Interessantes zum Thema Kultur

Letzte Woche war ich in Kärnten in einer wunderbaren kleinen Kirche. Sternberg heißt sie, sie liegt ganz malerisch auf einem kleinen Berg und man hat einen wunderbaren Rundumblick. In der Vorhalle der Kirche haben mich dann Gedanken an den Krieg eingeholt. Viele Grabtafeln dort sind Erinnerungen an die gefallenen Soldaten der beiden Weltkriege. Gefallen in Russland, Griechenland oder Frankreich.

Da ist die Rede von Heimat und fremder Erde. Von der Liebe zur Heimat und vom Wiedersehen im Himmel. Vom Schuss in die Brust, vom Heldentod und vom vergossenen Blut. Auf manchen Tafeln trösten sich die Hinterbliebenen damit, dass es sinnvoll ist für die Heimat zu sterben, natürlich als Held. Und heut wird immer noch gestorben. Natürlich auch der Heldentod, in Syrien und anderen islamischen Ländern heißt das Märtyrertod. Denn kein Krieg ohne Tote. Kein Krieg ohne Mütter, Väter, Brüder, Schwestern, Ehefrauen, Ehemänner und Söhne und Töchter, deren Herzen schwer sind vor Trauer. Was schreiben die Menschen in Syrien zur Erinnerung? Die Trauer ist sicher die gleiche, die Worte ähnlich.

Ich weiß für mich, wenn ich die Tafeln lese: Krieg ist sinnlos!

Aber lest selbst, was darauf steht:

 

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Schon im Alter von vielleicht 11 oder 12 Jahren liebte ich Horrorfilme. Die gab es jeden Freitag um 22:00 Uhr auf FS2, so hieß damals der zweite Kanal des ORF. Auch wenn ich mich noch so sehr fürchtete – ich schaute jede Woche wieder, unter Aufsicht meiner Eltern. Falls der Horror zu schlimm wurde, wollten sie umschalten. Das mussten sie nie, denn die Filme damals waren harmlos. Meistens waren es alte Horrorfilme der britischen Hammer Studios mit Peter Cushing und Christopher Lee und viele Horror-Klassiker wie Frankenstein usw.

In den Nächten danach war ich dann doch ein bisschen ängstlich. Das beste Mittel gegen Angst: viiiel Licht. Und wo ein Raum nicht voll ausgeleuchtet war, trappste ich vom Schein der einen Lichtquelle in den Lichtkegel der nächsten – bis ich in meinem Bett ankam.

Dem Regisseur David F. Sandberg muss es als Kind wohl ähnlich ergangen sein. Vor drei Jahren reichte er bei einem Online-Bewerb dann den dreiminütigen Kurzfilm Lights Out ein. Licht einschalten, Licht ausschalten war in diesem Film ein Spiel mit der Angst. Lights Out war online ein großer Erfolg und wurde millionenfach angeklickt und zigtausendfach geteilt.

[Seht hier den Kurzfilm – oder scrollt runter und lest weiter]

Wenn das Licht aus ist, kommt die Angst. Viele kennen das. Kann man aus so einem Kurzfilm überhaupt einen Langfilm machen? Lights Out gelingt das ganz gut – sogar ohne die Story über Gebühr auszudehnen. So genügen Sandberg knackige 81 Minuten, ca. eine halbe Stunde weniger als heute ein durchschnittlicher Film dauert. Wer sich gerne erschrecken lässt, kommt jedenfalls auf seine Kosten. Natürlich könnte man sich auch den dreiminütigen Kurzfilm mehrmals hintereinander ansehen. Schließlich besteht der Horror immer darin, dass die unheimliche Gestalt bei Licht nicht zu sehen ist. Und jedes Mal, wenn das Licht ausknipst wird, nähert sie sich ganz bedrohlich.

Gibt es denn eine richtige Geschichte?

Erstaunlicherweise ist es gelungen, die recht simple Idee des Kurzfilms mit einer Geschichte auszuschmücken. Eine Familie wird von der unheimlichen Gestalt terrorisiert. Diese Gestalt hat eine starke Bindung zu der psychisch kranken Mutter des Jungen der Familie. Als seine große Schwester versucht, ihn von zu Hause und der Mutter fernzuhalten, gerät die gesamte Familie zunehmend in Gefahr.

