Stolz und zufrieden sein? In Österreich?
Einmal war die Diakonie bei mir, um mir einen Adventkranz zu überreichen. Mädchen und Buben aus der Volksschule haben das gemacht, ein Lied gesungen, ein bisschen von sich erzählt. Und ich habe ihnen dann von den
Kindern berichtet, die ich vor einem Monat im Libanon getroffen habe. Die es offiziell nicht gibt, weil sie keine Papiere haben, die wahrscheinlich nie lesen und schreiben lernen, weil sie keine Schule besuchen können und die froh sind, wenn sie eine warme Mahlzeit am Tag bekommen. Und wie da die Mädchen und Buben bei mir im Büro gestanden sind heute, war ich so froh, dass Kinder in Österreich eine Schule besuchen können, ein Dach über dem Kopf haben und immer genug zu essen. Ich habe mich einfach von Herzen für die Kinder gefreut. Und ich war stolz auf unser Land.
Kraft schöpfen aus der Zufriedenheit
Am Abend dann war ich mit vielen Vertreterinnen und Vertretern der Kinder- und Jugendhilfe aus Salzburg und ganz Österreich zusammen. Sie waren zu einer Tagung in Salzburg. Als Politikerin durfte ich eine Ansprache halten und wieder kamen mir die Kinder im Libanon in den Sinn. Ich habe ein bisschen von meiner Reise und meinen Erlebnissen erzählt. Und ich habe sie gebeten nicht immer nur selbstkritisch zu sein, sondern auch zu sehen, wie tolle Arbeit sie hier in Österreich leisten. Und dass wir weiter auf Kurs bleiben müssen, Kindern und Jugendlichen in unserem Land bestmögliche Rahmenbedingungen zu geben. Und mir war es ein großes Bedürfnis allen Tagungsteilnehmern zu sagen, dass wir stolz sein können auf unser Land und auf die Arbeit, die sie in der Kinder-und Jugendhilfe leisten.
Und mir ist es sehr wichtig bei all unseren Problemen, die wir haben, nicht zu vergessen, dass bei uns ganz viel gut funktioniert. Daraus sollten wir die Kraft schöpfen auch morgen und übermorgen besonders für Kinder und junge Menschen unser Bestes zu geben. Sie sind unsere Zukunft!