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first published on www.summeracademy.at

was ist aus dieser platte geworden?“ spontan kam mir diese frage über die lippen, als tex rubinowitz erzählt, wie er auf dem flohmarkt am wiener naschmarkt mit einer single von „sing, mein sachse, sing“ gestanden ist und wie von einer seite der eine und von der anderen seite der andere angebetete künstler kam. er vermag die spannung zu steigern, was wohl passieren würde, wenn sich die beiden treffen, zufällig, bei seinem one-man-stand mit nur einem produkt.

nun: er hatte die single noch. und bot sie mir an. ich solle was damit machen – ich geh‘ nach dem offiziellen teil zu ihm hin und gebe ihm meine adresse. eine woche später ist die single in der post. aua – jetzt muss ich echt was damit machen – immerhin haben das 100 leute mitgekriegt.

ok. beim flohmarkt vom picknick im park stelle ich mich hin. keine zwei künstler kommen aufeinander zu. ein paar standler schauen kurz auf, dann wieder weg. meine freundin macht ein paar fotos. ich halte es nicht sehr lange durch. ich hab‘ auch keinen bezug zu der platte und dem titel und der zeile aus dem refrain: „…bis nunder nach bulgarschen tu isch die welt beschnarschen…“.

aber ich mache diesen sommer aber zwei mal etwas, was mir dem gefühl, das tex in seiner episode schildert nahekommt: ich stelle mich vors festspielhaus in salzburg mit einem schildchen in der hand, auf dem steht „suche karte“. einmal beim jedermann, einmal bei ariodante, der händel-oper. wenn ich hinkomme, bin ich beide male nicht die erste. die anderen freuen sich nicht über meine ankunft. ich sehe gut aus – ein alter bekannter, den ich kurz zuvor treffe, sagt spontan „du siehst so cool aus – du siehst immer cool aus“. ja, danke –das war das kalkül. ich dachte, wenn jemand eine zweite karte hat, weil wer krank wurde, verlassen oder mit air berlin unterwegs (und damit zu spät), dann hätte diese person vielleicht gern wen neben sich sitzen, die gut aussieht.

weit gefehlt: viele gute karten werden einfach verschenkt oder zu schleuderpreisen weitergegeben – an ältere leute, nicht so gut angezogene und an offensichtlich kunst-studierende. ich gehe jedes mal leer aus – aber spaß hatte ich trotzdem:  so viele sehnsuchtsvolle blicke von männern, die offensichtlich ihre karte lieber weitergeben würden. und nicht vier stunden in der oper sitzen, wenn sie auch einen feinen sommerabend in einem biergarten verbringen könnten.

aber auch viele überlegene blicke von menschen, die eine karte haben – auch ein paar kommentare: „wo haben sie denn ihre karte verloren?“ hahaha.

es überwiegen aber die überheblichen blicke. sie sagen: „das hab‘ ich nicht nötig.“ oder „ich kann mir meine karte selber kaufen.“

am schönsten war aber die alte dame, die fünf minuten vor beginn eine 420-euro karte geschenkt bekommen hat und erleichtert zu mir hergekommen ist: „haben sie auch schon eine? nicht? warten sie, ich bleib‘ noch ein bisschen stehen, vielleicht kann ich ihnen noch helfen.“

wow.

man lernt viel über menschen, wenn man sich eine stunde hinstellt, und wortlos etwas will.

mag wer die geschichte weiterschreiben? tex rubinowitz hat mir erlaubt, die single weiterzugeben…

„..sing, mein sachse, sing“

„what happened to this record?“ is my first spontaneous response , when Tex Rubinowitz told me about how he once was standing on the jumble sale at the vienna naschmarkt with a single of “sing my saxon, sing”. the one came from the one side and from the other side came the other adored artist, the suspense is rising – what would happen if they both meet each other by chance, at a “one-man-stand” with only one product?

well: he still had the record. and offered it to me. I should do something with it – after the official part I go on to him and give him my  address, one week later the single is in my letterbox. ow – now I really have to come up with something – at least 00 people noticed it.

