Ja, man kann viel Spaß haben in einem Deutschkurs. Nicht nur als Lehrerin, nein auch als Schüler. Lernen kann viel Freude machen. Aber Deutsch lernen ist auch etwas Ernstes. Denn ohne Deutschkenntnisse ist Integration nicht möglich, Arbeit nur schwer zu bekommen und ein Leben in der Mindestsicherung wäre vorprogrammiert.

Was wir in der Stadt Salzburg seit einem Jahr machen ist denkbar einfach. Menschen, die Mindestsicherung beziehen können nicht am Arbeitsmarkt Fuß fassen, weil sie kein Deutsch können. Das AMS verlangt Basiskenntnisse, nachgewiesen durch eine Prüfung. Es gab viele Deutschkursangebote für Mindestsicherungsnehmer, die auch leistbar waren. Aber kein Angebot war an den Bezug der Mindestsicherung geknüpft und hatte eine verpflichtende Abschlussprüfung. Letztes Jahr im Juli haben wir in der Stadt Salzburg ein Programm gestartet, das in Österreich einzigartig war.

Verpflichtende Deutschkurse für anerkannte Flüchtlinge, die Mindestsicherung beziehen:

aaa3120 Stunden in 6 Wochen. Also Montag bis Freitag jeweils vier Stunden am Tag. 80% müssen die Leute anwesend sein. Wer 10 Minuten zu spät kommt wird als nicht anwesend geführt. Die Prüfung im Anschluss ist verpflichtend. Für die Teilnehmer ist es kostenlos. Wer nicht ernsthaft am Kursprogramm teilnimmt oder sich weigert es zu absolvieren, dem wird schrittweise die Mindestsicherung gekürzt, bis zu 99%. Ich finde das fair. Es gibt klare Rahmenbedingungen, die auch offen kommuniziert werden. Und es gibt das entsprechende Angebot, nämlich den Deutschkurs mit Abschluss, der die Aufnahme beim AMS ermöglicht und der erste Schritt in den Arbeitsmarkt ist.

Heute hat eine Zeitung über unser Deutschprogramm berichtet und es kamen ganz viele positive Rückmeldungen. Als ich den Artikel im Facebook gepostet habe, kam ein ganz liebes Foto, quasi live aus dem Kurs, mit dem Kommentar: Übermorgen ist Prüfung! Grüße von der Front an Mama Anja!

Glaubt mir, das hat mich wirklich berührt. Weil ich überzeugt bin, dass es eine Win-Win Situation ist. Für die Menschen, weil sie  die ersten Schritte zum Arbeitsmarkt unter klaren Bedingungen machen können. Und für den Staat, weil es nur Ziel sei kann die Menschen aus der Mindestsicherung zu bekommen.

Was  ich nicht verstehe ist die Diskussion über die Kürzung der Mindestsicherung für anerkannte Flüchtlinge oder gar ein Verweigern in den ersten 5 Jahren nach der Anerkennung, wie der Innenminister gefordert hat. Das ist keine Politik, nicht mal billige. Das ist das Fördern von Armut, Schwarzarbeit und Illegalität. Und Integration wird völlig unmöglich. Ich bin überzeugt davon, dass unser Weg der richtige und vernünftige ist: Mindestsicherung ja! Aber gleichzeitig Bedingungen daran knüpfen, damit die Menschen aus der Mindestsicherung kommen.

Fördern und Fordern oder auch Hart aber Fair!

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13 Tipps für einen Deutschkurs

