Vorgestellt: Auch mit 87 Jahren ist der Salzburger Guy Eschig noch ein sportliches Vorbild für die Jugend. Taekwondo ist seine Leidenschaft, die ihm maßgeblich in einer schweren, lang andauernden Situation geholfen hat. 

Guy Eschig war in jungen Jahren ein Weltenbummler. Seine Eltern lebten während seiner Geburt in Paris. Daher bekam er auch einen französischen Namen. Anfang der 1950er Jahre übersiedelte er mit seiner ersten Frau nach Argentinien. Die Überfahrt mit dem Schiff dauerte anstatt der 18 Tage insgesamt sechs Wochen. Seine Frau starb noch während der Reise an den Folgen einer akuten Blinddarmreizung. „Ich bin dennoch vier Jahre in Argentinien geblieben und habe unter anderem in einem Steinbruch gearbeitet“, erinnert sich der heute 87-Jährige. Nach der Rückkehr nach Salzburg arbeitete er als Architekt. Vor allem für Clemens Holzmeister. Guy Eschig war unter anderem an  der Planung des großen Festspielhauses und am Umbau des Kieselgebäudes beim Bahnhof in Salzburg maßgeblich beteiligt.

Mindestens 45 Minuten lang macht Guy Eschig jeden Tag Taekwondo-Übungen. (c) Harald Saller

Mindestens 45 Minuten lang macht Guy Eschig jeden Tag Taekwondo-Übungen. (c) Harald Saller

Zum Taekwondo fand er relativ spät, erst Mitte der 1980er Jahre. „Ich habe mich schon immer für südöstliche Kampfsportarten interessiert. Vielleicht auch deswegen, weil ich aus einer Offiziersfamilie komme, aber diesen Beruf nie ausüben wollte.“ Als er das erste Mal gefragt wurde, ob er es ausprobieren wolle, verneinte er. „Ich dachte, dass ich schon zu alt dafür sei“, sagt er heute mit einem Lächeln. Als er dann abermals in der Zeitung von einer Vorführung in Salzburg las, probierte er es doch aus. Unter dem Großmeister Kim Yang Woong, der auch das südkoreanische Nationalteam trainiert hatte, wurde Guy Eschig innerhalb kürzester Zeit zum festen Bestandteil der Salzburger Taekwondo-Szene. Er besitzt den schwarzen Gürtel,  was bedeutet, dass sowohl die körperlichen Techniken als auch die geistigen Fähigkeiten des Taekwondo verinnerlicht wurden. Von 1990 bis 2002 war er zudem Präsident des österreichischen Sportverbandes für Taekwondo.  „Früher war es eine reine Kampfsportart. Heute machen es viele aus Gesundheitsgründen. Es ist eine eigene Philosophie, mit der man sich auch geistig bis ins hohe Alter fit halten kann“, erklärt Eschig.

 

Das beweist der 87-Jährige jeden Tag. Am Morgen macht er 45 Minuten Gymnastik und diverse Übungen und Techniken. Zwei Mal in der Woche trifft er sich mit viel jüngeren Teilnehmerinnen und Teilnehmern zum Taekwondo-Training. „Ich bin mit Abstand der Älteste in Salzburg, der Taekwondo ausübt.“

Das Taekwondo hat ihm auch die Kraft gegeben, einen Schicksalsschlag zu überwinden. 2002 wurde seine zweite Frau ein Pflegefall. Guy Eschig war jeden Tag an ihrer Seite und pflegte sie insgesamt sieben Jahre bis zu ihrem Tod. „In ihren letzten Jahren konnte sie gar nichts mehr selbst machen. Durch das jahrelange Training von Taekwondo hatte ich aber die körperlichen Voraussetzungen und die Disziplin, alles für sie zu erledigen.“

Der Nonntaler denkt nicht daran, kürzer zu treten. „Mir macht es Spaß und solange ich fit bin, kann ich mein Wissen an Jüngere weitergeben“, erklärt der Kampfsportler und gibt sich wieder seinen Übungen hin.

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Martin Koch vor seinem Salzburg-Bild

Ausstellungen bei Tagungen sind ja an sich nichts Besonderes. Die Ausstellung in St. Virgil, begleitend zur Down Syndrom Tagung ist etwas Besonderes. Dort habe ich mit dem Künstler Martin Koch, geboren 1982 in Salzburg,  gesprochen. Im Brotberuf arbeitet er seit über 10 Jahren im Kindergarten. Aber er ist auch sehr gerne auf Reisen. Wenn andere ein Fotoalbum machen, malt Martin Koch Bilder, hält die Erinnerung fest. Aber nicht nur das Gesehene. Mit den Farben und seiner besonderen Malweise finden auch die Gefühle Platz und bleiben so bunt und mit klaren Linien im Gedächtnis.

