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Adis Šerifović im Gespräch mit der muslimischen Feministin Dudu Kücükgöl

 

Adis: Anfangs wollten wir einen Bericht schreiben über „Diskriminierung bei muslimischen Mädchen und Frauen die Kopftuch tragen“. Haben uns aber doch auf einen anderen Titel geeinigt, weil dieses Thema doch schon sehr oft besprochen wurde. Was sagen Sie dazu? Wie aktuell sind Diskriminierungen?

Dudu: Diskriminierung und Übergriffe sind leider zum Alltag muslimischer Frauen geworden. Es ist schade, dass nur wenige Fälle dokumentiert werden und es ins öffentliche Bewusstsein schaffen. Denn damit wir über Diskriminierung sprechen und auf die Probleme verweisen können, ist Dokumentation so wichtig. Doch die Diskriminierung schadet nicht nur den direkt Betroffenen, das Wissen darum und die Erwartung von Diskriminierung, führt bereits dazu, dass sich junge Frauen in ihren Berufswünschen und Zukunftsperspektiven eingeengt fühlen. Sie beginnen, sich Chancen auszurechnen und ihre Träume zu reduzieren – das tut mir am meisten weh. Diskriminierung bedeutet gerade für junge Menschen eine massive Belastung und eine negative Perspektive auf die eigene Zukunft.

Macht es Sinn, das Kopftuch zum Thema zu machen oder liegen da ganz andere Probleme im Hintergrund?

Das Kopftuch ist das sichtbare Zeichen, an dem viele ihren Hass oder ihre Angst vor dem Islam festmachen. Genau diese Angst und diesen Hass spüren dann Frauen am stärksten, die wegen ihres Kopftuches als Musliminnen erkennbar sind. Wir müssen das thematisieren, aber dabei auf die Gründe für den Hass und die Angst hinweisen: Hier spielen politische Hetze, medial konstruierte Bilder einer vorselektierten Realität sowie Rassismus eine große Rolle.

Wie stehen Sie zu Argumenten wie „Aber bei uns in Österreich, hat man vor 80 Jahren auch Kopftuch getragen“

Im Bezug auf das Kopftuch, getragen aus religiöser islamischer Überzeugung? Es kommt auf die Betonung an: Wenn die Jahrzehnte betont werden und ein „die hinken halt ein bisschen nach“ mitschwingt, finde ich solche Kommentare entbehrlich. Wenn aufgezeigt werden soll, dass vor kurzer Zeit auch Kopftücher ein gängiges Kleidungsstück waren, finde ich es in Ordnung.

Wie könnte eine Lösung aussehen um unseren öffentlichen Raum für kopftuchtragende Mädchen zu öffnen bzw. zu sensibilisieren?

Ich denke, dass die Sichtbarkeit von muslimischen Frauen als selbstverständlicher Teil der Gesellschaft in allen Bereichen und Berufen, vor allem auch in Medien wichtig ist. Muslimische Frauen und auch andere Menschen mit sichtbarer Diversität sollten zum Beispiel in Werbungen sichtbar sein: So wie ein David Alaba, ein schwarzer Österreicher, Werbung für eine Bank macht, sollten auch andere – auch ohne Superstar-Status – in Werbungen oder Filmen sichtbar sein. Es muss ein Stückchen „Normalität“ hergestellt werden um Stereotype aufzubrechen. Die Sichtbarkeit von Menschen, die diskriminiert werden erfüllt nämlich immer mehrere Aufgaben: Einerseits ist es eine Erziehung der Gesellschaft, wenn man sieht, dass unsere Gesellschaft bunter und vielfältiger geworden ist. Auf der anderen Seite ist es eine Message an junge Menschen und Betroffene: Ihr seid ihr akzeptiert und willkommen, ihr seid ein Teil der Gesellschaft.

Was müsste sich in den Köpfen der Menschen (oder der Medien?) verändern um einen positiven Beitrag zu diesem Thema beizutragen?

Die einseitige Darstellung und Wahrnehmung von muslimischen Frauen und allgemein MuslimInnen ist ein großes Problem. MuslimInnen werden medial oft nur mit Terror und Gewalt assoziiert – dieses einseitige Bild führt zu Feindseligkeit MuslimInnen gegenüber und es kommt zu Übergriffen und Diskriminierung. Die Menschen müssen auch ihre eigenen Vorurteile und die Bilder, mit denen sie seit Jahren gefüttert werden zu hinterfragen, die Augen aufmachen und mit den Menschen in Kontakt treten, die um sie sind: ArbeitskollegInnen oder NachbarInnen. Sie müssten das Kopftuch vergessen, das eine Frau trägt und auf das schauen, was sie sagt und tut.

