Die Wahl für den Bundespräsidenten ist geschlagen. Alexander van der Bellen und Österreich haben gewonnen.

Gewonnen hat das offene, liberale Österreich, das in die Zukunft schaut.

Gewonnen hat das Österreich, das keine Angst hat, sondern mutig alle Herausforderungen angeht.

Gewonnen hat das Österreich, das das Miteinander aller Menschen fördert.

Gewonnen hat das Österreich, das sich nicht auf sich alleine verlässt, sondern in einem europäischen Bund die humanistischen Werte weiterentwickeln will.

Gewonnen hat das Österreich, das die Freiheit der Gesellschaft, die Solidarität und den Respekt vor dem anderen hochhält.

Österreich macht mich stolz. Alexander van der Bellen wird ein würdiger Bundespräsident.

Bildnachweis: Website Van der Bellen 

Die erste Frage stellen sich oft junge Flüchtlinge, wenn sie Mädchen und Frauen Radfahren sehen. Die zweite Frage stellen sich viele Menschen, die wenig mit jungen Flüchtlingen zu tun haben. Es gibt verschiedene Vorstellungen davon, wie denn die jungen Syrer, Afghanen, Iraker oder Somalier sind. Besonders von Interesse ist, wie diese jungen Männer eigentlich über Mädchen und Frauen denken.

Das wissen wir ein bisschen besser, seit der Verein Selbstbewusst für die Stadt Salzburg das Projekt „Vom Du zum Wir“ durchführt. Da geht es um Wertevorstellungen in  unserer Kultur, Gesetze, aber auch über Aufklärung, Verliebtsein, Heiraten, Homosexualität und Jungfräulichkeit.

Gerade hat die dritte Workshopreihe mit unbegleiteten minderjährigen Flüchtlingen begonnen. Und alle sind voll motiviert, die jungen Flüchtlinge und die TrainerInnen. Wir reden so viel über die Menschen. Und wir haben Erwartungen: was sie sein sollen, wie sie handeln sollen, was sie denken sollen. Dazu müssen wir sie besser kennen und wissen, was sie jetzt denken und fühlen. Und in einem zweiten Schritt können wir unsere Erwartungen, Werte und Moralvorstellungen sagen. Und das funktioniert mit unserem Projekt gut. Da sind die jungen Männer, die in ihrer Heimat etwa gelernt haben, dass der erste Sex, der schönste ist und es dann einfach bergab geht. Darum sind die Hochzeitsnacht und die Jungfräulichkeit so wichtig. Mit Staunen und Erleichterung erfahren sie, dass das anders ist. Dass nicht jede Frau Jungfrau ist, weil sie dieses Jungfernhäutchen einfach nicht hat. Und, dass es auch nach der ersten Nacht nicht schlechter sondern durchaus besser wird. Da stellen die Jungs ganz ehrlich die Frage an die Trainerin, wie das mit dem Radfahren geht, ob das nicht weh tut? Denn in ihrer Heimat fährt kein Mädchen mit dem Fahrrad, da könnte ja was passieren, etwa mit der Jungfräulichkeit. Und natürlich  geht es auch um ganz normale biologische Vorgänge im Körper.

Und was wünschen sich die Jungs von ihrer Zukünftigen?

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Wünsche an die Zukünftige

Die jungen Flüchtlinge sind wissbegierig und auch dankbar, dass sie ehrlich und offen Fragen stellen können. Die TrainerInnen von Selbstbewusst gehen sehr sensibel mit den Themen um, stellen aber auch immer wieder klar, welche Werte und Gesetze hier in Österreich herrschen. Das ist Prävention, Aufklärung und Wertevermittlung im besten Sinne. Und dann stellen die Trainer immer die Frage, was die Jungs sich in einer zukünftigen Partnerschaft oder Ehe von ihrer Freundin oder Frau wünschen. Und das deckt sich mit den Wünschen vieler Burschen und Männer aus allen Kulturkreisen und Herkunftsländern: Liebe, Respekt und Ehrlichkeit.