Martin Koch hat mir seine Bilder gezeigt, mir erklärt, auf welche Details ich achten muss. Ich will einige Bilder zeigen:

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Was wäre Salzburg ohne Jedermann? Undenkbar! Und was wäre der Jedermann ohne Tischgesellschaft? Nicht DER Jedermann. Der Künstler schafft eine Tischgesellschaft, die aufs Wesentliche reduziert ist. Der Mammon, die Guten Werke, die Buhlschaft. Die frohen Farben sind Party, manche Gestalt lässt Unheimliches erahnen.

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Aus Kanada hat er eine Erinnerung an den Besuch bei Indianern mitgebracht. Mit Lagerfeuer,  Zelten, Marterpfahl und federgeschmückten Menschen. Aber halt, was schiebt da die alte weißhaarige Indianerin im linken unteren Eck vor sich her? Ja, eine Gehhilfe!

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Oder habt ihr den Nil schon einmal in so einem wunderschönen Blau gesehen. Mit dem alten Nilschiff, das Segel gehisst. Und am Ufer die Pyramiden, wo schon die Kamelführer auf die zahlungswilligen Touristen warten. Und ist er etwa in einen Sandsturm geraten?

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Und an der Ostsee war Martin Koch auch. Dort hat er die berühmten Kegelrobben gesehen.  Wo er war dürfte es keine Strandkörbe gegeben haben. Denn zwischen Robben und Meer sind fünf klassische Liegestühle aufgestellt. Ob der Künstler auf einem gelegen ist?

Und wer jetzt neugierig geworden ist kann noch bis 13. November Kochs Werke und die seiner KünstlerkollegInnen in St. Virgil bewundern.

Ahnen- und Familienforschung ist im Trend der Zeit. Was wenn aber jemand in seinem 8. oder neunten Lebensjahr damit durch neugierige Fragen begonnen hat? Und viele Familienangehörige miteinbezieht? Und damit auch aneckt? Dadurch an künstlerischer Kraft gewinnt? Dann ist es Friedemann Derschmidt. Aber überlassen wir ihm selbst das Wort und fragen ihn, wie es begonnen hat, ob es ein ausschlaggebendes Erlebnis gab?

Friedemann Derschmidt:

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Friedemann Derschmidt

Als etwa acht- oder neunjähriges Kind stand ich vor der Stammtafel in der Wohnung meiner Großeltern. Mir fiel natürlich als Besonderheit auf, dass da meine Großmutter und ihre acht Geschwister in sehr eigentümlicher Weise abgebildet waren. Jede Person war einmal von vorne, einmal im Profil und einmal im Halbprofil dargestellt. Das war erstaunlich – vor allem aber bemerkte ich, dass bei einem, nämlich dem Zwillingsbruder meiner Großmutter, nur eines dieser drei Bilder vorhanden war. Das regte mich an, zu fragen: „Großmutti, warum haben hier alle drei Bilder, nur der hier hat nur eines?“ „Weißt du, die anderen beiden Bilder haben wir abgenommen, das war nach dem Krieg zu gefährlich.“ „… aber warum gefährlich?“ „Da hatte mein Bruder eine SS-Uniform an.“ „Aha …“ (Damals wusste ich nicht, was das bedeutete.) „… aber warum kenn′ ich den nicht? Die anderen kenn′ ich ja mehr oder weniger.“ „Weißt du, der ist damals in Russland erschossen worden“, und nach einer kurzen Pause: „Das war wahrscheinlich auch besser so.“

Bin ich wer Besonderer?

In den späten 1960er- und den frühen 1970er-Jahren wurde ich in einer bekannten oberösterreichischen Großfamilie in dem Bewusstsein erzogen, etwas „Besonderes“ zu sein. Worin diese Besonderheit bestehen sollte, war unklar. Über die Jahre und nicht ohne die Hilfe einiger kritischer Mitglieder der Familie fand ich heraus, dass in der Großfamilie ein sehr komplexes Gespinst aus Mythen, Legenden und Lügen über die Vergangenheit und die Generationen der Großeltern und Urgroßeltern gewoben worden war. Ich erkannte, dass auch Menschen, die mir emotional sehr nahestanden, aktiv an dieser Selbstverherrlichung der Großfamilie teilhatten und teilweise daran bis heute festhalten. Innerhalb dieses Kokons aus Geschichten wurde mir schrittweise immer klarer, dass nicht wenige Familienmitglieder aktive und begeisterte Nazis gewesen waren. Von diesen waren viele NSDAP-Mitglieder, einige sogar hohe Offiziere bei SS und SA gewesen und manche hatten während des Dritten Reiches durchaus einflussreiche Positionen in allen Sparten der Gesellschaft bekleidet.