Und als letzte Frage: Wenn wir nicht mehr über das Kopftuch diskutieren sollten, welche Themen wären Ihnen wichtig, wenn wir über Chancengleichheit als Menschenrecht sprechen?

Soziale Gerechtigkeit, Bildung und Chancengleichheit für Kinder – diese Themen wären mir gerade auch als Mutter sehr wichtig. Es ist wichtig, dass unsere Kinder gleichermaßen gefördert werden und eine gute Bildung genießen – unabhängig vom sozialen Status oder der Bildung der Eltern. Was soziale Mobilität und Bildungsmobilität angelangt, schneidet Österreich im OECD-Vergleich immer sehr schlecht ab. Der Unwille und die Inkompetenz in der Politik ein veraltetes Bildungssystem zu reformieren, das viele Kinder ihrer Chancen beraubt, erstaunen mich. Gäbe es keinen Rassismus mehr, würde ich mich noch stärker für soziale Gerechtigkeit einsetzen.

Dudu Kücükgöl forscht über Islam und Feminismus und referiert über die Themen Islam, Integration, Jugend und muslimische Frauen. Twitter: @duduhier.

Mehr zum Thema: Kopftuchfrauen

Bildrechte: Alisa Grgic

(Interview erstmals publiziert im Menschenrechtsbericht 2015 der Plattform für Menschenrechte Salzburg, überarbeitet Jänner 2017) www.menschenrechte-salzburg.at)

 

Kokosbusserl sind ein österreichischer Klassiker. Und jede hat so ihr Busserlrezept. Und jeder natürlich auch. Bei Kokosbusserl bin ich ganz einfach gestrickt und vertraue seit Jahren dem Rezept aus dem Hauptschul-Kochbuch meiner Mutter. Und jedes Jahr wieder sind die Kokosbusserl ein farbliches und geschmackliches Highlight auf dem Keksteller.

Das braucht man für 80 Stück:

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20 dag Kokosette

3 Eiklar natürlich von Weieregg Eiern

20 dag Staubzucker

Saft einer Zitrone

Mit den übrigen Dottern könnt ihr diese Kekse machen:

Großmutters Mürbchen

 

Und so geht es:

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Das Backrohr auf 170 Grad vorheizen. Backbleche mit Backpapier auslegen.

Die drei Eiklar zu Schnee schlagen. Dann löffelweise ein Drittel des Staubzuckers in den Schnee mixen.

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Dann die restlichen Zutaten mit dem Kochlöffel unterheben.

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Mit zwei Teelöffel Kokoshäufchen auf das Blech geben. Etwa 10 Minuten hellgelb backen.

Gutes Gelingen!

Die nächste Debatte steht in Österreich an. Deutschland diskutiert seit einigen Tagen über  die Kinderehe. Knapp 1500 Asylsuchende unter 18 Jahren sind in Deutschland als verheiratet registriert. Davon sind 361 unter 14Jahren. Das heißt für Österreich, dass etwa 150 Jugendliche verheiratet sind, 35 von ihnen sind unter 14 Jahren.

Aber wie umgehen mit dieser Tatsache. Wegsehen finde ich nicht gut. Die einen plädieren dafür, Ehen von 16-18 Jährigen auch anzuerkennen, um insbesondere die Ansprüche von Mädchen zu schützen. Die anderen wollen alle Ehen für nichtig erklären lassen. Einig sind sich eigentlich alle, dass die Ehen von unter 14jährigen zu annullieren sind, auch wenn die Ehepartner jetzt schon über 18 Jahre alt sind. Das sieht auch der Entwurf des deutschen Justizministers Heiko Maas so vor. Für 16-18 Jährige sieht der Entwurf allerdings vor, dass die Ehe nicht automatisch für nichtig erklärt wird, um Ansprüche nicht zu verlieren und etwaige Kinder nicht zu benachteiligen.

Beim zweiten Mal freiwillig?

Ein juristischer Eiertanz, allerdings auch eine Frage der Werte. Anerkennen wir, dass Kinder geheiratet haben? Haben sie das freiwillig getan? Würden die Mädchen, aber auch die Jungen zugeben, dass sie unter Zwang geheiratet haben?

Mir scheint der Weg die Ehen für nichtig erklären zu lassen eigentlich der vernünftigste. Das gibt die Chance die Mädchen und Jungen eindringlich darüber aufzuklären, dass weder in Deutschland noch in Österreich jemand zur Ehe gezwungen werden kann. Und auch, dass jeder Mensch mit 18 Jahren selbst über sein Leben bestimmen kann. Und wenn beide mit über 18 Jahren nach Aufklärung über die Werte und Gesetze in Deutschland oder Österreich noch immer miteinander leben wollen, dann können sie jederzeit heiraten. Aber dieses Mal legal in Deutschland oder Österreich und hoffentlich auch aus freien Stücken.

