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Es geht schon sehr hektisch zu in unserer Welt. Auf Schritt und Tritt begegnen wir Werbebotschaften. Sie schreien uns an ein fulminantes Produkt zu kaufen, das uns sicher glücklich macht. Das Handy garantiert dauernde Erreichbarkeit. In Facebook und Twitter erreichen uns im Sekundentakt Botschaften. Fernsehen und Zeitungen künden von Sensationen, die eigentlich keine sind, nur um nicht unterzugehen im Strom der Nachrichten.

Aber es gibt Orte, die uns einladen inne zu halten. Orte, die eigentlich nichts Neues und Sensationelles verkünden. Orte, an denen der Konsum noch keinen Eintritt bekommt, Nachrichten draußen bleiben.

Meine stillen Orte sind Kirchen.kerze

Ich öffne die schwere Kirchentür und sofort breitet sich Ruhe aus. Mein bevorzugter Platz ist bei den Kerzen. Ich zünde eine Kerze an, stelle sie zu den anderen, setze mich und halte Andacht. Andacht kommt von „denken“. Das Schöne an der Andacht vor den brennenden Kerzen ist das Denken an NICHTS. Manchmal dauert das Innehalten nur wenige Minuten, oft bleibe ich länger sitzen.

Weil es einfach schön ist, nichts zu tun und nichts zu denken.

Ein Beitrag unserer Gastautorin Brita Pilshofer

Nun beginnt wieder die Zeit, in der die Menschen vor lauter Kaufen und Weihnachtsvorbereitungen für ihre liebsten Freunde nicht mehr erreichbar und gegenüber Fremden besonders gereizt und kämpferisch sind. Manche taumeln erschöpft von einer Weihnachtsfeier zur anderen- die schönste Zeit des Jahres naht.

Vor ein paar Jahren beschloss meine noch unverheiratete Tochter, diese Zeit dafür zu verwenden, in den Sommer zu entfliehen, nach Chile, Argentinien, Brasilien, in ihr bekannte Gefilde, wo Papai Noel regiert, der mit dickem Bauch und heftigem Lachen dem Lebensgefühl der alegria, der Lebensfreude, entspricht und so gar nicht still ist.

Ich dachte mir: Dann bleibe ich auch nicht zu Hause! Und buchte eine Städtereise nach Budapest.

Kurz vor Weihnachten verschob meine Tochter ihren Flug nach Santiago und ich wollte meine Reise ebenfalls verschieben, es ging jedoch nicht mehr.

So blieb sie hier und wollte warten, bis ich zu Neujahr zurückkam, und ich machte mich auf nach Budapest, wo ich den Heiligen Abend damit verbrachte, mit meiner Tochter zu Hause zu telefonieren. Es war nicht so die richtige Stimmung für eine Weihnachtsreise. Den Christtag belohnte ich mich mit einer Busfahrt durch die Stadt, einem ausführlichen Besichtigungsprogramm und schließlich der Ankündigung im Hotel, ich würde am nächsten Tag abreisen.

Als meine Tochter und ich uns wieder in die Arme schlossen sagte sie: “ Weißt Mama, wenn wir wieder einmal Weihnachten sabotieren, dann tun wir das aber gemeinsam ! “

Mein Weihnachtswunder…