fd4Ich begann Interviews mit Verwandten zu führen und eine ungeheure Fülle an Material zu sammeln. Das war der Zeitpunkt, der mich zu einer Art Familienchronisten machte. Dennoch hatte ich vorläufig nicht die geringste Ahnung, was ich mit all der Information anstellen sollte. In dem, was ich als „das System der Familie“ bezeichne, spielte mein Urgroßvater offensichtlich eine zentrale Rolle. Er war Arzt und Universitätsprofessor und ein nicht unbekannter Vertreter der Eugenik in Österreich. Seinen Studierenden bläute er ein, dass Familien- und Ahnenforschung ein wichtiges Werkzeug der – wie es damals hieß – „Rassenforschung“ sei und dass es von großer Wichtigkeit sei, viele Kinder zu zeugen und aufzuziehen. Er war Gründungsmitglied des „Reichsbundes der Kinderreichen“ und ging selbst mit bestem Beispiel voran. Dies wurde in der Folge zum Angelpunkt meines Projektes. Selbst heute noch fühlt sich eine Mehrzahl meiner Verwandten auf die eine oder andere Weise der Idee der Großfamilie verpflichtet. Gemeinsam mit meinem Cousin Eckhart Derschmidt veröffentlichte ich im Oktober 2010 eine Internetplattform auf der Basis von Web 2.0 und forderte die Familienmitglieder auf, sich daran zu beteiligen. Der Text der Startseite war zugegeben sehr provokant formuliert und verfehlte daher nicht seine Wirkung. Er lautete sinngemäß so: „Hat der Eugeniker Dr. Heinrich Reichel zu Beginn des 20. Jahrhunderts sein ganz persönliches Vererbungsexperiment gestartet? Schließlich hat er neun Kinder, 36 Enkelkinder und über 80 Urenkel usw. Sind wir das Ergebnis eines genetischen Versuches? Lasst uns dieses Experiment evaluieren …“

Die Spiegelung des Urgroßvaters

Ich versprach den Familienmitgliedern (1), die Internetseite zwei Jahre lang geschlossen zu führen (2010–2012). Von der Gesamtzahl aller Familienmitglieder (kleine Kinder und alte Leute, die keinen Computer benützen, mitgezählt) traten im Zuge eines sehr schwierigen und schmerzhaften Prozesses bis dato etwa ein Drittel als User bei.

Ironischerweise wurde ich zu einer Art Gegenspieler meines Urgroßvaters. Wie in einer Spiegelung tue ich eigentlich jetzt genau das, was er verlangte: nämlich Familienforschung. Im Gegensatz zu ihm interessiert mich die genetische Weitergabe innerhalb des von den Eugenikern so genannten „Erbstroms“ nicht im Geringsten. Ich versuche hingegen, die Weitergabe von Weltanschauungen, Ideologie und politischen Haltungen über sechs Generationen in dieser bürgerlichen Großfamilie zu thematisieren. Daraufhin begann ich, HistorikerInnen, SoziologInnen, PsychologInnen und andere ExpertInnen zu kontaktieren. Ich lud sie ein, unserem Projektbeirat beizutreten. In der Folge wurde die Projektdatenbank durch eine Vielzahl von Dokumenten aus Archiven, theoretischen Texten und anderen Materialien angereichert.

Im Zusammenhang mit einem anderen meiner Projekte war ich im Jahr 2011 zu einem Vortrag nach Leipzig eingeladen. Beim Spaziergang durch die Stadt sprang mir bei der Gedenkstätte für die Große Synagoge folgende Inschrift ins Auge: „Hier wurde am 9. November 1938 die große Synagoge der israelitischen Religionsgemeinde zu Leipzig durch Brandstiftung faschistischer Horden zerstört. Vergesst es nicht.“ Ich fragte meinen Begleiter, wo denn diese „faschistischen Horden“ hergekommen und wohin sie danach wieder verschwunden seien. Für mich war diese Inschrift insofern sehr erhellend, weil sie etwas Grundlegendes über den Umgang mit den Verbrechen des Nationalsozialismus in vielen Bereichen und über sehr lange Zeit aussagt.

fd5Für dieses Projekt ist es von großer Wichtigkeit, zu verstehen, dass die Nazis nicht wie eine Horde Wahnsinniger aus dem Nichts kamen und wieder darin verschwanden. Sie waren auch keine von außen auftauchenden „Anderen“, sondern kamen aus der Mitte der Gesellschaft: Die eigenen Väter und Mütter, Großeltern, Tanten und Onkel waren „die Nazis“. Wenn man einen Schritt zurücktut und mit diesem größeren Blickwinkel auch das 19. Jahrhundert mitbetrachtet, kann man am konkreten Beispiel dieser bürgerlichen Großfamilie gut aufzeigen, wie sich die vielen, oft sehr unseligen Wechselwirkungen zwischen Nationalismus, Jugendbewegung, Erneuerungs- und Reinheitsfantasien und nicht zuletzt moderner Wissenschaft usw. ergeben haben müssen.

