Interessantes zum Thema Spiritualität

von Michael König

Heute werde ich mit meinem Patenkind und seiner Familie eine Zirkusvorstellung im Winterzelt besuchen.  Ich spüre meine Vorfreude darauf. Auf die Vorstellung, auf die Reaktionen der Kinder auf das gemeinsame Erlebnis, auf den Austausch darüber. Ich freue mich auf… Adventzeit. Zeit der Vorfreude auf das Weihnachtsfest, was immer jede/r damit verbindet. Das bringt mich zum Nachdenken über diesen interessanten Begriff der Vorfreude, jetzt in der Adventzeit. Zart-ziehend, manchmal mit einer kleinen, würzigen Prise Bitterstoff angereichert, so würde ich das besondere Gefühl der Vorfreude beschreiben.

Sie ist nicht das Gegenteil der Vorangst. Diese gibt es in unserer Sprache interessanterweise nicht. Angst ist Angst. Aber die Vorfreude, dieses Gefühl muss sich um eine Nuance von der Freude unterscheiden, sonst würden wir diesen Begriff nicht geprägt haben. Vorfreude, das ist die sich öffnende Gefühlsknospe für das Noch-nicht-Seiende, aber schon freudig Erahnte, das Erwartete. Sie setzt mich in eine gerichtete, durchaus angenehme Spannung. Es ist die Freude nicht über, sondern  auf das noch nicht zur Erfüllung Gelangte, aber zur Erfüllung gelangen Wollende hin. Vielleicht ist diese Freude genau deswegen so intensiv, weil sie noch nicht zur Entfaltung gekommen ist, sich nicht ausgelebt hat, weil sie das Kopfkino impulsiert und einen inneren Spannungsraum, eine Aufladung erzeugt,  einen Energiestrom entfaltet, ja, manchmal sogar einen feinen Flow entstehen lässt. Die Vorfreude macht mich wach und lebendig. Sie ist nicht laut, überschwänglich, eruptiv. Sie zieht mich auf das Ereignis hin, das vor mir liegt. Sie überbrückt so manchen unangenehmen Tagesschatten. Denn da vorne, da wartet etwas auf mich. Vorfreude.

Ich wünsche uns, dass wir diesem zarten Gefühl der Vorfreude viel Raum geben können. Sie warten täglich auf uns, diese kleinen Ereignisse, auf die wir uns freuen können. Jetzt bin ich schon sehr gespannt, auf den Zirkus, der mich heute erwartet.

Gestern habe ich eine kleine Umfrage gemacht. Weil ja jetzt immer so viel die Rede ist von christlichen Werten und Traditionen. Und dass diese in Gefahr seien wegen der ganzen Flüchtlinge. Und dass wir die Traditionen und Werte verteidigen müssen. Ja und da hat mich interessiert, wie viel wir wirklich über Traditionen und Werte wissen. Meine Frage an etwa 20 verschiedene Menschen lautete: Was feiern wir mit Maria Empfängnis am 8. Dezember? Zwei richtige Antworten kamen. Alle anderen sagten Sachen wie:

  • Weiß ich nicht!
  • Die ist halt schwanger geworden mit Jesu.
  • Ich glaube, dass die da den Engel Gabriel getroffen hat.
  • Hmmm die hat den Jesu empfangen, obwohl, hmmm da wär sie aber nur ganz kurz schwanger gewesen, wenn sie am 24.12. den Jesu kriegt.
  • Die Maria war Jungfrau als sie schwanger wurde, deswegen.

Richtig ist:

Marias Mutter Anna wurde an dem Tag schwanger, sie hatte also Maria empfangen. Mit der Besonderheit, dass Maria ohne Erbsünde blieb. Das kann man jetzt diskutieren. Gibt es das? Muss ich so was glauben, wenn ich Christin bin? Kann die Theologie mir erklären, was das für einen Sinn hat? Muss ich überhaupt glauben?