Titelfoto: Facebook Stadt Salzburg 

von  Michael König

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Selbst ist der Mann. Auch in der Waschküche.

Was für Ängste waren da im Vorfeld zu kalmieren. 60 Männer aus mehreren Nationen bezogen vor 15 Monaten das Diakoniewerk-Flüchtlingsquartier in der Münchner Bundesstraße in der Stadt Salzburg. Heute, am 23. November 2016, wurde das Quartier geschlossen. Wie ein Film laufen die Monate nochmals in mir ab. „Ihr werdet euch noch anschauen“, sagten uns manche vor einem Jahr. „Die werden die Autos der Nachbarn zerkratzen“, meinten andere. „Die Ratten sollen heimgehen“, schrie der bierbauchige Herr in die Anrainerversammlung hinein. „Die werden uns unsere Töchter wegnehmen“, wandte eine besorgte Dame ein.

Und nichts von alldem ist passiert. Es gab keine Belästigungen, es gab keine Beschädigungen irgendwelcher Art. Es gab im Quartier keine Gewaltszenen, die nur annähernd an das heranreichen, was sich am Salzburger Rudolfskai jede zweite Nacht abspielt.

Es ist gut gegangen. Es ist so gut gegangen, dass sich das eigentlich für einen Doppelseiter jeder Zeitung eignen müsste. Aber, mir ist die Medienlogik unserer Zeit natürlich bekannt: Es ist ja nichts passiert.

Und doch: Es ist viel passiert. Das war nämlich kein humanitärer Spaziergang. Es hätte auch ganz anders kommen können. Da waren einmal die 35 Schlüsselkräfte aus dem Diakoniewerk, die sich im Sommer 2015 innerhalb von 48 Stunden mit vollem Einsatz hinter den Aufbau dieses Quartiers gestellt haben und angepackt haben. Da waren Beamte des Landes Salzburg, mit denen wir oftmals unkonventionelle, rasche und praktikable Lösungen gefunden haben, damit dieses kahle, leerstehende Bürogebäude innerhalb von wenigen Wochen zu einem Flüchtlingsquartier umgewandelt wurde. Seither weiß ich, wie das geht, wenn man über seinen eigenen Schatten springt. Da war eine Eigentümerfamilie, die 60 Matratzen gespendet hat und auch sonst stets hilfreich zur Stelle war.

Was ist wirklich passiert im Flüchtlingsquartier?

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Miteinander im Quartier in der Münchner Bundesstraße

Und da waren unsere 150 Freiwilligen. Sie haben sich ab der Quartierseröffnung beherzt und tatkräftig eingebracht: In der Organisation des Materiallagers, beim Essensdienst, beim Bewohnerempfang, beim Aufbau von zahlreichen Integrationsaktivitäten und bei der Bildung von 25 Sprachtrainingsgruppen. Da waren die evangelischen Pfarrmitglieder von Salzburg, die auf die Bewohner zugegangen sind und für sie da waren. Ungezählte SpenderInnen sind einfach vorbeigekommen und haben gefragt, was wir brauchen. Und sie haben geliefert. Einer hat binnen zwei Wochen eine hHmepage erstellt, eine andere hat ein Kunstatelier aufgebaut, die Mitarbeiter einer Firma, gleich nebenan, haben 60 Fußballdressen vorbeigebracht und jemand anderer spendete wöchentlich reichlich frisches Obst und Gemüse.

Da war ein Konzept, das getragen war von Klarheit, Wertschätzung, aber auch mit einem strengem Reglement. So ein Männerquartier ist kein Experimentierfeld für gruppendynamische Übungen. Rasch war klar: Die Bewohner brauchen Sicherheit – in mehrerlei Hinsicht. Und diese Sicherheit muss erlebbar sein, vom ersten Tag an. „Null Toleranz gegenüber Gewalt“. Die Botschaft wurde verstanden.

Würde und Respekt

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Einfach dankbar.