Gestern hat Österreich gewählt – über die Höhe der Wahlbeteilung weiß ich nichts. Ich habe mich leider nicht daran beteiligt. Ehrlich gesagt, hab ich erst heute vom Ergebnis erfahren: Zoe vertritt Österreich beim ESC mit Loin d’Ici. Den Song hab ich mir heute Früh zum allerersten Mal angehört. „Wirklich interessant“, dachte ich mir.

Zoe hat eine weiche, klare Stimme – da hört man richtig gerne hin. Der Song ist eingängiger Pop und klassisch aufgebaut: zwei kurze Strophen, ein sehr einfacher und eingängiger Refrain unterbrochen von einer kurzen Bridge. So kann man nach den ersten anderthalb Minuten bereits ungebremst und inbrünstig bis zum Schluss mitsingen – auch ohne Französisch-Kenntnisse.

So schön das Mitsingen ist, aber wenn der ewig gleiche Refrain zwei Minuten lang süß dahinplätschert, besteht die Gefahr, dass es langweilig wird. Egal. Den Österreichern hat’s gefallen. Und ob Zoe damit beim Song Contest das europäische Publikum anspricht, wird sich noch herausstellen.

Bekommen, was wir verdienen?
Beim ersten Anhören des Songs zum Morgenkaffe, dachte ich mir: So nett und harmlos das Ganze wirkt, aber Loin d’Ici drückt vielleicht ein echtes Bedürfnis aus. Immerhin haben wir in Österreich ein wirklich anstrengendes Jahr hinter uns. Über die große Anzahl Flüchtlinge haben wir uns völlig zerstritten. Politisch ist der Ton richtig grob geworden und innerhalb Familien gibt es deswegen Reibereien, Freundschaften sind zerbrochen – und vom herrschenden Umgang miteinander in den sozialen Medien möchte ich erst gar nicht anfangen.

[Schaut euch das Video an oder scrollt runter und lest weiter]

Zoe singt von der Suche nach der heilen Welt. Übersetzt etwa so:
In ein Land weit weg von hier

Auf der Suche nach dem Paradies

In einem Land weit weg von hier

Singen wir, singen wir

Wir haben uns diese kleine 3-minütige Flucht verdient – einmal die ganze Streiterei vergessen. Es ist richtig erholsam, Loin d’Ici anzuhören und mitzusingen.

Eskapismus ist ja jetzt schon mein persönliches Wort des Jahres und mein persönliches Programm. Doch es gibt Gegenden, in denen Menschen mehr brauchen, als kleine Fluchten in ein imaginäres Paradies.

Als ich heute auf YouTube Zoes Auftritt von gestern Abend ansah, wie sie im Prinzessinenkleid durch riesige Bildschirmschoner-Landschaften wanderte, war es wie eine Travestie dessen, was Hunderdtausende Flüchtlinge derzeit auf sich nehmen, um hierher zu gelangen.

Denn auch wenn viele Leute beklagen, wie schlecht „so schlimm wars noch nie“ es uns doch geht: Hier ist Frieden. Hier können wir leben und singen. Hier ist das Paradies.

von Ayad Salim
[scroll down for the English and Arabic versions]

Ich traf die Schlepper in Istanbul, von denen einer aus dem Irak stammte. Er arbeitete für den größten iranischen Schlepper in Europa. Wir besprachen die Route aus der Türkei hinaus und er versicherte mir, dass die Route nicht schwierig ist und nach Europa führt. Nach drei Tagen stiegen wir in einen Bus raus aufs Land. Dort blieben wir bis zum Abend. Es war Ende November 2014. Zum Tagesanbruch stiegen wir in ein Landfahrzeug und die Schlepper sagten, dass wir uns ducken sollten. Wir fuhren fast eine halbe Stunde mit dem Traktor. Dann stiegen wir aus und begannen zu marschieren. Der Boden war matschig. Wir wanderten fast eine Stunde. Dann hieß es, der Weg sei nicht mehr sicher und wir gingen wieder ins Dorf zurück. Ich wusste nicht, wo genau ich war. Wir stapften fast zwei Stunden zurück durch den Matsch. Ich schwitzte sehr und spürte erste Anzeichen von Grippe. Im Dorf angekommen, führten uns die Schlepper in einen Kuhstall. Samt Schleppern waren wir zu zehnt. Wir machten Feuer, um uns warm zu halten, denn es war bewölkt und kühl.