ok. at the jumble sale of “picknick im park” in salzburg I prepare myself. no two artists come across each other. a few sellers take for a short look at me. my friend takes a few pictures. I cannot hold on for a long time. but I do not really have a connection to this record and the titel and the line of this chorus: “…bis nunder nach bulgarschen tu isch die welt beschnarschen…”.

but I will do two things this summer, with the feeling that it comes near to what tex describes in his episode: I present myself in front of the festspielhaus in salzburg with a sign in my hand, which shows: “search ticket”. once at the “jedermann”, once at “ariodante”, one of händel´s opera. every time I arrive, I´m not the only one there. the others are not delighted about me being there. I look awesome – an old friend that I meet a little while before, tells me out of the blue : “You look cool – you always look cool”. yes, thanks – that was the intention . I thought, if someone had a second ticket, because someone got ill, got stood up or booked  with air berlin (and therefore is late), then he would love to have a person sitting next to him that looks awesome.

very wrong: many tickets had been given  as a present or passed at really low prices – to older people, who were not that well dressed and to obvious artsstudents.  I never had success – but anyway I had fun: so many jealous views from men who obviously would rather give their tickets away. and don´t have to sit in the opera for four hours, when they – like I did afterwards – could also spend a nice summerevening in a beer garden.

but also many superior views from people who have a ticket – and a few comments like: “where did you lost your ticket?” hahaha.

the superior views predominate. they said: “I´m not in the need of something like this.” or “I can buy my ticket on my own.”

the best moment was when an old lady, who got a 420-euro ticket as a present five minutes prior to the beginning, came over to me really relieved: “you already have one? not? wait for it, I stay a little, maybe I can help you.”

wow.

you learn so much about people if you silently stand at one place for an hour and wait for something.

does anyone want to continue the story? tex rubinowitz allowed me to pass the single on …

Salzburg will demenzfreundliche Stadt sein. Das heißt bestmögliche Rahmenbedingungen zu schaffen, damit Menschen, die an Demenz erkrankt sind und ihre Angehörigen Unterstützung finden.

In Salzburg gibt es Tageszentren, Pflegedienste, Beratung, Selbsthilfegruppen und die Initiative der Stadt Salzburg „Konfetti im Kopf – demenzfreundliche Stadt“. Und heute gab es erstmals einen OPERetten-Nachmittag im Marmorsaal. Es kamen Menschen mit und ohne Demenz ins Schloss Mirabell. Fein gewandet, die Herren in Anzug oder Sakkos, die Damen hatten guten Schmuck angelegt. Es  herrschte eine erwartungsvolle Atmosphäre. Wie würde dieses Konzert verlaufen?


Adrian Kelly, Leiter der Opernsparte am Salzburger Landestheater, saß am Klavier. Seine Sängerinnen und Sänger präsentierten Klassiker aus Oper und Operette. Vom ersten Stück „In diesen heil’gen Hallen“ aus Mozarts Zauberflöte an, waren alle gefesselt. Musik und Stimmen berührten die Herzen. Immer wieder huschte ein Lächeln übers Gesicht des einen oder der anderen. Welche Erinnerungen kamen da wohl hoch? Manch Finger tippte im Takt mit und da gab es diese Dame, die den Text einer Arie leise mitsprach. Und gegen Ende des Konzerts fiel eine Frau in eine kurze Ohnmacht. Sie wurde auf Sesseln gelegt, ihr Mann kümmerte sich um sie. Und bei „Dein ist mein ganzes Herz“, das Franz Supper vortrug, schlug sie auch ihre Augen wieder auf.

Das war nicht das letzte Konzert, das es in Salzburg für Menschen mit Demenz und ihre Angehörigen gab. Der Applaus war Auftrag für eine Fortsetzung.


IT bzw. ES: Ein kurzer Titel, der uns kollektiv erschauern lässt. Denn die meisten sind überzeugt: Was für ein gruseliger Film das doch war. Damals Anfang der 90er Jahre. Bemerkenswert für einen Fernseh-Zweiteiler mit mittelmäßigen bis schlechten Schauspielern. (John Boy mit Brillen und langen Haaren! Fast so gruselig wie Tim Curry als Clown Pennywise.)

