Ein Beitrag von Martina Zidek

Für Marion, Helmut und Burli

Wenn wir die Entscheidung treffen, unser Leben mit einem Tier zu teilen so tun wir es in dem Bewusstsein, dass die uns zugemessene, gemeinsame Zeitspanne endlich ist. Egal wieviel Lebenszeit unseren Tieren zugewiesen wird, sie ist doch niemals lang genug und der Trost, den uns die Gedanken an beendetes Leid und ersparte Schmerzen spenden, kann nicht die Sehnsucht nach ihnen lindern, wenn wir sie gehen lassen mussten.Burli

Für viele Menschen ist dieser Gedanke so unerträglich, dass sie lieber auf das Zusammenleben mit einem Tier verzichten, als mit einem Haustier zu leben und täglich dem unvermeidlichen Moment der endgültigen Trennung einen Schritt näher zu kommen. 

Manchmal jedoch beschließt das  Leben  uns keine Wahl zu lassen. Mein Katerneffe Burli kam in das Leben meiner Schwester als unabänderliche Tatsache und verließ es nach einem gemeinsamen Weg der gegenseitigen Liebe und Verbundenheit an diesem Samstag. Zurück blieb ein gebrochenes Herz, das sich nun langsam seinen Weg zu den schönen Erinnerungen suchen muss, die er zurück gelassen hat. Obwohl dies eine Hundekolumne ist, möchte ich mich an dieser Stelle von Burli verabschieden, denn die Liebe zu unseren Tieren ist universell und unterscheidet nicht zwischen den Arten, ebenso wenig wie der Schmerz es tut:

 

Lieber Burli, du schöner Bub,

wir wissen wenig über deine jungen Jahre. Deine Narben und dein eingerissenes Ohr lassen uns vermuten, dass du so manche schlechte Zeit durchgemacht hast und es macht uns stolz, dass du dich dafür entschieden hast, die letzten Jahre deines Lebens als Teil unserer Familie zu verbringen.

TrauerDie Lücke, die du hinterlässt, kann ich nur unzureichend beschreiben, meine Worte sind nicht genug für das Gefühl der Verlassenheit das du zurückgelassen hast. Die Tage werden vergehen und irgendwann werden wir wieder an die guten, die gemeinsamen Zeiten denken, doch bis dahin wird unser Herz weh sein, bei jedem Gedanken an dich und bei jedem Blick auf die Bilder von dir. Ein letztes Geschenk, das morgen auf die Reise zu Dir gegangen wäre, gebe ich zwei tapferen kleinen Katzenschwestern, die wie dein Frauli und ich fest zusammenhalten und ich werde es mit dem Gedanken tun, dass auch du einmal menschlicher Hilfe bedurftest.  

Komm vorbei, auf deinem letzten Weg. Halte Ausschau nach dem Haus vor dem die Kerzen brennen und wenn du eine Frau am Fenster stehen siehst, so werde ich es sein, die auf Dich wartet. Wenn ich in der Dunkelheit Augen leuchten sehe, so werde ich wissen, dass du es bist. Nimm meine Grüße mit für die, die uns voraus gegangen sind und dann sei glücklich, sei frei, sei ein Funkeln in der Nacht bis wir alle uns wiedersehen.

