Vorgestellt: Sie sind jung, kreativ und auch provokant. Neun Künstlerinnen und Künstler präsentieren von heute, Donnerstag, bis zum 6. Juni in der Galerie Reiser im Nonntal ihre Werke. zartbitter war schon vor Ort und hat mit einigen der Talente gesprochen. Vorbeischauen lohnt sich auf jeden Fall.

Corina Watschonig mit ihren fotorealistischen Zeichnungen. (c) Harald Saller

Corinna Watschonig mit einer ihrer fotorealistischen Bleistift-Zeichnungen. Sie will in die Tattoo-Szene.

Corinna Watschonig braucht lediglich einen Bleistift. Wenn die 18-Jährige zum Zeichnen beginnt, dann kann das schon mal eine längere Zeit dauern. Die Ergebnisse sind dafür umso beeindruckender. Ihre Bilder sehen nämlich aus wie Fotos. „Ich brauche 40 bis 60 Stunden für eine Zeichnung“, sagt die Salzburgerin, die die HTL für Kunst und Design besucht und dort in diesem Frühjahr ihre Matura ablegen wird. Bei der Auswahl ihrer Motive ist sie sehr spontan. „Ich sehe einen Körper oder ein Gesicht und greife dann sofort zum Bleistift“, so Corinna Watschonig. Nach der HTL will sie die Ausbildung zur Tattoo-Künstlerin machen. „Ich habe bereits mit einem Studio-Betreiber Kontakt aufgenommen. Es sieht gut aus, dass ich dort bald losstarten kann.“

Es benötigt viel Mut, Ausdauer, Tatendrang und Kreativität.

Aus eigener Erfahrung weiß die Galeristin Andrea Maria Reiser, wie schwer der Start ins künstlerische Leben sein kann. Daher bietet sie seit dem vergangenen Jahr jungen Talenten die Möglichkeit, ihre Werke in der Nonntaler Hauptstraße 32A auszustellen. „Es benötigt viel Mut, Ausdauer, Tatendrang und Kreativität“, sagt sie. Bei der Aufnahme der Künstlerinnen und Künstler, die im Alter zwischen 17 und 21 Jahren sind, bekam sie einerseits Empfehlungen und machte sich andererseits selbst bei Gesprächen mit Lehrern an den diversen Schulen ein Bild.

Wladimir Welitschko mit seinem aus Marmor gefertigten "Hamtidamt". (c) Harald Saller

Wladimir Welitschko zeigt seinen aus Marmor gefertigten und rund 50 Kilogramm schweren „Hampti Dampti“.

Einen Schulwechsel hat Wladmir Welitschko hinter sich. Der 21-Jährige besuchte zuvor das Musische Gymnasium. Dort spielte er Geige und Gitarre. Der Salzburger mit ukrainischen Wurzeln wurde aber nicht glücklich. „Ein Lehrer, der mein Talent erkannt hatte, empfahl mir die Ausbildung zum Bildhauer an der HTL in Hallein.“ Den Wechsel hat er nicht bereut. „Ich liebe die Bildhauerei“, sagt der 21-Jährige, der nach dem Zivildienst Bühnenbild am Mozarteum studieren will.

 

 

 

 

Tina Graf malt seit einigen Jahren aus Leidenschaft. Am liebsten nackte Menschen. „Manche Leute sagen, meine Werke seien provokant, weil ich sämtliche Geschlechtsteile abbilde“, so die 18-jährige Schülerin, die bei ihren Werken vor allem auf Acryl zurückgreift. Sie hat bereits Erfahrung bei Ausstellungen. So waren ihre Bilder unter anderem im Künstlerhaus, Schloss Arenberg und in einigen Caféhäusern zu begutachten.

Tina Graf mit einem ihrer Aktfotos. (c) Harald Saller

Tina Graf malt am liebsten Aktbilder.

Hannah Schwaiger mit ihrem Lieblingsfoto. Einem Schwann vor dem Schloss Leopoldskron. (c) Harald Saller

Hannah Schwaiger mit ihrer Ente.