Meine Grippe wurde immer schlimmer. Draußen begann es heftig zu regnen. Meine Temperatur stieg über Nacht so sehr an, dass ich zu halluzinieren begann – und wegen des Rauchs und des Feuers konnte ich kaum atmen. Es gab nur Stroh, um sich darauf hinzulegen. Der Geruch von Kuhmist mischte sich mit dem Rauch. Ein unerträglicher Ort.
Ich beschloss, am Morgen nach Istanbul zurückzukehren, weil ich einfach zu krank war. Bei Tagesanbruch begannen meine Freunde ihre paar Habseligkeiten zu packen. Zu viel mitzunehmen wäre eine Belastung auf der Reise. Ich sagte einem der Schlepper, dass ich umkehren möchte, weil ich zu müde und zu krank bin. Doch er und meine Mitreisenden, Syrer und Iraker, versuchten mich wieder umzustimmen. Der Schlepper versicherte mir, dass wir nach Istanbul zurückkehren, falls dieser Versuch scheitert. Ich beschloss noch einen Versuch zu machen. Nur diesmal war ich von der Grippe und dem Fieber erschöpft. Wir verließen den Kuhstall auf dieselbe Weise, wie wir reinkamen – mit dem Traktor. Wir fuhren an den Ort, von dem aus wir unseren Weg zu Fuß starten sollten. Es hatte noch immer nicht aufgehört zu regnen und wir begannen in dem kalten Regenwetter zu marschieren. Wir kamen an einen Ort, den die Schlepper „den Punkt“ nannten. Hier hieß es warten. Es war Mittag und wir mussten bis zum Sonnenuntergang dort bleiben. Die Schlepper sagten uns, dass wir jetzt weitergehen. Wir kamen in sehr matschiges Gelände. Mein Rucksack wurde mir zu schwer und ich konnte kaum atmen. Das Gehen wurde immer beschwerlicher. Wir waren knietief im Matsch und mussten das Gebiet schnell verlassen. Ich konnte nicht mehr weiter – wegen der Grippe, des Regens und der Erschöpfung. Die Frauen fielen im Matsch hin. Wir halfen ihnen auf, damit sie weitergehen konnten. Ich bleib stehen und fiel beinahe um, aber einer der Schlepper half mir weiter. Es wurde Nacht.

Wir setzten unseren Weg fort und erreichten den nächsten Ort. Die Schlepper sagten uns, dass wir durch den Stacheldrahtzaun durch müssen. Wenn wir auf der anderen Seite sind kommen dann Autos. Ich glaube, es war eine Staatsgrenze. Die Schlepper prüften, ob die Straße sicher ist. Nach ungefähr einer Stunde kamen sie zurück und sagten, dass die Straße wegen Polizeikontrollen nicht sicher ist. Wir mussten einen anderen Weg nehmen.

Wir wanderten ca. drei Stunden durch matschiges Land und durchquerten einen ca. drei Meter breiten Bach. Für mich war das auch schon egal. Ich war ohnehin vom Regen durch und durch nass. Als wäre der Regen nicht genug, nahm auch noch der Wind zu und es wurde sehr kalt. Wir kamen in ein sehr weites, offenes Gebiet, durch das eine Straße führte. Ich dachte, dass unser Weg jetzt vorbei sei und Autos kommen würden. Die beiden Schlepper kontaktierten die Fahrer; sie werden in 15 Minuten da sein, hieß es. Eine Stunde später waren sie noch immer nicht da. Ich dachte, mein Blut würde aufhören zu fließen wegen der Kälte. Ein paar andere begannen zu schreien und die Frauen zu weinen. Wir wollten einfach nur, dass irgendjemand uns mitnimmt – und wenn es die Polizei ist. Wir wollten einfach nur raus aus dem Regen. Es war unerträglich. Ich sagte mir: „Werde ich hier sterben? Ist das mein Ende?“ Ich betete, dass ich nicht hier in diesem fremden Land sterbe. Ich fürchtete mich nicht vor dem Tod, aber ich wollte nur nicht an einem Ort sterben, an dem mich niemand kennt. Wie würden meine Familie und meine Kinder davon erfahren, für die ich mein Land verlassen hatte?

Die Sekunden kamen mir wie Jahre vor, während ich im Geiste auf mein Leben zurückblickte. Ich akzeptierte die Vorstellung, dass ich sterbe. Ich spürte meine Arme und Beine schon nicht mehr. Endlich riefen die Schlepper: „Autos! Kommt, macht euch bereit!“ Ich konnte die Autos sehen und plötzlich wurde mir wärmer. Ihre Lichter waren wie ein Hoffnungsschimmer. Doch sie fuhren an uns vorbei, ohne anzuhalten. Aber sie kamen zurück.

