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Kinder und Jugendliche haben es nicht einfach. Unsere Gesellschaft ist so reich an Konsumgütern wie noch nie. Aber laut dem Jahresbericht der Liga für Kinder- und Jugendgesundheit sind wir auch reich an Gewalt, Vernachlässigung und Suchtmittelabhängigkeit. Es ist bestürzend, dass 15-Jährige europäische Spitzenreiter bei Gewalterfahrung sind. Alkohol- und Nikotinkonsum pflegen etwa ein Drittel der Jugendlichen. Viele Mädchen nehmen regelmäßig Medikamente. Täglich viele Stunden vor Computer und Fernsehen sind Normalität.

http://www.kinderjugendgesundheit.at/

Was passiert in unserer Gesellschaft? Manche rufen nach mehr Kontrolle der jungen Menschen, wollen Drogentests. Manch ein Erwachsener empört sich über die komasaufende Jugend und nimmt dann einen kräftigen Schluck aus dem Weinglas. Die „G‘sunde Watschen“ erfreut sich auch noch großer Beliebtheit. Ich glaube die Jugend hält uns den Spiegel vor, was schiefläuft in unserem Zusammenleben. Wir Erwachsenen müssen uns an der Nase nehmen und uns fragen, was die Werte unserer Gesellschaft sein sollen. Was ich mir wünsche ist:hihi

  • weniger Egoismus und mehr Solidarität
  • weniger Gewalt und mehr Respekt
  • weniger Verbissenheit und mehr Fröhlichkeit
  • weniger Wegschauen und mehr Miteinander

 

Vielleicht klingt das etwas naiv. Aber ich bin überzeugt, dass wir die Probleme in unserer Gesellschaft nicht stellvertretend auf dem Rücken der Kinder und Jugendlichen austragen sollen. Wir sollen unsere Verantwortung als Erwachsene wahrnehmen und ein Stückchen dazu beitragen respektvoll miteinander umzugehen. Dann geht’s uns allen besser, den Kleinen und den Großen, den Jungen und den Alten.

Man kennt ihn ja aus dem Fernsehen den Kaya Yanar, der „Was guckst du?“ in den Alltagswortschatz der deutschen Sprache gebracht hat. Aber wie ist er live auf der Bühne? Macht er Klamauk oder ist sein Witz doch tiefgründiger?

Die Antwort habe ich in der ausverkauften Salzburgarena am Samstag bekommen. Ich bin jetzt Kaya Yanar Fan! Wo andere erst einen Anlauf brauchen,  schafft es Yanar ab der ersten Minute sein Publikum mitzureißen. Auf seiner  Suche nach „Frau Yanar“ führt er sein Publikum in die verschiedensten Länder. Deutschland, die Schweiz, Österreich, Kroatien, Holland, Dänemark Frankreich, die USA, Indien, Schweden, Portugal, England und die Türkei sind die Stationen seiner internationalen Brautschau. Er macht Schubladen voller Vorurteile auf und schafft es mit seinem Sprachwitz den Inhalt der Schubladen kräftig durcheinander zu wirbeln. Und er verschont niemanden, auch nicht sich selbst.

Wenn ich an all die verkrampften Diskussionen rund um die Integration denke, dann wäre Yanar das ideale Mittel etwas mehr Leichtigkeit in die Debatte zu bringen. Die Klischees, die Politik und Gesellschaft seit Jahren festigen, zerbröckeln in seinen Witzen. Und sein Resümee ist ganz klar, wir müssen alle zusammenleben, machen wir es uns doch nicht unnötig schwer!

http://kaya-yanar.de/

So heißt die Titelgeschichte im neuen STERN und da finde ich einen Satz, der mich zum Nachdenken bringt: „Der Jammer beginnt mit 42. Man wacht eines Morgens auf, …, blickt in den Vergrößerungsspiegel und entdeckt Dinge, die am Vortag noch nicht da waren.“

Ich bin 42 Jahre, es ist zwar nicht mehr Morgen, aber jetzt blicke ich, doch ein bisschen neugierig geworden, in den Spiegel. Was ich entdecke ist nicht besonders überraschend. Tja, da sind wohl ein paar Fältchen um die Augen, eine tiefere auf der Stirn. Ich bin nicht beunruhigt, als ewige Optimistin denke ich mir: Ja, du hast schon viel gelacht in deinem Leben, das hinterlässt Spuren. Und die Falte auf der Stirn kommt wohl vom Nachdenken, auch nicht die schlechteste Ursache einer Falte.