 

 

 

 

 

 

 

Auf die Fotografie hat sich Hannah Schwaiger konzentriert. Sie griff vor fünf Jahren das erste Mal zum Fotoapparat. Vor drei Jahren hat sich das Knipsen  dann endgültig zu einer Leidenschaft entwickelt. „Ich versuche den Moment festzuhalten. Die Atmosphäre und die verschiedenen Charaktäre“, sagt die 20-Jährige. Sie fotografiert sowohl digital als auch noch analog. „Manchmal kaufe ich mir eine ganz billige Einwegkamera, laufe durch die Gegend und drücke einfach ab.“ Die Salzburgerin hat sich an der Universität in Wien beworben. Ob sie genommen wird, entscheidet sich demnächst. Ihr Lieblingsfoto ist eine Ente vor dem Schloss Leopoldskron. Mit diesem Bild hat sie schon einen Wettbewerb gewonnen.

Mirijm Jahn kam über Empfehlung zur Galerie. Fotos (6): Harald Saller

Mirijam Jahn kam über eine Empfehlung zur Galerie. Fotos (6): Harald Saller

Die jüngste Künstlerin, die ihre Werke im Nonntal ausstellt, heißt Mirijam Jahn. Die 17-Jährige kommt aus Freilassing und besucht in Salzburg das Musische Gymnasium. Sie zeichnet Bilder, die des Öfteren ins Abstrakte gehen. Das Besondere daran ist, dass sie es mit einem hohen Tempo macht, dabei aber nicht die Kontrolle verliert. Sie malt lebende Objekte, holt sich aber auch Inspirationen von Fotos und anderen Bildern. Bei ihren Werken benützt sie vor allem Acryl, Kreide und auch Ölfarben. Sie kam über eine Empfehlung ihrer Lehrerin für Bildnerische Erziehung zur Galerie Reiser. Konkrete Zukunftspläne hat die 17-Jährige noch nicht. Als erstes steht die Matura auf dem Programm. „Ich will aber auch in den kommenden Jahren der Kunst auf jeden Fall treu bleiben“ sagt die 17-Jährige.

 

 

 

 

 

Die weiteren Austellerinn und Aussteller heißen Daniela Auer, Angelika Öllinger, Markus Sendlhofer und Jonas Rachbauer.

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Aufmarsch der Vereine

Manchmal sitze ich im Garten und stelle mir folgendes vor: Im grünen Rasen wachsen auf grünen Stielen grüne Gänseblümchen. Der Stamm, die Äste und Zweige des Apfelbaums sind grün. Im Blumenbeet blühen grüne Sonnenblumen zwischen grünen Rosen und grünen Löwenmäulchen. Und hinten vor der Hecke reifen wunderbare grüne Ribisel und süße grüne Himbeeren. Langweilig oder? Genau so langweilig wäre es, wenn alle Menschen dieselbe Sprache sprächen, dieselbe Musik hörten und zu denselben Rhythmen tanzten. Gott sei Dank ist es weder im Garten nur grün noch machen alle Menschen dasselbe.

Salzburg ist bunt

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Essen und Musik bringen die Leut zusammen

Wie bunt Salzburg ist hat heute wieder einmal das Fest der Volkskulturen bewiesen. Schuhplattler neben nigerianischen Trommlern, albanische Tänzerinnen neben dem Volksliedchor. Und dazu gibt es als Vorspeise philippinische Frühlingsrollen, ein serbisches Spanferkel als Hauptgang und Pofesen als süßen Abschluss. Und dazwischen viel Lachen, Musik, Gespräche. Neue Kontakte sind geknüpft. Neugierige Fragen sind gestellt. Was es nicht gibt sind Langeweile, Abneigung und Streit.

Frieden ist möglich

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„bunte Kopfbedeckungen“ mit Charme

Und die ganze Zeit habe ich mir wieder einmal gedacht, ganz naiv aber von Herzen, warum schaffen wir es im Kleinen in all unserer Gegensätzlichkeit und Buntheit friedlich und respektvoll miteinander zu leben. Und warum ist das im Großen nicht möglich? Braucht es unbedingt Kriege, bewaffnete Konflikte und Terror? Aber vielleicht ist der Frieden und Respekt  beim Fest der Volkskulturen in Salzburg ein kleiner Schritt von vielen Schritten hin zu einem großen zukünftigen Frieden zwischen vielen Völkern, Kulturen und Religionen. Ich hoffe es :)

Vorgestellt: Der Halleiner Roman Wojnicka ist Topscorer der Salzburger Rollstuhlbasketballer. Das Ungewöhnliche ist, dass er keine Behinderung hat. Warum er diesen Sport so gerne ausübt, erzählt er zartbitter.