Es war warm in den Autos. Beide Fahrer sprachen eine Sprache, die wie Russisch klang. Ich schloss meine Augen und spürte aus Erschöpfung und wegen der Wärme gar nichts mehr.

Fortsetzung folgt …

Why Austria … episode 5
I met the smugglers in Istanbul one of whom was from Iraq. He worked for the top Iranian smuggler in Europe. We agreed on a way out by land and he assured me that the route is not difficult and will lead to good European countries. After three days we boarded a bus to a rural area where we stayed until evening. That was in late November 2014. At dawn we boarded a farmer’s trailer and the smugglers asked us to duck down. After almost half an hour we got off and continued on foot. The ground was muddy. We walked for about an hour and then they told us it was not safe, so we would have to return to the village. I did not know where I was. We walked back through the mud for more than two hours. I was sweating a lot and starting to show symptoms of flu. We reached the village and the smugglers put us in animal corrals for cows. We were ten people including two of the smugglers. We made a fire inside to keep warm because the weather was cloudy and cool. They did not allow us to open the net, fearing that people might notice us.

Outside it started raining heavily and my flu got worse and worse. My temperature rose so high during the night that I began to hallucinate, and I couldn’t breathe because of the smoke from the heating fire. There was nothing to lie back on but the straw. The smell of cow dung mixed with smoke, and the place became unbearable.

I decided to go back to Istanbul in the morning because I was very ill. The next day at dawn, my friends began to pack their few possessions, as we could not take a lot of stuff so as not to be a burden on the trip. I told the smuggler that I wanted to return because I was tired and ill. He tried to persuade me to stay, and my companions, the Syrians and the Iraqis, also tried to convince me to change my mind again. The smuggler assured me that if the attempt failed that day we would return to Istanbul. I decided to continue on the journey just once more. Only this one time. I was just fatigued from the flu and the fever.

We came out of the byre in the same way, by tractor, to the designated location to start our hike. The rain had not stopped since the night before. We started walking in this cold, rainy weather. We walked for several hours in forests and between the trees and the muddy ground. We got to a place the smugglers called “the point”, and they asked us to wait. It was noon. We waited for sunset. The smugglers asked us to walk again. We entered very muddy places. My backpack became too heavy because of the rain and I could hardly breathe. Walking became too difficult; we were knee-deep in mud and had to leave the area quickly. I couldn’t carry on walking because of the flu, the rain and the fatigue. The women fell in the mud. We helped them up so they could go on. I stopped and was about to fall down but a smuggler helped me to carry on. Night came.

We continued on our trek and reached another point. The smugglers told us to wait for the cars that would pick us up after we crossed the barbed wire. I think it was a border. The smugglers went to check the road. Rain fell constantly and I could barely breathe. After about an hour they came back and said that the road was not safe because of a police control. We had to take a different way. We walked for about three hours through muddy land and crossed a river that was about three metres wide. This made no difference to me. All my clothes, even down to my underwear, were wet anyway because of the rain. On top of the constant rain, the wind became stronger and very cold. We arrived at an open space and a road. I thought that our trip was over and the cars would now come. The two smugglers contacted the drivers; they would come within 15 minutes. An hour later they had still not arrived. I felt like my blood would stop because of the cold. Some of the others started shouting and the women screaming and crying. We just wanted anyone to take us – even if they were the police. We just wanted to get out of the rain. It was unbearable. At that time I felt I was going to die and I said to myself, “Will I die here? Is this my end?” I prayed that I wouldn’t die in this foreign place. I didn’t fear death, but I didn’t want to die in a place where no one knew me. How would they tell my family and my children, for whom I had left my country?

The seconds felt like years as I thought back on my life. Actually I succumbed to the idea of death; because I no longer had any feeling in my arms and legs. Finally the smugglers shouted, “Cars! Come, get ready.” Suddenly I felt warm as I saw the cars coming toward us, their lights like a glimmer of hope. At first, the cars passed without stopping and I felt my hope go away, but they returned.

It was very warm in the cars. Both drivers spoke a language that sounded like Russian. I closed my eyes and couldn’t feel anything anymore because of exhaustion and the warmth.