 Ich lese weiter im STERN-Artikel und da kommen jetzt diese ganzen Behandlungsmethoden, die mich wieder jünger machen können. Botox kennt man ja, so ein Nervengift, das die Haut glättet. Ich müsste 1000 Euro jährlich investieren, dann würde es was helfen. Für 1000 Euro gehe ich lieber 50 Mal ins Kabarett oder schaue mir einen lustigen Film an. Dann habe ich zwar wieder ein paar Fältchen mehr, aber ich bin überzeugt, die gute Laune macht mich innerlich jünger und das ist mir mehr wert. Und dann lese ich über die neueste Behandlungsmethode: Needling! Das ist dann doch ein bisschen herb. Mit kleinen Rollen, die mit unzähligen Nadeln besetzt sind, wird das Gesicht bearbeitet. Das macht viele kleine Verletzungen und so sollen Wachstumsfaktoren aktiviert und die Kollagenproduktion  angeregt werden. AHA! Man wird sozusagen zum Gesichts-Fakir. Die übrigen Behandlungsmetoden zu erkunden, spare ich mir.

Ich schaue nochmals in den Spiegel und beschließe, so wie ein Werbespruch einer bekannten  Firma sagt: Ich will so bleiben wie ich bin!

http://www.stern.de/magazin/heft/stern-nr-16-12042012-der-traum-von-der-ewigen-jugend-1811451.html

Ich eile durch die Straßen der Stadt. Die eisige Kälte sitzt ihr noch im Nacken. Sie sieht mitgenommen aus. Grau in grau. Schneematsch. Februarwetter eben. Ich fröstle ebenfalls. Die Verkühlung lähmt mich noch ein wenig. Ich bin verschnupft. Missmutig gehe ich zum nächsten Termin, etwas grantig, wie wir es hier in Österreich so gerne sind.
Ja und da gibt es schon eine Menge an Dingen, die mich aufregen: Das neue Sparpaket zum Beispiel: Ich zahle schon sehr viele Steuern bei einem nicht sonderlich satten Gehalt. Oder die Berichterstattung der Kronenzeitung, die menschliche Tragödien schamlos missbraucht und das Leid der Angehörigen in Quoten verwertet. Ja und gestern das desaströse Fußballspiel. Oder, dass ich eben wieder verkühlt bin. Das ärgert mich im Moment. Es gibt 1001 Möglichkeiten sich aufzuregen, und es kommen ständig neue Gründe hinzu.
Wir haben in der deutschen Sprache sehr viele Begriffe, das Jammern auszudrücken. Aber in Österreich gibt es noch viel mehr: lamentieren, sudern, sempern, sumpern, trenzen, raunzen, maunzen, … Da gibt’s nichts zu lachen.
Nun hat das Jammern auch eine Funktion: Ich rege mich auf, aber brauche eigentlich nichts zu verändern. Ich verweile im Zustand der Passivität. Und während mir dies in den Sinn kommt, bleibe ich stehen, und ein Lächeln steigt in mir hoch: Es meint: Nimm dich nicht so wichtig. Ich gehe mit diesem Lächeln weiter und bemerke, dass die griesgrämigen Blicke mir gegenüber sich ebenfalls verändern. Ihre Mundwinkel heben sich nach oben. Und dann muss ich lachen. Über die anderen und mich selbst.
Selbst Jesus kann hier perfekt zitiert werden: „Selig, die ihr jetzt weint, denn ihr werdet lachen.“ (Lukas 6,21) Wann passt das eigentlich besser als im Fasching? Bis kommenden Dienstag haben wir noch Zeit, mal richtig loszulachen. Verrückt zu sein. Aber auch danach darf noch gelacht werden: Deshalb lade ich zu „Comedy im Pub“ ein, einer salzburger Plattform für neue Kabarettist(inn)en und Comedians. Da können alle mitmachen und (fast) alles ist erlaubt.

www.comedyimpub.com