Das zweite Team der Salzburger Rollstuhlbasketballer absolvierte eine überragende Saison in der bayerischen Bezirksliga. Die Mozartstädter gewannen alle 14 Partien und sicherten sich damit den Meistertitel vor der zweiten Mannschaft aus Ulm und der dritten Garnitur aus München.

Topscorer der Salzburger war in dieser Saison der Halleiner Roman Wojnicka. Der 21-Jährige bildet eine Ausnahme im Team von Spielertrainer Felix Karl, denn er hat keine Behinderung. Im Rollstuhlbasketball sind solche Ausnahmen erlaubt. Um die Partien fair zu gestalten, werden die Spieler je nach Behinderung klassifiziert. Die Skala reicht von 1 (hohe Einschränkung) bis 4,5 (keine Einschränkungen). „Die fünf Spieler, die gerade auf dem Platz stehen, dürfen zusammengezählt maximal 14,5 Punkte haben“ erklärt Spielertrainer Karl. Die weiteren Regeln unterscheiden sich kaum zum Basketball für Menschen ohne Behinderung. „Man darf maximal zwei Mal anschieben und muss dann entweder den Ball werfen, passen oder dribbeln.“

„Ich habe es ausprobiert und es hat mir sofort sehr großen Spaß gemacht.“

Roman Wojnicka ist vor sieben Jahren zum Rollstuhlbasketball gekommen. „Mein Vater sitzt seit frühester Kindheit im Rollstuhl und hat früher auch Basketball gespielt. Also habe ich es auch mal ausprobiert und mir hat es sofort sehr großen Spaß gemacht“, erzählt der Logistik-Spezialist. Es habe längere Zeit gedauert, bis er mit den anderen Spielern mithalten konnte. „Ich musste mich ja erst an den Rollstuhl gewöhnen. Nach zirka drei Jahren war ich auf einem guten Level“, sagt der Halleiner, dessen Freunde und Familie regelmäßig seine Partien besuchen.

Der 21-Jährige denkt bereits an die kommende Saison, die im Oktober beginnt. Dann werden die Salzburger eine Klasse höher an der bayerischen Oberliga teilnehmen. „Wir werden bestimmt eine gute Figur abgeben und einen Platz im Mittelfeld erreichen“, sagt Wojnicka, der sich in Zukunft auch einen Wechsel in die erste Mannschaft vorstellen könnte.

 

Sehenswert: Der Spot von Guinness zum Thema Inklusion im Rollstuhlbasketball

ein Beitrag von Heinz Schoibl

Notreisender in Salzburg zartbitterGanz pragmatisch denke ich mir zur Frage der Notreisenden, die in Ermangelung von Angeboten der Notversorgung unter Brücken, in Parks oder im Hotel Abbruch (wild) kampieren, dass hier keinesfalls die Kampierverordnung der Stadt Salzburg zur Anwendung kommen darf und dass Vertreibung total unsinnig ist. Schutz vor Unbill und Gefahr (z.B. durch Hochwasser) ja! Aber doch nicht in Form einer Vertreibung ohne Ziel, Herz oder Verstand. Damit kommt es bestenfalls zu einer Verlagerung des Problems an einen anderen mehr oder minder öffentlichen Ort, an dem innerhalb kürzester Zeit wieder eine „Gefährdung der öffentlichen Ordnung“ festgestellt werden kann, erneut Klagen der AnrainerInnen auftreten und aufs Neue der Ruf nach – ja, wonach wohl! – ach ja: Vertreibung ertönt, dem die Stadt im Auftrag zur Aufrechterhaltung von Ruhe und Ordnung nachkommen muss.

Vor dem Hintergrund der x-fachen Vertreibungserfahrung (ist das eigentlich in irgendeiner Form dokumentiert?) sollten wir wohl einmal so weit sein und uns wirklich eingehendere Gedanken über die zugrundeliegende Sachlage sowie über adäquatere Strategien und Handlungsoptionen machen.

