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Beim Dengeln

Das Repair Cafe ist immer wieder für eine Überraschung gut. Nicht nur, was die Dinge betrifft, die zur Reparatur gebracht werden. Heute unter anderem ein Nachkriegsradio und eine Induktionsherdplatte. Es sind die Menschen, die sich hier ein Stell dich ein geben. Uns ist heute der Erik Schnaitl vom Verein Erdlinge untergekommen. Ende November ist nicht viel zu tun draußen und da hat er sich wohl gedacht: „Ich stell beim Repair Cafe meinen Verein vor und zeig dann auch gleich noch wie man richtig dengelt.“ Genau ihr habt richtig gehört: dengeln. Das Wort haben viele schon seit ihrer Kindheit auf dem Lande nicht mehr gehört und schon gar nicht aktiv gebraucht. Also Dengeln ist, wenn man die Sense schärft. Und der Erik ist so ein begeisterter „Sensenmann“, dass man glatt mit der Sense rausstürmen möchte, um Gras zu schneiden. Was Ende November definitiv nicht funktioniert. Also a2lässt man ihn weitererzählen. Er zeigt mittels Fingernageltest, ob die Sense scharf genug ist. Die besten Schnitter brauchen für 100 Quadratmeter nur etwas über 2 Minuten. Und wenn man sich die Sensen genau anschaut, sind da lauter Muster drinnen. Erik meint, das ist wichtig, damit ist die Sense stabiler. Zwei Firmen gibt es noch in Österreich, die diese Arbeitsgeräte herstellen. Und mit ihnen Gras zu schneiden ist nicht so einfach, obwohl es so aussieht, zumindest in den Heimatfilmen. Wer das lernen will ist bei den Erdlingen ganz richtig, denn hier kann man Kurse besuchen. Begeistert erzählt Erik davon wie schön es ist so aufrecht übers Feld zu gehen, das Gras dabei zu schneiden. Aber noch wichtiger ist der gemeinsame Anbau von Obst und Gemüse. In Liefering, in Aigen, Oberhofen, Oberndorf und Elsbethen. Es werden immer mehr Menschen, die miteinander ein Stück Land bestellen wollen: Pensionisten, Ex-Politikerinnen, Techniker, Lehrerinnen, Raumpfleger und Unimitarbeiterinnen, zwischen 25 und 70. Es ist die Freude das Erzeugen und Verbrauchen miteinander in Einklang zu bringen. Die Arbeit mit der Erde und den Pflanzen und die Freude über das Wachsen und die Ernte. Eriks Augen leuchten.

Und was ganz wichtiges für den Garten nächstes Jahr lernen wir auch noch von ihm. Den Grasschnitt soll man zwischen die Gemüsepflanzen ausbringen. Dann trocknet die Erde nicht so schnell aus, man braucht weniger Wasser und das Unkraut hat keine Chance. So haben es die Erdlinge im heißen Sommer 2015 geschafft auf ihrem Feld in Aigen ohne Wasser trotzdem eine gute Ernte einzubringen: Kohlrabi, Mangold und Salate.

Und wer jetzt Lust bekommen hat auch mitzumachen soll sich auf dieser Webpage mal umschauen oder ein kleines Gefällt mir in Facebook setzen.

Ich backe schon seit Jahrzehnten (alt werd ich) Kekse in allen Variationen. Am Anfang war es noch etwas schwierig, aber die Wertschätzung meiner Freunde hat mich durch die ersten Kekseskapaden getragen und mich beflügelt nicht aufzugeben.

Stollen allerdings habe ich immer gemieden. Obwohl ich den Weihnachtsstollen meiner Oma geliebt habe. Letztes Jahr nun habe ich mich erstmals darüber getraut. Und welche Überraschung nach 4 Wochen Lagerzeit war er wunderbar! Also habe ich auch heuer wieder das Stollenexperiment gewagt. Ich halte mich an das klassische Rezept „Dresdner Stolle“ in einem alten Kochbuch meiner Mutter. Warum ich ihn Anjas Stolle nenne, liegt an der Form.

