ig6

Die Inkagurke vor der Ernte

Im März habe ich in einer Gärtnerei ein kleines Pflänzchen erstanden: eine Inka-Gurke. Hab ich vorher noch nie davon gehört, aber der Name hat es mir angetan und so war sie eine Stunde später im Garten angekommen. Da habe ich erst mal nachgegoogelt, was das für eine Pflanze ist. Die Freude war groß, die Inkagurke ist ein einjähriges Klettergewächs und ihre Früchte sind essbar. So hat sie uns den ganzen Sommer für die Jause mit knackigen Gurken versorgt, am besten sind sie bis zu einer Länge von etwa 5-7 Zentimeter. Aber erst jetzt im Oktober bei der letzten Ernte habe ich die Inka-Gurke für ein warmes Hauptgericht verwendet. Und ich muss sagen, sie ist warm noch besser. Und auch nächstes Jahr bekommt sie wieder ein Kletterplätzchen im Garten. Hier das Rezept:

Das braucht man für 2 Personen:

ig5Eine Handvoll Inka-Gurken

½ Stange Lauch

2 Auberginen

2 Tomaten

1 Paprika

1 Zwiebel

2-3 Knoblauchzehen

Tomatenmark

Rosmarin und Thymian

Olivenöl, Salz, Pfeffer

Sauerrahm oder Joghurt

Nudeln

Und so geht’s:

Das einzelne Gemüse schneiden, nicht zu klein und nicht zu groß. In einer Pfanne die fein geschnitten Zwiebel im Olivenöl anbraten. Dann die Knoblauchzehen dazugeben.

ig4

Darauf folgen die Inkagurken, die Auberginen und die Paprika.

In der Zwischenzeit das Wasser für die Nudeln zum Kochen bringen. Die Nudeln hineingeben.

ig3

In der Pfanne geht es weiter mit den Lauchringen und den Tomaten. Ein paar Mal durchschwenken dann ein bisschen Wasser und etwas Tomatenmark dazugeben. Salzen und Pfeffern.

ig2

Die Kräuter hineinhängen und das Ganze etwa 5 Minuten köcheln lassen.

ig1

 

Die Nudeln abseihen und in die Pfanne geben, noch einmal durchrühren. Dann auf den Tellern anrichten. Wer mag einen Klecks Sauerrahm oder leeres Joghurt draufgeben. Man kann auch noch Petersilie oder ein bisschen gehackte Minze drüberstreuen. Mahlzeit!

Wer es schärfer mag, sollte statt dem Tomatenmark Chilipaste druntergeben ;)

si4

Wunderbar süß sind die Trauben 2015!

Jetzt ist Traubenzeit. Auch heuer habe ich wieder Traubenmarmelade mit Äpfeln gemacht. Aber es waren so viele. Freunde haben mir einiges abgenommen, aber es gab immer noch ausreichend Trauben. Also habe ich mich entschlossen Traubensirup zu machen. Ich liebe Sirup in allen Variationen. Dieses Jahr gab es neben dem klassischen Minzsirup, schon Waldmeister – und Fliedersirup.

Aber jetzt zum Traubensirup.

Das braucht es:

Etwa 8 Kilo rote Trauben

2 Biozitronen

5 Stängel Minze

4 Kilo Sirupzucker

Flaschen

Und so geht es:

Die Zitrone in Scheiben schneiden und mit den Minzstängel in Wasser einlegen. Mit einem Teller beschweren, damit alles schön unter Wasser bleibt. 24 Stunden stehen lassen, dann hat das Wasser wunderbaren Minz- und Zitronengeschmack angenommen.

Jetzt die Trauben waschen und die Beeren abpflücken und in einen großen Topf geben. Die Beeren erhitzen und einmal gut aufkochen.

si2

Dann die heißen Beeren schöpferweise durch die flotte Lotte drehen. Wer es besonders genau machen möchte sollte den so gewonnenen Saft durch ein mit einem Geschirrtuch ausgelegtes Sieb in einen großen Topf gießen. Dann sind im Saft weniger bis gar keine Flankerl. Ich habe mir diesen Arbeitsschritt gespart.

si3

si1Den Saft zusammen mit dem Minzwasser und dem Sirupzucker aufkochen und etwa 20 Minuten köcheln lassen. In der Zwischenzeit die gut gereinigten Flaschen vorbereiten. Am besten auf ein nasses Geschirrtuch stellen. Dann den heißen Saft mit Hilfe eines Trichters in die Flaschen füllen. Sofort verschließen und einmal kurz umdrehen.