Ich möchte hier nicht allzu viel hineininterpretieren. Eine Erklärung, dass die Ereignisse nur die Wahrnehmung einer psychotischen Person sind, wie z.B. in The Babadook, lässt sich bei Lights Out nicht gut ableiten. Nimmt man aber die Horrorszenen weg, dann bleibt noch immer die Geschichte einer Familie, die durch die psychische Störung der Mutter großen Belastungen ausgesetzt ist. Und genau diese Geschichte macht letztlich den Film interessanter als erwartet und auch die Charaktere lebensechter, als wir es von solchen Schockern gewöhnt sind.

Kein großer Film, aber mit Stärken

Ein Schwachpunkt des Films ist, dass die Fähigkeiten der Gestalt, die sich nur durch die Dunkelheit bewegt, nicht ganz konsequent durchdacht sind. Außerdem bemüht die Story recht überstrapazierte Horror-Klischees: Das Licht fängt zu flackern an, wenn die Gestalt in der Nähe ist. Manchmal fällt das Licht auch aus, wenn’s grade passt – mitunter sogar im ganzen Wohnviertel. Wie die Stromversorgung manipuliert wird, bleibt unerklärt. Mit ein bisschen mehr Mühe, hätte sich dieses recht abgenutzte Mittel vermeiden lassen.

Doch eines muss man dem Film zugute halten: Es gibt nicht ständig unnötige Jump Scares, also Schreckmomente, bei denen das Publikum vor Schreck fast aus den Sesseln springt. In den meisten Filmen stellt sich dann heraus, dass gar nichts Gruseliges passiert – da fliegt zB nur eine Taube laut flügelschlagend auf oder eine Katze springt von irgendwo kreischend ins Bild. Sehr lustig. Lights Out hingegen hat Jump Scares richtig eingesetzt: Wenn das Publikum hochschreckt, dann weil tatsächlich etwas Gruseliges passiert.

Alles in Allem

Lights Out ist äußerst unterhaltsamer Film und guter Horror. Der Beweis dafür: Das Kinopublikum wirkte durchwegs gespannt – entsprechend still war es im Saal. Einen Comic Relief-Moment bietet der Film nur ein einziges Mal. Nach über einer Stunde Nägelkauen kam es gerade recht, dass die junge Frau neben mir für einen zweiten Comic-Relief-Moment sorgte – ganz einfach, indem sie laut nieste. „Gesundheit“ tönte es aus allen Ecken des recht gut besuchten Saals. Nach etwas Lachen fühlten sich alle erleichtert – aber nur für kurze Zeit.

Meine Bewertung bei IMDB: 7 Punkte
Tolles Horror-Sommerkino, das menschliche Urängste trifft. Ohne große Ansprüche, aber wirksam. Denn: Nichts ist so gruselig, wie die Dunkelheit.

by Alexandra Schmidt and Robert Gisshammer

Star Trek – Beyond is the third instalment in the series of movies set before the original Star Trek TV series, featuring Captain James T. Kirk [Chris Pine] and First Officer Commander Spock [Zachary Quinto]. Young Jim Kirk is not sure whether he wants to serve as a captain much longer. The missions are interesting but begin to feel a bit episodic. Spock is feeling uncertain about whether he should remain a starfleet officer. Vulcan, his home planet, needs him too. We all know they will stay in the end. Star Trek – Beyond tells us why.

The Story

A mission fails and Kirk demolishes his ship once again (as in the previous movies). The crew is stranded on an uncharted planet. They encounter a new species that possesses unexpected skills and weapons, as well as their leader, sinister and angry Krall [Idris Elba]. Many of the crew die, the rest are kidnapped, and most of the leading officers are scattered across the planet. But they also find help: courageous Jaylah [Sofia Boutella], who Scotty [Simon Pegg] is quick to nickname “lassie”. Will the crew be able to get out of Krall’s clutches?