Deine Tante Martina

Ein Beitrag von Alexandra Schmidt

XelaAb 7. Februar sind in Sochi, Russland die Olympischen Winterspiele. Es heißt richtig „Soooodschi“ und nicht „Sottschi“, wie diese Deutschen es aussprechen. Wie viele werden diesmal über „Curling“ lachen?  Wer fährt hin: Vanessa Mae, weil sie sich qualifiziert hat (ja, die Stargeigerin. Sie fährt dort für Thailand Schi). Thomas Morgenstern, weil er die Karriere nicht mit einem Horror-Sturz beenden wolle. Oder Sportminister Klug, weil er die Regierung repräsentiert. Interessant finde ich, wie viele Leute jetzt darüber gar so entrüstet sind. Dass österreichische Firmen dort 1,3 Milliarden Euro umgesetzt haben hat niemand öffentlich abgelehnt. Guido Westerwelle wäre als Außenminister hingeflogen – hat er im Spiegel-Interview gesagt. Privat sind er und sein Mann aber nicht dabei. Hermann Maier bleibt auch daheim – sein Zeichen gegen das Versammlungs-,  Erwähnungs- und was-weiß-ich-was-für-ein-unerträgliches Verbot von Homosexualität dort. Russische Homosexuelle sagen, dass ihnen die breite Öffentlichkeit jetzt hilft, weil endlich wer hinschaut auf ihre furchtbare Lage. Journalisten sagen, Russland verdeckt mit dem Thema Homophobie die Repressalien im Nordkaukasus und in Abchasien. Dort verschwinden Menschen(rechtlerInnen) einfach so. Und nach der Folter kommen viele nicht zurück. Niemand aus dem Westen darf sich frei bewegen – nur ausgewählte Straßen und Orte sind offen. Die Fotojournalisten Rob Hornstra und Arnold van Bruggen haben das seit dem Olympia-Zuschlag 2007 in „About Sochi“ dokumentiert. Sie waren mehrfach inhaftiert und haben jetzt Einreiseverbot. So unerschrocken möchte ich mal sein, dass ich da trotzdem dranbleibe.

Westerwelle sagte, hinfahren sei ein Zeichen und daheim bleiben auch. Das gefällt mir. Olympische Spiele sind voll von Zeichen. Sportlerinnen aus verfeindeten Staaten treten gegeneinander an und die Unterlegene gratuliert der Siegerin. Überhaupt: in 43 Sportarten treten Frauen an; zB im Schispringen Daniela Iraschko-Stolz, frisch verpartnert. Sie darf sich nicht vom Regenbogen-Thema ablenken lassen, sie hat Chancen auf Gold (für Österreich!). Weiß noch wer, wie viele Knüppel die Verbände den Schispringerinnen vor die Füße geworfen haben bis sie endlich antreten durften? Eine andere Geschichte. Homosexualität war da nicht das Problem, immerhin.

ol1Fast wären diese Olympischen Spiele in Salzburg gewesen. Ich hab damals dafür gestimmt und bei der Vergabe die Daumen gehalten. Jetzt bin ich froh, dass wir kein Eisstadion bauen mussten und trotzdem einen neuen Bahnhof haben. Aber sportliche Großereignisse sind toll. Wer erinnert sich noch: an die Rad-WM ohne einen Regentropfen, an die Stimmung beim Public Viewing am Residenzplatz bei der Fußball-WM, an die Griechen und Spanier bei der EM bei uns und die wunderschönen Salzburg-Bilder, wo alle jubeln? Es ist doch so bei Olympia: Menschen aus aller Welt kommen in Frieden zusammen. Sie matchen sich sportlich: ich wär auch gerne mal im gleichen Bewerb wie Tina Maze, zwar chancenlos – aber die gleich Liga! Oder ich gewinne gar Gold (in Curling könnt ich’s probieren mit viel Training) ;-) Und dann spielen sie für mich die Bundeshymne – wow. Auch zum zuschauen: hautnah Spitzensport erleben, das Gastgeberland kennen lernen, die Leute, das Essen, den Wein und die Fans von überall her…so ein Trip zu Olympischen Spielen erspart einem direkt eine Weltreise. Und für Diplomatie und Politik: Endlich austauschen abseits von „offiziellen Verhandlungen“. Würd ich mir als Präsidentin nicht entgehen lassen. Gut, in Sochi würd ich ein Regenbogen-Halstuch tragen. Als Mitbringsel vielleicht Life-Ball-Einladungen. Oder Schwedenbomben? Ob ich den Mumm dafür hätte? Ich meine, gegen Russland stellt man sich ja nicht mal so nebenbei. Aber dabei sein ist alles.