Ich glaube, IT wird auch künftige Generationen von Filmfans erschauern lassen. Auf alle Fälle ist die Neuauflage schon heute ein bemerkenswerter Film. Nach einem enttäuschenden Sommer für die Filmindustrie hat er ein Vielfaches seines kleinen Budgets hereingespielt und mehr eingebracht, als die meisten aufwändigen Großproduktionen. IT zeigt ihnen die lange Nase. Nach knapp einem Monat Laufzeit ist IT sogar der erfolgreichste Horrorfilm aller Zeiten.

Worum geht’s?

Die Handlung muss man nicht mehr lange vorstellen. Im Städtchen Derry geht alle 27 Jahre das Grauen um – Kinder verschwinden. Eine Gruppe Jugendlicher nimmt es mit einem Bösen Wesen auf und versucht, ES ein für alle mal aus der Welt zu vertreiben.

Das Grauen

Pennywise der tanzende Clown hat sich allen ins Gedächtnis eingebrannt: Tim Curry spielte ihn einst bunt und schrill. Kostüm und Make-up waren nicht aufwändiger oder origineller als die eines Kindergeburtstags-Clowns. Trotzdem: Er hat uns das Fürchten gelehrt.

27 Jahre nach der Verfilmung mit Tim Curry, kehrt ES zurück. Wir erleben heute Bill Skarsgard als Pennywise. Und – wow! – oh wie großartig gruselig sieht schon das eng anliegende Clowns-Kostüm mit der aufwändigen Halskrause aus. Insgesamt wirkt es wie aus der Renaissance. Und erst das Make-up und die Zähne. Diese unglaublich gruseligen Hasenzähne.

Doch ES ist in seiner wahren Form kein Clown. ES ist ein Wesen, älter als die Zeit. Das absolut Böse. ES hat telepathische Fähigkeiten und nimmt jede Form an, die seinem Opfer Angst macht. ES nährt sich von dieser Angst.

Die Kinder der 80er Jahre

Stephen Kings Geschichte wird von den 50er Jahren in die 80er verlegt und man erkennt kaum den Unterschied. Irgendwie scheint die trügerische Kleinstadt-Idylle und das Leben dort kaum anders als im Buch oder in der Verfilmung aus 1990 dargestellt. Man erkennt die Zeit-Periode nur an Computerspielen, BMX-Rädern und Filmplakaten etc.

Die Geschichte dreht sich um eine Gruppe von sieben Kids – sie nennen sich der Club der Verlierer.
Der Club der Verlierer hat seine Gegenspieler: Eine Gruppe Halbwüchsiger – echte Bullies. Sie drangsalieren, erniedrigen, bedrohen und greifen die Schwächeren regelmäßig an. Sie tun das ohne Grund. Einfach, weil das ihre Rolle ist. Eine Gruppe Loser einerseits und Stänkerer andererseits, sie sind eine typische Zusammensetzung in Stephen Kings Romanen – zum Beispiel in Stand By Me.
Von den Erwachsenen ist niemand normal. Der offenbar pädophile Apotheker, der gewalttätige Vater von Beverly (dem einzigen Mädchen im Losers Club), die Mutter, die ihren Sohn an sich bindet, indem sie ihm krankhafte Ängste einredet.

Ob Bullies oder Erwachsene: Ihre Charaktere haben keine Tiefe. Sie sind nur da, um ihre Funktion zu erfüllen und unsere jungen Helden des Losers Clubs vom Rest der Stadt abzugrenzen. Letztere sind auch die einzig guten Menschen in der Story. Das wirkt ein bisschen schwerfällig. Doch vielleicht entspricht das auch der Wahrnehmung der durchschnittlichen 12–13-jährigen: Ältere Geschwister und Erwachsene sind gegen uns und verstehen uns nicht.