[Watch the trailer here or scroll down to continue reading]

Alexandra and Robert’s movie talk

Robert: Alexandra, you are a true trekkie who knows all the movies and all episodes of the various Star Trek TV series. You were even wearing your Next Generation uniform at the advance screening of the new movie. What does Star Trek mean to you and how does the new movie fit in?

Alexandra: Star Trek has a vision of future societies and shows what they could be like. The starfleet and the federation are one huge peace mission – they always seek diplomatic solutions first. Star Trek showed the first kiss between a black and a white person on television. The latest film shows a gay couple raising a daughter – without making a great fuss about it. And there have always been many women in leading positions. I like the idea of evolution driven by curiosity, true interest and dialogue. Learning from each other, understanding a yet unknown species and respecting their peculiarities to enrich the federation – I like that ideal. I wish we were a bit more like that here on earth, my favourite planet ;-) As far as I’m concerned, Star Trek – Beyond could make an even stronger statement with regard to that.

But how about you, Robert? You only know Star Trek – the original series. But you have watched it multiple times. Now you see how things began – in films that feature future technologies as envisioned in the 1960s, while presenting them using present-day film technology. What do you think of the action, the plot and how this movie executed?

Robert: That’s right, I never watched The Next Generation or Deep Space Nine. But Star Trek belongs to my most important childhood TV memories. That’s why I will always measure the new movies against the original series with William Shatner and Leonard Nimoy. Star Trek – Beyond feels like an overly long episode from the original series. From that perspective the movie worked well for me.

The most striking difference is the action, though. Not only because the modern movies use CGI extensively. J.J. Abrams directed the two previous films, while this one is directed by Justin Lin, who is well known for his Fast and Furious movies. The style of the action scenes has changed. They are now very similar to the action in Fast and Furious. People survive falls from absurd heights totally unscathed, and some cuts are so fast and confusing that I wanted to ask “Wait a moment! What just happend here? How did that go now?” That’s actually a pity as it makes you think the director just assumed the audience wouldn’t notice that kind of sloppiness as long as the pace is fast enough.

Apart from that, I have the impression Justin Lin wants to win over his Fast and Furious fans for Star Trek. There are stunts with Kirk on a motorbike(!) and shrill punk music by the Beastie Boys. These are things that have no place in a Star Trek movie, in my opinion.

What do you think of Star Trek – Beyond from a feminist point of view, Alexandra?

Alexandra wearing her Next Generation uniform at the advance screening in Salzburg

Alexandra wearing her Next Generation uniform at the advance screening in Salzburg

Alexandra: The gender roles of the characters are very well done. The leading lady is super-sexy, but she’s not all about that. What counts is her courage, her persistence, and when she shows Scotty how things work it’s quite charming. Uhura and Spock are a perfect straight couple – but Spock is vulnerable as never before and Uhura has an important mission to save the crew. I would have liked to see more of that to be honest. And, yes, Sulu is in a same-sex relationship and he and his partner raise a daughter. So what? Kirk is portrayed as a daredevil, which, to be frank, was a bit too much for me. Yes, he is a go-getter, especially in his younger years, but he is also bold, courageous and decisive. Well – at least those scenes made me laugh, so it was ok, I guess.

What’s your opinion of the characters, Robert?

Robert: I thought, the entire cast was great. All the Star Trek characters are recognizable without any of the actors trying to imitate their famous predecessors. One thing that was truly outstanding in Star Trek – Beyond: Bones [Karl Urban] and Spock are about to come into their own with their famous banters. Bones has nothing but sarcastic comments for Spock, whose irresistibly logic retorts make Bones eat his own words. These are the most hilarious moments in the movie.

With all those positive things about the portrayal of the characters said, it’s a pity that Lieutenant Uhura [Zoe Saldana] has to stand back behind Jaylah. Uhura has a few important scenes in the movie, but her story is told rather incoherently, which takes away a lot from her character’s power.

Unfortunately, a real side issue was completely blown out of proportion beforehand: so, Sulu [John Cho] is gay and has a family. Get a grip! I hope, Star Trek fans will begin to talk about something much more important: Sulu shows nerves of steel, he is tough and simply kicks ass in this movie. Way to go, Sulu!

