Erzabt Korbinian sprüht vor Energie, wenn er durch die Ausstellung „Vedi Napoli e poi muori- Neapel sehen und sterben“ im Domquartier Salzburg führt. Im Mittelpunkt stehen die Reisen der Benediktinermönche aus mehreren Jahrhunderten. Und es gibt einiges zu entdecken an Dingen, die die Klöster Einsiedeln, St. Gallen und St. Peter über lange Zeit angesammelt haben.

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Google Maps im Mittelalter!

Gern gesehen war es nicht, wenn die Mönche auf Reisen gingen. Der Bequemlichkeit halber durften sie dann aber Hosen tragen. Erst bei der Rückkehr mussten sie wieder in den Habit, die Ordenstracht, schlüpfen. Aber das Reisen war oft notwendig, um sich fortbilden zu können. Meist gab es einen reichen Gönner, der dies ermöglichte. Profitierte doch bei der Rückkehr nicht nur das Kloster von dem neu gewonnenen Wissen. Sehnsuchtsland war und ist Italien mit Rom als „Caput mundi- Haupt der Welt“. Auch die Salzburger Benediktiner eroberten sich Rom, aber auch Neapel, das von vielen als die schönere Stadt empfunden wurde.  Natürlich Vesuvbesteigung inklusive. Schon damals wollte man tolle Mitbringsel haben, so finden sich auch Lavasteine vom Vesuv  in der Ausstellung.

Und ohne Reiseführer ging es auch damals nicht. Eines der Prachtstücke ist ein uraltes Buch. An der Falz des Buches entlang ist der Reiseweg links und rechts beschrieben. Ein analoger Vorgänger von Google-Maps! In Reisetagebüchern hielten die Mönche die schönen Erlebnisse, Eindrücke und Erkenntnisse fest. Diese waren für die Öffentlichkeit bestimmt. Abenteuer und Erfahrungen, die man besser nicht allen erzählt, wurden in Briefen an die zurückgebliebenen Mitbrüder festgehalten. Zum Glück sind auch diese noch erhalten ;)

Das alles und mehr gibt es in der Sonderausstellung zu sehen, zu hören und zu lesen. Und ich wurde dort von Erzabt Korbinians Begeisterung angesteckt und kann nur empfehlen sich auf den Weg ins Domquartier zu machen.

Der Strauch, der die Herzen vieler Insekten höher schlägen lässt, heißt auch Sommerflieder. Ich liebe diese Pflanze. Im Februar ist die Zeit, um ihn radikal zurückzuschneiden, damit er im Sommer umso mehr blüht. Bei vielen Pflanzen muss man bei einem Rückschnitt genau schauen, welche Äste man entfernt. Dem Schmetterlingsflieder ist das egal. Einfach bis auf Kniehöhe zurückschneiden. Er schaut dann zwar etwas traurig drein, aber ab April treibt er dann schnell aus und erreicht bis zu 2 Meter Höhe.


Der Schmetterlingsflieder ist eigentlich aus China und Tibet. Zuerst war er eine Zierpflanze für die Gärten, er hat sich dann aber schnell selbstständig gemacht und ist heute an Flussufern, Gstätten und Waldrändern zu finden. Und er vermehrt sich munter weiter und verdrängt schon mal andere Pflanzen. Im Garten bekommt er einen sonnigen bis halbschattigen Platz. Viel Pflege ist nicht notwendig. Der Schmetterlingsflieder mag ein bisschen Dünger im Frühjahr. Wenn es im Sommer sehr heiß ist, dann hat er auch nichts gegen eine Extraportion Wasser. Ab Juli blüht er unermüdlich und dann heißt es für mich: Einen Liegenstuhl daneben stellen. Gemütlich drauflegen und zusehen. Zusehen, wenn unzählige Bienen, Schmetterlinge, Hummeln, Falter du andere Insekten sich auf die Blütendolden stürzen. Das entspannt ungemein.


von Gabriele Rothuber

Warum wachsen so viele Haare am Körper, wenn man groß ist?

Antwort für Kinder: Wenn Mädchen zur Frau werden und Buben zum Mann, verändert sich ganz vieles am und im Körper. Diese Zeit nennt man Pubertät.
Hormone oder „Botenstoffe“ verändern den Körper in dieser Zeit.
Und es wachsen auch Haare an unterschiedlichen Stellen, etwa unter den Achseln und um Scheide oder Penis.

Muss man die Haare wegrasieren?

Antwort für Kinder: Das darf man selber entscheiden.

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Info für Eltern: Kinder kommen zwischen 9 und 16 Jahren in die Pubertät. Diese Bandbreite ist völlig normal.

