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Ich lag auf dem Bauch – sternförmig quer übers große Bett gestreckt. So schlief ich am liebsten. Damals Single, hatte ich ja das Bett für mich allein. Ich wachte mitten in der Nacht auf und spürte, dass die Bettdecke ganz fest an meinen Körper gedrückt war. Ich wollte sie locker schütteln, aber ich konnte mich nicht bewegen. Ich spürte etwas Schweres auf mir liegen. Etwas schien mich niederzudrücken – ganz fest auf die Matratze. Wer oder was hält mich hier fest? Wer ist da in meinem Schlafzimmer? Da stehen noch ein, zwei Leute um mein Bett herum. Mit dem Gesicht im Kissen kann ich sie nicht sehen, aber spüren. Ich wollte reden, dann schreien! Aber weder konnte ich meinen Mund öffnen noch irgendeinen Laut von mir geben. Mein Herz raste vor Angst.

„Versuche ruhig zu atmen“, sagte ich mir. Plötzlich ein kleines Zucken im kleinen Finger. Ich konnte bald andere Finger bewegen, die Hand, den ganzen Arm. Die Decke fühlte sich nicht mehr so schwer an. Niemand drückte mich mehr nieder. Noch immer Herzrasen. Es dauerte Minuten, bevor ich wagte, die Augen zu öffnen und den Kopf zu heben. Niemand da.

Jeder 6. betroffen
Was war das bloß? Ein paar Freunden habe ich damals davon erzählt, aber heute denke ich selten daran. Erst vor ein paar Tagen ist mir ein Artikel des Magazins VICE untergekommen: Der reale Horror einer Schlafparalyse. Interessant. Es gibt also einen Namen dafür. Ich hatte bis gestern keine Ahnung, dass es ein Phänomen ist, das anscheinend jeden sechsten Menschen betrifft.

Ich habe noch ein bisschen im Internet danach gestöbert. Meist sind Rückenschläfer davon betroffen und sehr viele meinen, eine schattenhafte Figur zu sehen, die auf sie zukommt. Viele Leute haben dazu noch auditive Halluzinationen und die unheimliche Figur flüstert ihnen etwas zu. Gruselig.

So ungefähr erleben manche die Schlafparalyse (CC BY 4.0 http://creativecommons.org/licenses/by/4.0/)

So ungefähr erleben manche die Schlafparalyse
(CC BY 4.0 http://creativecommons.org/licenses/by/4.0/)

Keine einfache Erklärung
Die Erklärungen für dieses Phänomen sind nicht gerade einfach. Aber irgendwie ist es so: Beim Einschlafen geht man über die REM 1-Phase in die REM 2-Phase, die Tiefschlaf-Phase. Der Körper wird während der REM 2-Phase ruhig gestellt (quasi gelähmt), damit man nicht alle Bewegungen, die man im Traum ausführt, auch tatsächlich mitmacht. Anstatt beim Aufwachen von der REM 2-Phase in die REM 1-Phase überzugehen, überspringt man bei der Schlafparalyse die REM 1-Phase. Man ist also halb wach, halb träumend, aber die Schlaflähmung ist noch nicht deaktiviert. Wikipedia erklärt das besser.

Bitte, hätte mir das jemand mal vor 10 Jahren sagen können?!? Mir ist das einige Male innerhalb relativ kurzer Zeit passiert und ich hatte jedes Mal eine Scheiß-Angst, wenn es sich anfühlte, als würde mich jemand niederdrücken und Leute, böse Wesen, ums Bett herumstehen. Ich keuchte und schwitzte jedes Mal noch minutenlang, nachdem es vorbei war. Hatte ich zu viele Horrorfilme geschaut? War es ein parapsychologisches Phänomen? Ich musste was unternehmen.

Rezepte eines Horrorfilm-Fans
Als Ober-Kino-Blogger von ganz zartbitter wusste ich freilich, was zu tun war. Ich erinnerte mich an Rezepte aus Horrorfilmen:

Rezept Nr. 1 aus: A Nightmare on Elm Street
Wenn du im Traum einem Monster begegnest oder es dich in die Realität verfolgt, dann dreh ihm den Rücken zu, sag ihm, dass es nicht real ist, und befiel ihm zu verschwinden. So nimmst du ihm jede Macht.
Was gegen Freddy Krüger half, wirkte auch bei den Wesen aus meinem halbwachen Traum. Ich lag ja auf dem Bauch, so hatte ich ohnehin dem ganzen Raum den Rücken zugedreht. Bis ich mich bewegen konnte, dauerte es lange – gefühlt mehrere Minuten, real waren es wahrscheinlich nur Sekunden. Dann konnte ich wenigstens beginnen zu murmeln, dass, wer immer auch hier ist, gefälligst verschwinden soll.

