Wer regelmäßig zartbitter liest, wird sich bei der Überschrift denken: „Mei, was ist ihm denn jetzt wieder passiert, dem armen, alten Zausel?“ Momentan gibt es von meiner Seite aus im Umgang mit mir nichts zu meckern. Seit meinem letzten Telefonat mit der Direktion fruchtete scheinbar mein Anliegen und es wird zum Beispiel die Rampe zum Einschieben des Rollwagerls nicht mehr aus halber Höhe mit Getöse fallen gelassen, es wird so sanft wie möglich zu Boden geführt.

Heute gab es wieder einmal etwas, das mich schon vor einiger Zeit in Rage brachte. Und in diesem Fall gehts um einen anderen Rollstuhlfahrer.

Gratis ist ja mein Zauberwort, aber …

Leb dein Leben so, dass du dich in den Spiegel schauen kannst – denk ich mir

Leb dein Leben so, dass du dich in den Spiegel schauen kannst – denk ich mir

Ich wohne ja in einem so genannten betreubaren Wohnen, die Anlage nenne ich charmanterweise lieber „Schattige Pinie“. Ältere Golden Girls-Fans wissen, warum. ☺ In diesem Haus wohnt auch ein anderer Rollstuhlfahrer. Man sieht sich hie und da beim Briefkasten oder durch Zufall zur selben Zeit an der Bushaltestelle. Vor einigen Monaten war es so, dass wir just denselben Bus brauchten. Zum Glück besaß dieser eine ausreichend große Fläche für zwei Rollstühle. Nach dem Studium der Tarifseite des Salzburger Verkehrsverbundes, bestellte ich beim Chauffeur brav die von mir gewünschte Fahrkarte. „Tageskarte Minimum mit Umsteigen bitte“, tat ich mit meiner mir angeboren sonoren Stimme meinen Ticketwunsch kund. Kam doch damals glatt von meinem Nachbarn hinter mir mit seiner prägenden Stimme die Frage, warum ich denn bezahle?! Er bezahlt nie etwas, es hat auch noch kein Fahrer von ihm etwas verlangt. Daraufhin kam ich mit ihm diesbezüglich ins Gespräch, weil ich ein Stück weit verunsichert war und dachte, ich hab die Tarifbestimmungen nicht genau genug gelesen. Sachdienliche Hinweise diesbezüglich kamen vom Nachbarn allerdings nicht. Nur die profane Aussage: „Ich sitze im Rollstuhl, ich hab noch nie etwas bezahlt!“

Hmmmmm … Ich beließ es dabei und rief tags darauf beim Salzburger Verkehrsverbund an. Die überaus freundliche Dame klärte mich auf, dass man auf alle Fälle bezahlen muss, allerdings nur den Minimum-Tarif. Das ist in der Regel der halbe Preis. Begleitpersonen fahren kostenlos mit, wenn im Behindertenausweis der Vermerk steht „Inhaber bedarf einer Begleitperson“. Meine Frage, ob auch die Möglichkeit besteht, gänzlich gratis zu fahren, verneinte die auskunftsfreudige Dame. Der Minimum-Tarif ist eh günstig und ein gutes Entgegenkommen.

Geizig, arm oder doch nur stur?

Heute, nahm also mein anstrengender Nachbar wieder denselben Bus wie ich. Kaum im Bus an der Behindertenbucht angekommen und die Bremse angezogen, zückte ich einen 5 Euro Schein und überreichte ihn mit meinem Ticketwunsch dem Fahrer. Prompt keppelte hinter mir der Nachbar wieder, warum ich denn bezahle. Er macht das nie. Ich erklärte ihm wieder einmal, was in den Tarifbestimmungen steht. Man muss sehr wohl bezahlen, ebenso bestätigt durch das Telefonat. Das interessierte ihn wieder nicht. Er sagte mit einer unglaublichen Präpotenz: „Ich habe bisher nichts bezahlt, ich zahle auch zukünftig nichts!“ Solange der Fahrer nicht beim Einrollen kassiert, zahlt er nichts.

