Johanna 1

Johanna Schnellinger ist 31 Jahre alt, studierte Geografin, Projektmanagerin im Naturschutzbereich

und begeisterte Landhockey-Spielerin

 

Zartbitter: Du hast so einen kleinen bayrischen Akzent, woher kommt das?

Johanna: Meine Kindheit habe ich in Rosenheim verbracht, den Akzent kann ich nicht leugnen.

Zartbitter: Was magst du an Bayern und was nicht?

Johanna: Ich mag die Freundlichkeit der Menschen und die Gemütlichkeit. Aber manchmal ist Bayern etwas konservativ.

Zartbitter: Was uns besonders interessiert ist dein ausgefallenes Hobby. Du bist Landhockey-Spielerin. Wie bist du zu diesem ausgefallenen Sport gekommen?

Johanna: Mein Bruder hat begonnen mit vier Jahren Eishockey zu spielen. Das wollte ich auch. Es durften aber nur die Burschen spielen. Es gab jedoch einen Landhockey-Verein in Rosenheim mit Mädchenteam! Ich war mit 14 Jahren beim ersten Training und seither lässt es mich nicht mehr los.

Zartbitter: Was ist so spannend an Landhockey?Hockey DA WAC Post 3-0 260409 (076)

Johanna: Das Spielfeld wechselt mit der Jahreszeit. Im Sommer spielen wir draußen am Feld. Und im Winter geht’s in die Halle. Das erfordert zwei unterschiedliche Spielsysteme. Das Feld draußen ist viel größer und wie beim Fußball spielen hier zwei Teams mit jeweils 11 Spielerinnen. Die Größe des Feldes ermöglicht mehr Varianten und das macht es besonders spannend.

Zartbitter: Was war deine größte Enttäuschung und was dein größter Erfolg?

Johanna: Mein Meniskusriss, da musste ich aufhören, ich hatte damals in der Bundesliga gespielt. Mein Ziel war zu den besten vier Teams zu gehören. Passiert ist es in der Hallensaison. Mein schönster Moment war das Spiel um den Aufstieg in die Oberliga. Es war die letzte Saison unseres Trainers. Das war Adrenalin pur. Wir Spielerinnen wurden einzeln vorgestellt, die Hymne zu singen und dann noch die Massen an Zuschauern. Das war ein echter Kick!

Zartbitter: Was wünscht du dir für deinen Sport in der Zukunft?

Johanna: Landhockey soll in Österreich ausgebaut werden. Und es wäre schön, wenn junge Menschen die Chance bekämen hier in Salzburg Landhockey spielen zu können.

Zartbitter: Danke für das Gespräch und alles Gute!

Mehr Infos zu Hockey gibt es hier: http://de.wikipedia.org/wiki/Hockey

Anlässlich der Salzburger Vorstellungen von „PAarweise – Das humorvolle Beziehungstheater“ stellt Zartbitter vor und fragt nach beim Mastermind vom Salzburger BühnenErlebnis Bamer-Ebner.

 

Zartbitter: In welchen Bereichen bist Du künstlerisch tätig?

Angelika: In vielen, sehr vielen und es werden immer mehr (lacht). Eine meiner Leidenschaften gehört dem Theater, auf der Bühne zu stehen und Stücke und Shows zu inszenieren. Deshalb habe ich vor vielen Jahren (lacht) in London Schauspiel studiert. Da ich aus einer Architektenfamilie komme, war es klar, dass ich auch mit der Bildenden Kunst zu tun haben werde: Von Logoentwicklungen, über Wandmalerei bis hin zur Planung von Freizeitparks u.a. im Nahen Osten.

Zartbitter: Es gibt wenig, das Du künstlerisch noch nicht ausprobiert hast. Woher kommt Deine Vielseitigkeit?

Angelika: Keine Ahnung, ich habe einfach alle meine Hobbies und Interessen zum Beruf gemacht.

Zartbitter: Was möchtest Du in Theaterinszenierungen beim Publikum erreichen?

Angelika: Mein Motto ist es, den ZuseherInnen ein Lächeln ins Gesicht zu zaubern. Sie sollen sich nach der Vorstellung besser fühlen als vorher.

Zartbitter: Was ist das Besondere an PAarweise, dem humorvollen Beziehungstheater?