Übers Erwachsenwerden

Der Club der Verlierer. Sich seinen Ängsten stellen als Schritt zum Erwachenwerden

Immer wieder höre ich: Im Grunde ist IT ein Coming Of Age–Film, also ein Film übers Erwachsenwerden. Die Erwachsenwerdensgeschichte tritt allerdings in den Hintergrund. Sie kann gar nicht so viel Platz einnehmen wie im Roman von ca. 1500-Seiten. Am Ende, wenn die Loser ES besiegt haben (haben sie das wirklich?) sind sie freilich alle etwas an Erfahrung reifer. Sie haben mit sich gerungen, um ihre Ängste zu überwinden. Wahrscheinlich sind sie dadurch erwachsener geworden. Es fehlen im Film jedoch alle nicht jugendfreien Szenen aus dem Roman, die das Erwachsenwerden wohl noch deutlicher unterstreichen sollen.

Nennt mich ignorant, aber mich interessiert der Coming of Age-Aspekt gar nicht. Ich will Horror sehen. Oh, und den gibt es. Schon im Prolog, als das Papierschiffchen des kleinen Henry den Gulli hinunterschwimmt und wir Pennywise zum ersten Mal begegnen. Was für ein Auftakt.

Fütter mich!

Nährt sich von deiner Angst: Pennywise

Und so folgen wir den sieben jungen Hauptfiguren mit ihren Ängsten – und wie ES diese Ängste zu nutzen weiß. Alle sieben haben erste Begegnungen mit ES. Dann zweite, bedrohlichere Begegnungen. Wenn der Film die Jungs und das Mädchen in der ersten Hälfte der Laufzeit begleitet, dann springen wir immer von einer Figur zur anderen. Es mangelt zwar nicht an wunderbaren, mitunter surrealen Horror-Szenen, aber die Geschichte erhält in diesem Teil leider keinen richtigen Fluss. Erst nach der Mitte des Films bleibt die Gruppe zusammen. Die Geschichte wird stringenter und nimmt an Fahrt auf – Willkommen auf der Achterbahn! – bis zum furiosen Ende.

Dem furiosen, vorläufigen Ende, muss man sagen. Denn Stephen Kings Roman verwebt die Geschichte der erwachsenen Mitglieder des Losers Clubs mit ihren Erinnerungen aus der Kindheit. Der Film IT entwirrt diese beiden Zeitlinien. ES kehrt 27 Jahre später wieder zurück und hat die Loser nicht vergessen. Sie müssen daher durch ihren verdrängten Kindheitserinnerungen für ihr gegenwärtiges Leben lernen. Wir treffen die Erwachsenen alter Egos der Kinder also in zwei Jahren wieder im Kino, wie Warner Brothers letzte Woche bekannt gegeben hat. Kein Wunder bei dem Riesen-Erfolg. Ich freue mich jedenfalls jetzt schon drauf.

Bitte nicht missverstehen: IT ist deshalb kein unfertiger Film. Es gibt ein richtiges abgeschlossenes Ende und ein sehr zufriedenstellendes noch dazu.

Bis Teil 2 von IT anläuft können wir Horrorfans uns aber die Zeit vertreiben. Es lohnt sich sicher, IT mehrere Male anzusehen. Wahrscheinlich ist noch viel darin entdecken. Aber zur Überbrückung läuft auch Stranger Things auf Netfilix – Staffel 2 beginnt Ende Oktober. Diese Serie hat es geschafft, eine unheimliche Story mit Stephen King-Feeling über 10 Stunden spannend zu erzählen – trotz der vielen Protagonisten und Nebengeschichten.

Es ist aber gut, dass IT nicht wieder „nur“ fürs Fernsehen adaptiert wurde. Solch wunderschöner und äußerst wirksamer Horror gehört auf die Leinwand!

 

Meine Bewertung auf IMDB: 8 Punkte
Nachdem die Erstverfilmung so schlecht gealtert ist, ist diese Verfilmung genau, was man sich erwartet. Sehr gute Kinderdarsteller, und Bill Skarsgard ist der wohl gruseligste Clown, den wir je zu sehen bekommen haben und werden.