Ich finde, es ist nicht Sache des Fahrers, jedes Mal nach einer Karte zu fragen. Schließlich gibt es ja reichlich Monats- und Jahreskarteninhaber. Ich war alsgerade wütend und fuhr ihn lautstark an, dass ich sein Verhalten unmöglich finde und der Busunternehmer ja nichts dafür kann, dass er im Rollstuhl sitzt. Auf meinen Vorschlag, er möge doch bei der Zentrale anrufen und sich beraten lassen, ging er nicht ein. Danach war eisige Stille. Normalerweise erzählt der Nachbar stets ohne Punkt und Komma drauf los.

Ob Rollstuhl oder nicht: Es eine Frage des Anstandes für die Fahrt zu zahlen – so wie für alle konsumierten Leistungen. Wer Rollstuhl fährt ist nicht automatisch zu arm, um sich einen Busfahrschein zu leisten. Das Verhalten meines Nachbarn finde ich daher wirklich beschämend. Es handelt sich hier einfach um Schwarzfahren – da gibt es keine Ausreden. Ich wünsch ja niemandem was Schlechtes. Aber ich hoffe, er wird eines Tages dabei erwischt.

Ich bin ja eine Anhängerin von einfachen Rezepten mit ganz wenig Zutaten. Ich mag es nicht, wenn man von dem noch ein Löffelchen braucht oder da noch eine Prise dazugeben muss. Die Marillenmarmelade ist ein Klassiker der Einfachheit:

3 Kilo Marillen

2 Kilo Gelierzucker

2 Teelöffel Zitronensäure

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Die Marillen waschen und entkernen. Faules entfernen.

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Mit dem Pürierstab fein pürieren.

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Von 3 Kilo reifen Marillen bleiben etwas mehr als 2 Kilo Püree. Also 2 Kilo Gelierzucker und die Zitronensäure dazugeben.
Gut vermischen und zirka eine Stunde ziehen lassen.

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Zum Kochen bringen und gut 15 Minuten köcheln lassen. In der Zwischenzeit die gut ausgewaschenen Marmeladegläser auf einem feuchten Geschirrtuch bereitstellen.

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Die heiße Marmelade in die Gläser füllen. Deckel drauf und sofort auf den Kopf stellen.

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Gutes Gelingen und wer möchte kann das Marillengratin auch mit Marmelade machen!

Die einfachsten Speisen sind oft die Besten. Man braucht nur wenige Zutaten und es ist schnell gemacht. Besonders gerne habe ich es, wenn man zum Beispiel altes Brot verwerten kann. Vor kurzem habe ich eine Südtiroler Köstlichkeit gegessen. Die Köchin hat mir ihr einfaches Rezept verraten und ich habe es gleich nachmachen müssen: Gratin mit Marillen

Das braucht man fürs Gratin

altes Weißbrot oder Milchbrot

1/2 Liter Milch

3 Eier (von Weieregg)

15-20 Marillen

Butter für die Form

Staubzucker

Man kann es auch mit Zwetschgen, Äpfeln oder einfach mit Marmelade machen. Wer es gerne nussig hat, kann geriebene Haselnüsse oder auch Mandelsplitter dazugeben. Man kann auch ein bisschen Rum in die Milch geben, wenn man ein „Gratin mit Schuss“ machen will.

Und so geht es

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Die Marillen waschen, entkernen und halbieren. In einen Topf geben und etwa 10 Minuten dämpfen.

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Die drei Eier in die Milch geben und gut verquirlen.

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Die Backform gut buttern. Dann eine Schicht geschnittenes Weißbrot oder Milchbrot hineingeben. Zwei Schöpfer der Eiermilch darüber geben. Dann die gedämpften Marillen darauf verteilen.

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Dann  eine Schicht Brot auf die Marillen geben. Die restliche Eiermilch darüber leeren. In den auf 170 Grad vorgeheizten Backofen geben und für etwa 20-30 Minuten drinnen lassen.