Nicht einzigartig

Diese spezifische Familie ist diesbezüglich alles andere als besonders oder einzigartig. Das Projekt „Reichel komplex“ kann vielmehr als Modell für viele österreichische, deutsche und andere europäische Familien dienen, die in den Holocaust verwickelt waren. Für die jetzt lebenden Generationen geht es vermutlich weniger um Schuld als um Scham. Die Scham muss sich auch nicht notwendigerweise auf die (möglichen) Taten der eigenen Eltern oder Großeltern beziehen. Ich habe mittlerweile den Eindruck gewonnen, dass es sehr oft auch um die Frage geht, wie es sein kann, dass „mensch“ ein ganzes Leben lang nicht gefragt hat und nicht wissen wollte; oder dass sogenannte „Werte“ unhinterfragt weitergetragen und gepflegt wurden, die man dem österreichischen Nachkriegsnarrativ (2) konform in ihrer ideologischen Verfänglichkeit bagatellisierte oder für harmlos hielt und teilweise immer noch hält. Auch wenn ich in meine mütterliche Herkunftsfamilie blicke, finde ich dort weder NS-Opfer noch Widerstand, auch dort finden sich Fotos mit HJ-Uniformen, NSDAP-Mitgliedschaften, ein Gemisch aus völkisch-jugendbewegten Ideen, in diesem Fall kombiniert mit ausgeprägtem Katholizismus. Ja, selbst einen Wissenschafter hat die Familie Klebel zu bieten: Dr. Ernst Klebel (3), einen Historiker, der – man forsche nach – aus irgendeinem Grund nach 1945 einen Karriereknick gewärtigen musste. Der Briefbomber Franz Fuchs zitierte in seinen Bekennerbriefen ausführlich aus dessen Forschungen zu den „Bajuwaren“. Ich selbst jedenfalls werde trotzdem immer Teil dieses Systems bleiben, ob ich will oder nicht. Da gibt es kein Entkommen…

…wird fortgesetzt

Friedemann Derschmidts Buch gibt es hier: Sag es Du deinem Kinde

Ein besonderes Projekt ist das „Zwei Familien Archiv“: Two Family Archives

Anmerkungen:

(1) Ich bin dabei von meinem Urgroßvater und seinen beiden Brüdern Carl Anton und Friedrich ausgegangen. Berücksichtigt man deren unmittelbare Nachfahren inklusive ihrer PartnerInnen, sprechen wir von etwa 350 Personen.

(2) Siehe Margit Reiters Beitrag „Framework. Postnationalsozialistische Familien(re)konstruktionen im österreichischen Kontext“ in diesem Buch.

(3) Vgl. Ziegler, Wolfram. Ernst Klebel (1896–1961) – Facetten einer österreichischen Historikerkarriere. In: Hruza, Karel (Hg.). Österreichische Historiker – Lebensläufe und Karrieren 1900–1945, Band 2 (S. 489–522). Wien, Köln, Weimar: Böhlau, 2012.

von Ayad Salim

[Scroll down for the English and Arabic versions]

Warum Österreich? Diese Frage interessiert wahrscheinlich viele Leute in diesem schönen Land. Ich möchte meine Geschichte erzählen, um diese Frage beantworten.
Ich bin Journalist (Fernsehreporter), Übersetzer, Englisch-Lehrer und Musiker. Aber vor allem bin ich ein Mensch. In meinem Heimatland, Irak, lebte ich gut – finanziell wie gesellschaftlich. Trotz der Gefahren und Ereignisse im Irak im Allgemeinen und Bagdad im Besonderen. Ich war vielen Gefahren ausgesetzt: Weil die diversen Schiiten-Parteien und ihre Milizen beim Aufteilen des Kuchens, denn der Irak besitzt viele Reichtümer, immer mehr Kontrolle erhalten haben. Und weil ich Sunnit bin – und Journalist. Als solcher muss ich den Menschen die Wahrheit berichten.

Ich wollte nur ein würdiges Leben in Sicherheit All I wanted was a safe and dignified life

