In regelmäßigen Abständen erfahren wir von neuen Lebensmittelskandalen. Ob Sägespäne im Joghurt, Rinderwahn, Gammelfleisch. Und jetzt Pferdefleisch in der Lasagne. Es gibt wieder einen Aufschrei in der Öffentlichkeit, eine kurze und heftige Erregung und dann? Dann geht es weiter wie bisher. Die Produktion von Lebensmitteln geht weiter, die Industrie übt kurz Reue und schöne Werbefilmchen gaukeln uns wieder die heile Welt vor.äpfel

Ändern wird sich erst dann was, wenn viele Menschen ganz bewusst den Wert von Nahrungsmittel erkennen. Wenn es nicht egal ist, woher die Produkte stammen. Wenn es wichtig ist, dass Tiere vor ihrem Tod ein relativ würdiges Leben haben. Wenn Pflanzen nicht eine Haltbarkeit von Monaten haben müssen, ermöglicht durch den Einsatz chemischer Mittel. Wenn Fair Trade mehr ist als das schlechte Gewissen zu beruhigen. Dann besteht die Chance, dass Lebensmittelskandale wirkliche Skandale sind und nicht nur ein wiederkehrendes Phänomen, dass nach wenigen Tagen schon wieder vergessen ist. Bis zum nächsten Mal.

 

Gerade hatte ich wieder eine Erbschaftssteuerdiskussion mit Menschen aus der so oft zitierten „Mittelschicht“ von der eigentlich keiner weiß, wo sie anfängt und wo sie aufhört. (*edit 21.02.13: die im Folgenden aufgestellten Thesen sind grds. 1:1 auch auf Vermögens- und Schenkungssteuer anwendbar)

Wenn man es am Einkommen festmacht, reicht das Spektrum von (Hausnummer netto) 1.500 bis 10.000 Euro / Monat. Je nachdem, wen man frägt.
Wenn man es am Vermögen festmacht – was keiner tut – ist es schon viel schwieriger, abgesehen von der Erhebung der Vermögen. Vereinfacht gefragt: Gehört man mit 50.000 am Sparbuch schon, bzw. mit 500.000 nicht mehr zur Mittelschicht? Hier gehen die Meinungen weit auseinander. Vor allem im Zusammenhang mit Sachwerten sowie Grund & Boden.
Fest steht jedoch, dass die „Mittelschicht“ vermutlich die größte Gesellschaftsgruppierung in Österreich ist, und sehr viele von ihnen die Erbschaftssteuer aus zwei Gründen ablehnen: 1)  weil „sie“ glauben, dass es sie selbst trifft und 2) weil es sich um bereits versteuertes Einkommen handle.

ErbschaftssteuerBevor ich nun auf diese zwei „Irrtümer“ eingehe, möchte ich kurz folgende, immer wieder diskutierte, Punkte in den Raum stellen:

  • Die Mittelschicht läuft der Illusion nach, dass sie aufgrund von relativem (guten) Wohlstand selbst zu den „Reichen“ gehört. Das stimmt jedoch nicht!
  • Die Mittelschicht versteht daher auch nicht, dass eine fehlende Erbschaftssteuer fehlende Einnahmen für den Staat bedeuten, und somit die Lohn- und Einkommenssteuer nicht gesenkt werden kann.
  • Es stöhnt zwar jeder unter dem hohen Steueranteil, (fast) niemand kommt jedoch auf die Idee, dass dieser überhaupt erst ermöglicht, dass eben die wirklichen Superreichen keine Erbschaftssteuer zu zahlen haben, wenn sie ihr Vermögen vererben.
  • Man könnte also sagen, die Mittelschicht bezahlt die Steuerfreiheit der Superreichen und wird mit dem Akzeptieren und Verteidigen der aktuellen Gesetzeslage zu den Steigbügelhaltern der Superreichen.
  • Eine fehlende Erbschaftssteuer ist nichts anderes als die „Reinkarnation“ des Feudalismus. Vermögen und somit Macht oder auch Grundbesitz wird (steuerfrei) weitergegeben. Nichts anderes passierte in den Feudalsystemen Europas.
  • Hohe Vermögen führen zu hohem leistungsfreien (sic!) Einkommen!
  • Eine Erbschaftssteuer trifft – bei Freigrenzen – nicht unbedingt versteuertes Vermögen, da mit steigendem Einkommen und Vermögen die Möglichkeiten der „Steuerschonung“ exorbitant steigen. (Stichwort Stiftungen und Steueroasen)