Das braucht man:

1 Kilo Mehl

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In Rum eingelegte Mandeln, Aranzini, Rosinen und Zitronat

500 Gramm Butter

20 Deka Zucker

1 Würfel Germ

½ Kilo helle Rosinen

1 Backmischung mit Zitronat und Aranzini

½ Kilo geschälte, gehackte Mandeln

2 Packerl Zitronenschale

1 Teelöffel Lebkuchengewürz

Butter extra zum Einpinseln

Staubzucker zum Bestreuen

Rum

Und so geht es:

2 Tage vor dem Backen die Aranzini/Zitronat Mischung, die Rosinen und Mandeln in Rum tränken und in den Kühlschrank stellen. Wer keinen Alkohol mag, diese Mischung ein paar Stunden vor dem Backen in Apfelsaft oder Traubensaft einlegen.

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Stollen 15 Minuten rasten lassen

Es geht los: Die Hälfte des Mehls, zerbröselter Germ, angewärmte Milch und etwas Zucker fest verarbeiten und aufgehen lassen. Dazu stell ich es in das Backrohr bei etwa 30 Grad für eine gute halbe Stunde.

Die Butter cremig rühren, dann den Zucker, Zitronenschale, und Gewürze dazurühren. Das restliche Mehl und den aufgegangen Vorteig dazugeben und fest verkneten.

Auf einem Tuch den Teig ein bisserl auswalken, das Rosinen/Mandel/Aranzini Gemisch darauf verteilen und den Teig zusammenschlagen und durchkneten. Zu einem Wecken formen und eine Viertelstunde rasten lassen. Dann die berühmte Stollenform machen:


Den Teig in Längsrichtung mit dem Nudelwalker eindrücken und eine Seite über halb über die andere schlagen. Den Stollen auf ein befettetes und bemehltes Blech legen und ab ins Rohr bei ca. 180 Grad für eine gute Stunde.


Danach den Stollen rausnehmen und sofort schön mit geschmolzener Butter bestreichen und mit Staubzucker bestreuen. Den Stollen dann mindestens einen Tag stehen lassen, er muss richtig ausdampfen. Dann in Alufolie wickeln, in ein Tuch schlagen und an einem kühlen Ort lagern. Nach zwei Wochen ist er essbereit, am Besten schmeckt er nach 4 Wochen. Und warum heißt er jetzt Anjas Stollen? Weil ich trotz vorschriftsmäßigen Vorgehens bei der Formgestaltung nach dem Backen keinen Stollen aus dem Backrohr hole, sondern eine süße flache Flunder, die nach Stollen schmeckt. Es beweist sich auch hier:

Es kommt nicht auf das Aussehen an, sondern auf die inneren Werte und die hat mein Stollen!

Schlipfkrapfen oder Schlutzkrapfen. In jedem Falle sensationell

Schlipfkrapfen oder Schlutzkrapfen. In jedem Falle sensationell

Es war bei uns zu Hause stets ein kulinarischer Höhepunkt. Wenn unsere Mutter sich die Zeit genommen hat, Schlipfkrapfen zu fabrizieren. Das war unbestritten unsere Lieblingsspeise. Und zwar von allen Geschwistern. Als Kinder haben wir sechs Geschwister stets Wettbewerbe veranstaltet, wer am meisten Krapfen essen könne. Aber bevor es zum deftigen Wettessen kommen konnte, mussten diese leckeren Schmankerl erst in mühsamer Arbeit produziert werden. Ich liebte es, dabei mitzuhelfen. Vermutlich entstand damals schon die Freude am Kochen, die mir bis heute geblieben ist.

Dieses Rezept stammt jedoch nicht von meiner Mutter, sondern von Ida Ebner. Sie ist gebürtige Osttirolerin und stammt aus Sillian. Mit ihr macht das Krapfenmachen besonders viel Freude. Denn sie ist die lustigste Schlipfkrapfenköchin, die es gibt.  Also auf geht’s. Das ist einfach lecker Osttiroler Hausmannskost und obendrein vegetarisch und auch vegan, wenn ich mich nicht irre:

Mengenangaben für 3 Personen:

Bereit für den Kochtopf

Bereit für den Kochtopf

Zutaten für den Nudelteig:

½ kg Mehl glatt (Weizen, Roggen) gemischt
200 ml Wasser (nach Gefühl)
Salz

Zutaten für die Fülle:
½ kg mehlige Erdäpfel gekocht
Knoblauch
Majoran
Zwiebel (fein gehackt)
Salz
Pfeffer
Muskatnuss gerieben

Ida Ebner präsentiert den fertig gekochten Teller

Ida Ebner präsentiert den fertig gekochten Teller

Servierzutaten:
Käse / Parmesan (gerieben)
Schnittlauch
Butter (zerlassen, braun)

Zubereitung:

Mit Mehl, Wasser und Salz einen Nudelteig kneten und bereiten. Je nach Gefühl Wasser oder Mehl beifügen. Den Teig mit feuchtem Tuch zugedeckt ruhen lassen.