Ein würdiges Leben in Sicherheit
A safe and dignified life

Seit 2003 – bis zu meiner Abreise aus dem Irak – war ich wegen meiner Glaubenszugehörigkeit und meines Berufs vielem ausgesetzt. Vielen Gefahren. Ich habe mit allen Mitteln versucht, mein Leben zu leben und weiterzumachen, um meine Aufgabe voll zu erfüllen. Das ist meine Pflicht meinem Heimatland gegenüber.
Meine Eltern leben in Ninive. Doch seit der Besetzung der Stadt durch den Islamischen Staat 2014 kann ich nicht mehr dorthin reisen, weil der IS Journalisten umbringt, wie Sie wahrscheinlich schon gehört haben. Durch meinen Beruf musste ich die Wahrheit über die Kämpfe in Anbar im Westen Iraks und in Tikrit im Norden Iraks berichten. Die Regierung kam dabei nicht gut weg. Man versuchte deswegen, mich zu verhaften, und letztlich gab es einen Mordanschlag auf mich in Baghdad, wo ich arbeitete und lebte. Ich konnte nicht mehr länger im Irak bleiben, denn ein Leben in Sicherheit war nicht mehr möglich.
Ich bin jetzt 44 Jahre alt und die Entscheidung, mein Land zu verlassen, alles hinter mir zu lassen – die Gegenwart und die Zukunft – war alles andere als leicht. Man ist wie innerlich abgestorben.
Ich floh zuerst in die Türkei. Ich wurde dorthin geschmuggelt, denn offiziell konnte ich nicht reisen – aus Angst vor den mächtigen Milizen der Regierung und des staatlichen Sicherheits- und Militärapparats. Ich floh mit dem, was ich tragen konnte sowie mit einer Menge an Kindheitserinnerungen an mein Heimatland Irak und der Hoffnung auf ein sicheres und würdiges Leben in einem europäischen Land. Ich wusste nur noch nicht, welches.
Fortsetzung folgt …

 

Why Austria? – Part 1

Why Austria? A question that’s probably on many people’s minds in this noble country. But for me, telling my story answers this question.
I am a journalist (TV reporter), translator, English language teacher and musician. But foremost a human being. In my country, Iraq, I was living very well, financially and socially, despite the risks and events that surrounded Iraq in general and Baghdad in particular because of the growing control of the many and various Shiite parties and the militias involved in the sharing of the nation cake owing to Iraq’s countless fortunes. I faced great risks because I am a Sunni and a journalist who must tell people the truth.
From 2003 until my departure from Iraq, I was exposed to a lot of dangers because of my sectarian affiliation and because of my work. I tried by all means to live and to continue my work in order to fulfil my duty towards my homeland.
Since the 2014 occupation by the Islamic State of Nineveh, where my parents live, I can no longer go to this province, because the Islamic State kills journalists, as you may know. And because of my job of telling the truth about the fighting in Anbar in the west of Iraq and Tikrit in the north, which were not in favour of the government, I was constantly in danger of being arrested, and finally, there was an attempt on my life in Baghdad, where I work and live. It therefore became impossible for me to stay in Iraq, because it was no longer safe there.
As I am now 44 years old, the decision to leave my country, to cut all ties and break away from the present and the future is not easy at all. It like being dead inside.
In the first phase of my escape I was smuggled to Turkey, because I could not officially leave, owing to the powerful militias in the government and the security and military apparatus. I fled carrying suffering and a package of childhood memories of my home country, and with some hope of a safe and dignified life in a European country not yet been determined.
To be continued …

لماذا النمسا .. الحلقة الاولى
سؤال ربما يراود الكثيرين من سكان هذا البلد الكريم لكنه بالنسبة لي يحكي قصتي التي تجيب على هذا السؤال.
انا صحفي (مراسل تلفزيوني) ومترجم ومدرس لغة انكليزية وموسيقي ايضا لكن انسان قبل كل شيء. كنت في بلدي العراق بوضع جيد جدا ماليا واجتماعيا رغم الاحداث والمخاطر التي كانت تحيط بالعراق عموما وبغداد خصوصا. تعاظم سيطرة المليشيات الشيعية التابعة للاحزاب المختلفة والكثيرة التي تشارك في اقتسام كعكة الوطن لما به من خيرات لاتعد ولاتحصى. وبسبب كوني سني وعملي كصحفي ورسالة الصحافة بان ننقل الحقيقة للناس واجهت مخاطر كبيرة.
منذ 2003 وحتى خروجي من العراق تعرضت للكثير الكثير من الاخطار بسب انتمائي المذهبي وبسبب عملي. حاولت بشتى الوسائل العيش والاستمرار في بلدي لنقل رسالة الصحافة التي لابد من تتم على الوجه الكامل. انه واجبي تجاه وطني.
ومع احتلال الدولة الاسلامية للموصل عام 2014 حيث يسكن اهلي, لم يعد يمكنني الذهاب الى هذه المحافظة لان الدولة الاسلامية تقتل الصحفيين كما تعرفون. وبسبب نقلي الحقيقة لاخبار المعارك في الانبار غربا وتكريت شمالا والتي لم تكن في صالح الحكومة تعرضت لمحاولات للاعتقال واخيرا الاغتيال في بغداد مكان عملي وسكني. فاصبح بذلك من المستحيل البقاء في العراق بعد ان اصبحت الحياة الآمنة فيه مستحيلة.
بعد ان اصبحت بعمر 44, فان قرار الخروج مرغما من بلدي وقطع كل الجذور فيه والانفصال عن الحاضر والمستقبل قرار ليس بالسهل اطلاقا بل اشبه بالموت حيا.
خرجت في اول خطوة الى تركيا عن طريق متعهد باخراج الناس عن طريق التهريب لاني لم اكن استطيع الخروج بشكل رسمي خوفا من المليشيات المتنفذة في الحكومة وكل الاجهزة الامنية والعسكرية. خرجت لا احمل سوى معاناة وحزمة من ذكريات الطفولة والعيش في بلدي العراق وبعض الامل في حياة امنة وكريمة في بلد اوربي لم يحدد بعد.
الى اللقاء ..في الحلقات القادمة لتكملة القصة

