So, die Suche nach dem österreichischen ESC-Beitrag ist in voller Fahrt. Auch wenn mir nicht alles gefallen hat, hat die gestrige Vorausscheidungsrunde auf jeden Fall wieder mal aufgezeigt, wie vielfältig und spannend die österreichische Popmusiklandschaft ist. Eine super Sache! Hier ein Überblick über meine Favoriten und die Acts, die in die nächste Runde gekommen sind:
Ihr Hit „Million Euro Smile“ hat die Salzburger Band „The Makemakes“ weitergebracht
The Makemakes // Zartbitter-Favorit + Weiter Man merkt ihnen an, dass sie viel Bühnenerfahrung haben. Und Dodo ist einfach ein hammerguter Sänger. Wenn sie Österreich vertreten würden, könnte man sich jedenfalls auf einen soliden Auftritt verlassen.
DAWA // Zartbitter-Favorit + Weiter Was mir gefallen hat war zunächst der eigenständige Sound, der zwar erstmal ungewöhnlich anmutet, aber dann absolut stimmig rüberkommt, und dann die Stimme des Leadsängers John Dawa. Eine total ehrliche und einnehmende Performance.
Zoe // Weiter So bemerkenswert ihre äußere Erscheinung auch ist, so unbemerkenswert die stimmliche Leistung. Intonation nicht genügend.
Lemo // Zartbitter-Favorit Als Singer-Songwriter ist Lemo sehr beeindruckend. Ich fand seine Darbietung absolut berührend, aber vielleicht beim ESC eher chancenlos.
Folkshilfe // Zartbitter-Favorit + Weiter Tja, warum nicht mal so? Ich sehe Potenzial.
Celina Ann // Weiter Mit ihrer bluesigen Nummer konnte Celina Ann durchaus Stimme zeigen, aber ich frage mich, ob ihre Präsenz einprägsam genug ist. Solosängerinnen gibt’s ja immer zuhauf beim ESC.
Johann Sebastian Bass – toller Song, coole Performance
Johann Sebastian Bass // Zartbitter-Favorit + Weiter Mit dem Look und dem Sound bleiben die Herren jedenfalls stark in Erinnerung. Eine Bomben-Performance. Nur diese wahnwitzige Hintergrundstory könnten sie von mir aus weglassen.
https://zartbitter.co.at/wp-content/uploads/2015/02/Wer-singt-für-Ö.png514859zartbitterhttps://zartbitter.co.at/wp-content/uploads/2014/05/logo-n.pngzartbitter2015-02-21 08:26:582015-03-26 22:49:13Song Contest: Die erste Vorausscheidung
Zur Einführung von Netflix haben alle Medien über die Fernsehrevolution geschrieben. Natürlich war ich Netflix Kunde der ersten Stunde. Das Angebot fand ich für den Anfang ganz ordentlich. Und auch wenn in den ersten beiden Monaten wenig dazugekommen ist: Ich habe immer wieder Filme und Serien entdeckt, die ich noch nicht kannte und ohnehin schon länger ansehen wollte.
Doch jetzt tut sich anscheinend wirklich was in der schönen Welt des Streaming-Fernsehens. Netflix hat bekannt gegeben, dass es bald alle drei Wochen neue Eigenproduzierte Serien veröffentlichen wird. Da die Firma schon einige wirkliche Hits produziert hat, darf man sich hier einiges erhoffen.
Mit seiner ersten selbst produzierten Serie „House of Cards“ hat Netflix vor fast 2 Jahren ganz schön großes Aufsehen erregt. Auch die Frauengefängnis-Serie „Orange is the New Black“ kam bei Kritik und Publikum sehr gut an.
Ist das schon die versprochene Revolution? Bis zur versprochenen großen Serien-Offensive im 3-Wochen-Takt ist es zwar noch ein wenig hin – erst 2015 soll es so weit sein –, aber es gibt einen weiteren Vorgeschmack auf die Qualität, die Netflix seinen Abonnenten bieten will. Seit 12. Dezember steht nämlich die neue Serie „Marco Polo“ zur Verfügung. Die Presse beeilte sich, die Serie gleich als Konkurrenzprogramm zum Mega-Hit der letzten Jahre „Game of Thrones“ zu platzieren und die Erwartungen damit eigentlich ins fast Unerreichbare hochzupuschen.