Den Sirup verdünne ich im Verhältnis 1:10, aber das ist Geschmacksache.

cu7

Eine prächtige Zucchiniblüte

Es gibt unzählige Texte zu Rosen, Lilien oder Hortensien. In diesen wird ihre Schönheit, ihr Duft, ihr Wuchs, die Einzigartigkeit ihrer Blüten beschrieben. Sucht man etwas zur Zucchini, so landet man im Gemüsegarten oder in der Küche. Was ich eigentlich ein bisschen ungerecht finde. Denn auch die Zucchini ist liebenswert und nicht nur eine Nutzpflanze. Sie ist auch schön.

cu6

Die riesigen Blattschirme der Zucchini

Was sie von den oben genannten wohltuend unterscheidet ist ihre Unkompliziertheit. Der blutigste Anfänger im Garten wird mit der Zucchini seine größte Freude haben. Einfach die Samen in die Erde stecken und schon bald zeigen sich die Keimblätter. Und die Zucchini wächst und wächst. In den Kinderschuhen ist sie eigentlich nur einer Gefahr ausgesetzt – der Gier der Schnecken. Ist diese Phase vorbei, dann entfaltet die Zucchinipflanze ihre ganze Pracht. Ihre Stängel werden dick und saftig, ihre Blätter sind groß wie Kinderschirme.

cu2

Unter den Blättern wachsen herrliche Zucchini

Und erst ihre Blüten. Die männlichen sind an einem langen dünnen Stiel, die weiblichen haben einen Fruchtansatz. Ihre Blüten leuchten zwischen den Blättern in einem sonnigen fröhlichen Gelborange. Die ganze Zucchinipflanze ist leicht rau, ob Stiele oder Blätter, sie mag nicht gerne angefasst werden. Die Zucchinifrüchte sind dann entweder grün oder gelb, länglich oder kugelig oder auch ufoförmig.

Natürlich hat man die Zucchinipflanze nicht fürs Auge alleine im Garten. Die Blüten sind essbar, am besten natürlich die männlichen, da daraus eh keine Frucht wird. Man kann die Blüten füllen, braten oder einfach in den Salat schnippeln. Und aus den Früchten lässt sich viel zaubern. Etwa eine leckere Nudelsauce oder konserviert als Aufstrich.

Seit ich die Zucchini nicht mehr nur als Nutzpflanze betrachte, sondern als Schönheit im Garten, macht sie noch mehr Freude.

md1

die wunderschönen heilkräftigen Samen der Mariendistel

Ich mag Disteln. Sie sind wehrhaft. Und sie sind oft erst auf den zweiten Blick eine Schönheit. Eine Distel überfällt dich nicht mit leuchtenden Blüten, glänzenden Blättern und einem betörenden Duft. Eine Distel ist zurückhaltender. Für mich ist die Mariendistel die Königin unter ihnen.

Im Frühjahr bedecken ihre Blätter den Boden, bis für eine Pflanze rasend schnell der Stängel bis zu einem Meter in die Höhe schießt, sich weitere Blätter und Seitenstängel entwickeln. Bis zu sieben Blüten hat eine meiner Mariendisteln heuer getragen. Zuerst sieht man nur eine dicke sattgrüne Knospe, die sich durch lange spitze Stacheln schützt. Bis sich dann feine violette Blütenblätter aus der Knospe hervorwagen, immer mehr werden und dann einen wunderbaren Schopf bilden. Auf dem lassen sich sofort Bienen und andere Insekten nieder, sie scheint sehr begehrt zu sein, die Mariendistel.

Das kann die Mariendistel

md2

Die Mariendistel – stachelig schön

So widerspenstig die Mariendistel ist, so heilkräftig soll sie sein. Besonders Leber, Galle und Lunge profitieren von ihr. Sie stärkt sie und soll einigen Studien zufolge sogar unterstützend bei der Heilung von Leber- und Lungentumoren sein.

Aber sie ist nicht nur medizinisch verwendbar, sondern auch in der Küche. Der frische Stängel kann wie Spargel zubereitet werden. Die jungen Blätter, von den Stacheln befreit, können roh im Salat oder gekocht wie Spinat genossen werden. Und die Blütenköpfe bereitet man wie Artischocken zu. Ich habe zugebenermaßen das noch nicht probiert. Die Stacheln sind so spitz, dass ich mich trotz Handschuhen nicht an eine Ernte wage. Aber alleine ihr Anblick bereitet mir große Freude, das ist Genuss genug.