Das findet wirklich und wahrhaftig, eure Xela

PS: Wer sich für Homosexualität interessiert oder eine Anlaufstelle sucht, hier lang: www.hosi.or.at Wer sich gute Bilder von Politik und Gesellschaft „About Sochi“ machen möchte, hier lang: www.fotohof.at

Eine Geschichte unserer Gastautorin Martina Zidek

Manche von uns sind Hundemenschen und ich gehöre dazu. Hunde haben meine Kindheit reich gemacht und mir durch die komplizierte Jugend geholfen. Als junge Erwachsene gaben sie mir die Sicherheit, die meine noch mangelnde Erfahrung mit der Welt mir nicht geben konnte.

Nach meiner Übersiedlung von Salzburg nach Niederösterreich brauchte ich lange um Wurzeln zu schlagen und traute mir in dieser Zeit nicht zu, einem Hund ein schönes Zuhause zu bieten. Doch auch diese Phase ging vorüber und plötzlich war er da: der übermächtige Wunsch, mit einem Hund mein Leben zu teilen.Hugo6

Ich verhandelte lange mit meinem Mann, wer welche Aufgaben übernehmen sollte, bis wir uns schließlich einigten, dass ich alles machen sollte (ich war zu wirklich jedem Kompromiss bereit) und stöberte nächtelang durch jede nur denkbare Tierschutzseite auf der Suche nach dem perfekten Hund. In meiner Phantasie sah ich mich mit einem ungeheuer folgsamen Dackel durch den 1. Bezirk promenieren – wenn ich mich heute mit derben Schuhen und schmutzigem Anorak durch ein Gebüsch kämpfe, muss ich jedes Mal darüber lachen, dass ich mich nicht mehr an die Realität eines Hundemenschen erinnern konnte (oder wollte).

Jedenfalls, ich werde den Moment wohl nie vergessen, blätterte ich durch eine Tierschutzseite und da war er: klein, rötlich, abgeknickte Ohren, Ringelschwänzchen, kurz: das Ja Natürlich-Ferkel in Hundeform.

Noch am selben Tag fuhren wir durch Eis und Schnee und holten ihn heim. Es war der 28. Dezember, wir feiern ihn jedes Jahr als Frauli-Komm-Tag.

 Liebe auf den ersten Blick – von wegen!

Unser Kennenlernen verlief natürlich völlig anders, als erwartet: der kleine Hund wollte nicht adoptiert werden.

Als Straßenhund in Spanien aufgewachsen, vom Hundefänger eingefangen und von der spanischen Perrera in einen österreichischen Gnadenhof transportiert, fand er, dass sein kurzes Leben bereits genug Wechselfälle geboten hatte und klammerte sich verzweifelt an seinen Tierheimpapa. Ich war ernüchtert: eigentlich sollte er mir in die Arme springen, mein Gesicht lecken und lebenslänglich dankbar für seine Rettung sein – so hatte ich es mir jedenfalls ausgemalt.

Auf Drängen meines Mannes (ich wollte frustriert die Segel streichen und mich auf den Heimweg machen) unterschrieben wir die Adoptionspapiere und trugen den sich sträubenden Kerl ins Auto, wo er sich unzählige Male übergab, bis wir ihm endlich sein neues Zuhause zeigen konnten.fra

Unsere Bemühungen, ihn mit Wasser, Futter und Spielzeug zu beglücken ignorierte er, einzig eine Decke nahm er dankend an um sich darin zu verkriechen. Ein wenig ratlos beschloss ich ihn zu baden, da seine Kotzerei im Auto natürlich Spuren auf seinem derben, borstigen Fell hinterlassen hatte (übrigens auch auf meinen Schuhen, meiner Hose, der Jacke, dem Autositz, den Fußmatten….).

Das erste Bad im Leben eines Hundes ist naturgemäß ein schreckliches Erlebnis: der Initiationsritus in die Welt der Haushunde, aber in unserem Fall war es beinahe traumatisch: er verfiel in eine Art Schockstarre und wagte nicht einmal sich das Wasser aus dem Fell zu schütteln, als es vorüber war.