To be continued …

لماذا النمسا .. الحلقة 5 

في اسطنبول التقيت باحد المهربين وكان من العراق وهو يعمل لصالح مهرب كبير في اوربا ايراني الجنسية. اتفقنا على طريقة الخروج عبر البر واكد لي بان الطريق ليس بالصعب على ان يتم ايصالي الى احد الدول الاوربية الجيدة. بعد ثلاثة ايام ركبنا في باص الى منطقة ريفية وبقينا حتى المساء فيها. كان هذا في نهاية شهر نوفمبر 2014. وعند الفجر ركبنا جرار زراعيا وطلبوا منا خفض رؤوسنا. تحرك بنا الجرارنصف ساعة تقريبا ثم نزلنا وبدأنا المسير. وكانت الارض طينية. مشينا حوالي ساعة ثم قال لنا المهرب بانه علينا العودة الى القرية لان الطريق غير آمن. لم اعرف اين انا. عدنا مشيا واستغرقنا اكثر من ساعتين في ارض تلك الارض الطينية. تعرقت كثيرا وبدأت علي اعراض الانفلونزا. وصلنا الى القرية ووضعونا في زريبة لجمع القش والآلات الزراعية وفيها بقر ايضا. كنا عشرة اشخاص مع اثنين من المهربين. اشعلنا نارا داخل الزريبة للتدفئة لان الجو كان غائما وباردا. لم يسمحوا لنا بفتح الشباك خشية ملاحظة الناس لوجودنا.

بدأت الانفلونزا تزداد حدتها معي وبدأت الامطار تهطل بغزارة في الخارج. ارتفعت حرارتي كثيرا في الليل وبدأت اهذي ولا استطيع التنفس من الدخان بسبب اشعال النيران للتدفئة. لم يكن هناك اي شيء نستلقي عليه سوا القش. رائحة روث البقر اختلطت مع الدخان فاصبح المكان لايطاق.

قررت ان اعود الى اسطنبول عندما ياتي الصباح لاني كنت مريضا جدا. في اليوم التالي عند الفجر بدأ رفاقي يحزمون امتعتهم القليلة لانه لم يكن بمقدورنا ان ناخذ الكثير من الاغراض كي لا تكون عبئا علينا في الرحلة. قلت للمهرب اني اريد العودة فحاول اقناعي بالبقاء. وتدخل من كان معي في الرحلة من السوريين والعراقيين لاقناعي بالعدول عن قراري. المهرب اكد لي انه اذا فشلت المحاولة لهذا اليوم سنعود الى اسطنبول. عندها قررت الاستمرار في الرحلة لهذه المرة فقط وكنت مرهق من الانفلونزا والحمى.

خرجنا من الزريبة وبنفس الطريقة بواسطة الجرار الى المكان المحدد للنزول لبدء المسير. الامطار لم تتوقف منذ الليلة الماضية. بدأنا المسير في هذا الجو الممطر والبارد. مشينا لعدة ساعات وسط غابات وبين الاشجار والارض الموحلة والامطار من فوقنا تهطل باستمرار والتي كانت تخف احيانا لكنها لم تتوقف ابدا. وصلنا الى مكان يقال له (النقطة) وطلب منا المهربان ان ننتظر هنا وكان الوقت ظهرا. انتظرنا لحين الغروب ثم طلبوا منا المسير ايضا. دخلنا في اماكن موحلة جدا واصبحت حقيبة الظر ثقيلة جدا علي بسبب الامطار وبالكاد استطيع التنفس. اصبح السير صعبا جدا بحيث ان ارجلنا تغوص فيها الى حد الركبة تقريبا ولابد من تجاوز تلك المنطقة بسرعة. هنا لم اعد اقدر المشي بسبب الارهاق من المرض والامطار والتعب. كان معنا نساء سقطوا في الطين وساعدناهن في المسير. ;kj كنت على وشك السقوط لكن احد المهربين ساعدني في الاستمرار واصبح الوقت ليلا.

استمرينا بالمسير ووصلنا الى نقطة اخرى وقال لنا المهربان هنا سننتظر السيارات التي ستحملنا بعد ان عبرنا اسلاكا شائكة واعتقد انها كان حدودا فاصلة. ذهب المهربان لتفقد الطريق والامطار مستمرة بالهطول وبالكاد كنت استطيع التنفس. بعد ساعة تقريبا جاؤوا الينا ليقولا بان الطريق غير آمن ويوجد شرطة على الطريق ولابد من تغيير المسار. سرنا مرة خرى لمدة ثلاث ساعات تقريبا في اراض موحلة جدا وعبرنا نهرا صغيرا. لم يعد هذا مهما فكل ملابسي حتى الداخلية منها كانت مبللة بسبب المطر. بدات الرياح تشتد وتزداد برودة بشكل قارس. وصلنا الى مكان مفتوح ويوجد فيه شارع للسيارات. ظننا بان الرحلة انتهت وان السيارات قادمة. بدأ المهربان بالاتصال لكي تاتي السيارات الينا وقالوا انها ستاتي خلال 15 دقيقة. مضت ساعة ولم تظهر السيارات وبدأت اشعر بان دمي بدأ يتوقف عن الجريان بسبب المرض والبرد والمطر المستمر والرياح. وبدأ بعض الرفاق بالصراخ والنساء تبكي وتصرخ ايضا. كنا نريد اي شخص ياخذنا حتى لوكانت الشرطة لكي نتخلص من المطر لان البرد لم يعد يحتمل. هنا احسست باني سأموت وقلت في نفسي هل سأموت هنا؟ اهذه نهايتي؟ وصليت بان لا اموت في هذا المكان الغريب. لم اكن اخشى الموت لكني لم اكن اريد ان اموت في مكان لايعرفني فيه احد وكيف سيصل الخبر الى اهلي واولادي الذين خرجت ايضا من اجلهم.

