Als Alexandra vom Frauenbüro der Stadt Salzburg und ich im Oktober in Rayfoun das Frauenhaus besuchten, war gleich einmal klar: Da müssen wir was tun.

Rayfoun  liegt im libanesischen Gebirge, hoch über Beirut. Seit einigen Jahren gibt es dort ein Frauenhaus, das auch von der Salzburger Caritas unterstützt wird. Ein Frauenhaus im Libanon hat noch viel schwierigere Rahmenbedingungen als ein Frauenhaus bei uns. Natürlich weiß dort jeder und jede, wo das Frauenhaus ist. Was für die Bewohnerinnen und ihre Kinder nicht ganz ungefährlich ist. Umso wichtiger ist der Schutz des Hauses. In Rayfoun leben durchschnittlich 100 Frauen und Kinder, das Jahr über sind es um die 1000 Menschen. Besonders Arbeitsmigrantinnen finden hier Zuflucht, sie haben oft Jahre der Sklaverei hinter sich, waren Zwangsprostituierte, aber auch zunehmend Frauen aus dem Irak und Syrien suchen Zuflucht vor Gewalt.

Das Team des Frauenhauses in Rayfoun

Immer wieder bedrohen Männer und Anrainer die Frauen und die Mitarbeiterinnen. Darum ist es wichtig die Einrichtung gut zu schützen. Jetzt ist eine Mauer total brüchig und droht einzustürzen. Um die Mauer neu zu errichten und andere dringend notwendige Schutzarbeiten zu machen, braucht das Frauenhaus etwa 25.000 Euro.

Warum für ein Projekt im Ausland spenden?

Alexandra und ich haben uns vorgenommen diese 25.000 Euro hier in Salzburg zu sammeln. Es soll ein kleiner Beitrag dazu sein die Lage für die Frauen zu verbessern, ihnen im Frauenhaus ein sicheres Gefühl zu geben, einfach schlafen zu können ohne dauernd Angst zu haben.

Mit vielen verschiedenen Aktionen wollen wir es schaffen. Wir haben schon beim Frauentag gesammelt und bei diversen Veranstaltungen eine Spendenbox aufgestellt. Bis jetzt haben wir knapp über 3000 Euro.

Manche fragen sich, warum man unbedingt Spenden für das Ausland sammeln soll, es gibt ja bei uns auch sehr viel Armut. Das stimmt. Aber ich glaube, dass es beides braucht. Besonders Länder, wie der Libanon, die so viele Flüchtlinge aufgenommen haben und darum um Stabilität kämpfen, müssen wir unterstützen. Leider ist unsere Regierung bei der internationalen Hilfe nicht besonders ruhmreich. Darum müssen wir den NGOs vor Ort helfen, damit es in diesen Ländern nicht zu größeren Krisen kommt und die Menschen dort eine Chance bekommen.

Bitte helft mit diese Mauer zu bauen. Damit die Frauen und Kinder wirklich einen sicheren Zufluchtsort haben.

Danke!

Hier könnt ihr spenden: Frauenhaus Rayfoun im Libanon

Seit Wochen und Monaten schraubt sich eine Spirale des Hasses und der Gewalt nach oben. Europa, USA, Russland, China, Türkei und andere. Aktuell eskaliert es zwischen Holland und der Türkei. Auch wenn es oft sehr schwer ist, das Klügste ist Ruhe zu bewahren. Hass, Abweisungen, Drohungen, Verachtung und Gewalt haben noch NİE, wirklich noch NİE, in der Geschichte der Menschheit zu irgendwas Positivem geführt. Das gilt für alle Seiten, wurscht wer damit angefangen hat! İch bin es echt leid die ganzen großmannsüchtigen Nachrichten lesen, hören und schauen zu müssen. Wie sie sich aufblähen, mit Lügen hausieren gehen und so tun als hätten sie Wahrheit mit dem Schöpflöffel gefressen. Es ist Zeit darüber nachzudenken, was Demokratie wirklich heißt. Viel zu oft wird dieses Wort nur für politische Zwecke missbraucht, einmal um zu beruhigen, ein ander Mal, um aufzuhetzen.

Vernunft, Ruhe, Selbstkritik müssen dem Miteinander einen Weg bereiten

Demokratie heißt zuhören und nicht lauter schreien als der andere.

Demokratie heißt Kompromisse eingehen und nicht siegen wollen mit allen Mitteln.

Demokratie heißt nicht mit den Ängsten der Menschen zu spielen, sondern ihre Ängste verstehen und sie ernst nehmen.