But Star Trek has always dealt with the bigger questions of life. How about that in Beyond, Alexandra?

Alexandra: Well, yes, there are big issues besides all the action: Is fear of death illogical? Or does fear of death keep us alive? Does fighting make us stronger? What is a true hero? Does it pay to risk one’s own life to save another? And who would risk their life for mine? Why is a Vulcan liver as important as a human heart? Well, that last question may not be as important …

But, yes, I had to laugh out loud in places, and the film gives you something to think about on your way home. But I am a big fan of Star Trek and I listen very carefully between the lines. Somebody not so familiar with the Star Trek philosophy might only see the action on the surface.

Robert, what does the title mean to you?

Robert: „Beyond“ refers to the crew going into uncharted territory. Apart from that the movie fails to push boundaries, I’m afraid. But as a Star Trek adventure it is still well executed and worth watching.

The rating

Robert: I always give my rating on IMDB – and I’ll give Star Trek – Beyond 7 out of 10 points.
How about you, Alexandra?

Alexandra: Well, I liked the movie and it’s a worthy addition to the previous Star Trek movies. It is not my absolute favourite, though. 7 out of 10 seems fair to me too.

von Alexandra Schmidt und Robert Gisshammer

Der neue Star Trek-Film ist der dritte jener Art, die VOR der Original Serie Raumschiff Enterprise spielt, mit James T. Kirk [Chris Pine] als Captain und Lieutanant Commander Spock [Zachary Quinto] als ersten Offizier. Der junge Kirk zweifelt, ob er Captain bleiben will, denn die Missionen seien zwar interessant, aber doch recht episodenhaft. Spock zweifelt, ob er Sternenflotten-Offizier bleiben will, denn sein Heimatplanet ruft. Gut, wir wissen, wie die Entscheidungen letztlich fallen, aber Star Trek – Beyond liefert auch gute Erklärungen dafür.

Die Handlung

Eine Mission geht durch eine unerwartete Wendung schief und schon zerlegt Captain Kirk sein Schiff (wie auch in den Filmen davor). Die Enterprise-Crew sitzt auf einem unerforschten Planeten fest und trifft auf eine neue Spezies mit unerwarteten Fähigkeiten und Waffen und auf ihren Anführer: den sinistren und zornigen Krall [Idris Elba]. Viele Mitglieder der Crew werden getötet, der Rest gekidnappt, und die wichtigsten Offiziere werden getrennt. Doch man findet auch Hilfe – in Gestalt der mutigen und wehrhaften Jaylah [Sofia Boutella], die prompt von Scotty [Simon Pegg] liebevoll „Lassie“ (Mädel) genannt wird. Ob es Captain und Crew gelingt, sich aus den Fängen Kralls zu befreien und überhaupt aus der Nummer herauszukommen?

[Seht hier den Trailer – oder scrollt runter und lest unser Gespräch über den Film weiter]

Alexandra und Robert im Gespräch

Robert: Alexandra, als echter Trekkie kennst du alle Filme und Serien. Du gehst sogar in deiner Next-Generation-Uniform zur Premiere. Was ist Star Trek für dich und wie passt der neue Film dazu?
Alexandra: Für mich ist Star Trek eine Vision, was und wie Gesellschaften sein können. Die Sternenflotte und die Föderation selbst sind ein riesiges Friedensprojekt: diplomatische Lösungen, einer der ersten Fernsehküsse zwischen einem Weißen und einer Schwarzen fiel auf der Enterprise, ganz nebenbei ein schwules Paar mit Tochter und viele Frauen in Führungspositionen. Sich durch Neugierde, Austausch und echtem Interesse aneinander zu entwickeln, das mag ich. Lernen von der fremden Spezies, sie verstehen, ihre Eigenheiten anerkennen und so die Föderation bereichern: das wünsche ich mir auch für die Erde, meinen Lieblingsplaneten. Star Trek – Beyond könnte da ruhig noch deutlicher werden.