Da stand er: der arme kleine Kerl, der noch nie Schönes oder Liebe erfahren hatte, der von den Menschen auf der Straße geprügelt und von den Hunden im Tierheim gemobbt worden war und zitterte vor Angst, weil ihm schon wieder Schreckliches angetan wurde.

Ich schloss ihn in meine Arme und in mein Herz, legte mich mit ihm auf die Badematte und hielt ihn fest, bis er wieder trocken war. Seitdem sind drei Jahre vergangen und das Band, das wir in diesen Stunden knüpften hält uns noch immer fest umschlossen.

Er braucht einen Namen

Dieses Baderlebnis machte uns zu Freunden, zu Mutter und Sohn, zu Seelengeschwistern – mir gehen die Vergleiche aus, drum kurz: zu Frauli und Hund.

Für die nächsten Monate wich mir der Wicht nicht von der Seite. Er überwand seine Angst vor dem Keller, wenn ich Wäsche aufhängte und seine Abscheu vor Kosmetikdüften, wenn ich ins Bad ging, nur damit wir uns auch nicht für ein paar Minuten trennen mussten. Doch an diesem ersten Abend, musste eine wichtige Sache noch geklärt werden: Er brauchte einen Namen.Martina&Franzi_[11.1.2014]-17

Im Tierheim hieß er Hugito – was soll ich sagen: ich kann nicht Spanisch, aber ich singe gerne Weihnachtslieder und da die stille Nacht gerade erst vorüber war, wurde er kurzerhand Franz-Xaver benannt. Ein bisschen holprig, war’s schon, ihn so zu rufen, also wurde bald ein Franzi aus ihm. Heute hat er, wie jedes geliebte Kind, viele Namen: Schneckiwutz, Stutzi, Augenstern, Prinz Franz und manchmal auch Mistvieh um nur ein paar Bespiele zu nennen.

Viele meiner Bekannten sind der Meinung, dass wir ihn durch diesen Namen vermenschlichen. Ich finde das nur gerecht: in unseren besten Momenten kann ich durch ihn die Welt ein bisschen durch Hundeaugen sehen, warum also sollte er nicht auch ein paar menschliche Attribute von mir verpasst bekommen?

wall streetSchon in den ersten zwei Minuten stellt die Hauptfigur dem Publikum vor, wie sein Leben so aussieht: Er besitzt alles, was man besitzen kann – vom riesigen Anwesen über eine Yacht bis zum Luxusgeschöpf von Ehefrau. Aber es hat auch alles seine schmuddelige Seite, denn er säuft wie ein Loch, kokst immer und überall und kauft sich täglich Sex. Total zugedröhnt setzt er seinen (eigenen) Hubschrauber recht unsanft aus fünf Metern Höhe am Boden auf.

The Wolf of Wall Street beschreibt den Aufstieg eines jungen Mannes [Leonardo DiCaprio] aus kleinen Verhältnissen zu einer berühmt-berüchtigten Persönlichkeit an der Wall Street. Er besitzt ein Überzeugungstalent, mit dem er alles verkaufen kann. Dabei beginnt seine Karriere gar nicht vielversprechend. Seinen Job als zugelassener Börsenmakler tritt er ausgerechnet am 19. Oktober 1987 an. Wegen des gewaltigen Börsencrashs ist dieser Tag als der Schwarze Montag bekannt. Der junge Mann, Jordan Belfort, verliert gleich wieder seinen Job und muss sich daraufhin damit begnügen, abseits der Wall Street sogenannte Penny Stocks zu verkaufen. Die Preise dieser Schrottaktien liegen bei wenigen Cents, aber bei Provisionen von satten 50 Prozent muss man nur ausreichend umsetzen. Dann füllen sich die Taschen des Maklers trotzdem gut. Und so bringen diese Geschäfte Jordan 70.000 Dollar im Monat ein. Wenn kümmert’s, dass er seinen Kunden Dreck verkauft. Aber Jordan will mehr und gründet seine eigene Firma. Er schart eine Gruppe Leute um sich – keine Leuchten, aber sie sind geil auf Geld und können verkaufen. Die Firma ist erfolgreich und wächst. Nach richtig guten Tagen tanzt eine Parade von Blasmusikern (halbnackt), Huren (ganz nackt) und kleinwüchsigen Menschen (in Wurfzwerg-Berufskleidung: Overalls und Sturzhelm) durch das ganze Büro. Es wird viel getrunken, gebumst und gekokst – mitten im Büro und eigentlich den ganzen Tag über. Freilich sind auch die Geschäfte nicht durchwegs legal und das FBI wird bald auf die dubiosen Makler aufmerksam.