Rezept Nr. 2 aus: Poltergeist
Hol dir die Profis. Einen Arzt? Nein. Also, es war so: Ich erzählte einer Kundin davon, mit der ich mich privat sehr gut verstand. Sie war Lebensberaterin mit Hang zum Übersinnlichen. Irgendwie kamen wir auf das Thema meiner beängstigenden nächtlichen Erlebnisse und sie schickte mir ihre Tochter, ein Medium, um das Haus zu reinigen. Ich stehe solchen Dingen äußerst skeptisch gegenüber. Aber: Wie konnte ich da dankend abwinken? Irgendwie war ich auch neugierig. Als das Medium ankam, war ich erst mal enttäuscht. Anstatt einer schrulligen Person mit Fiepsestimme kam eine junge hübsche Studentin. Sehr nett von der Art her. Sie schrie auch nicht: „Geh nicht ins Licht!“. Es war etwas weniger spektakulär als im Film. Für mich jedenfalls, denn ich durfte während der Reinigung nicht anwesend sein. Sie reinigte das Haus von den Geistern eines Zwillingspaares und vom Geist eines Soldaten aus dem ersten Weltkrieg. Ähhhh, öhhh … ich lass das jetzt einfach mal so stehen.

So blöd sich das anhört: Seither ist Schluss mit dem „Spuk“. Wahrscheinlich alles reine Psychologie. Placebo. Und ich bin jetzt Seitenschläfer.

Viele Leute, die Schlaflähmung kennen, entwickeln ihre eigenen Wege, damit umzugehen. Ich denke, wenn man weiß, dass es ein bekanntes Phänomen ist und medizinisch oder psychologisch erklärbar, ist es einfacher. So macht auch keine schwarze Gestalt mehr Angst.

Lächerlich oder echt cool?
Ich postete meine Lösung des Schlafparalyse-Problems als Kommentar zum VICE-Artikel. Ein anderer User hat sich scheckig gelacht – ausgedrückt mit fünf Emojis, bei denen die Lachtränen nur so wegspritzen. Macht euch nur lustig über mich! Ich habe wenigstens eine aufregende Geschichte, die Kinder beeindruckt. Mein Patenkind kann sich gar nicht daran satthören. Ich muss die Story immer wieder erzählen. Mein Schlafzimmer von damals ist jetzt das Gästezimmer und mein Patenkind und sein Bruder finden es total aufregend, in genau diesem Zimmer zu schlafen, das von Geistern gereinigt werden musste.

Also, was immer das Medium da wirklich gemacht hat: Ich bin Patenonkel, der ein echt gruseliges Erlebnis hatte und in einem Haus wohnt, in dem es spukte! Wer kann das schon von sich behaupten? So waren die 100 Euro für das Medium eine doppelt lohnende Ausgabe.

Es gibt gewisse lukullische Raffinessen, die einfach nicht in Vergessenheit geraten dürfen. Dazu gehören die Pongauer Blattlkrapfen, die innerhalb kürzester Zeit zubereitet  sind und für Gaumenfreunden sorgen werden!

Zutaten:

60 dag Weizenmehl, zirka 3/8 Liter bis einen halben Liter Milch, etwas Salz.

Zubereitung:

Das Mehl in eine Schüssel geben, salzen, mit der siedenden Milch vermengen und auf einem Brett gut verkneten. Dabei sollte der Teig mittelweich sein.

Danach den Teig dünn auswalken und in zirka zehn Zentimeter große Quadrate ausradeln.

Zum Abschluss in sehr heißem Öl beiderseits rasch herausbacken.

Dazu schmeckt am besten gekochtes Sauerkraut, das man auf den fluffigen Krapfen gibt und danach einrollt.

 

Guten Appetit!

Das ist kein Blog für Rezepte oder Küchentipps.