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Aus dem Backofen nehmen und etwas Staubzucker darüber streuen. Noch warm servieren!

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Am besten schmeckt mir dazu ein Glas kalter Milch!

Wenn etwas übrig bleibt, kann das Gratin einfach wieder aufgewärmt werden.

Gutes Gelingen!

Frauenmantel für Frauenleiden

Seit heuer ist ein Frauenmantel im Garten. Wie der Name schon sagt empfiehlt die Volksmedizin diese Pflanzen für sämtliche Frauenleiden. Also von muttermilchfördernd bis zu Wechseljahrbeschwerden. Mich fasziniert allerdings weniger die Heilwirkung als die Geschichten rund um diese Pflanze. Der Frauenmantel macht etwas ganz besonderes. Er gibt Wasser ab. Das nennt man in der Biologie „Guttation“. Also kann man sagen, dass der Frauenmantel schwitzt. An den Blatträndern sind kleine Tröpfchen und in der Blattmitte sammelt sich das ausgeschwitzte Wasser.

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An den Blatträndern des Frauenmantel sammeln sich die winzigen Tröpfchen

Mit dem Frauenmantel wieder Jungfrau werden

Das ist wunderschön anzusehen. Kein Wunder, dass der Frauenmantel deswegen schon vor Jahrhunderten als besondere Pflanze gesehen wurde. Schon die Alchemisten des Mittelalters sammelten die Tropfen aus den Blättern und hofften damit Gold herstellen zu können. In manchen Gegenden hofften Frauen, dass sie durch den Genuss des Frauenmantelwassers wieder zu Jungfrauen würden. Andere wuschen sich ihr Gesicht damit, um eine jüngere Haut zu bekommen, das Botox des Mittelalters sozusagen. In Büscheln oder Kränzen am Haus angebracht soll es vor Blitzeinschlägen schützen. Neben dem Eisenkraut und dem Mönchspfeffer wird der  Frauenmantel auch heute noch empfohlen, um den weiblichen Hormonhaushalt anzuregen und schneller schwanger zu werden.

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Der Frauenmantel „schwitzt“ Wasser

Mich erfreut der Frauenmantel einfach durch seine besondere Schönheit. Die fächerartigen Blätter und die kleinen gelben Blüten lassen mich jedes Mal lächeln, wenn ich an ihm vorbeigehe. Und manchmal tauche ich einen Finger in den großen Wassertropfen im Blatt und denke an die vielen Menschen, die das auch schon getan haben und oft eine große Hoffnung damit verbunden haben, ob auf ein Kind, die Jungfräulichkeit oder die ewige Jugend.

 

 

Ich erzählte, ja klagte alsgerade schon das eine oder andere Mal über meine Erlebnisse beim Busfahren. Jetzt gab es wieder einmal was, das sich zu erzählen lohnt! Vor allem über meinen Geistesblitz!

Vor ein paar Tagen gab es wieder mal ein Treffen der zartbitter-Schreiberlinge. Solche Treffen werden so alle drei bis vier Monate angesetzt, um darüber zu palavern, was so anliegt und was man (noch) besser machen könnte. Diesmal gab es aber viel Privates zu plaudern, so dass gar nicht über das Eigentliche gesprochen wurde. Scheinbar passte alles!

Normalerweise werde ich immer von lieben Freunden mitgenommen, das Wetter erlaubte es aber, dass ich meine käuflich erworbene Tageskarte des Salzburger Verkehrsverbundes auch zur Heimfahrt nutzte. Dank der qando-App konnte ich sehen, wann der Mercedes (Bus) kommt. Zeitgerecht rollte ich los zur nahegelegenen Bushaltestelle. Kurz darauf kam Sabinchen angestakst, eine fleißige Bloggerin im Garten und Rezeptbereich! Schwer bepackt mit Papiertragetaschen voll frischer Eier von den glücklichen #Weieregg Hühnern! Wir ratschten noch kurz, da kam schon der in Unschuldsweiß lackierte Bus. Gesteuert wurde die Fuhre von der besten Chauffeuse des Unternehmens, ja sogar überhaupt! Immer freundlich und zuvorkommend, auch im größten Stress!