md4

Die milchig marmorierten Blätter der Mariendistel

Maria auf der Flucht

Und warum heißt die Mariendistel jetzt Mariendistel? Die Legende erzählt, dass die Gottesmutter Maria auf der Flucht nach Ägypten einen sicheren Ort suchte, um den kleinen Jesus zu stillen. Die Distel bot ihr Schutz. Und als sie Jesus stillte, tropfte ein wenig von ihrer Milch auf die Distelblätter. Und seither hat sie die milchigen Streifen auf den Blättern. Und bei ihrer Heilkraft wundert es nicht, dass sie den Namen Mariens trägt. Schön, oder?

pim2

Die Pimpinelle ist genügsam

Pimpinelle. Wenn man so heißt ist man etwas Kleines, etwas das oft übersehen wird. Pimpinelle könnte auch ein Spitzname sein oder ein Kosename. Die Pimpinelle ist ein Kraut. An langen Stängeln sitzen kleine gezackte Blätter, sehr zart. Die Blüten sind dann rosa bis blutrot. Die Pimpinelle heißt auch „Kleiner Wiesenknopf“, auch sehr schnuckelig finde ich. Sie ist nicht sehr anspruchsvoll. Einen trockenen Boden hält sie gut aus, mag es warm, verträgt aber auch Halbschatten. Sie wird ungefähr 40 Zentimeter hoch. Einmal im Garten lässt sich die Pimpinelle eigentlich nicht mehr vertreiben. Und das ist auch gut so, denn sie ist ein hervorragendes Küchenkraut.

 

pim4

Taglilie und Pimpinelle verfeinern das Käsebrot

Die Blätter passen zu jedem Salat oder auf ein Brot. Auch im Kräutertopfen machen sie sich gut. Sie schmecken sehr würzig, gurkenähnlich und leicht nussig. Gesund ist die Pimpinelle auch, sie hat viel Vitamin C und soll blutstillend sein. Wer nicht schwitzt und nicht so oft auf die Toilette muss ist gut beraten, viel Pimpinelle zu essen. Und für die berühmte „Frankfurter Grüne Sauce“ ist sie ein Muss, neben Petersilie, Borretsch, Kerbel, Kresse, Sauerampfer und Schnittlauch.

Und wer sie nicht essen mag, dem bietet sie einen Augenschmaus mit ihrer zarten Schönheit.

tag2Juni ist die Zeit der Taglilie. Seit März haben sich die Blätter vorbereitet und sind immer dichter und länger geworden. Im Mai zeigen sich die ersten Stängel und Anfang Juni sitzen plötzlich die ersten Knospen darauf. Und dann geht es ganz schnell. Die Blüten öffnen sich. Sie sind ein in leuchtendem Orange. Die Taglilie beeindruckt mit sechs Blütenblättern, die in der Mitte einen weißen Streifen haben. In der Mode würde man sagen, das macht schlank! Und die Blütenblätter biegen sich wie eine Balletttänzerin nach außen und so ist das Blüteninnere noch besser zu sehen. Es lockt diverse Insekten durch ein wunderbares Gelbgrün. Der Pollen sitzt auf sechs Stempeln – grell gelb. Welche Biene könnte da schon widerstehen?

Taglilien auf dem Teller

gemischte bluten

auch essbar: Malve, Borretsch, Kapuzinerkresse, Nelke

Aber nicht nur Bienen und Schmetterlinge finden die Taglilie lecker. Ich auch. Ihre Blütenblätter sind sehr knackig und schmecken leicht nussig. Sie passen wunderbar in jeden Salat oder auf ein Butterbrot. Man kann sie aber auch mit Frischkäse gefüllt servieren, verfeinert mit einigen Kräutern. Auch zum Kandieren sind sie hervorragend geeignet.

Manch einer mag sich jetzt denken: Oh wie schade, die schönen Blüten essen. Aber wie ihr Name schon sagt, blüht sie nur einen Tag. Also am Abend kann man sie ohne schlechtes Gewissen verspeisen. Am nächsten Tag heißt sie einen wieder mit vielen neuen Blüten willkommen.

Die Taglilie ist sehr pflegeleicht. Wer sie mit Sonne verwöhnt, bekommt besonders viele Blüten zu sehen. Sie kommt verlässlich jedes Jahr wieder. Im Frühjahr bekommt sie einen Kübel Kompost. Ihre dicken fleischigen Wurzeln bilden immer wieder Ableger. Das ist ideal, um ein Stückchen Taglilie abzutrennen und weiter zu schenken. Auch der faulste Gärtner wird mit der Taglilie glücklich, weil sie genügsam und verlässlich ist und wunderschön.

Hier geht es zu weiteren essbaren Blüten!