Aber du, Robert, kennst von Star Trek nur Raumschiff Enterprise – die hast du dafür rauf und runter geschaut. Wie ist es für dich, jetzt zu sehen, wie alles begann – mit den Star Trek Technologien der 1970er Jahre aber der Film-Technologie des 21. Jahrhunderts? Und der ganzen Action? Dem Plot und wie er umgesetzt ist?

Robert: Ja, die Folgeserien wie The Next Generation oder Deep Space Nine, hab ich nie gesehen. Aber Raumschiff Enterprise gehört einfach zu den wichtigsten Fernseh-Erinnerungen meiner Kindheit. Deshalb ist die Original-Serie mit William Shatner und Leonard Nimoy mein Maßstab für die aktuellen Star Trek Filme. Star Trek – Beyond ist von der Geschichte her wie eine sehr lange Folge Raumschiff Enterprise. Insofern finde ich den Film sehr gelungen.
Der größte Unterschied ist freilich die Action. Die Möglichkeiten der modernen Computergrafik werden voll ausgeschöpft. Nach J.J. Abrams hat diesmal der Fast and Furious-Regisseur Justin Lin Regie geführt. Man merkt es an den Action-Szenen, die sehr an Fast and Furious erinnern. Menschen überstehen spektakuläre Stürze völlig unversehrt und oft sind die Action-Szenen so geschnitten, dass man sich momentan als Zuseher fragt: Moment? Wie ist das jetzt zugegangen? Was ist da jetzt genau passiert? Das sind handwerkliche Nachlässigkeiten, als hätte sich der Regisseur gedacht: Bei dem Tempo merkt das eh niemand.
Ich habe außerdem den Eindruck, Justin Lin will seine Fast and Furious-Fangemeinde für Star Trek gewinnen. Es gibt Motorrad(!)-Stunts und schrillen Punk von den Beastie Boys. Nach meinem Empfinden wirkt beides deplaziert.

Alexandra, du bist auch Feministin. Wie gefällt dir Star Trek – Beyond aus feministischer Sicht?

Als echter Trekkie war Alexandra natürlich in Uniform auf der Premiere in Salzburg – als einzige

Als echter Trekkie war Alexandra natürlich in Uniform auf der Premiere in Salzburg – als einzige

Alexandra: Die Geschlechterrollen der Figuren sind gut gemacht. Die weibliche Hauptfigur ist super-sexy, das ist aber nicht im Mittelpunkt. Es zählen ihre Hartnäckigkeit, ihr Mut und wenn sie einem nicht ganz unberühmten Sternenflotten-Ingenieur das Werkzeug aus der Hand nimmt und etwas selbst repariert, das hat was. Uhura und Spock, ja, was soll ich sagen – ein Hetero-Paar wie es im Buche steht. Aber Spock ist verletzlich wie nie und Uhura muss eben noch schnell die Welt retten. Sie hätte dafür gern noch mehr Raum haben können, nicht wahr? Und, ja, Pilot Sulu hat einen Mann und die beiden haben eine Tochter, kein Thema. Wohl aber, dass Kirk als der ärgste Draufgänger der ganzen Weltraumgeschichte im Bild ist – na ja, er ist nicht nur als junger Captain ein Wildling, aber hier wurde zu dick aufgetragen. Er ist eigentlich ein kühner, guter und auch mutiger Entscheider. Immerhin sind das auch Szenen, bei denen ich viel lachen konnte – es passt schon.

Wie hast du denn die Figuren so empfunden?

Robert: Die gesamte Enterprise Stamm-Crew ist toll besetzt. Man erkennt alle beliebten Charaktere wieder, aber niemand versucht die berühmten Vorbilder zu kopieren. Besonders auffallend in diesem Film: Pille [Karl Urban] und Spock kommen mit ihren berühmten Schlagabtauschen in die Gänge. Pille ist Spock gegenüber hämisch und sarkastisch. Mit entwaffnender Logik schlägt Spock Pille seinen Sarkasmus wieder um die Ohren. Das sind die komischsten Augenblicke des Films.
Schade nur, dass Lieutenant Uhura [Zoe Saldana] hinter Jaylah zurückstehen musste. Sie bekommt zwar einige wichtige Szenen, aber insgesamt wird ihre Geschichte unzusammenhängend erzählt, was der Figur Überzeugungskraft wegnimmt.
Ein völliger Nebenschauplatz wurde im Vorfeld völlig aufgeblasen. Sulu [John Cho] ist also schwul und hat Familie. Na und? Ich hoffe, dass die Star Trek-Fans sich darüber beruhigen und über etwas ganz anderes reden: Sulu hat Nerven wie Drahtseile, ist taff und entschlossen wie nie zuvor. Respekt, Sulu – weiter so!