Demokratie heißt auch nicht: Ich weiß alles, ich kann alles und ich mache, was ich will.

Demokratie heißt: Wir müssen gemeinsam einen Weg finden. Wir dürfen Menschen nicht ausschließen. Wir wollen friedlich miteinander leben.

Die Spielregeln dazu sind klar: Es sind die Menschenrechte.
Das sei allen gesagt, die mit dem Feuer spielen. Also hört auf zu schreien und zu drohen. Besinnt euch und redet miteinander!

Das Ensemble besteht aus Ungarn, Syrern und Somaliern und Salzburgerinnen. Alle Fotos: Christoph Strom

Ein Beitrag von Ingrid Burgstaller

400 Jahre tot und so lebendig wie nie zuvor. Theateraufführungen, Filme, Ausstellungen, Lesungen … William Shakespeare wird im Jubiläumsjahr weltweit geehrt. Doch nirgends wie in Salzburg. Hier proben Darsteller – Profis, Laien, Flüchtlinge, Asylbewerber, Einheimische, Frauen und Männer – gerade sein Stück „Wie es euch gefällt“. Mehrsprachig kommt es im kleinen theater, Kunsthaus Nexus und auf Schloss Goldegg auf die Bühne. Dem bedeutenden britischen Lyriker und Dramatiker würde das gefallen.

Angelika Bamer-Ebner bringt in ihrer Inszenierung verschiedene Sprachen auf die Bühne. Doch sie verspricht: „Den Inhalt werden alle verstehen. Wir kommunizieren ja nicht nur mit Worten.“

Am 18. Februar ist Premiere. Vor den Vorhang tritt dann auch Regisseurin Angelika Bamer-Ebner. Das Selber-Mitspielen bezeichnet sie als Dessert. Momentan befindet sich die engagierte Theatermacherin noch mitten beim Zubereiten des Hauptganges. Nach dem offenen Casting, einem Kennenlernen und Annähern aller Mitwirkenden, sind nun die Proben für das mehrsprachige Theaterprojekt „Spielend Einander Verstehen“ im Endspurt. „Es ist herausfordernd. Es ist ja ein Mix aus Profis, Laien, von Frauen und Männern mit und ohne Theatererfahrung. Gerade bei den Asylbewerbern stand zu Beginn immer die Frage im Raum: Werden sie in einem Monat noch da sein? Doch es hat sich gut entwickelt. Was nicht heißt, dass ab nun Entspannen angesagt ist. Aber jeder hängt sich rein.“ Das Mitwirken von Flüchtlingen und Asylbewerbern sei horizonterweiternd. „In der Probenzeit bist du nahe dran an den Leuten und erfährst ihre Geschichte. Ich denke mir dann: Wir können wirklich dankbar sein, für das, was wir haben.“

Für Angelikas Partner im Leben und auf der Bühne, Peter Christian Ebner, geht es auch um Chancen für die Menschen und eine gute Zukunft für alle: „Diese werden wir nur haben, wenn wir uns miteinander verstehen. Das kann auch spielend funktionieren.“ Dass sich das eingespielte Team Bamer und Ebner für eine Shakespeare-Komödie entschieden hat, erklären sie so: „Das Stück passt einfach gut; es handelt von Verbannung, Flucht und Heimatlosigkeit einerseits. Auf der anderen Seite werden Werte wie Güte, Hoffnung und Großzügigkeit in den Vordergrund gespielt.“ Ihr Ziel: Die ZuschauerInnen sollen staunen und in magische Momente eintauchen. Nur so viel sei verraten: „Alles wandelt sich zum Guten. Nur dass das Ende nicht wie im Original im Wald von Arden, sondern im Untersberger Wald stattfindet.“ Für ein Hörerlebnis werden neben Deutsch Sprachen wie Spanisch, Ungarisch, Arabisch, Italienisch sowie Englisch sorgen.

Mahamed Abdulqadir Yahye spricht Deutsch und Somali in Shakespeares „Wie es euch gefällt“. Das Proben macht ihm Spaß. Und: „Ich habe durch das Theater Freunde gefunden.