Zu Punkt 1)
Ich selbst bin der Meinung, dass es bei einer allfälligen Erbschaftssteuer Freigrenzen geben muss. Vermögen sollte erst ab einer bestimmten Höhe besteuert werden. Dann trifft es auch nicht den vielzitierten Haus- oder Wohnungserben. Wenn eine solche – zu diskutierende – Höhe bei z.B.: 1 Mio Euro in liquiden Mitteln liegt, fallen 99 %, die sich selbst zur „Mittelschicht zählen“, automatisch raus. (Sachwerte müssen seperat betrachtet werden)
Dass dann niemand mehr überbleibt, der noch eine Erbschaftssteuer zahlen müsste halte ich für eine Mähr. Das belegen auch Berichte über Vermögensverteilungen a la „10 % der Bevölkerung besitzt 90% des Vermögens“:
Laut ÖNB besitzen 50% der Bevölkerung 8 % des Nettovermögens. Das reichste Tausendstel der österreichischen Bevölkerung besitzt (zufällig) auch 8 %.
Das bedeutet dass 50 % der Bevölkerung im Grunde über gleich viel Vermögen verfügen wie die reichsten 0,1 % !! Das muss man sich auf der Zunge zergehen lassen und es zeigt, dass sehr wenige Menschen sehr viel Vermögen besitzen, welches bei einer Erbschaft (derzeit) nicht zu versteuern ist.
Im Moment stehen in Österreich und der restlichen EU viele Erbschaften an! Nicht umsonst spricht man von „der Erbengeneration“.
Deutschland beispielsweise verdient bereits und in Zukunft mit der Erbschaftssteuer Millarden. Im kommenden Jahrzehnt werden dort 2,6 Billionen (sic!) vererbt! Österreich verdient nichts!

Heute ist mir zum ersten Mal klar geworden, was der Grund sein könnte, dass viele Menschen denken, sie wären von einer Erbschaftssteuer betroffen: Die Tatsache, dass man ab 60.000 Euro Einkommen vom „Spitzensteuersatz“ spricht legt nahe, dass man an der Spitze des Wohlstandes angekommen ist. Dies ist jedoch nicht im geringsten der Fall. Es gibt ganz andere Einkommen und somit Vermögensbildungen, und je höher diese sind, desto steuerschonender (Stichwort Stiftungen und Schweiz) wird aus Brutto Netto.

Das führt unmittelbar zu Punkt 2) Ich stelle hiermit folgende mit Zahlen und Beispielen unterlegbare Theorie auf: je höher das Einkommen, desto steuerschonender kann man aus Brutto Netto machen!
Beispiele hierfür gibt es genügend. Sei es über Stiftungen, die Gruppenbesteuerung oder schlichtweg in Steueroasen wie der Schweiz, Zypern, Caymans, Channel Islands etc. Ich wage zu behaupten, dass niemand aus der „Mittelschicht“ nur einen Cent in einer Steueroase „offshore“ oder in Stiftungen parkt. Das machen die „Oberschicht“ bzw. die „Superreichen“.
Daher ist für mich das Argument, dass es bei Erbschaften und deren Besteuerung (natürlich mit Freigrenzen) um bereits versteuertes Vermögen handelt, fast schon zur Gänze widerlegt.

Fazit: Meiner Ansicht nach unterliegen die Gegner der Erbschaftssteuer in der „Mittelschicht“ einem fatalen Irrtum, den sie teuer bezahlen. Außer sie gehören tatsächlich selbst zu denjenigen, die ungeheuer große Vermögen angehäuft haben. Dann wären sie aber nicht mehr die „Mittelschicht“.
Die „Oberschicht“ hingegen glaubt – mangels anderer Situationen – nicht daran, dass ein höherer (Steuer)-Beitrag ihrerseits gerechtfertigt ist, weil ihnen dadurch viele Sorgen erspart bleiben.

P.S.: Der oft von gewissen Politikern verwendete Stehsatz: „Leistung muss sich lohnen“ bekommt eine schiefe Optik, wenn man ihn mit dem Bankenspruch „Lassen Sie ihr Geld für sie arbeiten“ kombiniert. Daraus folgt: Superreiche haben haufenweisen leistungsfreies Einkommen! Aber dies ist ein Thema für einen weiteren Artikel. Ich habe auf jeden Fall noch nie Geld arbeiten gesehen. Es sind zum Schluss immer Menschen, die arbeiten!