Email aus dem Deutschkurs

Danke in 100 Sprachen

Von Brita Pilshofer
Der heutige Tag begann beschwingt mit sehr positiven Gedanken. Ich erwartete zwar einen Auftrag, der mir am Samstag Abend (sic!) umständlich angekündigt worden war. Ich befand mich wohlgemerkt im Wochenende und treffe mich auch unter der Woche nicht Hals über Kopf mit Kunden – für Termine und Schriftliches habe ich Telefon und Email.
Der Auftrag kam nicht obwohl er ja so dringend war. Dafür machte ich mich per Bus auf den Weg zur Polizeidirektion um für meine kostenlose ehrenamtliche Tätigkeit, Deutschkurse für Flüchtlinge zu halten, ein Leumundszeugnis zu holen . Ich bekam es zwar billig aber auch nicht kostenlos. So viel sind dem Staat die Integration und die Mithilfe der Bürger wert.
Bei meinem Kaffee danach sagte mir der Ober: Wir haben lang nicht gefragt wer kommt aber um sie zu unterstützen brauchen wir jetzt noch ein Leumundszeugnis. Interessanter Standpunkt an das Außenministerium.
In der Folge ging ich ins Büro um zu arbeiten und wartete den ganzen Nachmittag auf Anrufe die angekündigt waren und nicht kamen. Es war ja auch diesmal so, dass ICH sie brauchte und nicht umgekehrt-ich besitze noch die Höflichkeit abzuheben oder zurückzurufen.
Nach Feierabend führte ich ein paar private Gespräche mit lieben Freunden, die alle an der Unwegsamkeit der Bürokratie verzweifeln, sei es geschäftlich oder privat, sei es Steuern, aufgezwungenes Digitalfernsehen, fehlende Kaufkraft, nicht funktionierende Technik, die Frage der fairen Schuhe oder doch lieber barfuß etc. .Dann begab ich mich auf Facebook und las die Meinungen der Finanzexperten zum Brexit, dass deshalb europaweit das Fehlen von 500.000 Arbeitsplätzen zu erwarten ist und dass die Populisten im UK jetzt damit nichts mehr zu tun haben wollen. Ihren Karren sollen andere aus dem Dreck ziehen, sie machen Urlaub.
Ich frage mich ob ich im falschen Film bin.
Als ich dann noch weitere absurde Ideen auf Facebook lese, unter anderem über ein so ernstes Thema wie Genitalverstümmelung ohne jede Selbstachtung von Frauen und deren Intimsphäre, begreife ich: Es wird Zeit für einen neuen Ephraim Kishon, der über die Absurditäten seiner Zeit so schreiben konnte dass man sich vor Lachen bog. Sein Talent fehlt dass man befreit wird vom täglichen Wahnsinn und diese fehlende Goldene Mitte zu ertragen beginnt. Dann würde man vielleicht auch das Fernsehprogramm dank ihm hin und wieder genießen können.

von Gabriele Rothuber

Kinder „erwischen“ ihre Eltern in flagranti beim Sex. Oder sie erzählen Lehrer*innen, Freund*innen oder auch uns – den Workshop-Leiter*innen des Vereins Selbstbewusst in den geschlechtsgetrennten Aufklärungsstunden , dass sie hören, wenn Mama & Papa Sex haben.

Gehen Sie davon aus, dass auch Ihre Kinder es mitbekommen, wenn Sie sich lieben. Und daran ist auch nichts schlimm – denn es geht ja um Liebe, sich körperlich nahe sein wollen, und um Intimität.

Es ist jedoch wichtig, Kindern zu erklären, warum man das macht. Gerade für kleine Kinder kann eine Schlafzimmer (oder-wo-auch-immer-)Szene beängstigend wirken:

Es klatschen Körper aufeinander, es wird gestöhnt …Die Kinder denken womöglich: „Mami und Papi raufen oder tun sich weh“.

„Wir tun das, weil wir uns lieb haben.“

Wichtig wäre es, Kindern ab ca. 5 Jahren zu erklären, WAS hier gemacht wird (siehe die Kinderfrage: „Wie kommen die Babies in den Bauch?“) – und dass Erwachsene Sex haben, weil es was Schönes ist, wenn es beide wollen – und dass sie das nicht nur tun, wenn sie Babies wollen. (Sollten Sie 3 Kinder haben, werden diese davon ausgehen, dass sie „es“ sicher nicht mehr als 3mal „gemacht“ haben.)

Es gab schon Kinder in unseren Workshops, die absichtlich ins Elternschlafzimmer platzen, weil sie keine Geschwisterchen mehr wollten ;-)

Kinder finden Sex meist eklig – und das Gefühl sollte man unterstützen: „Das kann man sich als Kind nicht vorstellen, dass das mal schön sein kann – das darf auch niemand mit einem Kind machen.“

Labyrinthe sind seit den Urzeiten des Menschen etwas Faszinierendes. Symbolisieren sie doch die verschlungenen Wege, die das Leben nehmen kann. Und Labyrinthe halten uns dazu an langsamer zu werden, nachzudenken, etwas zu überdenken. Bei all den negativen Schlagzeilen rund um den Lehener Park ist ein Labyrinth das Richtige, um wieder zum Sinn eines Park zu finden und das ist die Begegnung von Menschen.