Aber die heute erfundenen Mango-Kokos-Kirsch Tascherl möchte ich euch nicht vorenthalten. Ich stand vor der Frage Kuchen zu backen, Tortenstücke zu kaufen oder Reste zu verwerten. Freunde wollten etwas Süßes zum Sonntagskaffee, was ja kein außergewöhnlicher Wunsch ist. Ich habe mich fürs Reste verwerten entschieden. Im Tiefkühlfach war noch Blätterteig. Im Kühlschrank befanden sich ein halbes Glas Kirschmarmelade und ein angebrochenes Sackerl mit Kokosflocken. Eine Mango reifte im Obstkorb schon tagelang vor sich hin. Warum nicht eine fruchtig sommerliche Fülle für Blätterteigtascherl, um dem Winter ein kleines Schnippchen zu schlagen?Foto

Und so geht’s:

1 Packung Blätterteig, 1 Mango, Kokosflocken nach Gefühl, Kirschmarmelade, 1 Zitrone, Zitronenschale, 1 Ei.

Zuerst die Mango in kleine Stückchen schneiden und in eine Schüssel geben. Zitronensaft, Zitronenschale und die Kokosfklocken gut daruntermischen. Das Backrohr auf 200 Grad vorheizen. Den Blätterteig in ca. 15x15cm große Stücke schneiden. Die Kirschmarmelade auf den Blätterteig streichen und von der fruchtig-exotischen Mischung Häufchen draufsetzen. Die Enden des Blätterteigs ein wenig langziehen, über die Fülle schlagen und die Tascherl schließen. Foto2

Diese auf ein mit Backpapier ausgelegtes Backpapier setzen. Einen Eidotter verquirlen und mit einem Pinsel die Tascherl bestreichen. Das Ganze für ca. 30 Minuten ins Backrohr. Noch warm mit Staubzucker bestreuen und servieren.

Es hat geschmeckt und wird jetzt ins Backprogramm aufgenommen 

Und vielleicht beim nächsten Mal mit Kiwis oder Bananen?

Foto3

 

 

 

Ich gebe es zu, ich bin leidenschaftliche Keksebäckerin. Und jetzt ist es wieder Zeit die Fabrikation zu beginnen. Wenn ich an meine Anfänge vor 20 Jahren denke, dann muss ich immer über die ersten Backversuche schmunzeln. Ein Backbuch war schnell gekauft und die alten Kochbücher meiner Mutter gaben auch einige Rezepte her. Ich stürzte mich als völlige Amateurin ins Backabenteuer. Die Ergebnisse der ersten zwei Jahre fand ich ganz toll. Meine Freundinnen und Freunde bestärkten mich, indem sie mich lobten und brav alles zusammenfutterten. Jahr um Jahr wurde ich professioneller und dann kam der Moment der Geständnisse. Meine Freunde meinten, dass jetzt meine Kekse wirklich gut sind. Damals hätten sie aus Freundschaft zu mir mit ihrer ehrlichen Meinung hinter dem Berg gehalten. Die ersten Kekse hatten die Größe eines Untertellers, waren mit den gräulichsten Lebensmittelfarben verziert und hatten aufgrund des Härtegrads ein Haltbarkeitsdatum weit über Ostern hinaus. Für ihre Schwindelei bin ich ihnen heute noch dankbar, sonst hätte ich sicher nicht weitergemacht.

Auf der einen Seite bin ich die totale Traditionalistin, ein Teil des Sortiments wiederholt sich jährlich. Andererseits liebe ich es neue Sorten auszuprobieren. Die Nummer 1 sind immer die Rosinenbusserl, dann geht es ans Experimentieren. Trotz der jahrelangen Erfahrung bin ich nicht vor Desastern gefeit. Meine schlimmsten Erfahrungen waren die Hausfreunde. Nachdem ich den Teig zubereitet und diesen auf dem Blech verstrichen hatte, kam alles in den Backofen. Nach zehn Minuten sehe ich hinein und irgendwie hatte sich trotz mittlerer Hitze nicht getan. Nach nochmals fünf Minuten, fiel mein Blick auf die Anrichte, dort stand das Mehl. Die verklebte Masse vom Blech wieder runterzubringen, kostete mich viel Zeit. Das war das einzige Jahr, in dem es im Sortiment die Hausfreunde nicht gab.

Natürlich hat jeder seine kleinen Lieblinge. Meine sind die Kokosbusserl, nach einem alten Rezept das ich nicht vorenthalten will. Einfach aber köstlich:

Zutaten: 3 Klar, 20 dkg Staubzucker, 20 dkg Kokosette, Zitronensaft

Zubereitung: In den sehr steif geschlagenen Schnee wird löffelweise ein Drittel des Zuckers eingeschlagen. Der übrige Zucker wird mit Zitronensaft und Kokosette leicht unter die Schneemasse gemengt. Auf ein befettetes Blech setzt man kleine Häufchen, die man in heißer Röhre schön gelb bäckt.

Gutes Gelingen!