Und noch was war da: Ein MitarbeiterInnenteam, das von Tag zu Tag sich vorgearbeitet hat, Ordnung in das anfängliche Chaos zu bringen und das Quartier von A bis Z gut zu organisieren, die Doku aufzubauen, Notfalllisten zu erstellen, interne Rufbereitschaften aufzubauen und diese auf lückenloses Funktionieren zu überprüfen; Kontakt mit Traumaexpertinnen herzustellen u.v.a.m. Und es war eine hochkooperative Bewohnerschaft, die sich in der Quartiersorganisation eingebracht hat, die Verantwortung übernommen hat dafür, dass dieses, in den Rahmenbedingungen nicht einfache Quartier, von einer guten Atmosphäre geprägt war. Wir haben die Betroffenen immer wieder zu Beteiligten gemacht. Manche Prinzipien bewähren sich in allen Feldern sozialen Engagements.

1000ende Stunden haben die vielen Freiwilligen mit den Bewohnern verbracht, sind in Beziehung gegangen, haben sie unterstützt am Weg in unsere Gesellschaft, haben Ausflüge gemacht, sie zu sich nach Hause eingeladen und haben vor allem eines vermittelt: „Ihr habt Würde und wir behandeln euch mit Würde“. Sie sind in Beziehung getreten. Das ist gelebte Integration! Viele Bewohner sind zwischenzeitlich schon ausgezogen und werden auch jetzt noch am Weg in unsere Gesellschaft von diesen Freiwilligen begleitet. Wir haben bald die Übersicht verloren, wie viele unterstützende Netzwerke entstanden sind. Und das ist auch gut so. 80% unserer Freiwilligen waren Frauen zwischen 20 und 80 Jahren. Angstfrei sind sie täglich in das Quartier gegangen und angstfrei sind aus dem Quartier gegangen. Auch das gehört zur Geschichte dieses Flüchtlingsquartiers und sollte gerade in Zeiten wie diesen deutlich gesagt sein.

So viel ist passiert

Die Bewohner erlebten wir dankbar für die behelfsmäßige Herberge ebenso wie gefrustet vom langen Warten und von den schlimmen Nachrichten aus ihren Heimatländern. Sie waren erleichtert, endlich sicher zu sein, so wie viele unter der Trennung von ihren Familien schwer litten. Manche lernten hoch motiviert Deutsch, manche waren dafür zu blockiert, aus vielen Gründen. Manche waren sehr hilfsbereit, manche waren es nicht. Manchmal gab es ernüchternde Erfahrungen und oftmals bewegende, bereichernde und sinnstiftende Erfahrungen. Eine lange Narration von Erlebnissen zwischen und mit den Bewohnern könnte hier noch fortgesetzt werden.

Das Projekt „Flüchtlingsquartier Münchner Bundesstraße“ ging jetzt zu Ende. Zurück bleibt am heutigen Tag bei mir ein dominierendes Gefühl: Jenes tiefer Dankbarkeit. Für das Diakoniewerk wird dieses Flüchtlingsquartier wohl immer zu einem besonderen Stück seiner Organisationsgeschichte zählen. Man geht aus so einer Erfahrung letztlich gestärkt hervor. Wir haben unsere humanitäre DNA gekräftigt. Wir haben das getan, worin unser Urauftrag liegt. Diakonie ist Nächstenliebe in unserer Zeit. Ich verneige mich vor allen MitarbeiterInnen, Freiwilligen und UnterstützerInnen, die dieses Flüchtlingsquartier 15 Monate lang getragen haben. Ich danke Ihnen. Ich danke euch, dass so viel passieren konnte.

Jugendliche und Senioren begegnen sich singend bei den „72 Stunden ohne Kompromiss“

Das Petersbrünnele macht am meisten Spaß

Das Petersbrünnele macht am meisten Spaß

Unter dem Titel „Longboard trifft die Rollatoren“ kamen neun SchülerInnen der BAfEP Salzburg (ehemals BAKIP) in das Seniorenwohnhaus Hellbrunn. Ziel war es, zwei Tage miteinander zu singen, mit zu leben und gegenseitig in die jeweiligen Lebenswelten von SenorInnen und Jugendlichen einzutauchen. Dieses Generationenprojekt war Teil der österreichweiten Sozialaktion „72 Stunden ohne Kompromiss“ der Katholischen Jugend.