l2Nun gibt es das Labyrinth der Begegnung im Lehener Park. Errichtet von Marianne Ewaldt, Gian Piero Manca, Gloria Zoitl und den SchülerInnen der Lehener Schulen. Die Eröffnung dieses Kunstwerks war berührend. Die Kinder, Jugendlichen, Eltern und Künstlerinnen waren anwesend und der Stolz auf das Geschaffene war zu spüren. Das Labyrinth aus Ytong und die vier Stelen, von den Kids gestaltet, machen aus dem Hügel im Lehener Park etwas Besonderes. Schon von weitem sieht man das Kunstwerk, wird neugierig, erklimmt den Hügel und begibt sich in das Labyrinth. Auch die Kinder laufen die Wege ab, immer wieder.

Bis September wird dies ein besonderer Ort im Lehener Park sein. Für Jung und Alt. Und nächstes Jahr gibt es wieder ein Kunstwerk, das von den jungen LehenerInnen gestaltet wird. Ich freu mich drauf!

Mehr über Lehen:

I mog Lehen

Chillen im Lehener Park

Die Kopfschmückerin

Die grüne Fassade

Shopping bei Carla

Ob Groß oder Klein, alle kennen die Brennessel. Die Brennessel wächst  dort, wo man sie lässt und ist eigentlich in jedem Garten zu finden. Die Brennessel ist als Dünger verwenbar, oder gegen Schädlinge.
Wir machen Sirup daraus und das ganz einfach und er wird wunderschön bernsteinfarben.

Dazu benötigt ihr:

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Frische Brennesselblätter, am besten die jungen Blätter c. 120 Stück

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3 Bio-Zitronen, 2 Bio-Orangen, 3 kg Sirup- Zucker, 11 dag Zitronensäure, ca. 3-4 Stengel Minze, 5 l Wasser
ein großes Gefäß

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Zubereitung:
DSC_2695Das Wasser erhitzen und den Sirup -Zucker darin auflösen. Währenddessen die Brennesslblätter, die grob geschnittenen Zitronen und Orangen, Zitronensäure und Minzestengel in ein großes Gefäß geben.

DSC_2697Das Wasser mit dem aufgelösten Zucker darüber leeeren und einmal kräftig umrühren. Das ganze  für 24 Stunden ziehen lassen, bevor es abgeseiht und in Flaschen abgefüllt wird. Die Flaschen kühl lagern – Keller oder Kühlschrank. DSC_2829

 

Er schmeckt sehr erfrischend und gesund ist er auch noch.

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Einen schönen Sommer, mit vielen erfrischenden Momenten.

Achtung! Wer gerne mit Birkenzucker arbeitet – aufpassen, es ist beides ein Konzentrat und wassertreibend. Für Sirupe ist der Birkenzucker, wenn man empfindlich ist nicht gut geeignet.

Lehen ist immer wieder in den Schlagzeilen. Meistens negativ. Das hat Lehen nicht verdient. Und seine BewohnerInnen auch nicht. Besonders oft schafft es der Lehener Park in die Schlagzeilen, Drogenhändler waren dort zu Gange, letztes Jahr gab es sogar einen Toten. Mehr Licht und bessere Einsehbarkeit von der Straße waren erste Maßnahmen. Die Polizei hat den Park vor kurzem zur Schutzzone erklärt, das heißt jemand der etwas Illegales macht, kriegt Parkverbot.

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Golden Brass Quintett

Alle diese Maßnahmen sind wichtig und gut. Aber es braucht auch Angebote, die den Park aufwerten. Im Sommer wird es viele Sportangebote geben. Aber auch die Kultur soll ihren Platz im Park haben. Heute gab es ein tolles Blasmusikkonzert. Das Golden Brass Quintett hat aufgespielt und eine Mischung aus Märschen, Klassikern und Frank Sinatra geboten. Es war beschwingt und chillig zugleich. Einige Nachbarn kamen mit ihren Hockern zum Zuhören. Menschen, die vorbeispazierten oder – radelten, genossen ein paar Nummern. Die Kinder spielten ihre Spiele weiter, die Kleinsten hüpften zur Musik. Ältere, Jüngere, Hiesige und Zugewanderte entspannten beim sonntäglichen Platzkonzert. Nach dem Konzert kamen einige ZuhörerInnen und fragten, wann das nächste Konzert im Lehener Park ist? Bald!