Der Genozid in Bosnien und die Serbin, die für Gerechtigkeit einstand

von Adis Šerifović

Meine Tante und meine Mutter[1]

Meine Tante und meine Mutter

Sie eilt durch die leeren, aber gefährlichen Straßen von Brčko, eine Stadt im Nordosten Bosniens. Die Schuhe klackern am Boden, sie versucht sich unauffällig zu verhalten. In der Hand hat sie eine Liste mit Namen, Adressen und Wertgegenständen, die den jeweiligen Personen gehören. Langsam und bedacht öffnet sie eine „Kapija“, eine Gartentür, die in die „Avlija“, in den Garten führt.

Der Soldat beim Haus fragt sie nach ihrem Ausweis. Sie zeigt ihm ihren Ausweis aus der Jugendzeit. Der Soldat fragt nach, ob sie einen neueren hätte. Sie verneint. Sie darf passieren und das Haus betreten. Menschen sind im Haus und plündern – jeder nimmt mit, was er tragen kann. Doch Mirjana hat eine Liste. Die Liste der Verwandten ihres Mannes mit dem teuren Schmuck, der im Haus versteckt ist. Sie sucht, findet, packt ihn ein, damit sie ihn später diesen Verwandten zurückbringen kann. Danach eilt sie wieder aus dem Haus. Die Liste ist lang – sie hat noch viel zu tun. Und überall das gleiche Prozedere. Überall mit der gleichen Gefahr: Als „Verräterin“ enttarnt zu werden.

Wer ist die „Verräterin“?

Mirjana und ihre Mutter, meine Oma[1]

Meine Mutter Mirjana und ihre Mutter

Mirjana Šerifović ist meine Mutter. Sie ist 1961 im damaligen Jugoslawien, heutigen Bosnien, geboren, Mutter von zwei Kindern, serbisch-orthodoxe Christin und meine persönliche Heldin. Warum?

Meine Mutter war nicht wie die gewöhnlichen Menschen in Bosnien, die sich aufgrund ihrer ethnischen und/oder religiösen Herkunft zu unterscheiden versuchten. Sie heiratete in den 80er Jahren den bosnischen Muslim Mirza, meinen Vater. Ein Eheschluss der Liebe und des Vertrauens, obwohl meine Großeltern sie unter enormen Druck setzen, diesen „Fehler“ nicht zu tun. „Sie ist doch eine Serbin“, hörte er. „Er ist ein Muslim!“, wurde ihr vorgeworfen. Den Vorwurf hinter dieser Aussage verstand meine Mutter nie. Sie entschied sich für die Liebe und damit auch für eine schwierige Zukunft, was ihr zu dem Zeitpunkt nicht bewusst war.

muslimische Großmutter mit serbisch-orthodoxer Oma[1]

Meine muslimische und meine serbisch-orthodoxe Oma

Anfang der 90er Jahre beginnen die Unruhen in Jugoslawien. Im Fernsehen wird von einer Spaltung des Landes, Krieg und Vertreibung gesprochen. Ethnische Konflikte entstehen im Land und die mächtige jugoslawische Armee schreitet durch das Land – kontrolliert durch Serbien mit dem Traum für ein „Großserbien“ – angeführt von Slobodan Milošević und Radovan Karadžić.

Panzer stehen im Mai 1992 vor Brčko. Meine Eltern feiern gerade den ersten Mai mit ihren Familien. Dieser Tag ist geprägt von der ethnischen Mischung der Familie. Mein Cousin betritt den Garten und spricht vom Krieg. Die Armee steht vor der Stadt – alle sollen sich in Sicherheit bringen. Die Bekannten, Verwandten und Freunde verlassen unser Zuhause in der Stadt.

 

 Die Flucht

Mein serbisch-orthodoxer Onkel mit meiner Mutter und meinem katholischen Onkel[1]

Mein serbisch-orthodoxer Onkel mit meiner Mutter und meinem katholischen Onkel

„Ich hatte erst verstanden, dass wir gehen mussten, als ich die Tür unseres Hauses zum Garten aufmachte und kleine Staubwölkchen am Boden sah, die ständig auftauchten und keine Kinder mehr auf den Straßen hörte“, erzählte meine Mutter. Später erfuhr sie, dass das Sniper waren die sich auf die hohen Außengebäude platzierten, um zu zielen.