Das exotische Somali in Wort und Gesang steuert Mahamed Abdulqadir Yahye bei. Vor dem Krieg in seiner Heimat geflüchtet, lebt er seit eineinhalb Jahren in Salzburg im Christkönig-Kolleg. Zum „Spielend Einander Verstehen“-Projekt hat ihn ein Zeitungsbericht gebracht. Vor einigen Wochen hat der dreifache Familienvater nach langer Trennung seinen Ältesten (16) wieder in die Arme schließen können. „Er ist von Ägypten aus mit dem Boot über das Mittelmeer. Ich bin sehr froh, dass es ihm gut geht. Er ist jetzt in Imst untergebracht. Hoffentlich kann er bald zu mir nach Salzburg kommen. Ich wünsche mir, dass er eine Ausbildung als Mechaniker macht“, erzählt Yahye, der für sich am liebsten einen Job in einem Hotel hätte oder als Staplerfahrer – „darin habe ich Erfahrung“. Die Voraussetzung, der positive Ausgang des Asylverfahrens, ist endlich da. Das Nachholen der restlichen Familie nach Österreich, seiner Frau und der jüngeren Kinder, sei sein sehnlichster Wunsch. Glücklich mache ihn zur Zeit vor allem das Theater, das Beisammensein mit den anderen Darstellern. „Wenn ich an die erste Aufführung denke, bin ich schon nervös. Ich muss noch viel mit den deutschen Sätzen üben. Ich will gut sein. Mein Sohn soll mich auf der Bühne sehen und stolz sein.“

Info: „Wie es euch gefällt“ frei nach William Shakespeare wird aktuell mit SalzburgerInnen und SchauspielerInnen unterschiedlicher sprachlicher und kultureller Herkunft erarbeitet. Das Motto dieser besonderen Produktion: „Spielend Einander Verstehen“. Regie führt Angelika Bamer-Ebner. Marina Razumovskaja aus Estland komponierte die Bühnenmusik. Premiere ist am Sa., 18. Februar, im kleinen theater Salzburg als Beitrag im „Monat der Vielfalt“ der Stadt Salzburg. Nach den Aufführungen in Salzburg am 5., 11. und 12. März macht das vom Zukunftslabor Salzburg 20.16 ausgezeichnete Theaterprojekt am 3. März im Kunsthaus Nexus Saalfelden, auf der Burg Mauterndorf und am 6. April  auf Schloss Goldegg Station. Mehr unter www.theater-brettspiel.at und www.bamer-ebner.com.

Irgendwie scheint die Welt aus den Fugen zu geraten. Wöchentlich furchtbare Terrorattacken, Tote, Verletzte, Menschen, die unsägliches Leid aushalten müssen. Und ein böser Plan dahinter. Egal aus welchen Motiven Terroristen diese Morde begehen, eines haben sie alle gemeinsam:

Sie wollen den Hass zwischen uns allen säen. Sie wollen, dass wir misstrauisch gegenüber dem Nächsten werden. Sie wollen, dass sich Menschen, die sich nicht einmal kennen, hassen. Abgrundtief hassen. Und sie somit zur Gewalt aufwiegeln. Sie wollen mehr werden, sie suchen immer wieder neue Menschen, die sie zu Terroristen und Mördern machen können. Wir können es nur verhindern, indem wir nicht in diese Falle tappen. Indem wir standhaft bleiben, unsere Werte hoch halten. Das sind Respekt, Solidarität, Gerechtigkeit und Miteinander. Lassen wir uns nicht auseinander dividieren. Geben wir den Mördern nicht, was sie wollen: Hass und Misstrauen! Lassen wir sie abprallen an unserer Wertemauer, bestmöglich geschützt durch einen Rechtsstaat, der Regeln ein- und die Menschenrechte hochhält.

Verteidigen wir gemeinsam unsere Werte, unsere Freiheit und unsere Zukunft!

Viele Menschen bedauern mich, weil ich zu ganz vielen Weihnachtsfeiern gehen muss. Ich finde das nicht schlimm, im Gegenteil. Bei Weihnachtsfeiern habe ich auch die Möglichkeit darüber zu sprechen, was mir im Herzen brennt. Das hat sonst wenig Platz im politischen Alltagsleben, da sind die Themen vorgegeben. Und heuer will ich nicht nur reden, sondern ich habe auch eine Bitte an alle, die mir zuhören. Und jetzt auch an alle, die das lesen:

Ich weiß nicht, wie es euch in den letzten Wochen und Monaten gegangen ist. Kaum schaltet man den Fernseher ein, schlägt die Zeitung auf oder ist in den Sozialen Medien unterwegs, packt einen das Negative: Bombenanschläge, Krieg, tote Kinder, politischer Streit, Wahlschlammschlachten, Misstrauen, Lügen, Respektlosigkeiten.