Aber Star Trek hat immer auch grundsätzliche Fragen verhandelt. Ist für dich die Balance gut gelungen, Alexandra?

Alexandra: Ja, neben der ganzen Action stellt der Film natürlich auch große Fragen: Ist die Angst vor dem Tod unlogisch? Oder hält uns die Angst vor dem Tod am Leben? Macht uns kämpfen stärker? Was ist Heldentum? Für die Rettung wessen Leben lohnt es sich, sich selbst in Lebensgefahr zu bringen? Und würde der so Gerettete dasselbe für mich tun? Wieso ist eine vulkanische Leber so wichtig wie das menschliche Herz? Gut, die letzte Frage ist vielleicht nicht so relevant ;-)
Aber, ja: ich musste oft lachen und der Film gibt zu denken mit auf den Weg nach Hause. Aber ich bin ein großer Fan und höre auch sehr genau zu bei Star Trek. Wer nicht so vertraut mit den Serien und Filmen ist, für den ist die Action schon sehr dominant, diesmal.

Robert, du bist Anglist. Was sagst du zum Titel?

Robert: „Beyond“, das heißt: darüber hinaus, über der Grenze, jenseits, außerhalb … Es bezieht sich darauf, dass die Crew der Enterprise sich in unerforschtes Gebiet begibt. Ansonsten sprengt der Film keine Grenzen. Trotzdem ist er als Star Trek-Abenteuer solide und sehenswert.

Die Bewertung

Robert: Ich gebe immer bei IMDB meine Bewertung ab und ich vergebe an Star Trek – Beyond 7 von 10 Punkten.

Und du, Alexandra? Wie würdest du ihn bewerten?

Alexandra: Nun, der Film ist gut und er reiht sich würdig in die Star Trek Filmographie ein, ist aber nicht der allerbeste. 7 von 10 Punkten – da kann ich mich anschließen.

Labyrinthe sind seit den Urzeiten des Menschen etwas Faszinierendes. Symbolisieren sie doch die verschlungenen Wege, die das Leben nehmen kann. Und Labyrinthe halten uns dazu an langsamer zu werden, nachzudenken, etwas zu überdenken. Bei all den negativen Schlagzeilen rund um den Lehener Park ist ein Labyrinth das Richtige, um wieder zum Sinn eines Park zu finden und das ist die Begegnung von Menschen.

l2Nun gibt es das Labyrinth der Begegnung im Lehener Park. Errichtet von Marianne Ewaldt, Gian Piero Manca, Gloria Zoitl und den SchülerInnen der Lehener Schulen. Die Eröffnung dieses Kunstwerks war berührend. Die Kinder, Jugendlichen, Eltern und Künstlerinnen waren anwesend und der Stolz auf das Geschaffene war zu spüren. Das Labyrinth aus Ytong und die vier Stelen, von den Kids gestaltet, machen aus dem Hügel im Lehener Park etwas Besonderes. Schon von weitem sieht man das Kunstwerk, wird neugierig, erklimmt den Hügel und begibt sich in das Labyrinth. Auch die Kinder laufen die Wege ab, immer wieder.

Bis September wird dies ein besonderer Ort im Lehener Park sein. Für Jung und Alt. Und nächstes Jahr gibt es wieder ein Kunstwerk, das von den jungen LehenerInnen gestaltet wird. Ich freu mich drauf!

