Ich bin jedes Mal wieder begeistert, wenn ich mit den Repair Cafelern zusammen bin. Heute hatten wir ein Pressegespräch und eine Scheckübergabe.

Denn das RepairCafe geht ins vierte Jahr hier in Salzburg. Ursprünglich aus den Niederlanden starteten wir im Frühsommer 2013 in Lehen vor der Bibliothek. Mit sechs ehrenamtlichen Reparateuren, keinem Strom in der ersten halben Stunde und 200 Besucherinnen und Besuchern. Da haben wir einen fulminanten Start hingelegt.

Jetzt sind wir gereift, sogar abgebrüht. Uns bringt eigentlich nichts mehr aus der Ruhe. Mehr als 2000 Gegenstände gingen durch die Hände der ExpertInnen. 60% der Dinge waren danach wieder funktionstüchtig, 1200 Sachen, die NICHT auf dem Müll gelandet sind. Von der elektrischen Käsereibe, über den Fernseher hin zum Fahrrad. 1200 Dinge wären ein Müllberg. Und die BesucherInnen haben immer ein großes Interesse bei der Reparatur  dabei zu sein. Da kommt man ins Plaudern. Reparieren ist nichts Anonymes, sondern was Kommunikatives. Die ReparateurInnen sagen immer wieder, dass es so schöne Begegnungen gibt. Und sie wissen, dass sie etwas sehr Sinnvolles machen. Begeisterte BesucherInnen spenden oft Geld, das die Ehrenamtlichen heute einfach weitergespendet haben. 1000 Euro gingen an die Initiative „Armut teilen“. Alles in allem eine Win-Win-Win- Geschichte. Für die Ehrenamtlichen, die BesucherInnen und die Umwelt!

Ab jetzt hat das RepairCafe auch einen fixen Standort. Hier geht es zu den Infos: Termine und Ort

Ein Erfahrungsbericht: Spannung mal anders

Das Jubiläum: Das 10. RepairCafe

Fotos: Killer

Gedanken zum Fastenbild „Flüchtlingslager Abu Shouk“ in der Pfarrkirche Salzburg-Parsch

Ein Beitrag von Günther Jäger

Im Zentrum der Kirche von Parsch hängt das Bild des Flüchtlingslagers Abu Shouk

Im Zentrum der Kirche von Parsch hängt das Bild des Flüchtlingslagers Abu Shouk

Die Fastenzeit, zur Vorbereitung auf Ostern hin, verstehen wir als eine Zeit, in der wir unser Leben, unseren Lebensstil bedenken und überdenken. Für viele bedeutet die Fastenzeit auch „Reduktion“, ein Sich-Zurücknehmen. Eine Zeit, in der man auf Liebgewonnenes oder Gewohntes verzichtet, damit der Blick frei wird für das Wesentliche im Leben.

Auch die Tradition der Fastentücher – die, soweit mir bekannt ist, bis ins Jahr 1000 zurückreicht – zielt auf Reduktion, auf Verzicht. Mit dem Fastentuch werden Altar, Kreuze, Bilder verhüllt. Neben das körperliche Fasten tritt dadurch ein sinnliches Fasten; gleichsam ein „Fasten für die Augen“.

Das Fastenbild, das wir in der Pfarrkirche Parsch heuer aufgehängt haben, verhüllt nicht den Altar. Es schränkt auch nicht den Blick ein. Ganz im Gegenteil, es möchte uns anregen, unseren Blick zu öffnen und zu weiten.

Das aus vielen Kilomentern Höhe gemachte Satellitenbild zeigt uns einen Teil unserer Erde in ihrer faszinierenden und staunenswerten Schönheit. Es wurde bereits während der „Offenen-Himmel-Woche“ Anfang Oktober letzten Jahres mit 11 weiteren Satellitenbildern am Salzburger Domplatz gezeigt.

Das Satellitenbild zeigt mir aber auch wie brüchig das Leben auf unserer Erde ist. Die Erde: ein für den Menschen von Menschen bedrohter Ort. Die Aufnahme bildet das Flüchtlingslager Abu Shouk im afrikanischen Nordsudan ab. In diesem Flüchtlingscamp leben als Folge des Dafur-Konflikts 50.000 aus ihren Heimatdörfern vertriebene Flüchtlinge. Insgesamt verloren in diesem Konflikt, der ab 2003 den Sudan erschütterte, über 2,5 Millionen Menschen ihre Heimat.

