Lust auf ein paar großartige Kinoabende? Jetzt ist die beste Zeit dafür. Mit einer Reihe von Kurzkritiken möchte ich euch einen Überblick über Oscar-nominierte Filme geben, die derzeit noch laufen.
Teil 1 könnt ihr hier nachlesen: Die Entdeckung der Unendlichkeit

Hier stelle ich den nächsten Film vor:

The Imitation Game – Ein streng geheimes Leben
Benedict Cumberbatch ist momentan überall zu sehen. Sein großer Aufstieg begann mit der BBC-Fernsehserie Sherlock. Er spielt darin den Meisterdetektiv Sherlock Holmes als Genie ohne Gespür für die Menschen. Er stellte in Inside WikiLeaks Julian Assange dar – schlau, aber ohne soziale Kompetenzen. Er spielte in einer Fernsehverfilmung Steven Hawking – zweifellos ein Genie. Und in The Imitation Game stellt er Alan Turing dar – ein mathematisches Genie, ebenfalls leicht autistisch. Wer erkennt das Muster?

The Imitation Game ist ein Biopic über den Mathematiker und Logiker Alan Turing, der wesentlich dazu beigetragen hat, dass der Krieg gegen Nazi-Deutschland gewonnen werden konnte.

Benedict Cumberbatch ist Alan Turing

Benedict Cumberbatch ist Alan Turing

1952 wird bei Alan Turing eingebrochen. Mysteriöserweise wurde nichts gestohlen. Sehr verdächtig. Die Polizei vermutet, dass Turing ein russischer Spion ist. Doch sie stoßen auf ein ganz anderes, privates Geheimnis.
Und Geheimnisse sind das Hauptthema des Films. Turing hat sein ganzes Leben lang gelernt, Geheimnisse zu hüten und mit ihnen zu leben. Und das begann schon im Internat, wo der hochbegabte, aber eigenbrötlerische Junge Schwierigkeiten hatte, Freunschaften zu schließen. Nur mit seinem Mitschüler Christopher steckte er ständig zusammen.
1939, nun Mathematiker, soll Alan Turing den Code von Enigma knacken – einer Chiffriermaschine, mit der die Deutschen im zweiten Weltkrieg ihre Nachrichten verschlüsselten. Die Herausforderung: Es gibt 150 Millionen Millionen Kombinationsmöglichkeiten. Alan und sein Team arbeiten unter allerstrengster Geheimhaltung. Nicht ein Wort darf er außerhalb der Arbeit darüber verlieren, sonst droht die Todesstrafe. Alan Turing baut eine unglaubliche, riesige Entschlüsselungsmaschine, um die sich nun sein ganzes Leben dreht. Er gibt ihr sogar einen Namen: Christopher.

The Imitation Game zeigt wie sich Parallelen durch Alan Turings Leben ziehen und wie frühere und spätere Ereignisse miteinander zusammenhängen. In der Erzählweise sind die geschickten Sprünge zwischen drei Zeitebenen gut gelungen: Alans Internatszeit; die Zeit, in der er daran arbeitet, den Enigma-Code zu entschlüsseln; und als er sieben Jahre nach Kriegsende von der Polizei verhört wird.

The Imitation Game beweist: Auch aus einer bekannten Geschichte kann man einen faszinierenden Film machen. 2001 wurde die Geschichte bereits einmal verfilmt und hat bei mir bei weitem keinen so starken Eindruck hinterlassen. Der Film hieß Enigma und beschäftigte sich fast ausschließlich mit der Arbeit an der Entschlüsselung und den Geschehnissen im Krieg. So richtig interessant wird es jedoch erst, wenn der eigentliche Angelpunkt der Geschichte das berührende Schicksal des genialen Alan Turner ist, der so Großes geleistet hatte, schwer mit Menschen umgehen konnte und starb, weil sein Geheimnis ans Tageslicht kam. Benedict Cumberbatch hat das Genie mit autistischen Zügen facettenreich dargestellt und mich tief bewegt.

Wer verdient den Oscar?
Bester Film: 60%
Bester Hauptdarsteller: 70%
Beste Nebendarstellerin (Keira Knightley): 50%
Bestes adaptiertes Drehbuch: 100%

Hier gehts zum Trailer:

b1Heute hatte ich wieder einmal einen wunderbaren Termin. Ich durfte bei der Wiedereröffnung eines Spar-Marktes dabei sein. Jetzt fragt sich sicher so mancher, was so besonders an der Eröffnung eines Supermarktes sein kann. Ganz einfach: Dieser Markt ist gelebte Inklusion. Die Organisation Rettet das Kind betreibt ihn und bietet für bis zu 12 Jugendliche mit Behinderung oder Beeinträchtigung einen Arbeits- oder Ausbildungsplatz. Und das ist leider noch nicht normal in unserer Arbeitswelt. Wir diskutieren seit Jahren über Integration und Inklusion. Aber immer noch müssen viele Menschen mit Behinderung damit leben keinen Job im ersten Arbeitsmarkt zu bekommen. Die Ängste und Vorbehalte sind meist zu groß. Weil wir immer noch mehr auf die Defizite von Menschen schauen und nicht auf die Potenziale. Nehmen wir uns einfach ein Beispiel an diesem Spar-Markt und Rettet das Kind: Tun wir es einfach!