Angelika: Es ist ein überaus vielseitiges Programm. Wir entführen das Publikum in verschiedene Zeitepochen vom Barock über die Fifties bis hin in die Gegenwart. Garniert werden die Beziehungsszenen mit tänzerischen und musikalischen Leckerbissen. Und zu lachen gibt es auch jede Menge.

 201209 PAarweise KBW (7)_Bamer-Ebner

Zartbitter: Wie ist es mit Deinem Mann – also mir – auf der Bühne zu stehen?

Angelika: Humorvoll und bereichernd. Die gemeinsame Arbeit macht viel Freude. Wir sind mittlerweile ein sehr gut eingespieltes Team. Aber manchmal ist es echt frustrierend…

 

Zartbitter: Wieso?!

Angelika: Weil mein Mann – also Du – spielerische Verbesserungsvorschläge von mir als Regisseurin oft persönlich nimm(s)t. Und außerdem bin ich etwas disziplinierter und perfektionistischer veranlagt, was manchmal bei der Gegenseite nicht immer so gut ankommt. Theaterarbeit ist Knochenarbeit und das ist vielen nicht bewusst.

 

Zartbitter: Ok, das lassen wir mal so stehen… Was wünscht Du dir für Deine künstlerische Zukunft?

Angelika: Zuerst einmal, dass unsere Vorstellungen gut besucht sind und wir die Menschen im Saal begeistern. Für die weitere Zukunft wünsche ich mir, dass meine Kreativität nie versiegt und dass ich noch lange das tun kann, was ich so sehr liebe.

 

Nächste Vorstellungen von PAarweise:

Fr. 18. und Sa. 19. Oktober, 19:30 Uhr im Markussaal in Salzburg und am 25. Oktober, 20:00 Uhr in Saalfelden im Pfarrzentrum

Alle Infos auf www.bamer-ebner.com

 

 

M.Yilmaz Tutkunkardes ist 1938 geboren, verheiratet und lebt im Sommer auf Burgazada und im Winter in Moda/Istanbul.

Zartbitter trifft ihn in seinem Haus auf Burgazada.

Zartbitter: Yilmaz Bey, Sie sprechen so ein schönes Deutsch, woher kommt das?yilmaz Bey

Yilmaz Bey: Gutes Deutsch habe ich von meinen Freunden gelernt. Die Basis habe ich allerdings im Istanbul Lisesi, das jetzige Deutsche Gymnasium hier in der Stadt, in den 1950er Jahren erworben. Gelernt habe ich den Beruf meines Vaters, ich bin orthopädischer Schuhmacher. Damals gab es noch viele Kriegsverletzte, da wurde dieses Können gebraucht.

Zartbitter: Und wie sind Sie nach Deutschland gekommen?

Yilmaz Bey: Ich habe meinen erkrankten Neffen dorthin begleitet. Er ist später nach Amerika ausgewandert. Ich habe in Deutschland meine Ausbildung vertieft und bin dann nach Berlin gekommen. Unter anderem für Siemens habe ich dort Wohnhäuser für die ersten Gastarbeiter geleitet und auch als Dolmetscher war ich tätig.

Zartbitter: Was ist Ihnen aus dieser Zeit in besonderer Erinnerung?

Yilmaz Bey: In Kreuzberg gab es damals die ersten Versammlungen türkischer Gastarbeiter. Ich habe da  für die Kommune, die SPD und für den damaligen Berliner Bürgermeister und späteren Bundeskanzler Willy Brandt übersetzt. Als gerichtlich beeideter Dolmetscher war ich viel für die Gastarbeiter tätig, aber auch, wenn hoher Besuch aus der Türkei in Berlin war.

Zartbitter: Haben Sie eigentlich nochmals in Ihrem erlernten Beruf gearbeitet?

Yilmaz Bey: Nein, ich habe mich für die Integration der türkischen Gastarbeiter engagiert und auch bei einer Stiftung von CDU und SPD mitgewirkt, die sich für die Rückkehrer in die Türkei eingesetzt hat. Mein Geld habe ich als Geschäftsmann in der Textilbranche verdient.Blick auf Stambul

Zartbitter: Seit wann leben Sie wieder in der Türkei?