ثواني مرت علي كانها سنين بين اليأس والامل وانا استرجع ذكريات حياتي. ثم حاولت جمع شتات نفسي واقوم بتهدئة الرفاق لكن لم اكن استطيع التحرك من البرد. استسلمت فعلا لفكرة الموت لاني لم اعد اشعر باعضائي من البرد. هنا صرخ احد المهربين قائلا „جاءت السيارات استعدوا“. كان الوقت عندها منتصف الليل. شعرت بدفئ مفاجئ وانا ارى انارة السيارات قادمة نحونا وكانها بصيص الامل في الحياة الذي اختفى. وكان لابد من الاختفاء قليلا لاحتمال ان تكون تابعة للشرطة. مرت السيارات دون توقف واحسست بان الامل انتهى، لكنها عادت مرة اخرى لانهم كانوا يستكشفون الطريق. ركبنا السيارتين بسرعة عجيبة وكانت السيارات دافئة جدا. السائقان كانا يتحدثان لغة غريبة قريبة الى الروسية. اغمضت عيني ولم اعد اشعر بشيء لاني كنت مبلل تماما..

الى اللقاء في الحلقة القادمة لتكملة الحلقة

von Ayad Salim

[Scroll down for the English and Arabic versions]

Warum Österreich? Diese Frage interessiert wahrscheinlich viele Leute in diesem schönen Land. Ich möchte meine Geschichte erzählen, um diese Frage beantworten.
Ich bin Journalist (Fernsehreporter), Übersetzer, Englisch-Lehrer und Musiker. Aber vor allem bin ich ein Mensch. In meinem Heimatland, Irak, lebte ich gut – finanziell wie gesellschaftlich. Trotz der Gefahren und Ereignisse im Irak im Allgemeinen und Bagdad im Besonderen. Ich war vielen Gefahren ausgesetzt: Weil die diversen Schiiten-Parteien und ihre Milizen beim Aufteilen des Kuchens, denn der Irak besitzt viele Reichtümer, immer mehr Kontrolle erhalten haben. Und weil ich Sunnit bin – und Journalist. Als solcher muss ich den Menschen die Wahrheit berichten.

Ich wollte nur ein würdiges Leben in Sicherheit All I wanted was a safe and dignified life

Ein würdiges Leben in Sicherheit
A safe and dignified life

Seit 2003 – bis zu meiner Abreise aus dem Irak – war ich wegen meiner Glaubenszugehörigkeit und meines Berufs vielem ausgesetzt. Vielen Gefahren. Ich habe mit allen Mitteln versucht, mein Leben zu leben und weiterzumachen, um meine Aufgabe voll zu erfüllen. Das ist meine Pflicht meinem Heimatland gegenüber.
Meine Eltern leben in Ninive. Doch seit der Besetzung der Stadt durch den Islamischen Staat 2014 kann ich nicht mehr dorthin reisen, weil der IS Journalisten umbringt, wie Sie wahrscheinlich schon gehört haben. Durch meinen Beruf musste ich die Wahrheit über die Kämpfe in Anbar im Westen Iraks und in Tikrit im Norden Iraks berichten. Die Regierung kam dabei nicht gut weg. Man versuchte deswegen, mich zu verhaften, und letztlich gab es einen Mordanschlag auf mich in Baghdad, wo ich arbeitete und lebte. Ich konnte nicht mehr länger im Irak bleiben, denn ein Leben in Sicherheit war nicht mehr möglich.
Ich bin jetzt 44 Jahre alt und die Entscheidung, mein Land zu verlassen, alles hinter mir zu lassen – die Gegenwart und die Zukunft – war alles andere als leicht. Man ist wie innerlich abgestorben.
Ich floh zuerst in die Türkei. Ich wurde dorthin geschmuggelt, denn offiziell konnte ich nicht reisen – aus Angst vor den mächtigen Milizen der Regierung und des staatlichen Sicherheits- und Militärapparats. Ich floh mit dem, was ich tragen konnte sowie mit einer Menge an Kindheitserinnerungen an mein Heimatland Irak und der Hoffnung auf ein sicheres und würdiges Leben in einem europäischen Land. Ich wusste nur noch nicht, welches.
Fortsetzung folgt …