Meine Mutter und mein Vater lebten mit mir und meiner Schwester in dem Haus unserer (muslimischen) Großeltern. Diese wurden vertrieben und wie fast alle unsere muslimischen Verwandten mussten sie das Haus den Soldaten übergeben. Mein Vater wurde verhaftet und mit anderen muslimischen Männern in die Sporthalle der Stadt gebracht. „Früher spielte ich hier in der Volleyballmanschaft – heute bin ich ein Gefangener“, erinnert er sich nur ungern. „Das schlimmste war, wie Arkan vor mir stand und mich anschaute.“ Arkan – einer der bekanntesten Kriegsverbrecher, Vergewaltiger und Folterer im Krieg in Bosnien, der mit seiner Masse von männlichen Hooligans das Land unsicher machte, tausende Menschen auf dem Gewissen hat und bekannt war für die gewalttätigen und unmenschlichen Vergewaltigungen von jungen muslimischen Mädchen und Frauen.

Mirjana flüchtete ebenso. Obwohl sie nicht in Gefahr war. Sie konnte mit ihrer Schwester in der Stadt bleiben und wäre beschützt gewesen – weil sie serbisch-orthodox war. Doch sie entschied sich anders und begleitete meine Großmutter und meinen Großvater mit uns Kindern. Sie kamen in ein Lager und wussten nicht, was mit ihnen passieren sollte.

Papa, Mama, mein muslimischer Großvater Kemal und ich in Bosnien[1]

Papa, Mama, mein muslimischer Großvater Kemal und ich in Bosnien

Meine Mutter sprach mit vielen Verwandten, die ihr ganzes Hab und Gut, Erinnerungsstücke und Schmuck Zuhause lassen mussten. Sie schrieb sich die Adressen von den Frauen auf und folgte ihren Auftrag, in ihre Häuser zu gehen, um ihre Gegenstände zu holen, die ihnen gehörten. Meine Mutter machte sich auf um die Dinge zu retten, die den Menschen am Herzen lagen. Problematisch konnte nur ihr Nachname werden: Šerifović. Typisch muslimisch – natürlich, den hatte sie ja auch von meinem Vater angenommen. Doch glücklicherweise fand sie ihren alten Ausweis aus der Jugendzeit, wo ihr serbischer Mädchenname abzulesen war. Sie konnte sich bei allen Militärstützpunkten in der Stadt als Serbin ausweisen, ohne aufzufallen.

Österreich – alles neu aufbauen

1992 flüchteten wir nach Österreich und meine Eltern versuchten alles neu aufzubauen. Ohne Deutschkenntnisse, gezwungen ihr Land zu verlassen und ohne zu wissen, es jemals wieder betreten zu dürfen. Und was ist aus den Verwandten geworden, die zurückblieben? Was ist mit den Großeltern, die alt und krank sind? Was passiert mit ihren Geschwistern?

Wie haben sie es geschafft, diese Verzweiflung, dieses Leid, diese Traumata zu verarbeiten und mir und meiner älteren Schwester ein Leben zu ermöglichen, wie jedem anderen Kind in Österreich. Sie waren zielstrebig und leistungsorientiert. Ich durfte nur mit einem Einser nach Hause kommen – alles andere war inakzeptabel. Meine Eltern arbeiteten viel und hart.

Weihnachten mit Weihnachtsbaum - Mama, meine Schwester Adisa und ich[1]

Weihnachten mit Weihnachtsbaum – Mama, meine Schwester Adisa und ich

Doch was uns besonders machte im Vergleich zu anderen Kindern, war die Tatsache, dass wir von klein auf mit verschiedenen Religionen aufwuchsen. Wir feierten das muslimische Bajram genauso daheim mit Geschenken und einer Party, wie Weihnachten und Ostern. Aus Respekt vor den islamischen Riten trug meine Mama Kopftuch wenn es ein muslimisches Begräbnis gab. Wir färbten Eier und machten Baklava. Wir küssten die Hand unseres Vaters zum muslimischen Festtag und schmückten den Weihnachtsbaum mit der Mama. Das war natürlich für uns Kinder toll, da wir zu allen Anlässen Geschenke bekamen und so mit der Selbstverständlichkeit aufwachsen durften, dass der Mensch im Vordergrund steht – unabhängig von seiner Religion. Und diese Erfahrung prägt mich bis heute und ist für mich ein Beweis, dass „es“ geht. Wir können alle friedlich zusammenleben ohne auf unsere religiöse Praxis verzichten zu müssen, ohne eine rechte Propaganda, die uns versucht zu spalten und ohne ein politisches Klima, das ausschließlich die Unterschiede unterstreicht und die Gemeinsamkeiten außer Acht lässt.