Yilmaz Bey: In den 1980er Jahren habe ich meine Firma an die Kinder und die Familie gegeben. Seither bin ich wieder in Istanbul zu Hause. Im Winter lebe ich in Moda und im Sommer hier auf Burgazada. Ich vermiete in meinem Haus Appartements an Gäste. Es ist schön hier und mehr kann ich vom Leben nicht erwarten.

Zartbitter: Yilmaz Bey, herzlichen Dank für das Gespräch und alles Gute Ihnen und Ihrer Familie.

http://www.istanbul-prinzeninseln.de/ 

Gernot Marx, 29 Jahre, ist Touristiker und Hobbyblogger.

Zartbitter trifft ihn zum Interview an einem lauen Sommerabend.Gernot chillt

Zartbitter: Von Bloggerin zu Blogger, sag mir, warum du eigentlich bloggst?

Gernot: Ich blogge, weil es schnell und einfach geht. Wenn ich etwas ungerecht in der Welt finde, dann kann ich es rasch kommunizieren. Und wenn es Feedback gibt, dann kann sich das schon mal zu einem größeren Thema auswachsen. Oft heißt es, das Internet macht die Menschen einsam, ich finde, es bringt die Menschen zusammen. Gerade beim Bloggen kommt man oft drauf, dass es viele gibt, die ähnlich denken.

Zartbitter: Was ist so ein Herzensthema von dir?

Gernot: Ich habe vor einiger Zeit ein YouTube Video von einem Bildungsexperten gesehen, der meint das Schulsystem tötet die Kreativität. Und dann habe ich recherchiert und bin auf eine wunderbare Geschichte gestoßen. Die Choreographin des berühmten Musical CATS war in der Schule richtig hibbelig, sie konnte nie ruhig sitzenbleiben und störte natürlich den Unterricht. Die Mutter musste zum Direktor, der ihr dann zeigt, wie wunderbar ihre Tochter zu Musik tanzt. Er meinte, dass die Tochter am besten mit Bewegung lernen könne und eine andere Schule wohl besser wäre. Gut erkannt vom Direktor und aus dem hibbeligen Mädchen ist eine berühmte Choreographin geworden. Diese Aufmerksamkeit fehlt vielleicht in unserem Bildungssystem.

Zartbitter: Bekommst du auch negative Rückmeldungen auf deine Blogbeiträge?Gernot in Action

Gernot: Ja ,ab und zu. Wenn ich etwa über Tourismus und Nachhaltigkeit schreibe. Aber ich bekomme manchmal dadurch eine neue Sichtweise. Ich beantworte negatives Feedback und vielleicht denkt der andere dann auch etwas anders darüber.

Zartbitter: Hast du einen Lieblingsblog?

Gernot: Ja, einmal mag ich den Tourismusblog der APA, da schreiben Menschen aus der Branche über ihr Umfeld. Und besonders gerne habe ich den t3n-Blog, eine Technologieseite. Hier erfahre ich viel darüber, wie sich Menschen im Internet verhalten. Man trifft viele Experten, ich lerne sehr viel und kann auch mitdiskutieren.

Zartbitter: Was wünscht du dir für deine Blogzukunft?

Color Blocking

Color Blocking

Gernot: Dass ich mehr schreibe. Und ich freue mich, wenn noch mehr Menschen darüber schreiben, was sie bewegt. Und ich warte sehnsüchtig auf das Web 3.0., das semantische Web. Das heißt das Web erkennt nicht nur die Buchstaben, sondern auch den Sinn des Textes. Das eröffnet neue Perspektiven, es ist eine Chance und ein Potenzial und vor allem könnten die User das Web viel besser mitgestalten.

Zartbitter: Danke für das Gespräch und ich warte sehnsüchtig auf deinen neuen Blogbeitrag!

http://gernotmarx.wordpress.com/

http://t3n.de/

http://www.tp-blog.at/

Monika Schmerold ist 49 Jahre, gelernte Finanzbuchhalterin, studierte Sozialarbeiterin und Gründerin des Vereins Knack:punkt. Sie ist verheiratet und hat zwei erwachsene Söhne.

Zartbitter: Du führst ein Leben aus einer anderen Perspektive. Wie kann man sich das vorstellen?Monika

Monika: Mit Behinderung ist man in der Minderzahl, überall trifft man auf Barrieren. Die Umwelt ist auf das Gros der Menschen ausgerichtet. Wäre es umgekehrt, dann hättest du jetzt die Minderheitenperspektive.