Die Ausgangslage
Faktum ist, dass es keine bedarfsdeckenden Vorsorgen für die Basisversorgung der anwesenden Notreisenden gibt. Die 14-Tage-Regel in der Arche Nord / Süd ist bestenfalls eine Notlösung, aber eigentlich eben keine Lösung. Die Notreisenden können es sich schlicht nicht leisten, bereits nach zwei Wochen – ohne auch nur halbwegs reguläre Verdienstmöglichkeiten während dieser Zeit – wieder zurück in die Herkunftsregionen zu fahren. Bis dahin haben sie bestenfalls die Fahrtkosten zusammengebettelt! So oder so wird den meisten nichts anderes übrig bleiben, als über einen längeren Zeitraum in Salzburg zu bleiben, zumal sich ihre Notreise sonst schlichtweg nicht rechnet. Unabhängig davon, ob sie hier Angebote der Basisversorgung vorfinden, letztlich auch ungeachtet der Beeinträchtigungen und Gefährdungen, denen sie hier aufgrund von Kälte, Nässe, Frost und Unwirtlichkeit ausgesetzt sind, wird die Dauer ihres Aufenthalts in Salzburg in keinem Verhältnis dazu stehen, wie lange sie auf Not- und Basisversorgung zählen und diese nützen können. Für sie steht im Vordergrund, finanzielle Mittel zu lukrieren. Für ihr Überleben, um ihre Angehörigen versorgen und pflegen zu können, um es sich leisten zu können, wieder nach Hause zu fahren, sind sie darauf angewiesen, in Salzburg zu bleiben und – so gut es eben geht – mit dieser belastenden Situation umzugehen.

Zwangsweise werden sie sich nach der Zeit, in der sie im Notquartier unterschlüpfen und Basisversorgung nützen konnten, einen Unterschlupf suchen: unter Brücken, im Hotel Abbruch, im Gebüsch und unter Bäumen mit den bekannten Folgen:

Sie stören die öffentliche Ordnung, sie verdrecken das Umfeld, sie verschrecken (nicht nur) Minderjährige, die auf ihrem Schulweg an diesen „Horden“ vorbei müssen, und provozieren damit (ob sie dies wollen oder nicht) den Unmut bis Zorn von AnrainerInnen.

  • Bis sie eben vertrieben werden
  • bis sie erneut mit Gittern ferngehalten werden
  • und ganz einfach eben wieder woanders unterschlüpfen.

 

Strategischer Rahmen
Option I:    „Muddling through!“ (oder: the same procedure than every month)
Aktuell wird aus der Not des Nicht-Besser-Wissens heraus die Option eingeschlagen, jeweils zu warten, bis es zu AnrainerInnen-Protesten kommt. Nach einer Phase des Nicht-Hinschauens und der Nicht-Intervention folgt eine kleine Vertreibung ins Nirgendwohin. Und die Notreisenden werden in der Folge zwangläufig, weil sie gar nicht anders können, woanders ihren Unterschlupf aufschlagen und – bestenfalls etwas zeitversetzt – beginnt alles wieder von vorne. Das ist unbefriedigend, mühsam und belastend für alle Beteiligten!

 

Option II:   „Modell Favela“
Die naheliegende aber meines Erachtens äußerst gefährliche Option, wie zum Beispiel zuletzt in Salzburg-Süd modellhaft vorgestellt: Wir lassen zu, dass sich die Notreisenden irgendwo am Stadtrand eine illegale Siedlung aus Baracken, Zelten, Kartons etc. zusammenbasteln. Wir schauen zu, wie ein Slum oder eine Favela am Stadtrand entsteht und warten, bis es wuchert – mit oder ohne Mobil-Toilette ist das letztlich eine Kopie davon, was in den vergangenen Jahrzehnten in Brasov, Arges oder anderen Bezirken Rumäniens, in vielen Städten Süd-Ost-Europas (vgl. etwa Stolipinowo / Bulgarien) passiert ist bzw. immer noch passiert. Diese Vorstellung ist nicht nur unvorstellbar, sondern höchst unbefriedigend, weil sich unter diesen Vorzeichen Armut, Elend und Ausgrenzung nachhaltig verfestigen.