„Alle Menschen sind frei und gleich an Würde und Rechten geboren“, so in der Allgemeinen Erklärung der Menschenrechte vom 10.12. 1948. Was auf dem geduldigen Papier steht ist immer noch nicht Wirklichkeit.

Es wäre blauäugig zu glauben, dass wir die Welt auf einen Schlag zu einem besseren Ort machen können. Manchmal fühlt man sich auch ohnmächtig und hilflos angesichts der schlimmen Nachrichten, die einen täglich überfluten. So wie die schrecklichen Brände in den Textilfabriken in Pakistan und Bangladesch. Hunderte Menschen sterben qualvoll, weil einfachste Sicherheitsbedingungen nicht erfüllt sind. Sicherheit kostet Geld, menschenwürdige Arbeitsbedingungen und faire Löhne auch. Und damit sind wir geradewegs am Wühltisch und an der Kleiderstange eines beliebigen Textilkaufhauses. Hosen, Röcke, T-Shirts, Mäntel, Socken gehören auch heuer wieder zu den beliebten Weihnachtsgeschenken. Wir wollen Freude schenken. Noch schöner wäre es doppelt Freude zu schenken. Nicht nur der Beschenkte sondern auch die Näherin soll teilhaben.

Die Arbeiterinnen und Arbeiter in vielen Ländern kämpfen den Kampf, den unsere Urgroßeltern erfolgreich ausgefochten haben. Wir können sie dabei unterstützen mit dem Kauf von Dingen, die fair hergestellt wurden. Fair heißt, dass eine Näherin einen Lohn bekommt, der sie menschenwürdig leben lässt. Fair heißt, dass die Fabriken die Rahmenbedingungen verbessern. Fair heißt, dass die Arbeiterinnen und Arbeiter sich gemeinsam, also gewerkschaftlich, stark machen können.

Fair heißt, wenn die Näherin statt 30 Euro Monatslohn das Doppelte bekäme. Dann würde uns ein T-Shirt unglaubliche 13 Cent mehr kosten?

Könnten wir uns das leisten?

http://www.fairwear.org/

http://www.zeit.de/2012/49/Konsument-Schnaeppchenjaeger-Arbeiter-Bangladesch

http://www.zeit.de/lebensart/mode/2012-11/interview-verbraucher-faire-mode-bangladesch

von unserer Gastautorin Brita Pilshofer

Mitte der 80er Jahre war ich als Auslandssekretärin für den Verband der Akademikerinnen Österreichs tätig. Dieser ist eine überparteiliche Organisation und ist Teil der IFUW (International Federation of University Women).

In dieser Funktion kam ich mit dem European Network on Women`s Studies in Kontakt, begann Vorträge über Familien- und Sozialpolitik zu halten und wurde von der ILO als Private Member für Österreich aufgenommen und besuchte die ILO/ I.I.R.A. Konferenzen, bei denen es um die Verständigung zwischen Arbeitnehmern und der Wirtschaft auf internationalem Sektor geht.

Der Kommunismus war am Ende, das war damals schon ein offenes Geheimnis. Der Kapitalismus sah jedoch nicht viel besser aus: Zu viele sich widersprechende Bedingungen brachten das System schon damals ins Wanken. Thatcherismus in Great Britain hatte gezeigt, dass zu großer Fokus auf Wirtschaftlichkeit das Sozialsystem ins Wanken bringt. Man lernte jedoch nicht daraus, sondern qualifizierte die so hart verhandelte und so dringend notwendige “ Social Charta „, die unter anderem maximale Wochenarbeitszeiten regeln sollte, durch das Veto von GB auf ein Social Chapter herab.

Das hatte zur Folge dass in GB die Arbeitslosigkeit stieg, da weniger Menschen immer mehr Arbeitsstunden zu absolvieren hatten. Um diese und andere Situationen nicht mehr verantworten zu müssen, kam man plötzlich von der Wirtschaftsseite mit dem Schlagwort “ Weniger Staat, mehr privat “ daher. Ich kann sagen, ich habe selbst miterlebt, wie der Neoliberalismus auf diese Weise aus der Taufe gehoben wurde, denn ich war auf dieser Konferenz in Brüssel dabei. Es gab Proteste genug, doch die Industriellenseite setzte sich damals durch.