Ich denke, dieses Bild steht für die Situation, in der wir uns heute befinden. Es könnte nicht aktueller sein. Ich brauche Ihnen nichts über die aktuelle Flüchtlingssituation sagen. Tagtäglich berichten die Medien davon, und wir sind direkt und persönlich damit konfrontiert. Ich weiss nicht, wie es Ihnen geht; ich aber fühle mich inmitten dieser beklemmenden Ereignisse meist ohnmächtig, zerrissen, schockiert und traurig.

Mir ist aber bewußt, dass mein Tun entscheidend ist für die Situation, die wir zu bewältigen haben. Mein Handeln prägt. Und als Christ weiss ich mich eingebunden in die Verantwortung für dieses Welt und für die Menschen.

Wenn es in der Fastenzeit darum geht, auf das Wesentliche in unserem Leben zu schauen, es zu suchen und zu finden, dann möchte ich Ihnen gerne einen Gedanken mitgeben, der mir in den letzten Wochen – inmitten der anhaltenden Flüchtlingskrise – wichtig geworden ist.

Wenn ich mich als Christ eingebunden weiß in die Verantwortung für die Welt und für die Menschen, dann merke ich gleichzeitig, dass diese Verantwortung wie eine Last auf meinen Schultern liegt und mich verzweifeln lässt. Ganz einfach: Sie überfordert mich.

Weiß ich denn, ob mein Protest gegen Krieg auch nur ein Menschenleben in Syrien und im Irak rettet; oder in Afghanistan oder in der Ukraine, in der Zentralafrikanischen Republik, im Sudan, in Somalia, in Libyien, im Ghasastreifen oder auf einem anderen der zahlreichen Kriegsschauplätzen dieser Welt? Oder weiß ich, ob meine konsumkritische Haltung im Alltag nur einen Menschen vor Hunger und Ausbeutung bewahrt?

Vielleicht bin ich ja für das Schicksal der Menschen in Syrien oder im Sudan gar nicht verantwortlich?! Vielleicht bin ich auch für das Kind im Kongo nicht verantwortlich, das für die Handyindustrie in einer Koltanmine schuftet?! Vielleicht bin ich für diese Menschen nicht verantwortlich, weil ich diese globale Verantwortung gar nicht übernehmen kann! Weil die Vorgänge auf der Welt bereits so komplex sind, dass es unmöglich ist, sie zu durchschauen.

Aber ich fühle mich mit den Menschen verbunden. Ihr Schicksal ist mir nicht gleichgültig, ihr Schicksal berührt mich. Ja, es ist mein größter Wunsch, dass sie ihr Leben selbstbestimmt führen können.

Wenn wir uns als Teil dieser Welt und des lebendigen Geschehens auf ihr begreifen, dann denken, fühlen und handeln wir anders. Flüchtlinge, Fremde, Notreisende begegnen uns dann nicht als Problemfälle, die wir „lösen“ müssen, sondern sie begegnen uns als Mitmenschen, deren Augen uns zur Begegnung auffordern, unmittelbar.

„Verbundenheit ist etwas anderes als Verantwortung“, so der Soziologe Hartmut Rosa aus Jena,in ihr liegt nicht eine Verpflichtung, sondern vor allem ein Motivationsgrund, globale Zusammenhänge in unserem Handeln mit zu bedenken“.

Wir dürfen uns bei einer globalen Verantwortung überfordert fühlen. Verantwortlich aber sind wir dafür, ob wir uns als abgetrennt oder als verbunden begreifen.

Das Fastenbild, das uns einen Erdteil zeigt, der weit entfernt von uns liegt, möchte uns einladen, uns als Teil dieser Welt zu begreifen. Auch wenn ich immer wieder Ohnmacht den Ereignissen der Geschichte und meinem Leben gegenüber verspüren, möchte ich doch immer wieder Mut aufbringen, zu Handeln. Diesen Mut, tatkräftig zuzupacken, Gottes Ruf an uns bewußt zu werden, sich mit den Menschen verbunden zu fühlen, wünsche ich Ihnen in dieser Fastenzeit.

 

von Christian Namberger, Oberinspektor in Ruhe und gebürtiger Bayer

Gestern war Montag und somit der Beginn einer neuen Trainingswoche im Fitnesscenter!