 

Why Austria? – Part 1

Why Austria? A question that’s probably on many people’s minds in this noble country. But for me, telling my story answers this question.
I am a journalist (TV reporter), translator, English language teacher and musician. But foremost a human being. In my country, Iraq, I was living very well, financially and socially, despite the risks and events that surrounded Iraq in general and Baghdad in particular because of the growing control of the many and various Shiite parties and the militias involved in the sharing of the nation cake owing to Iraq’s countless fortunes. I faced great risks because I am a Sunni and a journalist who must tell people the truth.
From 2003 until my departure from Iraq, I was exposed to a lot of dangers because of my sectarian affiliation and because of my work. I tried by all means to live and to continue my work in order to fulfil my duty towards my homeland.
Since the 2014 occupation by the Islamic State of Nineveh, where my parents live, I can no longer go to this province, because the Islamic State kills journalists, as you may know. And because of my job of telling the truth about the fighting in Anbar in the west of Iraq and Tikrit in the north, which were not in favour of the government, I was constantly in danger of being arrested, and finally, there was an attempt on my life in Baghdad, where I work and live. It therefore became impossible for me to stay in Iraq, because it was no longer safe there.
As I am now 44 years old, the decision to leave my country, to cut all ties and break away from the present and the future is not easy at all. It like being dead inside.
In the first phase of my escape I was smuggled to Turkey, because I could not officially leave, owing to the powerful militias in the government and the security and military apparatus. I fled carrying suffering and a package of childhood memories of my home country, and with some hope of a safe and dignified life in a European country not yet been determined.
To be continued …

لماذا النمسا .. الحلقة الاولى
سؤال ربما يراود الكثيرين من سكان هذا البلد الكريم لكنه بالنسبة لي يحكي قصتي التي تجيب على هذا السؤال.
انا صحفي (مراسل تلفزيوني) ومترجم ومدرس لغة انكليزية وموسيقي ايضا لكن انسان قبل كل شيء. كنت في بلدي العراق بوضع جيد جدا ماليا واجتماعيا رغم الاحداث والمخاطر التي كانت تحيط بالعراق عموما وبغداد خصوصا. تعاظم سيطرة المليشيات الشيعية التابعة للاحزاب المختلفة والكثيرة التي تشارك في اقتسام كعكة الوطن لما به من خيرات لاتعد ولاتحصى. وبسبب كوني سني وعملي كصحفي ورسالة الصحافة بان ننقل الحقيقة للناس واجهت مخاطر كبيرة.
منذ 2003 وحتى خروجي من العراق تعرضت للكثير الكثير من الاخطار بسب انتمائي المذهبي وبسبب عملي. حاولت بشتى الوسائل العيش والاستمرار في بلدي لنقل رسالة الصحافة التي لابد من تتم على الوجه الكامل. انه واجبي تجاه وطني.
ومع احتلال الدولة الاسلامية للموصل عام 2014 حيث يسكن اهلي, لم يعد يمكنني الذهاب الى هذه المحافظة لان الدولة الاسلامية تقتل الصحفيين كما تعرفون. وبسبب نقلي الحقيقة لاخبار المعارك في الانبار غربا وتكريت شمالا والتي لم تكن في صالح الحكومة تعرضت لمحاولات للاعتقال واخيرا الاغتيال في بغداد مكان عملي وسكني. فاصبح بذلك من المستحيل البقاء في العراق بعد ان اصبحت الحياة الآمنة فيه مستحيلة.
بعد ان اصبحت بعمر 44, فان قرار الخروج مرغما من بلدي وقطع كل الجذور فيه والانفصال عن الحاضر والمستقبل قرار ليس بالسهل اطلاقا بل اشبه بالموت حيا.
خرجت في اول خطوة الى تركيا عن طريق متعهد باخراج الناس عن طريق التهريب لاني لم اكن استطيع الخروج بشكل رسمي خوفا من المليشيات المتنفذة في الحكومة وكل الاجهزة الامنية والعسكرية. خرجت لا احمل سوى معاناة وحزمة من ذكريات الطفولة والعيش في بلدي العراق وبعض الامل في حياة امنة وكريمة في بلد اوربي لم يحدد بعد.
الى اللقاء ..في الحلقات القادمة لتكملة القصة