Das Oscar-Rennen

Die Oscar-Verleihung steht vor der Tür. Man merkt’s. Woran? Das ganze Jahr über laufen Special Effects-geladene Action- und Superhelden-Filme (bessere und schlechtere) und ab Jänner kommt eine geballte Ladung „wertvoller Filme“, die um einen Oscar buhlen. Ich weiß dann gar nicht, woher ich die Zeit nehmen soll, um alles anzusehen, was mich interessiert.

Auf Zartbitter möchte ich allen einen kleinen Überblick geben, die diese Gelegenheit wahrnehmen und sich noch ein paar schöne Kinoabende machen möchten. Hier meine erste Kurzkritik:

Die Entdeckung der Unendlichkeit (The Theory of Everything)
Stephen Hawking ist sicher einer der brillantesten Menschen unserer Zeit. Er ist zu wichtigen Erkenntnissen im Bereich der theoretischen Physik und Astrophysik gekommen. Dabei ist er nicht nur unter Wissenschaftlern bekannt: Er hat komplexe Themen in populärwissenschaftlichen Büchern einer breiten Öffentlichkeit zugänglich gemacht. Selbst wer seine Bücher nicht gelesen hat, kennt den Mann, der bewegungslos im Rollstuhl sitzt und über einen Computer mit mechanischer Stimme spricht.

DieEntdeckung_PlakatDer Film beginnt mit dem jungen Stephen Hawking, wie er als nerdiger Student auf seinem Rad wild durch Cambridge rast. Doch bald schon wird bei ihm Amyotrophe Lateralsklerose (ALS) diagnostiziert – eine nicht heilbare Schädigung der Nervenzellen, die für Muskelbewegungen verantwortlich sind. Während sein körperlicher Zustand sich verschlechtert, schließt er sein Studium ab, heiratet, wird Vater, lehrt an der Universität.

Eddie Redmayne spielt diesen außergewöhnlichen Mann mit großer körperlicher Disziplin. Denn um die Stadien in einem Krankheitsverlauf darzustellen, bei dem ein Mensch schrittweise die Beherrschung über seinen Körper verliert, muss der Schauspieler jeden einzelnen Muskel kontrollieren können – bis ins letzte Fingerglied. Die Darstellung von Stephen Hawking im fortgeschrittenen Stadium seiner Erkrankung lässt wenig Mimik zu. Wie es dem britischen Schauspieler trotzdem gelingt, den brillianten Geist des Wissenschaftlers und seinen Sinn für Humor stets durchblitzen zu lassen, ist faszinierend.

Filmbiografien sind für die Oscars immer ein heißer Tipp, obwohl sie – ehrlich gesagt – sehr oft nicht wirklich zu den besten Filmen des Jahres gehören. Die sogenannten Biopics holen aber trotzdem regelmäßig die Academy Awards für den besten Film (und oft auch für die beste Hauptrolle). Sei es Lawrence von Arabien, Gandhi, A Beautiful Mind, The King’s Speech, … die Liste ist endlos. Die Entdeckung der Unendlichkeit könnte sich trotz Schwächen in diese Liste einreihen.

Es ist zwar mal ganz interessant, etwas über das Leben eines außergewöhnlichen Menschen zu erfahren. Nur: Das Fortschreiten von Stephen Hawkings ALS-Erkrankung und die Entwicklung seiner Ehe reichen nicht als Haupthandlung für 120 fesselnde Film-Minuten. Zumindest habe ich das so empfunden. Der Film zeigt die Geschichte episodenhaft und verläuft dabei völlig ohne Überraschungen. An einigen Stellen wirken die Ereignisse ein wenig geschönt, besonders wenn es darum geht, wie sich die Beziehung von Stephen Hawkings zu seiner Frau Jane (Felicity Jones) auseinanderentwickelt.

Im letzten Jahr wurde viel über ALS geredet. Tausende Leute ließen sich einen Kübel Eiswasser über den Kopf gießen – als Charity für die ALS-Forschung. Wer sich dabei gefragt hat, was die Diagnose ALS wirklich bedeutet, erfährt es in diesem Film. Es ist tatsächlich schwer, sich einen derartigen Einschnitt in ein Leben vorzustellen. Die Entdeckung der Unendlichkeit hat hier eine wunderbare Botschaft: Seine Mobilität zu verlieren ist nicht das Ende, ob durch ALS oder auf andere Art. Solange man sich nicht aufgibt, Erfüllung in einer Beschäftigung findet – und in einer Beziehung. Aber auch, solange man den Humor nicht verliert.