Nein glauben muss man nicht. Aber wissen sollte man. Gerade in Zeiten in denen so viel die Rede ist von Werten und Traditionen.

Sonst versinken wir vollends im kommerziellen Advent- und Weihnachtskonsumwahnsinn, Hauptsache in der Kassa klingelt‘s, auch wenn keiner weiß warum!

Und vergesst nicht: Genießt die schönen Momente des Tages mit einem Lächeln!

von Adis Serifovic

Der Advent in Salzburg ist schon was ganz besonderes: Der Christkindlmarkt und die toll geschmückte Stadt verzieren mein schönes Salzburg ein Stückchen mehr als sonst.

Gleichzeitig  werden wir zugeschüttet mit „Weihnachts-Sonderangeboten“ wir sind in einem Konsum- und Kaufwahn der sich besonders in dieser (eigentlich besinnlichen?) Zeit des Jahres in seiner Höchstform zu befinden scheint.

Auch eine andere Seite wird uns aber immer wieder deutlich. Etwa wenn du in der Stadt spazieren gehst und bei diesen kalten Temperaturen Bettlerinnen und Bettler siehst, die nichts haben. Oder die vielen Eltern zuhause, die mit Sorge auf ihr Bankkonto schauen und sich nicht raussehen, wie sie ihren Kindern Weihnachtsgeschenke ermöglichen können. Wie viele alleinerziehende Mütter sitzen daheim und fragen sich, wie sie mit dem Geld am Ende des Monats auskommen sollen?

Letztens habe ich in einem Supermarkt gesehen, dass man Dinge kaufen kann und diese auf ein Regal stellt vor dem Ausgang. Jede/r kann etwas kaufen und es auf dieses Regal stellen, weil alle Gegenstände an Flüchtlinge als Geschenk gehen. Das ist doch mal was Tolles.

aa2Ich feiere kein Weihnachten als Muslim. Aber ist es nicht trotzdem eine gute Gelegenheit die Möglichkeit zu nutzen Gutes zu tun? Zum Beispiel seine Nachbarn zu beschenken (die man ja, wenn wir uns ehrlich sind, eh nicht kennt)? Es ist auch schon so komisch geworden, wenn man sich plötzlich mit einer Nachbarin oder einem Nachbarn einfach unterhält. Mir kommt es vor, als ob sich einige Menschen irgendwie bedroht fühlen, nur weil man sie freundlich anspricht und fragt wie es ihnen gehe.

Aber auch ich möchte  die Weihnachtszeit nutzen. Gegenüber von mir wohnt eine alte Pensionistin ganz alleine. Ich habe im Grunde fast nichts zu tun mit ihr. Aber vor allem in letzter Zeit frage ich mich: Was ist wenn sie etwas braucht? Ich bin jung und fit, ich kann Dinge für sie erledigen.

Und wisst ihr was? Ich werde sie besuchen. Ich werde anläuten, mich vorstellen und eine gesegnete Adventszeit wünschen. Ich werde ihr Kekse mitnehmen und ihr sagen, dass sie sich jederzeit melden kann, wenn sie etwas braucht. Mehr als die Tür vor der Nase zuhauen, kann sie nicht – also darum mache ich mir keine Sorgen.

Für mich ist es eine Handlung durch meine muslimischen Werte – die den christlichen hier gleich sind. Wir brauchen ein stärkeres Miteinander. Ein Kennenlernen. Einen Austausch auf Augenhöhe – unabhängig von Religionszugehörigkeit oder Weltanschauungen. Setzen wir einen ersten Schritt – gemeinsam. Und mit der Nachbarin!

Und vergesst nicht: Genießt die schönen Momente des Tages mit einem Lächeln!

Ein kleines Geschenk vom Nikolaus an seinem Tag.

… und wenn ihr Lust auf die faire Nikolaus Schokolade bekommen habt, dann schaut bei SEI SO FREI rein. :-)

 

 

Ich bin einer, der sehr gerne Menschen beschenkt. Nicht nur an Geburtstagen oder zu Weihnachten,
auch mal einfach unterm Jahr. Es macht mir Spaß, mir Gedanken über Freunde und liebe Menschen
zu machen, die einen durch das Leben begleiten.

