Interessantes zum Thema Gesellschaftspolitik

In Österreich werden immer weniger Kinder geboren. Die statistischen Daten hierzu sprechen Bände: Die Zahl der Lebendgeborenen liegt aktuell bei rund 84.000 im Jahr. Noch vor 50 Jahren war der Wert um gut die Hälfte höher;

ich verzichte heuer in der fastenzeit auf plastik . möglichst wenig kaufen und möglichst wenig davon wegwerfen. denn: plastik ist vor allem dann ein problem, wenn es unkontrolliert in die umwelt gelangt – in flüsse, böden und meere. auf plastic planet gibt’s einen haufen infos dazu. aber ihr kennt die riesenplastik-inseln in den ozeanen, die bilder von verendeten meerestieren vollgefressen mit plastik… aber auch wir nehmen über unsere nahrung viel zu viel plastik auf. wäh.

ich will schauen, wie viel davon sich so vermeiden lässt, dass ich trotzdem mein leben nicht komplett ändern muss. einen großen nachteil hat der zeitpunkt: bei www.vitalkisterl.at ist grad winterpause (gott sei dank, ich konnte schon kein kraut mehr sehen…).

das vitalkisterl kommt normalerweise per fahrrad-dienst alle 14 tage vor meine haustür und enthält gemüse der saison, das nicht weiter als 12 km rund um salzburg, wo ich lebe, geerntet wurde. da ist nur ganz selten etwas in plastik verpackt. und blöderweise hat gerade meine 24bottles-edelstahl-trinkflasche ein leck bekommen.

ein vorteil: bei mir ums eck verkauft michaela auernigg in ihrem bio-laden „frau von grün“ nicht nur über 30 verschiedene lebensmittel von roten linsen bis kaffeebohnen verpackungsfrei, seit neuestem gibt’s dort auch reinigungsmittel zum abfüllen. check!

verpackungsfrei einkaufen bei frau von grün

ihr seht: ich will die aktion auch dazu nützen, ein paar gute alternativen vor den vorhang zu holen. schwierig wird die kosmetik, das befürchte ich schon jetzt.

hier und auf meiner facebook-seite  werde ich regelmäßig meine erfahrungen veröffentlichen: gekauftes plastik weil unvermeidbar, vermiedenes plastik und unvermeidlich weggeworfenes plastik. alexandra auf facebook. stay tuned!

von Gudrun Kavalir

Bei meinem Weg in die Arbeit gehe ich an mindestens fünf Menschen vorbei, die auf dem Gehsteig sitzen und betteln. Sie grüßen, bitten um Geld, wünschen alles Gute. „Griiieß Gott. Ein Euro, biiitteee. Alles Gute la familia.“ Ich kenne mittlerweile ihre Gesichter. Eigentlich wollte ich mich zum Thema „Betteln“ nicht äußern. Aber ich hatte eine Begegnung, die mich aus meiner Gleichgültigkeit herausholte.

Eine Frau kam eines Morgens auf mich zu:

„Entschuldigung, darf ich Sie bitte was fragen, junge Frau?“
Ich sah mir mein Gegenüber an. Die Frau war etwa so alt wie ich. Sie hatte blondgefärbte Haare. Roter Lippenstift. Ihre Kleidung etwas zerschlissen, aber sauber. Eine Handtasche und ein Einkaufssackerl in der Hand. Salzburger Dialekt. Eine von uns.
„Natürlich“, antwortete ich, „wie kann ich Ihnen helfen?“

„Ich war heute schon bei der Beratung …ähm … bin im Bus gefahren … ähm … dann haben sie mir meine Geldtasche gestohlen … ähm … jetzt steh ich da und ich muss doch einkaufen …ähm … jetzt hab ich doch kein Geld dabei und …“

… und schon hab ich sie stehen lassen und bin mit einem gemurmelten

„Tut mir leid“

weitergegangen. „Die bettelt doch auch nur“, dachte ich bei mir.

Nach ein paar Metern fühlte ich mich plötzlich unwohl.