Die Erdäpfel (Kartoffel) kochen, schälen und ausdampfen lassen. Durch die Kartoffelpresse drücken. Mit Salz, Pfeffer, Knoblauch, Majoran, fein gehackten Zwiebeln und Muskatnuss würzen und gut durchmischen.

Den Teig auf einem Nudelbrett auf circa 2-3 mm ausrollen. Danach mit einem Becher kreisrund ausstechen. 1Teelöffel gehäufte Fülle hinaufgeben, zur Hälfte umschlagen und die Ränder ganz fest drücken.

In Salzwasser 6 Minuten wallend kochen bis sie an der Oberfläche schwimmen. Die Schlipfkrapfen mit dem Schaumlöffel herausheben und am Teller mit geriebenen Käse und Schnittlauch bestreuen und mit brauner Butter übergießen.

Beilagenempfehlung: Grüner Salat

Getränkeempfehlung: kalte Milch oder Rotwein

Nun werden manche einwenden, es gibt ja auch die Südtiroler Schlutzkrapfen. Gewiss, aber diese werden mit einer Spinatfülle hergestellt und sie schmecken einfach nicht sooooooooooooooo gut.

Die einen lieben ihn, die anderen verweigern den Kürbis. Ich habe vor ein paar Jahren die Seiten gewechselt. Ich bin zum Kürbis-Fan geworden. Kürbissuppe ist wunderbar, süßer eingelegter Kürbis ist ein Dessert zum Niederknien. Und als Hauptspeise habe ich jetzt mal einen gefüllten Kürbis probiert. Mit einem Hauch von Orient.

Das braucht man für 4 Personen:

4 kleine Hokkaidokürbisse oder zwei mittelgroße

3-4 Knoblauchzehena7

¼ Kilo Cocktailtomaten

1 Paprika

3 Stangen vom Staudensellerie

1 Bund Petersilie

200 Gramm enthäutete Mandeln im Ganzen

200 Gramm Backpflaumen

150 Gramm Couscous

Ca. ¼ Liter Gemüsebrühe (am Besten aus der Weieregg-Suppenwürze)

Scharfe Chilisauce

Zitronensaft, Kreuzkümmel, Salz, Pfeffer, Öl

Und so geht es:

Von den Kürbissen einen Deckel runterschneiden. Die Kürbisse mit einem Löffel entkernen. Paprika und Stangensellerie waschen und in kleine Würfel schneiden.

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Tomaten halbieren, Pflaumen schneiden, Knoblauch schälen und klein hacken. Die Petersilie auch hacken.

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In einer Pfanne das Öl erhitzen, darin die Paprika- und Stangenselleriestückchen anbraten. Den Knoblauch dazugeben und mitbraten. Die Gemüsebrühe dazugießen und aufkochen lassen und den Couscous darunterrühren. Auf ganz schwache Hitze runterschalten und den Couscous etwa 5 Minuten quellen lassen.

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Dann die Tomatenhälten, Pflaumen, Mandeln, die Gewürze und den Zitronensaft dazugeben.

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Auf dem Backblech die Kürbisse platzieren. Zuerst die Hälfte der Petersilie in die Kürbisse geben. Dann die Couscous-Mischung hineinfüllen und mit Petersilie abschließen. Die Deckel auf die Kürbisse raufgeben.

Im vorgeheizten Backrohr bei 200 Grad für 45 Minuten garen lassen.

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Mahlzeit und die Kürbisschale kann man mitessen!

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Alles selbst gemacht!

Bald geht’s los mit der besinnlichen Zeit in der Stadt. Die Weihnachtsbeleuchtung hängt, die Christbäume sind in Position und die Supermarktregale biegen sich vor Lebkuchen. Und die Menschen schieben sich dann über die Christkindlmärkte und durch die Einkaufstempel. Das ist halt so im Advent.