 

 

Die Kulinarik Salzburg im Salzburger Messezentrum verspricht schmackhafte Erlebnisse. Ich koche und esse natürlich auch gerne. Da konnte ich mir das nicht entgehen lassen. Außerdem: als eine Hälfte von Weieregg, wollte ich auch wissen, was andere Hersteller so anbieten.

Für jeden Geschmack etwas dabei

Kaum angekommen, lief ich begeistert von Stand zu Stand: Käse, Spirituosen, Chili-Saucen, ein Heißgetränk aus Wildpistazien – das Meiste stammt von regionalen kleinen und mittleren Unternehmen. Ich war beeindruckt, was in der näheren Umgebung so alles produziert wird. Die vielen neuen Produkte und Geschmacksrichtungen sogen mich förmlich immer tiefer ins Innere der Halle. An manchen Ständen wurden gratis kleine Kostproben, angeboten, an anderen gab es die Kostprobe für wenige Euros.

Schon in der ersten Stunde füllte sich die Tasche gut – zum Beispiel mit Kaffee einer Eugendorfer Rösterei und Saucen aus Bayern (darunter ein köstlicher Blutorgangen-Estragon-Senf). Ich war mit meinem „Haul“ zufrieden.

Food Truck-Gastronomie

Keine Offenbarung an den Food Trucks. Ich hätte mich doch für bio, natürlich und vegan entscheiden sollen (oben)

Erfolgreich shoppen macht müde und hungrig. So war es Zeit, sich mal hinzusetzen. Im Außenbereich standen Food Trucks. Da sah einiges ganz köstlich aus. Aber bio und vegan? Ich hatte Gusto auf Fleisch.

Erster Versuch: Würstchen im Brotstanizel. Keine Offenbarung. Zweiter Versuch: Ein feuriger Spieß. Das Fleisch ertränkt in Barbecue-Sauce schob ich auch schnell zur Seite. Versuch Nr. 3: Pulled Pork Burger. Essbar, aber mehr nicht. So vielseitig und anregend die angebotenen Geschmacksrichtungen in den Hallen waren, so eintönig und unbefriedigend schien mir das Angebot hier. Viel hatte ich nicht gegessen und trotzdem war ich zu voll, um mir doch noch etwas an den den hübsch gestalteten Bio- und Vegan-Trucks zu bestellen. Das Essen sah dort wirklich äußerst appetitlich aus.

Nicht nur essen, sondern auch schenken

Ob eine „Nutella“ ohne Palmöl, ein Schokonikolaus für heiße Schokolade oder ein Schoko-Mozart – die süße Ecke war ganz meins

Noch eine zweite Runde drehen. Ooooh! Schokolade aus dem 6. Bezirk in Wien. Mit Ideen, wie einem Schoko-Nikolaus auf einem Strohhalm in einer Flasche. Das gefällt mir: Einfach die heiße Milch draufgießen und die heiße Schokolade direkt mit dem vorhandenen Strohhalm aus der Flasche trinken. Wie clever – und ein hübsches Mitbringsel noch dazu.

Der Ausflug ins Messezentrum war insgesamt ein Erfolg. Im nächsten Jahr komme ich sicher wieder. Vielleicht sogar als Aussteller? Unsere natürliche Suppenwürze würde perfekt ins Angebot passen.

Wochenend-Tipp für Kurzentschlossene:
Heute, 1. Oktober, ist noch Gelegenheit, sich mit köstlichen Spezereien als Wintervorrat einzudecken. Es zahlt sich aus, denn viele der angebotenen feinen Dinge bekommt man wirklich nicht überall.

Ein Swimming Pool? Zahlt sich doch gar nicht aus. Die Sommer sind kurz – und bei uns regnet es ohnehin immer. Doch dann gibt es Sommer wie den letzten: sonnig und heiß. Wie gut hätte es da getan, in der Mittagshitze ins kühle Nass zu springen. Oder schon in der Frühe ein paar Runden zu schwimmen – eine wunderbare Art, in den Tag zu starten. Nach solchen Sommern bin ich mir ganz sicher: Nächstes Jahr gibts endlich einen Pool bei uns im Garten.