„Nur betteln!“. Was für ein verächtlicher Gedanke, den ich da hatte. Sie hat mich angesprochen und um Geld gebeten. Punkt. Sie sitzt nicht auf der Straße, mit einem Becher, gegen die Kälte in Decken gehüllt. Offensichtlich bettelnd. Sie geht auf fremde Menschen zu, erzählt eine Geschichte. Sie möchte ihre Würde ein Stück weit behalten.
Ich habe Respekt vor den Notreisenden, die aus anderen Ländern und schlimmen Verhältnissen in die reiche Stadt kommen, um ein paar Euro zu erbitten. Ich habe auch Mitleid mit Ihnen. Hin und wieder gebe ich etwas. Orangen, Weckerl, im Sommer Wasser, im Winter warme Socken und Handschuhe.

Nie gebe ich Geld…

Es gibt aber auch in unserer Gesellschaft Menschen, die arm sind. Die von Sozialhilfe leben und bei denen es manchmal nicht reicht, aus welchen Gründen auch immer. Ich hatte das nicht mehr im Blick. Bin in meiner täglichen Routine zu weit davon weg. Arm, das sind die Bettler auf dem Gehsteig auf meinem Weg ins Büro.
Ich drehte um. Die Frau hatte jemanden angesprochen, wahrscheinlich dieselbe Geschichte erzählt. Ich sagte: „Entschuldigung, ich glaube, Sie haben da was verloren…“

Und drückte ihr einen Geldschein in die Hand. Zumindest ein bisschen Würde wollte ich ihr mit diesem Satz lassen. Ich habe damit zwar mein schlechtes Gewissen beruhigt. Unwohl ist mir aber noch immer.

Letzten Sommer habe ich einen Schrittzähler auf mein Handy geladen. Das hat einiges geändert. Ich gehe jetzt noch lieber zu Fuß. Wenn mir der Schrittzähler zeigt, dass es nicht mehr weit bis zu 10.000 Schritten ist, dann drehe ich eine Extrarunde.

Was der Schrittzähler noch anzeigt, ist die Anzahl der Stockwerke, die ich an einem Tag bewältige. Und das macht mir besonders viel Freude. Zum Glück liegt mein Arbeitsplatz nicht ebenerdig und so steige ich oft mehrmals am Tag in den zweiten Stock des Schlosses Mirabell und weil das Schloss so hohe Räume hat sind das jedes Mal eigentlich vier Stockwerke.

Ich gebe zu, dass ich oft auch außer Atem bin und wenn ich die Bürotüre öffne, manchmal nur ein gehauchtes, besser gepresstes „Hallo“ herausbringe, was das ganze Büroteam immer erheitert. Schön, wenn ich zur guten Laune beitrage und mir dabei auch etwas Gutes tue.

Die ganzen Frauen- und Fitnesszeitschriften lügen nicht, wenn sie versprechen, dass auch Beine und Po davon profitieren. Wenn man auf die 50 zugeht, dann ist das eine erfreuliche Nebenwirkung, auch wenn man keine knackige 20 mehr wird.

Manchmal merke ich, wie ich schief angeschaut werde, wenn ich Stufen steige, statt etwa die Rolltreppe zu nehmen. Ich glaube, da macht man denen auf der Rolltreppe einfach ein bisschen ein schlechtes Gewissen. Das kann ich gut verstehen, denn vor einem Jahr habe ich noch ähnlich dreingeschaut.

Aber jetzt ist der innere Schweinehund besiegt, ich freue mich, wenn ich die Gelegenheit bekomme Treppen zu steigen und bei jeder Stufe merke, wie gut es mir tut.

Vor mehr als 15 Monaten saßen Teresa Thalhammer und Anna Scheiblehner aufgeregt in meiner Sprechstunde. Die Nachrichten waren damals bestimmt von den vielen Flüchtlingen, die nach Europa kamen. Und die beiden Pädagogik-Studentinnen sagten: Wir haben ein Kinderbuch geschrieben, da geht es um Flucht.“

Und jetzt ist das Buch fertig. Unzählige Male haben sich die beiden mit vielen Menschen zusammengesetzt, den Text gemeinsam überarbeitet, lektoriert, illustriert und verlegt. Die Aufregung war groß am Dienstag in der Panoramabar der Salzburger Stadtbibliothek. Erstmals haben Teresa und Anna ihr Buch dem Zielpublikum vorgestellt: den Kindern.