Verdient er den Oscar?
Bester Film: 40 %
Bester Hauptdarsteller: 100 %

 

Von Gastautorin Alexandra Hö

Egal welche Reihenfolge es war für mich  immer schon ein wichtiges Thema und seit ich ein Baby habe ist es noch wichtiger für mich geworden, deshalb möchte ich mit diesem Artikel zur Diskussion und Gedankenaustausch einladen.

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Jana und Chinou

Leider gibt es immer wieder Meldungen über Bissverletzungen bei Kindern, die meist schwerwiegender als beim Erwachsenen sind, weil kleine Kinder aufgrund ihrer geringen Körpergröße meist in den Hals und Kopfbereich gebissen werden. Es sind oft Beißumfälle die im Familienkreis und Bekanntenkreis des Kindes passieren, denn da wird meiner Meinung nach am wenigsten darauf geachtet wie das Kind und der Hund miteinander umgehen, der Hund ist vertraut, gehört zur Familie und hat wahrscheinlich noch nie gebissen.

Jeder Hund kann Kinder mögen

Kinderfreundliche Hunderassen gibt es nicht! JEDER Hund kann Kinder mögen oder ablehnen – abhängig von seiner individuellen Persönlichkeit und den bisherigen Erfahrungen mit Kindern. Ich bin davon überzeugt, dass ein Verbot bestimmter Rassen nicht zu wenigeren Beißunfällen führt, diese Maßnahme wäre zu einfach.

Ich persönlich begegne lieber einem Rottweiler aus einer seriösen Zucht mit einem verantwortungsvollen Hundebesitzer am anderen Ende der Leine, als einem inkompetenten  Hundehalter mit einem überzüchteten Golden Retriever aus billiger Massenzucht.

Babys und Kleinkinder dürfen nie mit Hunden und generell mit Tieren alleine gelassen werden, ältere Kinder können lernen, artgerecht mit Hunden umzugehen, sie als Tiere mit angeborenen Instinkten zu respektieren und Verantwortung für sie zu übernehmen.

Kinder müssen so früh wie möglich lernen, dass ein fremder Hund niemals ohne ausdrückliche Zustimmung des Halters angefasst werden darf und auch zum eigenen Hund in bestimmten Situationen ein Abstand gehalten werden muss.

Der richtige Umgang mit dem Hund

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Zwei, die sich verstehen!

Auch die Bedeutung und den richtigen Umgang mit den körpersprachlichen Signalen des Hundes müssen Kinder lernen – und dies ist nur möglich durch gut informierte Eltern, Großeltern, Tanten….Wenn Eltern und Kinder das Verhalten von Hunden richtig einschätzen und genug Zeit für die Erziehung ihres Vierbeiners aufwenden, kann der Hund zum wertvollen Familienmitglied werden.

Es gibt schon sehr tolle Vorträge für werdende Mütter die bereits einen Hund besitzen und diesen und sich selbst aufs Baby vorbereiten wollen.

Im Haus der Natur gibt es für Kinder immer wieder interessante und lehrreiche Workshops die verschiedene Themen rund um den Hund beinhalten. Ich war auch schon persönlich dabei und es hat mir sehr gut gefallen, bei den Kindern kam die Theorie genau so gut an, wie anschließend unsere Hunde zu streicheln.

Mehr Infos findet ihr bei Familiemithund und Binalunzer

Es ist ein kalter ungemütlicher Winterabend. Wenig Fußgänger sind in der Neutorstraße unterwegs. Es kündigt sich in der Luft schon wieder frischer Schnee an. Und da sind diese heimelig beleuchteten Fenster. Yans Teesalon. Ich trete ein und Frau Yan begrüßt mich freundlich. Sie hat schon den Tisch vorbereitet für eine chinesische Teezeremonie. Zwei Teebretter sind schon bestückt mit Kännchen, Schälchen und schmalen Bechern. Auch eine Keramikfigur befindet sich darauf. Vor den Teebrettern stehen drei Schalen mit Teeblättern. Ich setze mich und warte gespannt. Frau Yan kommt mit einer Kanne heißem Wasser.

Die Zeremonie kann beginnen

tee 2Sie spült zuerst das Keramikgeschirr vom ersten Teebrett aus. Dann gibt sie die Teeblätter in die Kanne, füllt sie mit heißem Wasser. Sekunden später leert sie diesen ersten Aufguss über die Figur in das Teebrett. Nun sind die Blätter geöffnet und sie bereitet den zweiten Aufguss. Das passiert alles mit einer großen Ruhe. Ich entspanne mich, schaue ihr zu und folge dann ihren Anweisungen. Zuerst gießt sie den Tee in den schmalen Becher, stülpt die Schale darüber und dreht das Ganze um. Bevor ich den Tee aus der Schale trinken darf, muss ich den schmalen Becher zwischen den Händen rollen und dann ganz tief den Duft einsaugen, der aus dem Becher kommt. Ein wunderbarer Duft. Dann trinke ich den Tee in drei Schlucken. Herrlich.