Natürlich sehe ich mich immer auch gern in der Nachbarschaft um – und bei Freunden. Gerade jetzt im Herbst sind die Pools schon alle zugedeckt. Die zugezogenen Überhausungen deuten höchstens darauf hin, dass man sich auf die nächste Badesaison freuen kann. Zierde sind sie aber keine.

Diese Woche war ich bei Freunden. Es war ein sonniger Herbsttag und wir genossen die Wärme und Ruhe an ihrem wunderschönen Gartenteich. Sie schwärmten davon, wie schnell das Wasser warm wird, wie unaufwändig der Teich im Vergleich zum Pool ist – keine Filteranlagen, keine Sauger, keine Chemie.

Die Vorteile waren mir freilich bekannt. Was mir aber an diesem schönen Herbsttag erst so richtig bewusst wurde: Das Allerschönste an so einem Teich ist, dass er das ganze Jahr über den Garten bereichert. Es kommt nicht im Herbst für 8 Monate eine Kappe drüber. So ein Teich hat nämlich zu jeder Jahreszeit seinen Reiz. Nicht nur im Sommer – auch im Herbst und sogar im Winter, wenn er zufriert. Außerdem gibt es Pflanzen und Tiere zu beobachten, ob Frösche oder Libellen, die glitzernd ihre Runden drehen.

Statt hässlicher Überhausungen ein Idyll – zu jeder Jahreszeit

Seit ein paar Tagen recherchiere ich schon alles Mögliche über Schwimmteiche. Von Erfahrungsberichten (die meisten sind begeistert von ihrem Teich), zu den Seiten professioneller Anbieter. [mehr über Schwimmteiche bei Pool for Nature lesen] Immerhin will ein Teich, der das ganze Jahr über Freude machen soll, gut geplant sein.

Vor meinem inneren Auge sehe ich mich schon im Sommer ins kühle Nass hüpfen – und an Winterabenden am Teich stehen, Grog trinken und den Teelicht-Schiffchen zusehen.

Ein bisschen Kitsch am Teich darf auch ruhig sein

 

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„Ich wünsch dir einen gruseligen Kinoabend“, so die SMS einer Freundin, kurz vor Beginn der Vorstellung von mother! Auch die meisten Leute um mich herum freuten sich anscheinend auf etwas Grusel – und wurden enttäuscht.

Was mother! genau ist, ist schwer in wenigen Sätzen erklärt. Die Handlung ist eine Metapher, die unterschiedlich verstanden werden kann. So lassen sich die Geschehnisse nicht beschreiben, ohne gleich die eigene Interpretation mitzuliefern.

Was passiert?

Eine junge namenlose Frau (Mother – Jennifer Lawrence) hat das von einem Feuer zerstörte Zuhause ihres weit älteren ebenfalls namenlosen Ehemanns (Er – Javier Bardem) selbst restauriert. Sie will ein Paradies erschaffen. Dem Ehemann, ein Schriftsteller mit länger andauernder Schreibblockade, ist das Glück zu zweit nicht genug. Er bittet wildfremde Leute zur Tür herein und ist fasziniert und inspiriert von ihren Geschichten. Er toleriert auch jedes rücksichtslose Verhalten – selbst wenn dieses nicht nur sein Eheglück gefährdet, sondern darüber hinaus auch sein Haus zu zerstören droht. Bald finden sich immer mehr Menschen in dem Haus wieder. Mother wird von allen wenig beachtet und als Selbstverständlichkeit hingenommen – selbst vom Ehemann. Auch wenn die Eindringlinge im Haus nichts als Unruhe und Zerstörung bringen: Er will alles mit ihnen teilen und vergibt ihnen am Ende auch noch die abscheulichsten Taten.

Große Ratlosigkeit

„Wer schreibt denn so was?“ fragten sich die fünf jungen Männer in der Reihe hinter mir. Eine Gruppe ebenso junger Frauen regte sich über die Unlogik einzelner Szenen auf. Ihr Fazit: „Ein wirklich blöder Film“. Trotzdem waren sie alle bis zum Ende des Abspanns im Kino sitzen geblieben. Irgendwie war das Ganze also doch faszinierend.