 

Meine Mutter, eine Heldin.

Meine Mutter wird diesen Artikel nie zu lesen bekommen. Nach den ganzen Traumata und dem schwierigen Arbeitsbedingungen und Leben in Österreich erkrankte sie an Rheuma, begleitet von einer langjährigen Depression. Sie erkrankte an einer Lungenentzündung, danach folgte ein Schlaganfall und später die Diagnose Lungenkrebs. Halbseitig gelähmt, das Gehirn versagte, das Sprach- und Erinnerungsvermögen schwand dahin.

Am 11. August 2014 erlag sie ihrer schweren Krankheit in der Christian-Doppler-Klinik in Salzburg. Sie wurde in Bosnien begraben, jedoch weigerte sich der serbisch-orthodoxe Pfarrer sie zu beerdigen, da sie sich nie taufen lassen wollte, obwohl sie sich als Christin bezeichnete. Genauso wenig wollte der Vorsitzende der islamischen Glaubensgemeinschaft in Brčko das Begräbnis begleiten, da sie sich nie öffentlich dem Islam bekannt hatte. Wie so oft mussten wir uns selbst organisieren. Meine Mutter wurde am islamischen Friedhof beigesetzt, die Cousine meines Vaters hielt eine beeindruckende Rede über das Leben und die frohe und selbstbestimmte Lebensart meiner Mutter. Alles geschah im engsten Kreise der Familie und Freunde.

Meine Mutter ist eine Heldin für mich, weil sie genau das tat, was sie für richtig empfand: Weder ihre Herkunft, andere Meinungen noch die großen Lebensgefahren konnten sie davon abhalten.

Adis

Adis Šerifović

Für Menschenrechte und ein friedliches Zusammenleben lebte sie. Es gäbe so viel über sie zu erzählen. Sie war verantwortlich für einen Aufstand im muslimischen Flüchtlingslager, da eine Frau dort in Panik ausbrach, als sie erfuhr, dass meine Mutter Serbin war. Meine Mutter wurde aus dem Flüchtlingsbus in Bosnien gezerrt und stand mit der Waffe am Kopf vor einem serbischen Soldaten. Davor hatte er mehrere Menschen vor ihren Augen ermordet und verschonte sie, weil er uns Kinder sah wie wir um ihr Leben bangten. Doch sie hat sich durchgesetzt um ihren Weg der Gerechtigkeit zu leben – auch wenn ihr Leben auf dem Spiel stand.

Wir brauchen in unserer Gesellschaft mehr Menschen wie meine Mutter.

Und wieder einmal durfte ich als Politikerin bei einem Termin beeindruckende Menschen kennenlernen. Ich war heute bei der Jahrestagung der Anonymen Alkoholiker. Tausende trockene Alkoholiker, Angehörige, Kinder. Die Salzburg Arena war voll.

Man spricht sich nur mit dem Vornamen an, klarerweise, sonst wären sie ja nicht die Anonymen Alkoholiker. Man stellt sich so vor, ob in einer Gruppe oder auf der Bühne vor tausenden Menschen:

Ein Mann sagt: Ich heiße Kurt, bin trockener Alkoholiker.

Tausende oder einige sagen: Hallo Kurt!

Kurt sagt: Hallo Freunde!

Ich habe mich so vorgestellt: Ich heiße Anja. Ich bin Politikerin. Es folgte schallendes Gelächter und ein tosender Applaus.

Und es war mir dann ein großes Anliegen den Tagungsteilnehmern meinen Respekt zu zollen. In unserer Welt, die an jeder Straßenecke, in jedem Supermarkt, bei jeder Party, bei allen Feierlichkeiten und allen nur erdenklichen Anlässen mit Alkohol lockt, ist trockener Alkoholiker  bleiben wohl eine der größten Herausforderungen. Diese Woche stand wieder mal in den Medien, dass Österreich in der Europäischen Union den dritthöchsten Alkoholkonsum aufzuweisen hat. Ja, Alkohol gehört zu unserem Leben dazu. Wie bei jeder Droge ist die Abhängigkeit auch bei Alkohol oft schnell erreicht. Von Alkohol loszukommen ist dann umso schwieriger, gerade weil Alkohol eine legale, akzeptierte Droge ist. Mein großer Respekt vor all den Frauen und Männern, die es geschafft haben ihre Krankheit in den Griff zu bekommen.

Dass die Anonymen Alkoholiker eine große Hilfe dabei sind, durfte ich heute bei der Jahrestagung miterleben. Die Menschen sind einander verständnis- und vertrauensvoll begegnet. Und ich habe selten so viel gelacht wie bei dieser Eröffnung. Spaß und Gemeinschaft funktionieren auch ohne Alkohol!

Und hier gibt es mehr Infos zu den Anonymen Alkoholikern:

Anonyme Alkoholiker in Österreich