Da freue ich mich schon immer sehr drauf, mach ich doch so schöne Fortschritte mit dem Gehen! Zu sehen gibt es auch immer was im Fitnesscenter ;)

Beim Hinfahren steige, äh rolle ich immer beim Ginzkey Platz aus, retour nach Hause lass ich mich immer bei der Bushaltestelle  Polizeidirektion in die Fuhre karren. Ich hatte locker eine Viertelstunde Zeit, die Temperatur erlaubte es mir gemütlich den Verkehrsfluss zu beobachten. Beim Hinrollen zur Haltestelle, sah ich einen südländisch aussehenden Mann mittleren Alters rauchend auf den Bus wartend.  Nach kurzer Zeit dämpfte er die Zigarette aus und warf sie in den Mülleimer. Brav und vorbildlich! Er kam zögerlich zu mir und hielt mir einen Einzelfahrschein entgegen. Ich fragte ihn auf Deutsch, ob er nach Anif oder Grödig wolle! Mit großen, braunen Augen sah er mich fragend an, so schwenkte ich auf mein Mickey Mouse Englisch um. Auch dies verstand er nicht, er druckste was von Albanisch raus.

In der anderen Hand hielt er ein Bündel an Papieren. Ich bat ihn, mir diese zu zeigen. Er kam scheinbar gerade von der Polizeidirektion und von der bekam er die Unterlagen. Daraus war ersichtlich, dass er mit dem Zug zu einem Flüchtlingsverteilquartier in die Nähe von Graz musste! Also war er in Fahrtrichtung Anif gänzlich falsch! Ich gestikulierte mit beiden Händen, dass er auf die andere Straßenseite wechseln müsse und mit dem Bus Nummer 3 zum Hauptbahnhof müsse! Zum Glück schlug die Polyneuropathie bei mir nicht in den Händen zu! Wieder sah ich nur den verzweifelten Gesichtsausdruck, er bedankte sich jedoch herzlich und stapfte los zum Fußgängerüberweg. Nach kurzer zeit sah ich ihn ganz verloren an der Haltestelle stehen. Mir ging seine Verzweiflung nicht mehr aus dem Kopf. Ich zückte mein Handy und startete die Qando-App, um zu sehen, wann der Bus der Linie 3 kommt. Die App zeigte an, dass er in 6 Minuten käme und der Wagen barrierefrei ist. Ich cancelte meine Heimfahrt und rollte rüber zur anderen Seite und zu ihm hin. Er sah mich kommen und ich versuchte ihm lächelnd klarzumachen, dass ich ihn zum Hauptbahnhof begleite! Schon war in seinem Gesicht die Erleichterung zu sehen!

Am Bahnhof

fo3[1]Der Bus kam und wir fuhren los. Ich zeigte ihm, wie und wo er seinen Fahrschein entwerten muss. Am Bahnhof angekommen, begaben wir uns zur Information. Dort waren zwei hilfsbereite Männer. Einer davon druckte die Fahrverbindung samt Zeiten und Gleisnummern aus. Ganz wunderbar! Leider konnte ich ja nicht eruieren, ob er gleich fahren kann oder ob er noch Sachen in einer hiesigen Unterkunft hat! In meiner Verzweiflung rief ich meine Freundin Anja an, die in ihrer Funktion als Vizebürgermeisterin auch das Ressort Soziales verantwortet. Sie empfahl mir, dass wir zur Caritas Sozialstation in der Nähe des Bahnhofes gehen sollten. Die haben auch bis 19 Uhr geöffnet.  Den Rat nahm ich dankend an und wir setzten uns sofort in Bewegung. Die dort anwesende Dame war auch sehr freundlich und hilfsbereit. Leider konnte sie nicht allzu viel tun,  geschweige denn, den Asylwerber in Empfang nehmen. Aber sie half uns dahingehend weiter, dass sie empfahl, dass er auf alle Fälle noch heute reisen soll, da sonst Gefahr besteht, dass das dortige Zimmer dann anderweitig vergeben wird, wenn er nicht rechtzeitig käme. So weit, so gut! Nur wusste ich immer noch nicht, wie es denn mit seinem Gepäck aussieht! Die Caritas Mitarbeiterin startete im Computer ein Übersetzungsprogramm, aus dem kam in wahrscheinlich holprigen Albanisch die Frage “Hast Du noch Gepäck in Salzburg?“ Dieses verneinte er und wir brachen wieder Richtung Bahnhof auf. Die freundliche Dame gab ihm noch eine Plastikhülle für seine Unterlagen.