Gabriele Rothuber ist Sexualpädagogin beim Verein Selbstbewusst und Intersex – Beauftragte der Hosi Salzburg.

So jetzt bin ich wieder im USA-Wahlkampffieber. Die Vorwahlen in New Hampshire haben zwei Sieger. Bernie Sanders für die Demokraten und Donald Trump für die Republikaner. Ich habe mir die Dankesreden beider angehört und für mich die wesentlichsten Botschaften rausgehört.Es wird noch spannend die nächsten Wochen und Monate, so viel steht fest. Aber nun zu den beiden Männern und ihren Reden:

Bernie Sanders spricht fast eine halbe Stunde zu seinen Anhängern, während Donald Trump mit einer knappen Viertelstunde auskommt.

Trump spricht erst mal 4 Minuten über sich und seine Familie und stellt die wunderhübschen, gestriegelten Menschen vor, die rechts und links von ihm stehen. Dann stellt er fest, dass die Menschen ihn lieben und er wird sie nicht vergessen. „Make America great again“  ist sein Wahlspruch. Er will den Respekt der Welt für die USA und das geht nur mit traditionellen Methoden. Militär, Grenzzäune und Mauern. Die Drogen müssen bekämpft werden und die Bildung muss lokal organisiert werden. Er warnt vor den Tieren, die in Paris, die Menschen niedergeschossen haben, die keine Waffen hatten, also müssen mehr Waffen her. Und weg mit dieser Krankenversicherung! Und ja es gibt eine Hoffnung, nämlich ihn. Denn Gott hat noch nie einen größeren Präsidenten geschaffen wie ihn, der die Jobs schafft. Und die Veteranen nicht vergisst. Er macht Amerika größer als je zuvor.

Trump ist ein absoluter ICH-Mensch. Alles bezieht sich auf ihn, selbst Gott hat ihn auserwählt. Er repräsentiert Stärke, alte Werte und will weiterhin den Weltpolizisten geben. Die Leute, die ihn bei dieser Rede umringen sind uniform, jung, ausgesprochen schön und definitiv keine Afroamerikaner. Es ist ein klarer Wahlkampf für die konservative weiße Mittel- und Unterschicht. Er will den Menschen über nationale Stärke eine Wertigkeit geben. Er will keine „Anderen“, aber sonst hat er nicht viele Ideen. Sein Programm ist ER.

Sanders erzählt am Beginn von Clintons Gratulationsanruf und dann dankt er allen, die für die Kampagne gelaufen sind. Seine Botschaft „A Future to believe in“ zieht sich auch durch seine Rede. Er spricht von einer politischen Revolution. Die Regierung gehört allen Amerikanern und nicht nur einigen wenigen. Er distanziert sich immer wieder von der Wallstreet und stellt klar, dass er kein Geld von ihnen will für den Wahlkampf, sondern von den normalen Leuten. Seine Themen sind Klimawandel, Gleichberechtigung, Teilhabe von Minderheiten und internationale Zusammenarbeit auf Augenhöhe. Er will Obamas Weg weitergehen und das Gesundheitssystem noch mehr ausbauen. Und Millionen Jobs schaffen, in dem er die marode Infrastruktur saniert. Und er will mehr Bildung für die jungen Leute und weniger Menschen in den Gefängnissen. Erst am Ende wird er persönlich und erzählt von seiner Familie mit polnischen Wurzeln und den bescheidenen Verhältnissen in denen er aufgewachsen ist. Seine Eltern hätten nie zu träumen gewagt, dass ihr Sohn Kandidat für das Präsidentenamt ist. Aber das ist der amerikanische Traum, den es für die nächsten Generationen weiter zu geben gilt.

Sanders redet selten von ICH sondern fast immer von WIR. Er versucht in seiner Rede keine Gruppe an Menschen vergessen. Er wird am Rednerpult umringt von nicht so gestylten Menschen, die auch nicht alle jung oder auf jung operiert sind. Und auch nicht alle mit weißer Hautfarbe. Die Botschaft ist klar. Die Revolution schaffen die Demokraten nur, wenn alle, die sich vielleicht als Minderheit fühlen zusammenschließen. Dann sind sie die Mehrheit. Da knüpft er an Obamas Wahlkämpfe an. Was ihm fehlt ist nicht das Programm, aber das Charisma, das Menschen zu 100 % für ihn begeistern kann.

Es bleibt spannend!

 

Wenn es um das Fasten geht, dann denkt man eigentlich sofort an den Körper. Auf was verzichtet man? Fleisch? Schokolade? Alkohol? Zigaretten?