All das Negative macht etwas mit mir. Es bedrückt mich, lässt mich manchmal zweifeln an der Menschlichkeit, knabbert an meinem Optimismus, macht mir manchmal Angst. Vielleicht geht es euch ja ähnlich. Eigentlich will ich das gar nicht mehr sehen, hören, lesen. Wenn ich, wie in den letzten Tagen wieder mit den Nachrichten aus Aleppo, die vielen Menschen sehe, die leiden, die für etwas bezahlen müssen, das sie nicht bestellt haben, dann möchte ich etwas tun. Aber was kann ich machen? Auf die Weltpolitik habe ich, haben wir alle keinen Einfluss. Aber ich, wir können etwas tun. Wir können bei uns selbst beginnen. Verzichten wir ein paar Stunden am Tag auf als das Negative, das auf uns hereinprasselt. Nutzen wir diese Zeit für uns und für andere. Freuen wir uns über etwas besonders Schönes. Seien wir zufrieden, weil wir zu essen, ein Dach über dem Kopf haben und hier im Frieden leben. Und sagen wir den Menschen, die um uns sind einfach:

Ich mag dich. Einfach so, weil du du bist.

Wir können damit die Welt nicht retten, aber wir können dazu beitragen, sie ein Stückchen besser zu machen. Genau dort, wo wir Einfluss und Macht haben. Bei uns selbst, bei unserer Familien, den Freunden und Kollegen. Stärken wir gemeinsam das Gute, das Positive, das Miteinander.

Darum bitte ich bei meinen Weihnachtsansprachen. Darum bitte ich dich.

Es ist mir schon eine liebe Tradition geworden mit dem Nikolaus unterwegs zu sein. In den letzten Jahren war es mir immer wichtig Menschen aus anderen Kulturen unsere schöne Nikolaustradition näher zu bringen. Dieses Jahr war es ein bisschen mehr.

Natürlich haben wir, der Nikolaus von Sei so frei und ich, einen Deutschkurs besucht. Dieses Mal einen Kurs der Stadt Salzburg für Mindestsicherungsnehmer. Neben Schokolade hatten wir auch den Text von „Lasst uns froh und munter sein“ dabei. Was soll ich sagen? Die Überraschung war perfekt als wir den Kursraum betraten. Staunende Augen und ein breites Lächeln. Und bevor es Schokolade gab, haben wir gemeinsam gesungen. Ich zitiere den Kursleiter:  Der Besuch war ein Wahnsinn – man sieht ja, wie sich die Leute gefreut haben!

15202615_2150202211871127_3741561906247659725_n

Lasst uns froh und munter sein. Im Deutschkurs.

Augenblicke des Erinnerns

Aber nicht nur Flüchtlinge freuen sich über den Nikolaus. Wir waren in einigen Büros zu Besuch, haben auf der Straße verteilt und im Europark auch ein Ständchen gesungen. Und wisst ihr was so schön war? Das Leuchten in den Augen. Nicht nur bei den Kindern. Ehrlicherweise muss ich ja sagen, dass einige kleine Kinder einen Riesenrespekt vor dem Nikolaus hatten.

img_3825

Auf Augenhöhe mit den Kleinen.

Aber ab dem Kindergartenalter gab es nur fröhliche Augen und lachende Gesichter. Und niemand wirklich niemand ist zu alt für den Nikolaus. Besonders berührend war ein alter Mann, der die Umgebung nicht mehr richtig wahrgenommen hat, wahrscheinlich hatte er Demenz. Er saß mit seiner Familie am Kaffeehaustisch, die Tochter kam zum Nikolaus und bat ihn, ein Foto mit dem alten Mann machen zu dürfen. Und als der Nikolaus sich zu ihm setzte ging ein Lächeln über das Gesicht des Alten und die Augen blitzten, das war ein Augenblick des Erinnerns. Wunderschön!

Alle Erwachsenen sind brav

15241408_10210979752307936_6375860529679405154_n

Der Nikolaus lässt Erwachsene strahlen.

Aber auch viele andere Erwachsene waren sofort wieder Kind, beteuerten wie brav sie denn das ganze Jahr gewesen wären und schauten erwartungsvoll, wenn der Nikolaus in seinen Leinensack griff, um die Schokolade rauszuholen. Meine Empfehlung: Ein Mal im  Jahr sollte man mit dem Nikolaus unterwegs sein, nicht nur als Politikerin, sondern einfach um zu erleben, wie schnell es geht ein bisschen Freude in die Welt zu bringen, Menschen zu berühren und ihnen einen seligen Augenblick zu schenken.