So heißt ein wunderbarer, wohlriechender Männerduft von Chanel. Den meine ich aber nicht in meinem kleinen Beitrag. Ich meine schon die Menschen, die einfach nur egoistisch sind.
Wenn das Wetter passt, roll ich mit meinem neuen, Glaciersilberfarbenen Rollwagerl außer Haus. Meist zum Training ins Fitnessstudio oder einfach nur zum Einholen oder in die Stadt zum Leuteschauen.
Wohlgelaunt rolle ich aus der Wohnungstür. Zuvor geb ich meist meinem Saugroboter namens Reckless das Kommando „Fass“, damit ich ein sauberes Parkett vorfinde, wenn ich nach des Tages Mühen nach Hause komme. Von meinem Mitbewohner in der schattigen Pinie hab ich unlängst berichtet. Er fährt einfach bewusst schwarz. Sollen doch die anderen zahlenden Fahrgäste den Betrieb finanzieren.
Rollstuhl vor Kinderwagen – ist leider so
Aber besagter Zausel ist nicht der Einzige, der einem Rollifahrer die Laune vermiesen kann. Mir kommt vor, dass Mütter mit Kinderwagen in der Hierarchie ganz oben stehen. So auch heute. Ich kam gerade noch pünktlich zur Haltestelle. Unter den verschiedensten Wartenden stand auch eine junge Mutter mit Kinderwagerl. Der 28er Bus fährt vor, ich winke wie immer und der Bus bleibt auf Höhe der Rollstuhlrampe vor mir stehen. Die Türen gehen auf und bis der Fahrer kommt, möchte besagte Mutter mit dem Kinderwagerl schon rein, obwohl sie sieht, dass ich davor stehe und die Stellfläche sehr klein ist. Erst auf meinen Hinweis hin, dass ich doch bitte zuvor rein möchte und muss, zog sie mit finsterer Mine ihren Kinderwagen zurück. Durch die kleine Stellfläche passt nur der Rollstuhl hin, dieser Platz ist für Rollstuhlfahrer reserviert. Auch deshalb, weil man sich dort an Bügeln festhalten oder auch anschnallen kann. Mit einem Kinderwagen muss man sich leider im Durchgang platzieren. Wäre die Mutter samt Kinderwagen vor mir rein, hätte sie wieder raus müssen, damit mich der Fahrer reinschieben kann. Dann wäre nicht nur ihre Laune mies, sondern auch die vom Fahrer, weil ihm dadurch noch mehr Zeit verloren geht. Ich weiß, man sitzt nur im Rollstuhl, damit man anderen auf die Nerven gehen kann und viel Platz in den Öffis braucht. Ich mag nicht immer erst diskutieren müssen, warum ich zuerst in den Wagen muss.
Überquellende Eimer für Papierhandtücher – auch das müsste nicht sein
Meine Erlebnisse im Bus könnte ich hier auf zartbitter in mindestens 12 Kapitel niederschreiben, ähnlich wie schon meine Krankheitsgeschichte hier drinnen unter dem Titel [Lest hier Teil 1 von „Die Leiden des jungen Christian N.“ ] Wie schon erwähnt, roll ich meist zwecks Training außer Haus. So auch heute. Das Training verlief gut, man kann sogar von sehr gut sprechen. Nach getaner Körperarbeit roll ich zuerst zum Computer, der zeigt mir meine Trainingsleistung auf. Danach in die Umkleide. Angezogen und dezent umgesehen (nach unverhüllten – ach ich sag’s direkt – nackigen, trainierten Körpern) zwecks Inspiration, rolle ich vorm endgültigen Auschecken noch zur Herrenkeramik, um meine gepflegten Handerl gründlich zu waschen. Und jedes Mal ist es dasselbe: der Mülleimer für die Papiertücher nach dem Händewaschen quillt über. Gut, viele gehen nach dem Lulu direkt ohne Händewaschen raus, aber einige waschen sich die Bratzerl doch. Soweit brav. Nur: Warum haben scheinbar alle Ekel davor, die benützten Tücher direkt und tief in den Eimer zu stecken? Sind da wilde Tiere drin? Der erste fängt an mit dem Tücherl einfach auf den Behälter fallen zu lassen und die paar Hansel danach machen es auch so. Nach kurzer Zeit sieht es furchtbar aus. Aber gemeckert wird gleich, wenn es so aussieht. Die Perle kann auch nicht im Viertelstunden-Rhythmus in die Herrenkeramik staksen und die Papiertücher runterdrücken. Typisch selbstgerechte Egoisten. Sollen es doch die anderen machen.
Falschparker am Behindertenparkplatz – ein besonderes Ärgernis. Vor allem, wenn man dann noch beschimpft wird
Dass ich mich bei JEDEM Besuch im Studio über Falschparker ärgern muss, die davor unberechtigt auf den Behindertenparkplätzen parken, muss ich nicht mehr erwähnen. Ab und an kann man manchen Mitmenschen ein schlechtes Gewissen abringen, in der Hoffnung, dass sie es zukünftig nicht mehr machen. Meine bisher schlimmsten Erlebnisse hierbei waren im letzten Jahr ein deutscher Geländewagenfahrer, der halb auf dem Fußgängerweg und halb auf dem Behindertenplatz stand. Er stieg mit seinen zwei Kindern aus, ging die Treppe rauf und wollte ins Geschäft. Ich sprach ihn freundlich, aber bestimmt an, dass es die angebrachten Verbotsschilder wohl auch in Deutschland gibt. Daraufhin brüllte er sofort los und drohte mir Prügel an, wenn ich mich nicht um meine Angelegenheiten kümmere. Ein tolles Vorbild für die Kinder. Und vor nicht langer Zeit eine äußerst ordinäre Person, die mir beim Wegfahren den Stinkefinger zeigte. Über dieses Weibsstück berichtete ich letztens [lest hier den Bericht].
Warum sind viele Menschen so? Ich verstehe es nicht. In unseren Breitengraden geht es uns doch gut. Ich weiß, jeder hat sein Packerl zu tragen. Aber wenn jeder ein bisserl auf andere schaut, dann geht’s allen gleich besser.