Was bedeutet es?

mother! spielt durchgehend in ein und demselben Haus. Doch es ist kein Haus aus unserer Welt, sondern eine hyperrealistische Bühne für die metaphorische Handlung – bzw. ist es der Planet, auf dem wir leben. Die junge Frau, Mother, ist eine allegorische Figur: die Mutter Erde, sie kann ihren Platz nicht verlassen und kann sich auch nicht wehren. Der ältere Schriftsteller, kann als Gott verstanden werden. Die Erde interessiert ihn nicht so sehr wie die Menschen. Alle anderen Personen, repräsentieren Gestalten aus der Bibel und die Menschheit insgesamt. Sieht man den Film so, erzählt er die Geschichte der Entstehung der Welt, der Geschichte der (jüdischen und christlichen) Religion samt ihren Auswirkungen, die Geschichte der Menschheit und die Konsequenzen unseres Handelns auf der Erde.

Andere Interpretationen deuten den Film viel näher an der Handlung und sehen ihn als Aussage über Beziehungen, das Verhältnis zwischen den Geschlechtern, zwischen Muse und kreativem Geist. Doch bei dieser Sichtweise wird die letzte halbe Stunde der Handlung völlig unsinnig. Wo Kritiker dann behaupten, dass die Handlung in wirre Absurdität verfällt, fällt – meiner Meinung nach – nur deren Interpretation völlig auseinander.

Ein intensives Kinoerlebnis

Mother sind zwei Stunden Faszination. Das ist nicht nur der Tatsache geschuldet, dass der Film sein Publikum jede Minute fordert – es lag auch an Jennifer Lawrence und ihrer unglaublich nuancierten, hochkonzentrierten Darstellung, die sich gegen Schluss zur absoluten Tour de Force entwickelt.

Javier Bardem, Ed Harris und Michelle Pfeiffer sind in ihren Rollen allesamt ausgezeichnet. Noch mehr gibt es aber über das Haus als einzigen Handlungsort zu sagen. Wenn man sich auf den Film einlässt, dann ist es, als würde man auch selbst die gesamten zwei Stunden in dem Haus verbringen. Trotzdem bekommt man so gut wie keine Orientierung darin. Normalerweise wird das einem Film als Schwäche ausgelegt, hier ist dieses Gefühl der Orientierungslosigkeit aber gewollt. Wir sollen einfach nur rundum vom Haus umgeben sein. Auch akustisch, denn das Haus knackt, brummt und ächzt von allen Wänden, Böden und Decken her – ob in den oberen Stockwerken oder im Keller. Und irgendwo schlägt auch sein Herz. Oh, wie sich hier die modernste Dolby-Ausstattung neuerer Kinosäle auszahlt.

Nichts lenkt von der Kulisse heimeliger bis unheimlicher häuslicher Geräusche ab. Denn außer gegen Schluss, wo Musik als Teil der Handlung wummert, stört kein einziger Ton eines Soundtracks die völlige Konzentration des Publikums. Keine Filmmusik, die uns vorgibt, wie wir uns fühlen sollen. Die fehlende musikalische Begleitung ist ebenso ungewohnt wie wohltuend.

Wird mother! ein Erfolg?

Wenn mother! so faszinierend ist, warum die enttäuschten Reaktionen im Publikum? Schuld daran waren die gekonnt irreführenden Trailer, die Horror suggerierten. Ob das dem Film am Ende zugute kommt oder schadet, wird sich zeigen. Er wird aber über die Jahre auf jeden Fall eine Kultgemeinde bekommen und die Leute werden sich noch lange über den Film streiten als wäre er die Bibel selbst. So gesehen wird es sicher wieder ein Erfolg für den Regisseur Darren Aronofsky.

Meine Bewertung auf IMDB: 9 Punkte
Ein großartiges, atemberaubendes Kinoerlebnis, das man auf jeden Fall öfter sehen muss, um die vielen Metaphern und Symbolismen völlig zu erfassen. Das kann natürlich auch bedeuten, dass mother! nach mehrmaligem Ansehen, platter und schwerfälliger erscheint als nach dem ersten Eindruck.