 

Option III: „Aktiv begleitete und unterstützte Duldung von Selbstorganisation inkl. Infrastruktur“
Solange die Angebote der Basisversorgung nicht in Deckung mit dem tatsächlichen Bedarf (so viele wie da sind, so lange, wie sie da sein müssen, damit es sich rechnet) stehen, oder gebracht werden können, sehe ich nur die Chance einer konzertierten Aktion und in einer prekaristischen und zeitlich jeweils befristeten Duldung des Aufenthalts einer Gruppe von Notreisenden an Örtlichkeiten, die ihren Bedürfnissen nach Schutz vor der Witterung zumindest halbwegs entsprechen. Das kann z.B. im Kontext eines leerstehenden Gebäudes oder eines Verschlages sein, der mit einer mobilen Hygieneeinheit (Toilette und Waschraum), sowie eventuell mit einem kleinen Kiosk mit Kochgelegenheit ausgestattet ist.

Ergänzend dazu benötigt diese Lösung eine Begleitung durch StreetworkerInnen, deren wesentliche Funktion darin liegt, zum einen Modelle und Strukturen der Selbstorganisation zu fördern und zu unterstützen und zum anderen eine konzertierte Gemeinwesenarbeit und die Unterstützung der AnrainerInnen im Wohnumfeld zu gewährleisten.

Im Interesse öffentlicher Ordnung und subjektiver Sicherheitsgefühle steht hier natürlich im Raum, dass AnrainerInnen eben nicht auf sich gestellt bleiben und sie keine Angst haben sollten. Sondern dass ihnen – zumindest indirekt – auch ein konkreter Nutzen daraus entstehen kann und dass sie sich mit dieser etwas auffälligen Nachbarschaft, wenn schon nicht anfreunden, dann zumindest arrangieren können.

 

Schneemassen und eine falsche Mindestlänge bei diesem Behindertenparkplatz

Dreckiger Schnee und eine falsche Mindestlänge prägen diesem Behindertenparkplatz im Nonntal

Eine Fahrt durch Salzburg zeigt, dass leider auch öffentliche Behindertenparkplätze von Schneeresten bedeckt sind und so das Parken zum Teil unmöglich gemacht wird. Mit einer App fürs Handy kann man diese Missstände melden – der Magistrat ist gefordert.

Langsam, wenn auch mit ein paar Rückschlägen, nähert sich der Frühling. Und das ist auch gut so, denn ich hasse den Winter. Es ist kalt, es wird nie richtig hell und am meisten nervt der Schnee.

Ich bin mit dieser Meinung nicht alleine. Besonders ärgerlich ist es, wenn Parkplätze nicht ordentlich geräumt sind. Vor allem für Menschen mit Behinderung, die auf das Auto angewiesen sind, ist das ein Ärgernis. In den vergangenen Wochen gab es immer wieder Rückmeldungen, dass gewisse Behindertenparkplätze entweder nicht geräumt wurden oder der Schnee dort abgelagert wurde – davon sind auch öffentliche Stellplätze der Stadt Salzburg betroffen.

Beim zuständigen Magistrat beteuert man, dass die Fahrerinnen  und Fahrer der rund 65 Einsatzfahrzeuge angehalten seien, als erstes die Behindertenparkplätze von Schnee zu räumen. Eine Fahrt durch Salzburg zeigt allerdings, dass das nicht nach Wunsch funktioniert. Sowohl bei Parkplätzen im Nonntal, als auch in Parsch und Lehen gab es Probleme mit der Schneeräumung. Bei jenem im Nonntal kam hinzu, dass die vorgeschriebene Mindestlänge nicht eingehalten wurde – hier müssen die Bodenmarkierungen und das Hinweisschild neu positioniert werden.