Zartbitter: Du hast den Verein Knack:punkt gegründet. Was macht der Verein?

Monika: Das ist ein Verein von und für Menschen mit Behinderung. Wir haben uns dem Selbstbestimmt-Leben Paradigma verschrieben.

Zartbitter: Was heißt das?

Monika: Selbstbestimmt-Leben heißt die selbstverständliche Teilhabe von Menschen mit Behinderung. Und wir wollen mitbestimmen, das heißt es geht nichts über uns und ohne uns.

Zartbitter: Warum der Name Knack:punkt? Und wie viele engagieren sich im Verein?Monika Schmerold

Monika: Wir wollen Probleme knacken und die wichtigen Punkte suchen, die Nachteile, die man durch eine Behinderung hat, aufzeigen. Im Vorstand sind wir 3 Personen. Mitglieder haben wir 32 Menschen mit den verschiedensten Behinderungen. Nichtbehinderte können unterstützende Mitglieder werden.

Zartbitter: Wie gehst du mit den Blicken um, die dir und deinem Rollstuhl gelten?

Monika: Ich bemerke sie nicht mehr, früher hat es mich gestört. Man fällt ständig auf und ist im Mittelpunkt, man geht nicht in der Masse unter, es gibt keine Anonymität. Kinder sind anders, sie schauen interessiert. Manchmal überhole ich einen Kinderwagen und das Kind schaut direkt und fragt ganz offen. Bei Erwachsenen ist die Hundertstel Sekunde, die sie länger schauen unangenehm, da fühlt man sich beobachtet. Eigentlich wie ein Promi, nur bei mir schauen keine Paparazzi.

Zartbitter: Was rätst du Menschen, die etwa durch einen Unfall erst als Erwachsene plötzlich behindert sind?

Monika: Gerade nach einem Unfall muss man das Selbstbewusstsein stärken. Das Leben ist auch mit Behinderung lebenswert und man kann viel erreichen.

Zartbitter: Hast du eigentlich durch deine Behinderung ein besonderes Potenzial?Monika Verein Knackpunkt

Monika: Ja, ich setze mich intensiver mit dem Leben, der Umwelt und dem Alltag auseinander. Mein größter Wunsch wäre es auch nicht, keine Behinderung zu haben. Ich habe eine besondere Sichtweise durch meine Behinderung und ich lerne immer Menschen kennen, die ich sonst nie kennengelernt hätte.

Zartbitter: Was wünscht du dir für Menschen mit Behinderung in Zukunft?

Monika: Den Abbau von Barrieren und das beginnt im Kopf. Man muss wissen, dass es jeden in der nächsten Sekunde mit einer Behinderung oder Beeinträchtigung treffen kann. Nichts ist eine Selbstverständlichkeit. Und am schönsten wäre es, wenn unser Verein nicht mehr notwendig wäre.

Zartbitter: Danke für das Gespräch und den Perspektivenwechsel.

im Facebook und im Internet findet ihr den Verein Knack:Punkt unter:

http://www.facebook.com/pages/Knackpunkt-Selbstbestimmt-Leben-Salzburg/202366959881249?fref=ts

www.knackpunkt-salzburg.at

Anisa Halilović, 22 Jahre, studiert Mathematik und Spanisch und engagiert sich im Vorstand der Muslimischen Jugend, wo sie für die Finanzen verantwortlich ist.

Adis Šerifović, ebenfalls 22, ist Student der Politikwissenschaft. Er ist Vorsitzender der Muslimischen Jugend Salzburgs, engagiert sich in der Plattform für Menschenrechte und hat ein spannendes Kinderbuch geschrieben.

Zartbitter trifft sie im Kaffeehaus.Adis und Anisa

Zartbitter: Der Fastenmonat Ramadan steht vor der Tür. Freut ihr euch oder ist das eher ein belastender Gedanke?

Anisa: Ich freue mich. Die Ferien und Ramadan fallen zusammen. Da habe ich Zeit für unser Projekt „Fasten, teilen, helfen“.

Zartbitter: Was ist das Besondere an dem Projekt?

Anisa: Besonders im Fastenmonat wollen wir helfen, im sozialen und anderen Bereichen. Als Beispiel nenne ich den 5. August, da wollen wir Jungen den Älteren eine Überraschung im Volksgarten bereiten.