Aber eigentlich soll das Fasten ja Geist und Seele reinigen. Wie hektisch und stressig ist doch oft unser Alltag. Wir ärgern uns. Über eine Arbeitskollegin. Den Buschauffeur, der einem vor der Nase weggefahren ist. Den jungen Mann, der sich an der Kassa schnell vordrängelt. Und über sich selbst, weil man wieder etwas nicht gesagt hat, was man eigentlich sagen wollte. Weil man zu langsam war, zu vergesslich, zu feige, zu bequem. Alles das frisst sich in unseren Geist, in unsere Seele.

Also sollten wir die Fastenzeit nutzen. Lassen wir die Körperkilos drauf. Aber entledigen wir uns von seelischer Last und tanken Ruhe, Gelassenheit, Schönheit, Vertrauen und Aufmerksamkeit.

a5Beginnen wir in der ersten Woche mit den Plätzen der Ruhe. Egal wo wir sind, meist haben wir die ganze Welt dabei, nämlich unser Handy. Jetzt sollten wir uns eine Woche jeden Tag die Zeit nehmen einen Platz zu finden, an dem wir zu Ruhe kommen.

Also starten wir einfach in die erste Woche:

Wo fühle ich mich alleine besonders wohl? Wo kann ich ganz ruhig werden? Wo ist der Ort an dem meine Gedanken freien Lauf haben? Wo kann ich ungestört eine Phantasiereise machen? Gibt es drinnen Plätze?  In der Küche neben dem Herd? Auf dem Sofa? Neben dem Bett? Oder draußen? Auf dem Balkon? Im Park neben dem großen Baum? Am Wasser?

Jeden Tag in der ersten Fastenwoche nehme ich mir  15 Minuten Zeit. Ich gehe an einen der Orte. Ich setze mich, lege mich oder stelle mich hin. Ich schließe die Augen. Ich atme ganz bewusst und tief ein, lasse den Atem wieder raus. Und mit ihm düstere Gedanken, Ärger, Frust, Stress. Mit jedem bewussten Atemzug. Und dann lasse ich meine Gedanken schweifen. An Orte, an denen ich etwas ganz Besonderes erlebt habe. Wo ich etwas besonders Schönes gesehen habe. Ein Ort, an dem ich viel Freude und Spaß hatte. Und ich lächle!

Dann öffne ich die Augen und bin dankbar für diese Reise. Die nächsten Tage suche ich mir andere Plätze, an denen ich meine Gedanken an schöne Orte reisen lassen kann.

Meine Seele ist im Urlaub!

Gaumenfreude mit sozialem Mehrwert

Voila "Boule de Berlin"

Voila „Boule de Berlin“

Heute war es wieder soweit. Für Kinder und Familien in Not verteilten Mitglieder des Kiwanis Club Salzburg Rupertus 30.098 Stück Faschingskrapfen an Firmen in Salzburg.  Das Ganze geschieht jedes Jahr am Faschingsdienstag in nur drei Stunden von 6:30 bis 9:30 Uhr. Auch wenn das nur eine kurze Zeitspanne ist, so ist hier ein enormer logistischer Aufwand dahinter. Ich freue mich, da ein kleiner Teil von dieser coolen Aktion zu sein.

Beim Ausliefern der Krapfen komme ich aber doch etwas ins Grübeln: Machen diese so prachtvoll aussehenden Dinger mich selbst beim Verzehr noch runder im zentralen Bauchbereich? Denn die Anzahl der Kilokalorien ist je nach Größe mit 300 bis rund 450 Kilokalorien stark. Schließlich werden sie schwimmend im Fett herausfrittiert. Da saugt sich das Fett noch so richtig schön in den Hefeteig hinein. Mmmmmhhhhm lecker. Obwohl das auch für das Wiener Schnitzel zutrifft, erscheint die panierte Lieblingsspeise der Österreicher dagegen als ein wahrer Schlankmacher.

Krapfen heißen sie übrigens nur in Österreich und dem süddeutschen Raum. Im Osten Deutschlands werden sie „Pfannkuchen“ genannt und im Norden und Westen des beliebtesten Nachbarlandes der Österreicher werden sie schlicht „Berliner“ bezeichnet. So scheint mir der Ausdruck „Berliner Faschingsbombe“ nicht überzogen zu sein.

Wenn Ihr im Großraum Salzburg arbeitet, dann hattet ihr wahrscheinlich das Glück – zumindest mit 20% iger Wahrscheinlichkeit – heute Faschingsdienstag so eine kleine sündhafte Gaumenfreude mit sozialem Mehrwert verzehrt zu haben. Wenn nicht, dann habt ihr mit 100% iger Wahrscheinlichkeit im nächsten Jahr die Chance dazu. ;-)

Lest hier eine Reportage der Aktion vom vergangenen Jahr …