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Es ist ein Klischee, aber eine klassische Situation ist doch die: Ein junges Pärchen will ins Kino gehen. Sie will was Romantisches sehen, er will Action. Stolz und Vorurteil und Zombies (Pride and Prejudice and Zombies) ist auf jeden Fall ein interessanter Versuch, beiden etwas zu bieten. Hört sich nach Kompromiss an. Wer sich drauf einlässt, kann den Kinosaal trotzdem ganz zufrieden verlassen.

Der Inhalt
Ein reicher Junggeselle ist gerade in die Nachbarschaft gezogen und es wird ein Ball veranstaltet. Mrs Bennet weiß: Dieser vermögende Junggeselle ist ganz sicher auf der Suche nach einer Frau. Sie rechnet sich natürlich beste Chancen für eine ihrer fünf Töchter aus. Aufgeregt und kichernd laufen die Mädchen auf ihr Zimmer und legen ihre hübschesten pastellfarbenen Seidenkleider an. Darunter blitzen lange Messer mit scharfen Klingen. Die Zeiten verlangen das, denn in Großbritannien tobt eine Zombieplage. Der Landadel versucht sich so gut wie möglich zu schützen. Und so gehört zur Erziehung zur perfekten jungen Lady auch das Erlernen fernöstlicher Kampfkünste.
Die berühmte und oft verfilmte Liebesgeschichte zwischen Elisabeth Bennet (Lily James) und Fitzwilliam Darcy (Sam Riley) steht gleichberechtigt neben der Geschichte einer Zombie-Apokalypse. Durch ihren Hickhack sind die beiden entzweit, im blutigen Kampf gegen die Zombies jedoch stets geeint. Ob es auch hier zum Happy Ending kommt, das Jane Austen sich ersann?

Ein gelungenes Mash-up?
In englischen Gothic Horror-Romanen kommen alle möglichen Wesen vor. Warum also nicht Zombies? Doch ohne Abstriche geht es nicht. Es verblassen die Nebenfiguren, Elisabeths Eltern, ihre Schwestern ebenso wie Mr Bingley. Nur eine Figur sticht hervor: Matt „Doctor Who“ Smith ist Pater Collins und sorgt mit seiner unbeholfenen Art für erfrischend komische Momente. Sein Beitrag ist etwas, das dem Film ansonsten völlig fehlt: feiner Humor. Jane Austens Roman ist voll davon. Es hätte verständigere Autoren gebraucht, um etwas geschliffenen Wortwitz ins Drehbuch zu übertragen. Statt in Wortgefechten mit feiner Klinge werden Meinungsverschiedenheiten auch in der feinen Gesellschaft sehr körperlich ausgetragen, ob unter Schwestern oder den zwei stolzen, vorurteilbehafteten Liebenden.

[Schaut euch hier den Trailer an – oder scrollt runter und lest weiter]

Es ist zwar nachvollziehbar, dass die Menschen in einer Zeit, in der sie stets bereit sein müssen, ihren eigenen Untoten Verwandten und Freunden eiskalt den Kopf abzuschlagen und zu Brei zu zertreten, wenig Platz für die feine englische Art ist. Doch gerade ein noch schärferer Kontrast zwischen sehr diplomatischen Umgangsformen und unterdrückter Leidenschaft einerseits und brutaler Zombie-Action andererseits hätte den Film noch unterhaltsamer gemacht. So wie das Drehbuch mehr von Geist Jane Austens gut getan hätte, anstatt nur die Handlung im Groben mit dem Zombie-Genre zu verschmelzen, so hätten auch die Zombie-Szenen noch etwas mehr Blut und Eingeweide vertragen.

Trotzdem ist Stolz und Vorurteil und Zombies eine erfrischende Fusion zweier recht gegensätzlicher Genres, basierend auf dem Roman von Seth Grahame-Smit (2009).

Meine Bewertung auf IMDB: 6 Punkte
Es fehlt der feine Humor Jane Austens, aber der Film erspart einem auch markige One Liner als Comic Relief sowie unnötige Jump Scares. Insgesamt könnten Elemente aus beiden Genres noch besser umgesetzt sein, aber an sich ist dieser Versuch unterhaltsam. Nebencharaktere werden nachlässig behandelt – das müsste nicht sein, denn Jane Austen hätte sehr gute Vorlagen dafür geliefert.