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Gabi Pöhacker und ihre Nachfolgerin Barbara Schubert

Im letzten Behinderten-Beirat haben wir Gabi Pöhacker verabschiedet.

Sie geht in Pension.

Sie hat sich an die vielen Jahre im Behinderten-Beirat erinnert.

Gabi hat gesagt: Wir haben vieles geschafft in den 18 Jahren.

Das vergessen wir manchmal im Alltag.

Aber wir dürfen nicht aufhören.

Wir haben viel geschafft und wir werden gemeinsam noch viel schaffen.

Danke an alle für die gute Zusammen-Arbeit!“

Ich weiß, dass diese Rede nicht zu 100 Prozent in leichter Sprache ist. Da gibt es sicher noch einiges zu verbessern. Und ich sage euch, es ist gar nicht so leicht, etwas einfacher auszudrücken. Aber es war wert, es probiert zu haben und ich möchte alle ermuntern es selbst zu versuchen!

von Ayad Salim

[scroll down for the English and Arabic versions]

Ich verbrachte Tage im Hotel, wo ich seit meiner Ankunft wohnte, und konnte Kontakt mit meinen Verwandten aufnehmen. Ich verbrachte Wochen damit, eine Lösung für meine Situation zu finden – eine Arbeit zu finden und sogar in einem anderen Land um Asyl anzusuchen. Es war nicht möglich, in der Türkei Asyl zu bekommen, da ich keine Personalpapiere hatte und auch nicht offiziell ins Land eingereist war. Alle Versuche scheiterten – entweder lag es daran, dass alles so lange dauerte oder an den Leuten, die dort arbeiteten. Ich hatte ein Naturwissenschaftliches Gymnasium mit einem sehr guten Gesamtnote von 92,3 Prozent abgeschlossen. Und ich hatte einen Abschluss der Universität in Bagdad, wo ich englische Übersetzung studiert hatte.
Ayad istanbul 2Ich hörte, dass sich Leute nach Europa schleppen ließen. Erst kam das wegen der Risiken für mich nicht infrage. Die Menschen sind den Schleppern völlig ausgeliefert. Es gibt dazu eine Menge trauriger Geschichten und nur wenige mit gutem Ende. Ich machte einen neuen Versuch und sah mich nach einer Möglichkeit um zu arbeiten oder in Istanbul um Asyl anzusuchen. Ich hatte damit keinen Erfolg. Durch die Menschenrechtslage und die Veränderungen ist die Türkei kein gutes Land, um sich niederzulassen. Der Umgang mit Ausländern ist nicht wie in Europa – und war das Wichtigste für mich. Nach langem Überlegen fuhr ich nach Istanbul. Ich hatte gehört, dass dort die meisten Schlepper sind. Es war Oktober 2014 und der Herbst hatte begonnen. Istanbul ist eine wunderbare Stadt, wo der Osten auf den Westen trifft. Jeder schöne Ort, den ich fand – und davon gibt es in der Türkei und besonders in Istanbul viele – erinnerte mich an meine Familie und Freunde und meine Augen füllten sich mit Tränen, aber ich versuchte sie zu verbergen.
Zwei Wochen später in Istanbul hatte ich noch immer kein zufriedenstellendes Ergebnis. Einer meiner Verwandten rief mich an und sagte mir, dass es eine Möglichkeit gibt, auf sicherem Wege aus der Türkei herauszukommen. Er sagte nicht viel dazu, weil er fürchtete, dass das Gespräch abgehört wird. Ich fuhr am nächsten Tag zurück, weil das Leben meiner Kinder in Gefahr war – einerseits wegen der unsicheren Situation und andererseits weil die Milizen wussten, wo sie zu finden waren und über sie Rache an mir nehmen konnten. Jeden Tag hoffte ich, dass sie in Sicherheit sind und dass ich sie bald wiedersehen werde. Jeder weitere Tag bedeutete gleichzeitig mehr Leid und mehr Geduld, mehr Traurigkeit und mehr Hoffnung. Es war schwer, mit diesen widersprüchlichen Gefühlen umzugehen, aber ich konnte mir nicht helfen. Ich kehrte in die Provinz zurück, wo meine Verwandten lebten, um die Leute kennenzulernen, die mich außer Landes schmuggeln konnten. In der Hoffnung, dass der Versuch erfolgreich sein würde.