Bis auf mich selbst – ich steckte im typisch Salzburger Morgenstau – waren beim Start alle pünktlich da. Die Schülerinnen ebenso wie das junge Filmteam um Daniel Kux. Die Mädchen waren voller Motivation und Tatendrang. Ich war gespannt, wie die erste Begegnung mit unserem Bewohnerchor „Die Rollatoren“ sein werde. Meine Sorgen verflogen sich in Windeseile, als ich die Einsatzbereitschaft der Jugendlichen, aber auch jene unserer alten Menschen sah. Eine Bewohnerin bewirtete alle mit Getränken und die Jugendlichen begleiteten ohne Umschweife die Rollstuhlfahrer in unseren Probenraum. Bei allen Treffen holten sie die Chormitglieder selbständig ab. Vom ersten Lied an breitete sich ein toller Klangraum aus, der Alt und Jung miteinander verband.

Die gegenseitige Aufmerksamkeit, Freundlichkeit und Hilfsbereitschaft dieser zwei Tage wird mir besonders in Erinnerung bleiben.  Gerade beim gemeinsamen Essen konnten wir das erleben. Es ist eine hoffnungsvolle Generation, die heranwächst und die Zukunft meistern wird.

Ps: Bei dem Projekt wurde auch mitgefilmt. Sobald das Musikvideo fertig ist, gibt es mehr auf zartbitter …

Die Schülerinnen vom BAKIP Salzburg präsentieren ihre Lieder

Die Schülerinnen vom BAKIP Salzburg präsentieren ihre Lieder

Die schönsten Lieder Österreichs

Die schönsten Lieder Österreichs

Schnell entsteht durch das Singen Gemeinsamkeit

Schnell entsteht durch das Singen Gemeinsamkeit

Daniel Kux beim Filmen des Musikvideos

Daniel Kux beim Filmen des Musikvideos

Vier volle Tage Libanon mit der Caritas Salzburg. Wir sind an einem ganz besonderen Ort untergebracht. Broumanna. Das liegt etwa 800 Meter über Beirut und ist ein Luftkurort der Hauptstädter.

St Vincent Libanon

v.r.n.l.: Stefan Maier, Marija Ghia, Schwester Zahia

Mitten drin liegt St. Vincent, ein Kloster mit Schule und Internat. Das Haus ist ein alter Palast einer reichen drusischen Familie, die im 19. Jahrhundert den christlichen Glauben angenommen hat. 1884 konnten die Barmherzigen Schwestern das Gebäude kaufen, damals wurde es als Waisenhaus und Krankenstation für die Bevölkerung genutzt. Jetzt ist es eine Privatschule mit Internat. Die Waisen von heute sind Sozialwaisen. Familien, die in großer Armut leben, können ihre Kinder in die Schule schicken. Knapp 400 Kinder zwischen drei und 12 Jahren bekommen in St. Vincent Unterricht. Etwa ein Drittel von ihnen lebt im Internat. Das Besondere hier ist die Zusammensetzung der Kinder. Bis vor wenigen Jahren waren es nur libanesische Kinder, christlich und muslimisch und eine kleine Zahl irakischer Flüchtlingskinder.