Doch es geht nicht immer um materielle Dinge. Ein Geschenk kann auch manchmal ein Gespräch sein – oder gemeinsam herzhaft zu lachen. Viele Menschen haben wenig Zeit und sie ist für jeden etwas Kostbares. Jeder hatte schon mal das Gefühl der Tag sollte 36 Stunden haben. Es ist gibt jeden Tag viel zu tun und meist reicht die Zeit dann trotzdem nicht. Auch wenn wir noch so durch den Tag rasen.  Darum ist es mir wichtig „mir Zeit zu nehmen“ und Zeit zu schenken. Das Kostbarste, das wir haben und geben können.

Zeit für eine Tasse Tee zu finden, gemeinsam Kekse backen oder spazieren zu gehen. Die Zeit nutzen und das Band, das uns verbindet, zu stärken und Kraft zu sammeln.
Denn has hilft uns in Zeiten, in denen wir starke Bänder brauchen, um anderen Halt zu geben.

Und vergesst nicht: Genießt die schönen Momente des Tages mit einem Lächeln!

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Sonnenaufgang auf der Quelle zartbitter Peter Christian EbnerHeute am frühen Morgen fing ich Fotos aus meinem Zimmer ein. Hoch oben über Dechantskirchen am Wechsel in der Steiermark. Ich nehme mir jährlich mindestens drei Tage Auszeit, um innerlich Kraft zu tanken an einem wunderbaren Ort, der nicht nur „Die Quelle“ heißt, sondern für mich echte Kraftquelle ist. Hier entstand um 6:45 Uhr dieses wunderbare Foto. Mitten in diesen herrlichen Morgen hörte ich beim Frühstück die Schreckensnachricht aus Paris. Schon zum zweiten Mal in diesem Jahr ist diese pulsierende europäische Metropole, die Stadt der Liebe, von einem hasserfüllten Terroranschlag ins Herz getroffen worden.

Da werde ich ganz sprachlos. Da gibt es keinen adäquaten Ausdruck, der dem gerecht wird – Entsetzt höre ich die Schreie bis hierher in die friedliche Stille des erwachenden Tages. – Bewusst hatte ich keinen Laptop mitgenommen, um Ruhe zu finden. Doch selbst an diesem entlegenen Ort kann ich mich dem Terror nicht entziehen. Er ist nun überall angekommen. Auch bei uns, bei mir, bei dir. Das ist die Realität.

Es ist mir ein großes Anliegen, niederzuschrieben, wie ich reagieren möchte angesichts der allgegenwärtigen kriegerischen und terroristischen Gewalt. Möglicherweise kann dieses individuelle Ich zu einem Wir wachsen, um uns in angemessener Weise gegenseitig zu unterstützen.

  • Bleiben wir ruhig und gelassen und lassen wir uns nicht provozieren.
  • Lassen wir uns Zeit für die Trauer.
  • Bleiben wir bedingungslos respektvoll gegenüber anderen.
  • Lassen wir uns in unserer von Vielfalt geprägten Freiheit in keiner Weise einschränken. Treffen wir uns und begegnen wir uns vorurteilsfrei, auf Augenhöhe und mit Freude.
  • Wir zeigen nicht nur keineswegs unsere Angst. Sorry, wir haben keine Angst. Weil wir im tiefsten Inneren wissen, dass wir alle miteinander verbunden sind. Gleichgültig welcher Nation wir angehören, welche religiöse Weltanschauung wir bevorzugen oder welches Geschlecht wir haben. Denn wir alle entstammen demselben Ursprung.

In tiefer Verbundenheit mit allen Opfern von Terror und Gewalt, spüre ich und bin zutiefst überzeugt, dass die Liebe weitaus stärker ist als der Hass.