Fortsetzung folgt …

Why Austria
I spent days in the hotel where I stayed the first time I arrived. I managed to reach my relatives in the capital of a nearby Turkish province. I spent weeks searching for a solution to my situation, to find work or even apply for asylum in some other country, because asylum was not possible in Turkey as I didn’t have official papers or an official entry in order to remain there. All attempts failed, either because of the long time or because of fraud on the part of some employees. I tried to work anywhere as a journalist and TV reporter or even as a teacher of Arabic and English, as well as biology and physics, because I graduated in science from the scientific section of my secondary school with an overall grade of 92.3%. And I completed my university education at the College of translation of the English language. But all attempts failed.
I heard about people being smuggled into Europe. Initially, I did not believe in this way, because of the risks and how the smugglers have people’s fate in their hands. A lot of sad stories and just a few joyful ones. I made a fresh attempt and searched for an opportunity to work or apply for asylum in Istanbul, but was not successful. The issue of human rights and the changing situation in Turkey makes it an unfavourable place to settle in. Dealing with other nationalities is not as it is in Europe, and that is the most important for me. What I left my country, life, family, work and history for, is to be free and respected and, above all, safe.
After long consideration, I went to Istanbul, where I’d heard most of the smugglers were. That was in October 2014, and the weather had begun to turn to autumn. Istanbul is a wonderful city that combines East and West in its two parts. Each day when I found nice places – and there are many in Turkey and Istanbul, in particular – I remembered my family and friends. When I recalled memories, my eyes filled with tears, but I tried always to be alone so no one could see me.
Two weeks later in Istanbul, I still didn’t have a satisfactory result. One of my relatives called to tell me that there was a chance to get out of Turkey safely. He didn’t explain much for fear of phone surveillance. I came back the next day as soon as possible, because the survival of my children was at risk between the unstable security situation on the one hand and the fear of militias in Iraq knowing their whereabouts and trying to take revenge of me through them on the other. Every day I was hoping that they were safe and that I would see them again soon. Each passing day meant more suffering and patience, sadness and hope at the same time. These contradictory feelings were hard to consolidate, but that’s what was happening with me. I came back to the province where my relatives lived, to meet those people who had the ability to smuggle me abroad, hoping that this attempt would succeed …