Und dann gibt es da immer wieder die kleinen Adventveranstaltungen der verschiedensten Vereine. Auch bei uns im Kleingarten Liefering- Herrenau ist es bald soweit.

Am Samstag, den 21. November, ab 11 Uhr, laden die KleingärtnerInnen zum adventlichen Umtrunk. Und zum Shoppen. Schon seit einigen Wochenenden sind fleißige Hände dabei Dekorationen und Kulinarisches herzustellen. Vor zwei Wochen durfte ich einen Blick in die kleingärtnerische Keksfabrik werfen. Heute dreht sich alles um Advent- und Türkränze. Die Kekse sind bereits verpackt. Die Gläser mit Leberaufstrich und eingelegtem Gemüse bekommen den letzten Schliff. Der Eierlikör und der Vierkanter stehen in Reih und Glied. Vierkanter? Genau das habe ich heute die Chefin Antonia auch gefragt. Das ist ein traditioneller Likör aus Sirup, Korn, Rum und Rotwein, habe ich von ihr erfahren. Und durfte gleich mal riechen, köstlich und richtig vorweihnachtlich.  Die Kekse, die ich vor zwei Wochen bekommen habe, sind schon verputzt. Ich brauche nächste Woche dringend Nachschub.

Es geht halt doch nichts über das Selbstgemachte, ob Deko oder Kulinarik. Wer jetzt Lust bekommen hat ist herzlich eingeladen vorbeizuschauen!

Adresse: Rechte Saalachzeile 54

Und hier eine kleine Auswahl des Angebots:




Sonnenaufgang auf der Quelle zartbitter Peter Christian EbnerHeute am frühen Morgen fing ich Fotos aus meinem Zimmer ein. Hoch oben über Dechantskirchen am Wechsel in der Steiermark. Ich nehme mir jährlich mindestens drei Tage Auszeit, um innerlich Kraft zu tanken an einem wunderbaren Ort, der nicht nur „Die Quelle“ heißt, sondern für mich echte Kraftquelle ist. Hier entstand um 6:45 Uhr dieses wunderbare Foto. Mitten in diesen herrlichen Morgen hörte ich beim Frühstück die Schreckensnachricht aus Paris. Schon zum zweiten Mal in diesem Jahr ist diese pulsierende europäische Metropole, die Stadt der Liebe, von einem hasserfüllten Terroranschlag ins Herz getroffen worden.

Da werde ich ganz sprachlos. Da gibt es keinen adäquaten Ausdruck, der dem gerecht wird – Entsetzt höre ich die Schreie bis hierher in die friedliche Stille des erwachenden Tages. – Bewusst hatte ich keinen Laptop mitgenommen, um Ruhe zu finden. Doch selbst an diesem entlegenen Ort kann ich mich dem Terror nicht entziehen. Er ist nun überall angekommen. Auch bei uns, bei mir, bei dir. Das ist die Realität.

Es ist mir ein großes Anliegen, niederzuschrieben, wie ich reagieren möchte angesichts der allgegenwärtigen kriegerischen und terroristischen Gewalt. Möglicherweise kann dieses individuelle Ich zu einem Wir wachsen, um uns in angemessener Weise gegenseitig zu unterstützen.

  • Bleiben wir ruhig und gelassen und lassen wir uns nicht provozieren.
  • Lassen wir uns Zeit für die Trauer.
  • Bleiben wir bedingungslos respektvoll gegenüber anderen.
  • Lassen wir uns in unserer von Vielfalt geprägten Freiheit in keiner Weise einschränken. Treffen wir uns und begegnen wir uns vorurteilsfrei, auf Augenhöhe und mit Freude.
  • Wir zeigen nicht nur keineswegs unsere Angst. Sorry, wir haben keine Angst. Weil wir im tiefsten Inneren wissen, dass wir alle miteinander verbunden sind. Gleichgültig welcher Nation wir angehören, welche religiöse Weltanschauung wir bevorzugen oder welches Geschlecht wir haben. Denn wir alle entstammen demselben Ursprung.

In tiefer Verbundenheit mit allen Opfern von Terror und Gewalt, spüre ich und bin zutiefst überzeugt, dass die Liebe weitaus stärker ist als der Hass.