Da steht sie. Kathrin Milan. In Hamburgs hoffnungsvollstem Garten. Zwischen bunten Bauwägen, Ytonghäuschen, Kinderscheibtruhen und selbstgebauten Insektenhotels. In acht Jahren hat Kathrin ein kleines Paradies geschaffen in Wilhelmsburg, Hamburgs „Problemstadtteil“. Viele Hartz IV Empfänger wohnen hier. Gescheiterte Menschen, denen Alkohol, Krankheit, Drogen und Hoffnungslosigkeit die Zukunft nehmen. Und Kinder, viele Kinder: Sarah, Mehmet, Janos, Kevin, Aynur, Denis und viele mehr. Kinder, die zuhause oft kein liebes Wort hören, deren Eltern die Tage zwischen Sofa und Kühlschrank verbringen. Aber die Kinder finden den Weg in Kathrins Garten.
„Ich nehme alle Kinder, so wie sie sind. Mit ihren Fähigkeiten, ihrem Charakter, ihrer Angst und ihrer Neugierde. Manche sind voller Gewalt, weil sie es nicht anders kennen. Auch ich habe schon Schläge bekommen. Aber ich gebe die Kinder nicht auf. Wer bei mir im Garten ist, lernt schnell, dass es nur im Miteinander geht.“ erzählt sie. Auch die Erwachsenen sind willkommen, aber hier haben eindeutig die Kinder das Sagen. Als freie Künstlerin hat Kathrin den Mut gehabt vor acht Jahren das Projekt „zusammenwachsen“ auf einer brachliegenden Fläche zu beginnen. Daraus ist ein kleines, buntes Paradies geworden.
Die Kinder müssen ihre Handys, ihre Spiele zuhause lassen. Sie kommen, wie sie sind, denn im Garten gibt es immer genug zu tun. Die einen spielen mit Lehm. Andere bauen Ytonghäuser, die sie zu einer ganzen Stadt zusammenfügen. Einige sind verantwortlich für die Kaninchen. Diesen Sommer ist auch ein Bienenvolk dabei. Bald muss der Kartoffelacker umgegraben werden, die gekeimten Kartoffeln liegen schon bereit. Und das Beet am Eingang ist voll mit Minze im Sommer. Das ist das Begrüßungs- und Geschenkbeet.
„Jedes Kind, das neu dazu kommt soll zuerst die Minze riechen und schmecken. Die meisten wissen nicht, was das für eine Pflanze ist. Aber das lernen sie dann schnell und die nächsten neu dazugekommenen Kinder erfahren das von ihnen. Erste Erfolgserlebnisse. Den Erwachsenen gebe ich oft ein Büschel mit nach Hause. Das schenkt auch Freude.“, meint Kathrin. „Und wenn ein Kind das erste Mal einen Regenwurm sieht, erschreckt und glaubt das ist eine Schlange, weiß ich eins: Tage später kommt es zu mir und möchte dem Regenwurm ein Haus bauen!“
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Heute hatten wir zum zweiten Mal den 
über die
Und eines müssen wir am Anfang auch immer ganz klar sagen: Österreich bietet dir Schutz, aber es ist nicht das Paradies. Jeder und jede muss sein Leben selbst in die Hand nehmen. Wenn es schwierige Phasen gibt, dann ist Hilfe da. Aber es ist schon jeder für sich selbst verantwortlich. Manche AsylwerberInnen haben mir erzählt, welche Geschichten sie über Europa auf der Flucht gehört haben. Auch wenn es weh tut, wir müssen den Menschen die österreichische Realität sofort sagen. Dass es keine tolle Wohnung gibt, dass es lange dauern kann, bis die Familie nachkommen darf. Und dass ein syrisches oder afghanisches Zeugnis in Österreich oft nicht anerkannt wird und dass man auch in der Arbeit häufig wieder von vorne beginnen muss. Abwaschen ist auch eine ehrbare Arbeit.
Der Schrebergarten und die Menschen in ihm werden immer dann bemüht in einer Diskussion, auch in der politischen, wenn man folgendes sagen will:
Denn ein Kleingarten lehrt einen die richtige Balance zwischen Gemeinschaft und Individualismus zu finden. Man ist per du, interessiert sich für die Größe der Zucchini beim Nachbarn, gibt sich gute Tipps und Ratschläge über Pflanzen. Der Gesprächsstoff geht nie aus, denn sowohl das Wetter als auch die Schnecken sind ein Dauerthema. Es heißt ja, dass es bei alten Ehepaaren oft vorkommt, dass sie nicht mehr als 7 Sätze miteinander sprechen – täglich! Das kann einem im Kleingarten nicht passieren. Da ist immer irgendwas, das einer ausführlichen Diskussion bedarf. Im eigenen Garten, mit dem Nachbarn oder dem Kollegen 25 Gärten weiter. Natürlich gibt es unzählige Gartenzwerge, Eseln, Schildkröten, Adonise und Frösche.

Gabi Weißenbäck hat erstmals an den Staatsmeisterschaften für Menschen mit Behinderung teilgenommen, ausgeschrieben von der AUVA. Und sie hat gewonnen, im Bereich Posterdesign.