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Es tat jetzt einfach gut!

Heute gingen Millionen Menschen auf die Straße, um gegen Gewalt an Frauen zu protestieren. Aber nicht mit billion 2erhobenem Zeigefinger! In der Stadt Salzburg waren es hunderte Frauen, Männer und Kinder, die durch die Stadt tanzten.

Für unzählige Frauen ist es nicht selbstverständlich ein Leben frei von Gewalt und selbstbestimmt zu führen. Ein Zeichen zu setzen, gerade am Valentinstag, ist notwendig. Und das weltweit. 199 Länder machten mit. Natürlich ist ab morgen die Welt nicht frei von Gewalt an Frauen. Aber ich bin überzeugt, dass die Aufmerksamkeit steigt, das Bewusstsein wieder geschärft wird. Darum war es wichtig, Solidarität zu zeigen.billion 1 - Kopie

In meiner beruflichen Tätigkeit habe ich immer wieder mit Frauen zu tun, die Gewalt erleben. Alle sagen, dass sie sich alleine fühlen. Sie schämen sich. Manche suchen einen Grund, warum sie selbst schuld sind, dass sie Gewalt erleben müssen. Weltweite Solidarität und Offenheit sind ein Baustein, um viele Frauen zu ermutigen, es nicht mehr hinzunehmen. Sie sollen wissen und spüren, dass sie nicht alleine sind.

Darum ONE BILLION RISING!

http://www.onebillionrising.de/

 

 

Brüderle Stern

Ein paar Tage schon bestimmt die „Herrenwitz“-Debatte die Medien, die Sozialen Medien und auch viele private Diskussionen. Die junge Journalistin Himmelreich hat den älteren deutschen Liberalen Brüderle portraitiert und ein persönliches Erlebnis an der Hotelbar gibt den Rahmen für den Artikel. Der #Aufschrei, der durch die Öffentlichkeit geht, ist besonders laut. Das Thema Sexismus bestimmt nun die Tagesordnung der Kommentare, Feuilletons, Glossen und Karikaturen. Jakob Augstein läutet im Spiegel-Online das Ende des weißen Mannes ein. Günther Jauch hat sich am Sonntag Abend mit Alice Schwarzer darüber gematcht. Bild hat eine Online-Umfrage gestartet, in der sich zwei Drittel der LeserInnen gegen eine Entschuldigung von Brüderle aussprechen.

Brüderle SternIch forsche in meinem Leben und frage mich, wann mir das Thema Sexismus erstmals bewusst wurde. Als 19jährige Studentin begann ich in einem Restaurant zu arbeiten. Es gab viele Stammgäste, vom einfachen Arbeiter bis zu Festspielgästen, ganz bunt gemischt. Ich werde nie vergessen, dass mein Chef, der Wirt, damals zu mir sagte:“Anja, wenn ein Gast übergriffig wird, ob mit Händen oder Worten, wehr dich, sag es mir, dann werde ich klar stellen, dass das in unserem Gasthaus nicht angebracht ist.“ Das war vor fast 25 Jahren. Das hat mir das Selbstbewusstsein gegeben klare Grenzen zu ziehen. Danke Peter! Aber ich weiß, dass das damalige Verhalten meines Chefs, auch heute nicht überall und immer selbstverständlich ist.

Darum ist die jetzt durch den Stern-Artikel los getretene Debatte wichtig!

http://www.spiegel.de/politik/deutschland/jakob-augstein-ueber-die-sexismus-debatte-a-879988.html

http://www.bild.de/politik/inland/sexismus/sexismus-diskussion-um-fdp-bruederle-busen-handicap-28299674.bild.html

Nach 100 Jahren Frauentag könnte man meinen, dass es doch genug sein muss. „Was wollen’s denn noch?“, fragen sich manche. Wenn man an der Oberfläche bleibt, ist diese Frage durchaus berechtigt. Die ursprünglichen Forderungen nach dem Wahlrecht und einem 8-Stunden Arbeitstag sind erfüllt. Frauen können uneingeschränkt studieren, haben eigene Reisepässe und werden sogar Bundeskanzlerin. Eigentlich alles in Ordnung, oder?

Die Realität zeigt noch etwas anderes. In vielen Bereichen ist es noch immer keine Selbstverständlichkeit, dass Frauen in Verantwortung mitbestimmen können. Einige Bastionen scheinen noch uneinnehmbar. Dazu gehören etwa die Unternehmensspitzen oder die Führungspositionen in der Medizin. Die Quotendiskussion, die jetzt schon seit einigen Jahren geführt wird, zeigt erste Erfolge.

Die „leidige“ Quote

 Die Einführung einer Frauenquote ist nicht mehr zu verhindern. Alle Beteuerungen von Unternehmen und Organisationen mit einer Selbstverpflichtung, mehr Frauen in die Führungsspitze zu bringen, sind Schall und Rauch. Das zeigt das Beispiel Deutschland, wo man in den DAX-notierten Unternehmen Frauen immer noch mit der Lupe suchen muss. Dass die Welt nicht untergeht und die Wirtschaft eines Landes zum Erliegen kommt, wenn es eine Frauenquote gibt, zeigt das Beispiel Norwegen. Der wahre Grund ist wahrscheinlich die Angst vieler Männer vor dem Verlust von Macht. Dass man Macht auch teilen kann, ist noch nicht zu allen vorgedrungen.

Dasselbe gilt auch beim Thema gleicher Lohn für gleiche Arbeit. Es geht um den Machtverlust. Das kann ja wohl nicht so schwierig sein in der Umsetzung. Die Kraft, die darin gesetzt wird, eine Lohn-Gleichheit zu verhindern, wäre richtiger eingesetzt für Verbesserungen für alle.

Darf’s ein bisserl mehr sein?

Ja, es darf.

 

  • Mehr Frauen in verantwortungsvolle Positionen
  • Mehr Einsatz für den gleichen Lohn für alle
  • Mehr Frauen-Mut und mehr Männer-Ernsthaftigkeit für die nächsten Schritte auf dem Weg zu einer echten Gleichstellung!

 

 

Im Vorfeld des Internationalen Frauentages (8. März) geschieht etwas Erstaunliches. Es wird in der Öffentlichkeit über Männer diskutiert. Und das nicht wenig. Die österreichische Regierung fragt sich, ob der Papamonat nun verpflichtend eingeführt werden soll. Auch die Dauer von ein bis drei Monaten ist im Gespräch. Ich meine, die Präsenz des Vaters rund um die Geburt bis zu einem Monat danach hat nicht nur einen persönlichen, sondern auch einen gesellschaftlichen Mehrwert. Wenn der Vater von Anfang an dabei ist, gewinnen nicht nur die Kinder, sondern auch die Frauen und Männer.

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