Ich wurde damals bereits nach Rio zu einer Folgekonferenz eingeladen, da ich zu verdeutlichen versuchte, dass soziale Randgruppen den Schutz des Staates brauchen und es nicht nur dem “ private enterprise “ überlassen bleiben kann, ob ein Mensch in der Gesellschaft gut aufgehoben ist. Dort war man gerade dabei, eine Art Sozialstaat einzuführen.

In der Folge begann man nun, Banken und Staatseigentum zu privatisieren und die Spirale Richtung Spekulationsgeschäfte begann unkontrolliert zu steigen. Gleichzeitig redete man den Menschen in Europa ein, das Sozialsystem könne nicht mehr für sie aufkommen. So müssten sie sich z. B. selbst zusätzlich pensionsversichern. Dieses zusätzlich eingehobene Geld kam aber nur wieder ebenfalls in die Hände von privatisierten Einrichtungen, die wiederum mit dem Geld spekulierten und es verspekulierten. Am Ende des Tages sind diese Menschen, die auf “ private enterprise “ gebaut haben, doppelt betrogen.

In Österreich kam durch die funktionierende Sozialpartnerschaft der Neoliberalismus nicht so zum Tragen wie in den südlichen europäischen Staaten oder auch in Frankreich und scheint nun immer mehr in seine Schranken gewiesen zu werden. Jedoch wie mir berichtet wurde, im Europäischen Parlament gibt es noch immer eine Lobby für ein Wirtschaftssystem, das nun verantwortlich ist für Unruhen in Europa und der Welt, für Armut und Unterernährung in der Welt.

Dafür wird von einigen wenigen Geld gehortet, das z.B. dringend als Investitionen in Nahrung für die Weltbevölkerung und die Umwelt gebraucht würde. Dieses Geld arbeitet nicht und bringt daher der Menschheit keinen Nutzen. Wir stehen insgesamt vor einer Krise des bisherigen Wirtschaftssystems, Menschen in ganz Europa bedienen sich des alten marxistischen Mittels des Generalstreiks, um die Rückkehr zu einer Realwirtschaft, in der die Faktoren Rohstoff und Arbeit eine Rolle spielen, zu bewirken. Es wird notwendig werden, nicht nur dem Neoliberalismus entgegen zu rudern, sondern auch vermehrt Diskussionen über ein den heutigen Herausforderungen gerecht werdendes neues Wirtschaftssystem zu führen.

Artikel von unserem von Gastautor Wolfgang K. Heindl

Der Kongo-Zufluss Tshuapa in der Dem. Rep. Kongo: Gemessen an der Wasserführung ist der Kongo der zweitgrößte Fluss der Welt

Der blaue Planet: Vom Weltall aus betrachtet ist unsere Erde blau. 1,4 Milliarden Kubikkilometer Wasser sind für dieses Farbenspiel verantwortlich. Zwei Drittel der Erdoberfläche sind mit Wasser bedeckt. Doch nur 2,5 Prozent dieser Menge sind Süßwasser. Ein Vergleich verdeutlicht die Dimension: Stellt man sich das gesamte Wasser der Welt in einer Badewanne vor, dann macht das verfügbare Trinkwasser gerade mal einen Teelöffel voll aus.

Dieses Süßwasser ist von „Mutter Natur“ ungerecht verteilt. Wasserreiche Länder wie Österreich verfügen über bis zu 10.000 Kubikmeter Wasser pro Person und Jahr, während wasserarmen Ländern oft nur wenige hundert Kubikmeter bleiben. Diese natürliche Ungleichverteilung wird durch die Verfügungsmacht des Menschen über das „blaue Gold“ verschärft: Wasser hat, wer es sich leisten kann. 600 Millionen Menschen haben zu wenig Trinkwasser. Mehr als 2 Milliarden Menschen verfügen über keine zufriedenstellenden Sanitäreinrichtungen. Die Folgen dieser Ungleichverteilung sind dramatisch: Alle vier Sekunden verdurstet bzw. verhungert ein Kind unter fünf Jahren oder stirbt an durch Armut verursachten Krankheiten. Das sind weltweit pro Jahr in etwas so viele Kinder wie Österreich Einwohner/innen hat.