Abfahrt

Auf dem Weg zum Gleis 8 ist linker Hand ein Spar Markt. Wir blieben kurz stehen und ich gestikulierte wieder, ob er was zum Essen und Trinken wolle! Er lehnte dankend und lächelnd ab! Ich fragte noch mal, wieder winkte er ab! Wir nahmen den Lift und warteten auf einem Bankerl beim Bahnsteig auf den Zug. Derweilen sah ich mir noch mal seine Unterlagen an und sah die Adresse, wo das Verteilquartier ist. Jedoch war da leider keine Telefonnummer dabei. Ich hätte gerne da angerufen, schließlich käme der Gute erst nach Mitternacht auf einem Provinzbahnhof an. Also rief ich noch mal bei Anja an, vielleicht könnte sie ja die Nummer eruieren! Leider fand sie diese nicht raus, gab aber wieder einen wertvollen Tipp! Er solle doch in Graz sich an die Bahnhofspolizei wenden, vielleicht können die dort dann weiterhelfen. Ich zeigte mit dem Finger auf der Unterlage auf Graz und gestikulierte, dass er zur Polizei gehen soll! Jetzt kam schon der Zug, er hatte scheinbar 20 Minuten Aufenthalt! Ein Schaffner vertrat sich in vor dem Zug die Beine. Wir starteten los und ich sprach diesen an. Ich erklärte ihm die Situation und bat ihn, den jungen Mann in Graz entweder zur Polizei zu begleiten oder ihm zumindest den Weg zu zeigen! Er bejahte das und erwähnte, dass der Zug auf Gleis 3 einläuft und die Polizei bei Gleis 1 wäre. Graz war die Endstation des Zuges, somit bin ich hoffnungsschwanger, dass der freundliche Schaffner sich tatsächlich um den Mann kümmert!

Christian-und-Mama-mit-Hilfsgütern[1]

Mit Muttern im September im Einsatz am Bahnhof

Beim Einsteigen in den Wagon umarmte mich der Mann ganz herzlich und küsste mich freudestrahlend links und rechts!

Ich dachte und denke noch immer an den Mann, wie es ihm wohl auf der Reise in die Provinz erging. Sicher war das der kürzeste Weg seiner Reise, aber nicht minder beschwerlich! Ich für mich war froh, dass ich ihn auf den Weg bringen konnte! In zwei Stunden war alles erledigt, für mich eine Kleinigkeit und für ihn eine große Hilfe!

Ich hoffe, ich kann wieder mal helfen! Ganz nach Louis de Funés:

“Zwei frohe Stunden, immer wieder gern!“

Am Bahnhof war Christian schon mal im Einsatz – hier geht es zu seinem Erlebnis im September

Die Gravitationswelle

Seit am 11. Februar die Öffentlichkeit über die Gravitationswellen informiert wurde geht mir einiges im Kopf herum. Einstein hat vor 100 Jahren von diesen Wellen gesprochen, jetzt gibt es den Beweis dafür, sie wurden erstmals gemessen. Was sich so leicht dahin schreibt ist eigentlich außerhalb jeder Vorstellungskraft. Zwei Schwarze Löcher sind vor 1,3 Milliarden Jahren zusammengestoßen und fusioniert. Diese „Erschütterung“ hat die Gravitationswellen ausgelöst, die jetzt gemessen wurden. Immer noch unvorstellbar, oder? Das Universum hat uns wieder mal gezeigt wie winzig wir sind. 1,3 Milliarden Jahre! Zwei Schwarze Löcher, das eine 29 und das andere 36 Sonnenmassen groß! Wahnsinn, oder?