To be continued …

لماذا النمسا … الحلقة الثالثة قضيت اياما في الفندق الذي سكنت فيه اول وصولي ثم تمكنت من الوصول الى اقربائي في احدى المحافظات التركية القريبة من العاصمة. امضيت اسابيع ابحث عن حل لوضعي او عمل او حتى تقديم اللجوء الى اي بلد اخر. لان اللجوء في تركيا غير ممكن حاليا كما انني لا املك اوراقا رسمية او دخول رسمي لكي استمر في البقاء فيها. المحاولات كلها فشلت اما بسبب الوقت او بسبب الغش من قبل بعض المموظفين. حاولت العمل في اي مكان كوني اصحفي ومراسل تلفزيون او حتى مدرس للغة العربية والانكليزية وكذلك الاحياء والفيزياء لاني خريج القسم العلمي في المدرسة الاعدادية وبمعدل عال وصل الى 92,3% . واكملت دراستي الجامعية في كلية الترجمة للغة الانكليزية. لكن المحاولات باءت بالفشل ايضا. كنت اسمع عن تهريب الناس الى اوربا.في البداية لم اقتنع بهذه الطريقة لما فيها من اخطار وتلاعب في مقدرات البشر من قبل المختصين بهذا المجال من المهربين. الكثير من القصص المحزنة وقليل منها المفرحة. فكرت بان احاول مرة اخرى. سالت وبحثت عن عمل او فرصة للجوء في اسطنبول لكن ايضا لم اجد. كما ان موضوع حقوق الانسان ليس بالدرجة التي تجعل تركيا محطة يمكن للشخص ان يستقر فيها بسبب الاوضاع المتغيرة. التعامل مع الجنسيات الاخرى ليس كما هو في اوربا وهو الاهم بالنسبة لي وهو ماخرجت من اجله وهو ان اكون حرا محترما وقبل كل شيء اكون آمنا. بعد تفكير طويل ذهبت الى اسطنبول حيث كانوا يقولون بان اكثر المهربين يتواجدون هناك. كان هذا في شهر اكتوبر وبدأ الطقس يتحول الى الشتاء من بوابة الخريف. اسطنبول مدينة رائعة وهي فعلا ملتقى الشرق والغرب في نصفيها. كنت في كل يوم عندما اجد اماكن جميلة وهي كثيرة في تركيا واسطنبول بشكل خاص اتذكر عائلتي واصدقائي. استرجع الذكريات فتغرق عيوني بالدموع وتمتلئ نفسي بالحسرة لكن اكون لوحدي لكي لا يراني احد. اسبوعان انقضت في اسطنبول دون نتيجة مرضية، اتصل بي احد اقربائي ليخبرني بان هناك فرصة للخروج بشكل آمن من تركيا. لم يشرح لي الكثير من التفاصيل خوفا من مراقبة الهاتف. رجعت بعد يوم واحد باسرع ما يمكن لان الوقت الذي يمضي كان يعني بقاء اولادي في دائرة الخطر وبين مطرقة الوضع الامني غير المستقر وسندان الخوف من معرفة المليشيات في العراق بمكانهم ومحاولة الانتقام مني عن طريقهم. كنت آمل كل يوم بانهم بخير واني ساجتمع بهم يوما ما عن قريب. كل يوم يمر كان يعني مزيدا من المعاناة والصبر والحزن والامل في نفس الوقت. مشاعر متناقضة من الصعب ان تتجمع في آن واحد، لكن هذا ما كان يحدث معي. رجعت الى المحافظة التي يسكنها اقاربي لالتقي بمن لديه القدرة على تهريبي الى الخارج وكلي امل بان تنجح هذه المحاولة.. الى اللقاء في الحلقة القادمة .. لتكملة القصة

Ich heiße Adel Alnaji. Ich bin 43 Jahre alt und bin in Syrien geboren – im Jarmuk-Flüchtlingslager. Ich habe davon geträumt, in meine Heimat, Palästina, zurückzukehren, um dort ein normales Leben führen zu können.

In Syrien arbeitete ich im Kundenservice eines Mobilfunk-Unternehmens. Ich heiratete und bald waren wir eine 5-köpfige Familie. Meine Frau hatte auch Arbeit und wir bauten ein kleines Haus und gestalteten es für unsere Kinder. Es sollte der Kern ihrer Zukunft sein. Wir waren eine glückliche Familie.
Als unser Haus fast fertig war, begann die Krise in Syrien. Schon nach wenigen Tagen fielen Bomben. Die Kleinen weinten und wir verließen unser Zuhause so rasch wir konnten. Wir mussten einen sicheren Ort suchen, wo wir unser Leben neu beginnen und unseren Kindern eine neue Zukunft geben können.

Es ist schwer, ein Leben von Neuem anzufangen, damit die Kinder es wieder gut haben. Wir zogen in eine Gegend, die von den Truppen des Regimes kontrolliert wurde. Als sie erfuhren, dass ich palästinensischer Flüchtling bin, drohte man mir mehrmals mit Verhaftung. Ich wurde mit einigen anderen zur Front gebracht. Wir sollten dort einen Schutz gegen die Oppositionsmilizen bauen.

Zu dieser Zeit beschloss ich auszuwandern und eine neue Zukunft für mich und meine Kinder aufzubauen – und um dem Tod zu entkommen. Ich stieg in einen Bus Richtung Türkei, dann nach Griechenland und Mazedonien. Wieder geriet ich in die Hände von Schleppern. Sechs Nächte schlief ich in den Wäldern, aber sobald ich die Grenze zu Serbien überquert hatte, verspürte ich zum ersten Mal so etwas wie Freiheit. Schließlich kam ich nach Österreich.