Adis: Ich freue mich auch. Der Ramadan hat vor allem im Sommer ein besonderes Flair. Familie und Freunde treffen sich am Abend , sitzen beieinander. Und wir in der Muslimischen Jugend veranstalten österreichweit große Iftare.

Zartbitter: Was ist ein Iftar?

Adis: Das ist das Fastenbrechen am Abend nach Sonnenuntergang. Dann dürfen wir wieder Nahrung zu uns nehmen. Das machen wir gerne zusammen. Als Muslimische Jugend in Salzburg werden wir einen großen Iftar in der Tribühne Lehen machen, wo wir auch unsere Projekte vorstellen.Adis

Zartbitter: Müssen alle MuslimInnen fasten?

Adis: Das muss jeder und jede Muslimin für sich selbst entscheiden. Es kommt immer darauf an, wie man was lebt.

Zartbitter: Gibt es auch ein Fastenverbot im Ramadan?

Anisa: Wenn es einem gesundheitlich schadet oder wenn man krank ist. Auch schwangere und stillende Frauen sind ausgenommen. Auch Kinder müssen nicht fasten, sie können es freiwillig tun.

Adis: Auch auf Reisen muss man nicht fasten, man kann nachfasten. Wichtig ist, dass das Fasten keine Belastung sein soll. Es geht auch nicht nur um das Fasten beim Essen, sondern auch geistiges Fasten ist wichtig.

Zartbitter: Gibt es beim Fasten einen Unterschied zwischen Männern und Frauen?

Adis: Klar, ich kann ja nicht schwanger werden und stillen kann ich auch nicht. Sonst gibt es keinen Unterschied.

Zartbitter: Was ist das Schwierigste beim Fasten?Anisa

Anisa: Am Anfang muss ich mich daran gewöhnen und dass ich daran denke. Aber dann komme ich schnell in eine gute Fastenstimmung.

Adis: Die ersten Tage sind ungewöhnlich. Besonders wenn ich an einem Restaurant vorbeigehe, da denke ich mir, es wäre schon gemütlich. Schwieriger ist das Essen vor Sonnenaufgang, da brauche ich erst Appetit, ich bleibe ja die ganze Nacht wach. Das Fasten beginnt schon um 3 Uhr in der Früh und endet erst um 9 Uhr am Abend.

Zartbitter: Was ist euer persönlicher Gewinn aus dem Fasten?

Adis: Es ist eine Tatsache, dass es eine Bewusstseinsbildung ist. Wenn ich den ganzen Tag faste, denke ich natürlich auch an das Essen am Abend. Ich weiß, dass ich dann zu essen habe. Aber wie viele Menschen gibt es auf der Welt, die tagelang nichts zu essen haben. Da werde ich sehr nachdenklich.

Anisa: Mir geht es auch so wie Adis. In diesem Monat reduziert man sich. Ich lerne wieder, dass die Augen oft größer sind als der tatsächliche Hunger. Für mich ist es auch der Monat der Reflexion und ich setze mir neue Ziele.

Adis: Man fastet auch mit dem Geist. Wir versuchen gute Taten zu machen, zu helfen und Verantwortung zu übernehmen. Auch die Zunge soll fasten.

Zartbitter: Was ist euer Wunsch an die Zukunft, wenn ihr an den Ramadan denkt?

Anisa: Unser Projekt „Fasten, teilen, helfen“ soll fortgesetzt werden und wir wollen mehr Jugendliche für ehrenamtliche Arbeit gewinnen. Und ich wünsche mir ein gutes Miteinander in der Gesellschaft.

Adis: Friede und Zusammenleben. Ich will Menschen zum Nachdenken bringen über Konsum, Armut und Unrecht.

Zartbitter: Wir wünschen euch eine bereichernde Fastenzeit.Ramadankalender

Information:

Der Ramadan 2013 ist von 9. Juli bis 8. August.

Das Projekt der Muslimischen Jugend „Fasten, teilen, helfen“: http://ramadan-helfen.at/  und im Facebook: http://www.facebook.com/FastenTeilenHelfen?fref=ts

Das Buch von Adis findet ihr hier: http://www.alhamra.at/shop/produkt/242/2/abenteuer-von-elif-und-clara/