Seit einiger Zeit gibt es für all diese und weitere Missstände eine Applikation. Die Anwendung „Stadt Salzburg:direkt“, die auf den Betriebssystemen Android und iOS (Apple) läuft, ist einfach zu bedienen. Man macht ein Foto mit dem Handy und wählt die Kategorie, in die der Hinweis reinpasst. Man kann unter anderem zwischen Grünflächen, Parks, Friedhöfen, Gewässern und Straßen wählen. Über GPS-Ortung wird der genaue Standort bestimmt und weiter geleitert. In regelmäßigen Abständen bekommt man Berichte über den jeweiligen Status, bis der Mangel behoben ist. Eine Version für Microsoft-user werde es laut Auskunft vom zuständen Ressort aber nicht geben.

Ein erster Versucht hat gezeigt, dass die Applikation funktioniert, wenngleich es ein paar Tage dauern kann, bis das Anliegen bearbeitet wurde. Befindet sich der Hinweis auf privatem Boden, wird auch dem nachgegangen.

Es ist ein guter Anfang, dennoch kann es nicht sein, dass man zum Beispiel nicht geräumte Behindertenparkplätze erst melden muss, bis etwas geschieht. Hier ist die Stadt Salzburg gefordert, um in Zukunft für eine Sensibilisierung bei ihren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern zu sorgen und eine damit verbundene lückenlose Arbeit zu garantieren.

Kurz vor der Lieferung wird noch der Zucker stilgerecht platziert

Kurz vor der Lieferung wird noch der Zucker stilgerecht platziert

Faschingsdienstag, 6:15 Uhr morgens in der Landbäckerei in Elixhausen bei Salzburg. Es herrscht Hochbetrieb. An diesem Tag kommen alle an ihre Grenzen, denn allein vom sozial-caritativen Kiwanisclub Salzburg Rupertus sind hier rund 8000 Krapfen bestellt. Die Kisten zu je 50 Exemplaren dieses mit Marillenmarmelade gefüllten Schmankerls türmen sich bereits. Die Lieferscheine sind ausgestellt. Der Direktor eines Salzburger Gymnasiums wird ungeduldig, weil seine Bestellung über 800 Stück noch nicht erledigt ist. Zu spät kommen geht für einen Lehrer überhaupt nicht, schon gar nicht für den Chef. Aber auch einige Mitglieder des Kiwanisclubs werden unruhig. Denn die Firmen und ihre MitarbeiterInnen müssen rechtzeitig bedient werden. Was für manche Lieferanten tägliches Brot ist, unter Zeitdruck zu liefern, ist für den Ungeübten eine echte Herausforderung. Schließlich werden auch die letzten Exemplare fertig gebacken. Das Logo wird noch mit Staubzucker auf den Krapfen platziert. Hinein ins Auto und ab geht die Post.

Helmut Klausner mit der Betriebsrätin Margarete Giehl

Helmut Klausner mit der Betriebsrätin Margarete Giehl

Rund drei Stunden später sind insgesamt mehr als 300 Firmen, öffentliche Einrichtungen und Banken mit der süßen Ware beliefert. Insgesamt haben die 32 Männer 29.891  30.076 Stück in dieser Zeitspanne an den Mann und an die Frau gebracht. Der Koordinator der wichtigsten Charityaktion des Clubs Wolfgang Schwab freut sich: „Wir führen in diesem Jahr zum zehnten Mal diese Aktion durch. Diese Anzahl ist einsamer Rekord. Wir haben eine Steigerung von insgesamt 15 Prozent zum Vorjahr.“ Stolz blitzt in seinen Augen auf. Er selbst weiß am besten wie viel logistische Tüftelei, Ausdauer und Herzblut hinter diesen Ziffern steht: „Das Besondere an dieser Aktion ist, dass alle mitmachen und sich einbringen.“

Manfred Rothschädl, der diesjährige Präsident des Clubs packt ebenfalls tatkräftig mit an. Er betont, dass der „Nettoerlös ohne Abzüge Kindern und Familien in Not zu Gute kommt.

Manfred Rothschädl in Aktion

Manfred Rothschädl in Aktion

Nicht nur unsere Krapfen, sondern auch unsere Hilfe kommt zielsicher und unkompliziert bei den von uns geförderten Sozialprojekten an.“ Ein Faschingskehraus mit sozialem Mehrwert ließ mir persönlich den Krapfen gleich noch mehr schmecken.

Weiter Infos unter http://salzburg-rupertus.kiwanis.at/