Rollstuhlklappe BusSabine, neugierig darauf, zu sehen, wie denn das beim Einladen meinerseits funktioniert, blieb noch kurz. Besagte Chauffeuse stieg aus und begrüßte mich wie immer freundlich. Leider fuhr sie diesmal einen Wagen, bei dem der Griff zum Ausklappen der Rampe nicht serviciert war und durch den angesamelten Dreck festsaß. Sie ließ den Bus vorab, wie immer, per Hydropneumatic nach unten, was aber trotzdem eine hohe Hürde ergab. Die Dame bot mir an, mich per Zurückkippen in den Bus zu bugsieren. Das klappt normalerweise ganz gut, wenn das denn ein kräftiger Mann macht. Natürlich bot sogleich auch Sabinchen ihre Hilfe an. Sabinchen schob am rechten Griff, mir ihren üppigen Busen ins Genick drückend, fleißig an, und die freundliche Busfahrerin, zart und eher klein in der Statur, schnaubte mir ob des Keuchens in den Nacken. Zum Glück saß ein junger Flüchtling im Bus. Der sprang sofort auf und zerrte von vorne. Zu dritt kam ich mit meinen 105 kg in den Wagen und konnte meine Heimfahrt antreten.

Sinnierend und immer wieder mal an die Rampenklappe starrend, kam mir, wie einst bei Wickie und die starken Männer, eine wunderbare Idee! Zusätzlich zu dem verdreckten Griff gibt es auch noch ein längliches Loch, in das man einen Haken wie einen Schürhaken einstecken kann. Das geht auch kleiner. In meiner übervollen Rumpelkammer wähnte ich noch diverse Haken von Ikea aus dem Küchenzubehör. Einen davon nehme ich jetzt immer in meiner Tasche mit, damit ich auf alle Fälle in den Bus komme. Heute bei der Heimfahrt vom Training schon ausprobiert und für gut befunden!

Überraschenderweise legen unsere Hühner dieses Jahr ohne Pause – selbst zur Hollerblüte. (Lest hier über die Legepause im Frühjahr im Beitrag Hühner und Holler). Während der langen Trockenheit und Hitze im letzten Sommer bekamen wir auch kaum mal ein Ei. Doch von Trockenheit und Hitze ist bisher noch keine Rede und unsere Hühner legen derzeit sogar so viel, dass bald ein Eierüberschuss herrscht. Wir sind natürlich froh darüber, aber es wird langsam eng im Lager.

Eier_fertigViele unserer Kunden sind jetzt auf Urlaub, da müssen wir uns überlegen: Was fangen wir am besten mit den vielen Eiern an? Einfrieren? Verkochen? Gut, ein paar Kuchen und Omeletts haben wir schon gemacht – da geht einiges weiter.

Ich habe mich zusätzlich noch auf die Suche gemacht, welche Möglichkeiten es gibt, Eier haltbar zu machen. Ich war überrascht, dass es doch ein paar Varianten gibt.

Einige sind ganz spannend, manche sind ein wenig schwierig, manche ganz einfach. Hier ein paar Beispiele, eins davon (das letzte) ist ein sehr empfehlenswertes Rezept für alle.

  1. Eier im Wasserglas [lest hier mehr darüber, wie man das macht]
  2. Fraueneier – wie bei den Bauern Früher [lest hier über Fraueneier]
  3. Soleier – Hier werden die Eier samt Schale in einem Sud aus Kräutern, Salz und Essig eingelegt. Die Eier werden wunderschön marmoriert und schmecken hervorragend zur Jause. [hier gehts zum Rezept für Soleier]

Schaut einfach nach und viel Spass beim Einlegen!