Diese Geschichte wurde von Martin Scorsese als recht schmissige Satire inszeniert und Leonardo DiCaprio spielt hervorragend den lpMafiaboss Jordan Belfort. Hab ich da eben Mafiaboss geschrieben? Er ist natürlich Börsenmakler. Trotzdem habe ich den ganzen Film über einen Film-Mafiaboss vor mir gesehen – mit allem dazugehörigen Gestus, Habitus und Lebensstil. Die Figur des Jordan Belfort könnte direkt aus etlichen anderen Scorsese-Filmen stammen. Und das ist nicht das Einzige, das mir bekannt vorkam. Auch die Geschichte vom Aufstieg eines Mannes, der seine Bodenhaftung völlig verliert, sich als unverwundbar einschätzt und daher sehr tief fällt nimmt seinen ganz konventionellen Verlauf. Bei so viel Lob und so vielen Nominierungen für alle möglichen Preise hatte ich mich auf Originelleres eingestellt. Es geht zwar ganz amüsant dahin, manchmal sogar recht schräg und aberwitzig, trotzdem ist The Wolf of Wall Street nicht so richtig kurzweilig, dass man ihm die Überlänge nicht anmerkt – immerhin 2 Stunden 59 Minuten, wenn man es ganz genau nimmt. Zu sehr geht es ständig um Drogen-, Alkohol- und Sex-Exzesse und um Männer, für die Geld Macht bedeutet, und dort wo noch mehr Machtdemonstration nötig ist, wedeln sie nicht nur mit ihrem Geld herum, sondern mit dem, was sie in der Hose haben (oft nur verbal – typisch). Das wird ein bisschen anstrengend, wenn man nicht gerade eine besondere Vorliebe für Vulgarität hat.

Übrigens, The Wolf of Wall Street beruht auf einer wahren Geschichte. Jordan Belfort verbrachte wegen Betrugs und Geldwäscherei vier Jahre im Gefängnis. Er hat Anleger um viel Geld gebracht und muss insgesamt 110 Millionen Dollar Schadenersatz leisten. Selbst als hochbezahlter Motivationstrainer und Buchautor wird er die Summe noch eine Weile abstottern müssen. Die Filmrechte haben ihm jedenfalls einiges eingebracht. Ich frage mich: Ist er auch an den Einspielergebnissen beteiligt? Wenn ja, dann hier mein Aufruf: Helft den Opfern Jordan Belforts und kauft euch alle ein Kinoticket für diesen Film! Dann kann sich auch jeder selbst ein Bild darüber machen und darf mir widersprechen.

Meine Bewertung auf IMDB: 7 Punkte

Tolle Bilder, tolle Ausstattung, tolle Schauspieler, aber die Story bringt nichts Neues. Ich hätte mich gerne überraschen lassen. Richtig sehenswert ist aber der Cameo-Auftritt von Matthew McConaughey, der erklärt, worum es an der Wall Street wirklich geht: Keiner weiß, wie die Kurse sich entwickeln, Makler am allerwenigsten. Deren Ziel ist es nur, die Kunden ordentlich zu schröpfen und das Geld in Form von Provisionen in ihre eigenen Taschen zu stopfen. Alles andere ist reine Chimäre.