Unerwünschte Flüchtlingskinder

Mit dem Krieg in Syrien und den vielen Flüchtlingen beschlossen der Orden unter Leitung von Schwester Zahia auch syrische Flüchtlingskinder in die Schule und in das Internat aufzunehmen. Die Widerstände waren anfangs groß. „Die Kinder nehmen uns Plätze weg. Sie sind ungebildet, haben kein Benehmen. Die machen nur Probleme. Das sind die Kinder unserer alten Feinde. Wir wollen sie hier nicht.“ Meinten viele Nachbarn, Lehrer und die Familien libanesischer Schüler. Es kostete die Schwestern und auch Marija Ghia, Koordinatorin der Caritasprojekte viel Überzeugungskraft. Ihr Ansatz ist die Integration der syrischen Kinder in die libanesische Gesellschaft. „Wir wollen die Kinder nicht für die Vergangenheit der Eltern verantwortlich machen. Auch diese Mädchen und Buben haben ein Recht auf Bildung. Aber es gibt eine Obergrenze, mehr als ein Drittel dürfen es nicht sein.“, so Schwester Zahia. Das ist ein Leuchtturmprojekt hier im Libanon. Aber wie geht das hier mit den verschiedenen Religionen? Die muslimischen Kinder haben andere Aktivitäten, wenn die christlichen Kinder im Religionsunterricht sitzen. „Wissen Sie was der beste Religionsunterricht ist? Wenn die muslimischen Kinder als Erwachsene an ihre Zeit in der katholischen Schule zurückdenken, denn sie haben erfahren, dass es ein friedliches Miteinander zwischen den Religionen geben kann.“, erklärt Schwester Zahia überzeugt. Und nach vier Tagen im Zusammenleben mit den Schwestern und den Kindern, habe ich das auch so erlebt.


Spenden und Gottvertrauen für Baskinta

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Schwester Mona erzählt über ihre Schule, die mitten im Libanon-Gebirge liegt.

An einem Nachmittag fahren wir hoch ins libanesische Gebirge. Dort unterstützt die Caritas eine weitere Schule. Die Schwestern hier haben eine ähnliche Richtung. Auch hier sind die Kinder gemischt. Schwester Mona hält alles im Gange. Ihre herzliche, aber durchaus beharrliche Art hilft den Kindern. Aus dem alten Haus macht sie Schritt für Schritt eine moderne Schule, damit die Kinder Zukunftschancen haben. Ob in Broumanna oder in Baskinta im Libanongebirge, ich blicke in offene Kinderaugen. Alle sprechen neben Arabisch und Französisch auch Englisch. Wenn ich die Kinder frage, erklären sie immer mit Stolz ihre Schule, es sind zufriedene Kinder. Glücklich kann ich sie nicht nennen, denn die meisten von ihnen leben in ärmlichsten Verhältnissen oder haben unvorstellbare Erlebnisse hinter sich. „Aber wir sind ein Ort des Friedens und der Hoffnung. Damit das so bleibt gebe ich meine Kraft, überzeuge immer wieder unsere Geldgeber, um Altes renovieren und neue Projekte beginnen zu können. Und mein Gottvertrauen hilft mir, dass es so bleibt.“, so Schwester Mona.

Heute früh drehte ich eine Runde in der Stadt, damit ich meinen Schrittzähler beschäftige. Ich weiß nicht bei wie vielen Plakaten ich schon vorbei gekommen war ohne bewusst auf die verschiedenen Werbungen hinzusehen. Bis mir das Plakat der Caritas in die Augen sprang:

Das Wir ist größer als das Ich und die Liebe ist größer als der Hass

Bumm. Das hat gesessen. Einen Tag vor meiner Reise mit der Caritas in den Libanon. Stimmt das, was die Caritas hier plakatiert? Sofort fallen mir die aktuellen Bilder ein, die die letzten Wochen die Nachrichten bestimmen. Das syrische Aleppo ist unter Dauerbeschuss. Da ist kein Wir und auch keine Liebe. Das ist Krieg, Blut, Tränen, Gewalt und Tod. Aber es braucht keinen Krieg. Denn wenn ich so manche Online-Kommentare zu Nachrichten über Flüchtlinge lese, merke ich wenig von einem Miteinander. Da herrschen oft nur Egoismus und blanker Hass.

Wo sind Liebe und das Wir?

Sie sind da, aber wir schauen viel zu wenig hin, weil wir dem Negativen und dem Schlechten einfach zu viel Platz in unserem Alltag und in unserem Leben einräumen.  Wir müssen uns viel mehr für das Positive öffnen, unsere Augen, unsere Ohren und unser Herz. Und uns einsetzen für andere. Da sein, Hoffnung geben, zuhören, unter die Arme greifen. Dann ist der Hass wirklich viel kleiner als die Liebe und das Wir größer als das Ich.