Es gibt viele Gründe, um in Österreich Asyl zu suchen.
Erstens: Ich möchte zuerst ein neues Leben beginnen – und dann meinen Kindern eine neue Zukunft geben.
Zweitens: Ich hatte gehört, wie nett die Menschen dort sind.
Und schließlich: Österreich ist religiös tolerant und multikulturell.

Ich bin bereit, einen Beitrag zur österreichischen Gesellschaft zu leisten – ob als Helfer in Unterkünften oder Freiwilliger beim Roten Kreuz. Es ist eine Ehre für mich, dass der österreichische Staat mir Asyl gegeben hat. Ich bin glücklich, in Österreich zu leben.

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Refugees welcome – Demo startet am Hauptbahnhof Salzburg

Seit zwei Wochen setzen die Salzburgerinnen und Salzburger ein klares Zeichen: Refugees Welcome am Salzburger Hauptbahnhof. Hand in Hand mit den Einsatzkräften von Caritas, Rotem Kreuz, Malteser, Stadt und Land, zeigen die Menschen, dass nur ein Miteinander Zukunft hat. Und heute lud die Plattform gegen Rechts zu einem Solidaritätsmarsch für die Flüchtlinge auf. Und mehr als 1000 Menschen kamen. Ein starkes Zeichen und die Fortführung dessen, was seit Wochen als Welle der Hilfsbereitschaft durchs Land geht.
Das ist gut so!
Aber das ist alles erst der Beginn einer riesigen Herausforderung: die Integration der Flüchtlinge in unsere Gesellschaft. Das erledigt sich nicht in ein paar Wochen oder Monaten. Das dauert Jahre. Und dafür ist eine gemeinsame Kraftanstrengung notwendig. Wir alle sind gefordert. Und wir PolitikerInnen müssen die richtigen Rahmenbedingungen dafür schaffen:

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Mehr als 1000 Menschen kamen zur Refugees welcome Demo in Salzburg

Die Zeit des Wegschauens und Ignorierens ist vorbei – die Flüchtlinge sind da und es werden noch mehr kommen, egal wie hoch die Zäune sind.

⇒Wir dürfen keine Zeit verschwenden mit Streitereien um das richtige Vorgehen. Es gibt nicht den EINEN erfolgversprechenden Weg, sondern viele Wege zu einer gelingenden Integration.

⇒An erster Stelle müssen Flüchtlinge Deutsch lernen, erst dann ist Integration auf Augenhöhe möglich. Dann können die Menschen aktiv ihr Leben in die Hand nehmen und bleiben nicht Geduldete oder Bittsteller.

⇒Alle Schritte, die wir tun, müssen transparent sein. Alle BürgerInnen haben ein Recht darauf zu erfahren, wie die Integration funktionieren soll.

⇒Wir müssen so viele Menschen wie möglich, um ihre Unterstützung, ob ideell oder mit Taten, bitten. Nur gemeinsam geht es.

⇒Es warten in den nächsten Jahren viele Herausforderungen und Probleme auf uns. Wir werden vielen Flüchtlingen in der Schule, am Arbeitsmarkt und in der Nachbarschaft begegnen. Und das wird nicht ohne Konflikte sein. Ein verschwiegener Konflikt schwelt weiter, offene Konflikte können gelöst werden. Darum müssen wir Probleme ansprechen, Lösungen finden und die Probleme nicht unter den Teppich kehren.

⇒Ängste und Sorgen, die Menschen angesichts der Flüchtlinge haben, dürfen wir nicht abtun. Integration ist keine „Happy Peppy Party“ sondern miteinander reden, Ängste ernst nehmen und hinschauen.

⇒Integration kostet Geld, das darf aber niemandem genommen werden. Hier braucht es Gerechtigkeit und Transparenz.

⇒Und Integration ist Fördern und Fordern, respektvoll aber mit einer klaren Ansage für alle.

⇒Es ist eine Chance und keine Krise. Ich bin überzeugt, dass wir das miteinander schaffen.

Also packen wir es an!