Dieser Zahlen zum Trotz vermeldetet die UNO kürzlich erfreuliche Erfolge: Der Prozentsatz jener Menschen, die über keine ausreichende Trinkwasserversorgung verfügen, konnte im Vergleich zu 1990 halbiert werden. Das im Jahr 2000 als eines der Millenium-Entwicklungsziele definierte Vorhaben, wurde bereits heuer, drei Jahre vor der Zielsetzung erreicht. Trotz dieses Erfolgs bleibt der Ausblick kritisch: Durch den Klimawandel drohen Dürren und verstärkter Wassermangel und Forscher des Wuppertaler Instituts für Klima, Umwelt und Energie schließen nicht mehr aus, dass mein heute vier Jahre alter Sohn im Laufe seines Lebens einen Anstieg des Meerwasserspiegels um bis zu zwei Meter erleben wird.

Durst ist hier bei uns Gott sei Dank kein Thema. Wasser gibt es im Überfluss. Und doch importiert Österreich enorme Mengen an Wasser. Betrachtet man neben dem direkten Verbrauch durch Kochen, Trinken oder Duschen (130-150 Liter am Tag), auch den indirekten Wasserverbrauch, kommt man auf bis zu 4.000 Liter am Tag. Das entspricht 25 Badewannen. Jeden Tag. Pro Person. Dieser indirekte Wasserverbrauch rechnet das für die Landwirtschaft oder die Industrie aufgewendete Wasser mit ein. Eine ganze Menge wasserintensiver (landwirtschaftlicher) Produkte werden importiert: Kaffee aus Brasilien, Kakao aus Ghana oder Gemüse aus Spanien. Wir verbrauchen also täglich schon alleine mit den Hauptmahlzeiten tausende Liter Wasser. Besonders wasserintensiv ist Rindfleisch. In einem Kilo Rindfleisch stecken an die 15.000 Liter Wasser. Beim auf den ersten Blick wasserintensivem Reis sind es hingegen „nur“ 3.000 Liter pro Kilo. Auch Baumwolle verbraucht viel Wasser. Für 1 Kilo Baumwolle werden 10.000 Liter Wasser benötigt. In jedem Baumwoll-T-Shirt stecken somit 2.900 Liter Wasser. Hinzu kommt, dass Baumwolle oft in ohnehin schon wasserarmen Regionen angebaut wird. Mit dramatischen Folgen: Der Wasserhunger der Baumwollplantagen in Usbekistan hat maßgeblich zum Austrocknen des Aralsees beigetragen.

Besonders hoch ist der Wasserverbrauch auch bei Produkten aus Aluminium, Edelmetall, Stahl oder Erzeugnissen der Chemieindustrie: Für 1 Kilogramm Aluminium werden etwa 100.000 Liter Wasser aufgewendet. Weitere Beispiele gefällig?

Der Computer mit dem Sie gerade auf zartbitter.co.at surfen, hat in der Herstellung 20.000 Liter Wasser verbraucht. Wenn Sie diesen Artikel auf ein Blatt Papier ausdrucken, steigt ihr individueller Wasserverbrauch um weitere 10 Liter.

 

Diese kleine sukzessiv veröffentlichte Trilogie beschäftigt sich mit  Sprichwörtern bzw. Stehsätzen, die sowohl das Denken, das gesellschaftliche (Zusammen)-Leben als auch die Wirtschaft der heutigen Zeit beeinflussen.

Das Sprichwort „Jeder ist seines Glückes Schmied“ stammt von dem römischen Konsul Appius Claudius Caecus (397.296 v. Chr) und hieß original „fabrum esse suae quemque fortunae“ – jeder sei der Schmied seines Glücks. Wie er das dazumals gemeint hat, kann heute nur mehr schwer gedeutet werden. Was wir jedoch wissen ist, dass wir heute unter diesem Spruch landläufig folgendes verstehen:  Jeder selbst ist dafür verantwortlich, dass er im Leben glücklich und erfolgreich wird.

Es stellen sich drei kritische Fragen:

  1. Ist Glück nur durch bzw. nur mit Erfolg erreichbar?
  2. Wie denkt die Gesellschaft über simples „zugeflogenes“ Glück oder Pech, welches zu Erfolg oder Misserfolg führt?
  3. Meint dieser Satz bzw. verstehen wir ihn in der Form, dass jeder grundsätzlich das gleiche Potential hat glücklich zu werden oder vielmehr, dass jeder die gleichen Chancen hat?

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