Und die waren begeistert von der Geschichte, von den armen Vögeln, deren Wald niedergebrannt ist, die von allen anderen Tieren weggeschickt wurden und erst die weise Schildkröte Ubuntu konnte helfen.

Textausschnitt aus Ubuntu und die Vögel

Anna und Teresa wollen mit ihrem Buch kein Geld verdienen. Sie wollen Kinder sensibilisieren, dass jemand der auf der Flucht ist braucht Hilfe. Und der Reinerlös geht an Flüchtlingskinder. Das ist den beiden wichtig, denn sie haben damals im Herbst 2015 bei den Kinderfreunden mitgeholfen, die Flüchtlingskinder in der Bahnhofsgarage und am Asfinag-Gelände ein bisschen zum Lachen zu bringen. Aus dieser Erfahrung ist der Wunsch gewachsen dieses Buch zu schreiben.

 

Beide, Anna und Teresa, können stolz sein. Mit Ubuntu und die Vögel tragen sie dazu bei die Welt ein Stückchen besser zu machen!

Hier könnt ihr das Buch bestellen.

Ubuntu und die Vögel ist dreisprachig, Deutsch, Englisch und Arabisch, und wunderbar illustriert von Patrick Schmid. Erschienen ist das Buch im Verlag Innozenz.

 

Fotos: Strobl Schilcher

Cicero sagte einst: Amicitia est idem velle et idem nolle. Freundschaft ist das gleiche zu wollen und nicht zu wollen.
Wie sieht das in der heutigen Neidgesellschaft aus? Ist irgendjemand noch bereit seinen „Freund“ das wollen zu lassen was der sich wünscht? Man muss ihn doch disziplinieren, man kann ihn doch nicht gewähren lassen, das zu erreichen, was ihn glücklich macht.Warum? Weil man, beeinflusst von Medien und besonders social media genau weiß, was gut und was schlecht ist, selbst wenn der Trend am nächsten Tag wieder schwenkt.

HEUTE darf man kein Fleisch essen, keinen Wein trinken, nur Tofu essen und Mineralwasser aus der Flasche trinken.Jeder, der zuwider handelt, wird sofort gemaßregelt und geächtet.

MORGEN wird man dann draufkommen, dass Fleisch gesund ist, Wein eine Stunde Sport ersetzt und Plastikflaschen Krebs erzeugen. Wehe einer der Freunde ist der Zeit voraus oder besitzt die Leichtigkeit des Seins, die ihn drüberstehen lässt- er wird gemieden und es wird mit Fingern auf ihn gezeigt, bestenfalls werden die Augen gerollt.

Man ist sehr schnell bereit, ihn zum Fall für den Psychiater zu stempeln, denn jeder/ jede kann heutzutage auf Google oder Facebook lesen, was abnormal und normal ist und dass Leute, die Gin trinken, Psychopathen sind.Als ich aus einer schwierigen familiären Situation nach meiner Rückkehr aus Brasilien Bäume umarmte, weil man das dort nach indianischen Erbe so tut, um Kraft zu gewinnen, wurde von Leuten, deren weitestes Reiseziel Rimini und Porrec war, behauptet, ich hätte meinen Verstand verloren.

HEUTE gibt man Kurse im Wald, wie man Bäume richtig umarmt.
Jeder ist sein eigener arbiter elegantiarum- sein eigener Sittenwächter, das alleinige Ziel ist es, sich überlegen zu fühlen.Fühlen sich denn die meisten so unterbuttert, dass sie das brauchen?
Politisch findet das auch Niederschlag, Leute mit Allmachtphantasien werden zu Leadern gewählt, obwohl sie maximal das Verhalten von egoistischen Kindern haben.
Eine sehr gefährliche Entwicklung!