Die Flüchtlingswelle

Wahnsinn oder, dass es angesichts der unvorstellbaren Größe des Universums noch immer Kriege gibt? Totschlagen, erschießen, sprengen, Macht ausüben, Geld verdienen, vergewaltigen, vergiften. Und dann kommt deswegen die Flüchtlingswelle. Jeden Tag ohne größeren Aufwand messbar. Jeden Tag tausende Menschen, die unterwegs sind. Jeden Tag ist es messbar, dass wir auf unserem minikleinen Planeten in kürzester Zeit nicht fähig sind miteinander friedlich zu leben. Wir haben nur den einen Planeten und wir schaffen es Gravitationswellen zu messen, die vor 1,3 Milliarden Jahren im unendlichen Universum entstanden sind und jetzt die Erde durchlaufen haben. Wow! Wir schaffen es auch alles dazu zu tun, Menschen zur Flucht zu bringen. Flüchtlingswellen in Gang zu setzen. Grrrr!

So nahe liegen Fähigkeit und Unfähigkeit des Menschen beieinander.

Die unvorstellbare Gravitationswelle und die reale traurige Flüchtlingswelle.

Wie sich singend neue Welten eröffnen

Kurz vor dem Auftritt beim Einsingen zum Fest der Vielfalt

Kurz vor dem Auftritt beim Einsingen zum Fest der Vielfalt

Es ist Dienstag, 10 Uhr im Seniorenwohnhaus Hellbrunn in Salzburg: Eine Gruppe von 82 bis 93 Jährigen versammelt sich im Festsaal de Hauses. Eilig stelle ich die Tische zusammen, schenke allen ein Glas Wasser ein und teile die Gesangsbücher „Die schönsten Lieder Österreichs“ aus. Heute ist wieder die wöchentliche Chorprobe. Ich bin wieder mal ein bisserl spät dran, aber sobald ich „meine“ Sänger und Sängerinnen sehe, ist jede Hektik verflogen. Nach der Begrüßung geht es gleich mit ein paar Klassikern los. Auch wenn die meisten mit ihren Rollatoren gekommen sind: „Das Wandern ist des Müller’s Lust“ ist einer der Topfavoriten in der Gesangsliste. Es macht auch nichts, dass der „Weg zu mein‘ Dirnderl“ steinig ist, wir haben dennoch einen richtigen Spaß beim Singen. Ein paar Witze lockern die Stimme noch mehr. Wir wissen, dass wir keine Goldkehlchen sind, aber unsere Begeisterung ist umso mehr spürbar. Der Name, den wir uns gegeben haben zeugt davon, dass wir uns selbst mit einem Augenzwinkern sehen: Die Rollatoren.

Dabei geht es nicht um Beschäftigungstherapie. Es ist neben der fröhlichen Gemeinschaft viel mehr: Im Singen geben wir unserer Seele Raum und drücken unsere Gefühle aus. Eine Bewohnerin sagt mir beim Abschied nach einer im Eiltempo verflogenen Stunde: „Beim Singen tut sich eine andere Welt in mir auf.“ Sie freut sich jetzt schon auf die kommende Woche. Das letzte Lied klingt noch nach in mir. Ich summe es und fühle mich einfach sehr gut.

Hier ein paar ein Eindrücke vom Fest der Vielfalt, wo wir zuletzt aufgetreten sind. Auch das war ein tolles Erlebnis…

 

Leicht ist es jetzt nicht bunt zu sein. Manche Menschen haben Angst vor der Vielfalt, andere glauben, wenn alle gleich sind, dann ist wieder alles gut. Gut ist es, wenn die Menschen friedlich miteinander sind, Freude am Leben haben und sich nicht davor fürchten Menschen, die anders sind, zu begegnen. Sehr gut eignet sich dazu das Fest der Vielfalt der Stadt Salzburg. Völlig wurscht wie alt man ist, ob man gerade nach Salzburg gezogen ist oder blind ist. Alle feiern mit. Alle haben Platz und alle genießen das Miteinander. Staunende Kinderaugen gibt es beim Kasperl und beim Chor „Die Rollatoren“ vom Seniorenwohnhaus Hellbrunn. Beim Lied „Rote Lippen soll man küssen“ sagt neben mir ein Kind: „Schau wie lustig die Omas singen!“ Und die Erwachsenen applaudieren dem Kinderchor und der Gymnastiktruppe. Menschen mit Behinderung können einen Saal zum Swingen bringen, wenn sie so eine klasse Truppe sind wie „Stand up“.




Schön war es Freundinnen und Bekannte zu treffen. Schön war es in dieser guten Stimmung zu spüren, dass es zwischen Menschen keine Barrieren braucht. Schön war das vielfältige Miteinander!