Ein Gastbeitrag von Alexandra Schmidt

Bettelmigrant in Salzburg…hat´s immer gegeben. Im Mittelalter und zur Zeit von Jesus Christus. (War da nicht so eine Geschichte mit….na,egal.) Und nach dem 2. Weltkrieg hat sogar meine Omi öfters die Bauern um Milch und Eier anbetteln müssen für ihre fünf Kinder. Ich schau mir die Bettlerinnen und Bettler von heute deswegen immer genau an. Sie interessieren mich. Ich finde nämlich, Betteln ist kein leichter Job. Kniet euch mal hin und haltet die Hand auf. Und bleibt in dieser Stellung, sagen wir……20 Minuten. Ich kenne einen Haufen Leute – mich eingeschlossen – die zahlen ihrer Yoga-Lehrerin einen Haufen Geld, damit sie zehn Minuten im Schneidersitz nur auf ihren Atem horchen. Das schafft fast keine/r. Bettlerinnen und Bettler bleiben oft Stunden fast unbeweglich – in der Kälte. Und dann: Wem von ihnen gibt man Geld? Den lachenden? Den „Biette, Biette“ wimmernden? Denen mit den Kinderfotos? Denen mit den Zeitungen? Den Jungen/Alten? Denen mit Behinderung? Ich hab eine Bettlerin ausgesucht, die ich so fünf Mal in der Woche mit ein, zwei Euro unterstütze. Sie ist mir sympathisch.  Sie schaut freundlich aus und ist auf ihrem Platz akzeptiert. Wir können uns nicht unterhalten aber wir kommunizieren – mit Händen und Füßen. Gegenüber, im Flagship-Store darf sie die Toilette benutzen und bekommt – wie alle anderen auch – gratis ein Glas Wasser. Über Weihnachten und Neujahr war sie daheim in Rumänien. Ich hoffe, sie hat mit meinen Euros ein paar Menschen dort eine Freude gemacht. Hand aufs Herz: Wer träumt zu Weihnachten nicht  von einem Kinderlachen, das man selber gezaubert hat?

XelaUnd außerdem bringe ich jede Woche Frühstück in die Notschlafstelle in der Linzer Gasse 72 – ich geh sowieso Semmerl holen, da geht’s in einem. Und soll ich was verraten? Es fühlt sich richtig gut an:  Samstag, 7:20 Uhr und schon „Gutes tun“. Kann jede/r mal ausprobieren, tut nicht weh und kost nicht viel. Weil nämlich: vor Weihnachten sammeln und spenden alle alles Mögliche. Aber jetzt wird’s erst richtig kalt bei uns, da brauchen diese Menschen unsere Hilfe besonders.

Ist verständlich, was ich meine?

Das fragt sich, ehrlich wahr, eure Xela

Ja, ich weiß unser Blog ist eigentlich kein Küchenblog. Aber ich kann einfach nicht widerstehen, wenn ich ein tolles Rezept habe, es weiter zu geben.

Die einfachsten Gerichte sind oft die Besten. Eines habe ich vor kurzem bei einer Freundin auf Facebook entdeckt. Das musste ich gleich ausprobieren. Und es war beim Sonntagsfrühstück mit Freunden ein echter Renner.

Brot1Was braucht man dazu?

Einen Laib Schwarzbrot

Würzigen Käse (ich habe einen Jerome genommen)

3-5 Knoblauchzehen (je nach Knoblauchgusto)

Olivenöl

Petersilie

Brot2Salz

Pfeffer

Und so geht’s:

Die Knoblauchzehen in eine Schüssel pressen. Die gewaschene Petersilie klein schneiden und dazu geben. Nicht ganz ein Achtel Liter Olivenöl darüber gießen und mit der Gabel durchmischen.

Das Backrohr auf 200 Grad vorheizen.

Brot3

Zupfbrot frisch aus dem Ofen

Das Schwarzbrot kreuzweise ganz tief einschneiden, aber nicht durchschneiden. Dann in die Ritzen die Käsestückchen hineinstecken.

Die Knoblauch-Öl-Petersilie Mischung auf das Schwarzbrot pinseln.

Das Brot ins Backrohr schieben und etwa 30 Minuten drinnen lassen.

Noch heiß servieren.

Kalt wird es nicht, da es ruck zuck aufgegessen wird ;)

 Brot4