Tee macht glücklich

Frau Yan erzählt mir bei den nächsten Aufgüssen über die verschiedenen Teequalitäten. Zuhause hält man in China tee1verschiedene Sorten vor. Je höher stehender die Gäste sind umso teurer und besser ist der Tee, der serviert wird. Man kann gepressten Tee erstehen, wo 300 Gramm um die 2000 Euro kosten. Man muss auch ein bisschen aufpassen, meint sie, denn auch Tee kann betrunken machen. Dazwischen serviert sie selbstgebackene Reiskekse, Reiskuchen und gefüllte Teigtaschen. Köstlich. Und sie erzählt und erzählt über weißen Tee, grünen Tee, Fermentierung und die Bedeutung des Teegeschirrs. Faszinierend. Nach etwa eineinhalb Stunden nimmt sie das zweite Teebrett, darauf das Porzellangeschirr. Und wieder stelle ich mit Erstaunen fest wie unterschiedlich Tee schmecken kann. Dazu gibt es gekochte Eierspeise und kleine Brötchen. Nach zweieinhalb Stunden ist die Zeremonie beendet. Ich fühle mich völlig entspannt, zufrieden, leicht.

Draußen ist es immer noch kalt, aber das ist mir jetzt egal.

Wer jetzt Lust auf eine Teezeremonie bekommen hat, hier findet ihr alle Infos zu Yans Teesalon:

Yans Teesalon

Erste Einheit im Fußball-Nachwuchstrainer-Lehrgang: Das Ergebnis ist egal. Alle Kinder sollen zum Einsatz kommen unabhängig vom Spielstand, die Kinder müssen auch verlieren können. Aha, das ist aber gar nicht so einfach. Der Trainer – als Aktiver vor Ehrgeiz fast zerfressen – schimpfende Eltern und Kinder, die nach jeder Niederlage getröstet werden müssen. Nebenbei soll man die Kinder für einen Einsatz in der Kampfmannschaft vorbereiten.

Wie man das alles unter einen Hut bekommt?

Ehrlich gesagt keine Ahnung. Man nehme: Ausdauernde Kinder, die trotz gefühlten 100 Niederlagen eifrig weitertrainieren und einen Trainer, der von den Kindern zu mehr Geduld erzogen wird. Nach jedem Match das gleiche Bild. Der Trainer flippt aus: „Das mit euch hat überhaupt keinen Sinn, ihr werdet es nie lernen!“ Darauf die Kinder: „Geh Trainer, des wird schon. Wir werden sicher immer besser. Also los, auf zum nächsten Training.“ Irgendwann kommt der Zeitpunkt, wo einem die Kinder leidtun, weil sie dauernd verlieren. Jetzt wird der Spieß umgedreht. Die Kinder sagen: „Trainer, wir sind so schlecht. Wir werden nie ein Spiel gewinnen.“ Darauf der Trainer (nicht ganz ehrlich): „So ein Blödsinn. Wenn wir weiter so trainieren, ist der nächste Sieg nur mehr eine Frage der Zeit. Kommt’s. Wir trainieren!“

So folgen Niederlage auf Niederlage, doch Halt, es gab einen Wendepunkt!

ChackerWir haben ein Hallenturnier gespielt und einige Spiele gewonnen. Ich habe nie mitgerechnet, auf welchem Platz wir uns befinden, Weils doch eh immer egal war. Auf einmal kommt ein ganz aufgeregter Vater und sagt: Wenn das letzte Spiel unentschieden ausgeht, sind wir Turniersieger. Ich habe wie immer nicht auf den Ausgang des Spiels geachtet: Bis zur Siegerehrung – mit dem Satz, den ich nie vergessen werden: Wir kommen nun zum Turniersieger, herzlichen Glückwunsch dem ATSV Laab. Meine SpielerInnen haben mich angeschaut, als ob sie nicht bis drei zählen könnten. Sie konnten das nicht glauben. Nächstes Turnier eine Woche später: Turniersieger ATSV Laab! So ab jetzt wieder Kommando retour: Nun muss der Trainer das Selbstvertrauen der Spieler zügeln.  Seitdem weiß ich nicht, ob ich die Spieler trainiere oder umgekehrt. Auf alle Fälle bin ich immer noch Trainer und lerne viel über mich selbst.

Mein Tipp: Auch fußballverrückte von Ehrgeiz zerfressene Trainer können geduldige Trainer werden!