Nach den ersten beiden Folgen von „Marco Polo“ kann ich nur sagen: Ich bin schon beeindruckt. Es gibt Armeen, Schlachten, fernöstliche Kampfkunst, wunderschöne und detailreiche Set-Ausstattungen sowie aufwändige Kostüme. Und natürlich Sex, denn in diesem Punkt scheint man tatsächlich mit den erfolgreichen Produktionen des Senders HBO mithalten zu müssen. Ein neues „Game of Thrones“ ist „Marco Polo“ trotzdem nicht. Warum auch? Es gibt „Game of Thrones“ ja schon. „Marco Polo“ kann durchaus mit seinen eigenen Qualitäten bestehen.
Die Geschichte ist allen bekannt. Oder irgendwie auch nicht. Mein eigenes Wissen – und ich getraue mich zu behaupten, das Wissen der meisten Leute – über Marco Polo geht zum Beispiel kaum darüber hinaus, dass er Jahrzehnte am Hof Kublai Khans verbrachte und dass er bei seinen Berichten über diese Zeit möglicherweise einiges dazuerfunden hat. Das gibt auch den Produzenten der Serie einige Freiheiten und sie haben sie gut genutzt. Warum nicht einen mehrere Jahre dauernden Krieg auf einen dramatischen Zweikampf zwischen zwei Brüdern auf den Punkt bringen? Bei aller Verzerrung zugunsten der Dramatik, darf man das Gefühl haben, dass man beim Ansehen ein bisschen mehr über Marco Polo und die politischen Umstände im Reich des Kublai Khan lernt. Die Geschichte beginnt zwar etwas langsam, nach zweieinhalb Episoden habe ich aber den Eindruck, dass sie zunehmend interessanter wird und auch etwas an Fahrt aufnimmt.
Andere Vorbilder Die richtige Mischung aus Geschichte und fernsehtauglich hingebogenen Geschichten bescherte bereits anderen Serien durchaus Erfolg: zum Beispiel „Rom“ (zumindest Staffel 1), „Die Tudors“ oder „Die Borgias“. „Marco Polo“ sollte man eher an ihnen messen. Und ich finde, es schneidet gut ab.
Die Zeit Online hat die Serie mit folgendem Kommentar bedacht: „Marco Polo wirkt wie das altmodische Vorweihnachtsprogramm konventioneller TV-Sender.“ Gar nicht so falsch, eigentlich. Ich habe früher die Vorweihnachts-Serien (es hieß immer Weihnachts-Vierteiler) geliebt – ob „Shogun“ oder „Der Seewolf“. Und ich habe sie, ehrlich gesagt, in den letzten Jahren sogar ein bisschen vermisst. Freilich wünscht man sich auch mehr Innovatives von Netflix. Aber der Weihnachts-Vierteiler-Vergleich klingt für mich nicht schlechter, als dass die Serie ein zweites „Game of Thrones“ sein soll.
Die große Fernsehrevolution läutet zwar auch „Marco Polo“ nicht ein, aber wenn gut gemachtes Fernsehen geboten wird, dann ist das schon viel mehr, als wir von vielen unserer Privatsender geboten bekommen – und auch von unseren viel teureren öffentlich-rechtlichen Sendern.
https://zartbitter.co.at/wp-content/uploads/2014/12/Foto-2.jpg480640Robert Gisshammerhttps://zartbitter.co.at/wp-content/uploads/2014/05/logo-n.pngRobert Gisshammer2014-12-14 12:46:242014-12-14 15:12:39Schöne neue Streaming-Welt – Marco Polo auf Netflix
Auweia. Onkel Bob hat Überreste vom Weihnachtsstollen aus dem Vorjahr – warte, nein, aus dem Jahr 1984! – hervorgekramt und gemeint, er kann ihn uns noch einmal vorsetzen, wenn er neue Rosinen hineinstopft und ordentlich viel Staubzucker drüberstreut …
„Do They Know It’s Christmas?“ wurde 1984 von Bob Geldof und Midge Ure geschrieben und vor kurzem bereits zum vierten Mal aufgenommen. Allerdings ist der Song bestenfalls durchschnittlich. Natürlich haben wir alle ihn über die Jahrzehnte schon so oft gehört, dass wir ohne weiteres mitsummen können und gar nicht mehr darüber nachdenken, aber: Die Melodie ist in Wirklichkeit ziemlich patschert konstruiert.
Das Cover der Original Band Aid Single von 1984
Nicht sängerfreundlich Außerdem gibt die Melodie den Sängern nicht viel, womit sie arbeiten können. Darum können sie nur schwer den richtigen Ton treffen. Entweder sie streben eine schlichte, „ehrliche“ Interpretation an, die aber dann eher langweilig und gefühllos rüberkommt; oder sie wollen die Sache „emotional“ angehen, mit dem Ergebnis, dass ihre Performance total übertrieben und gekünstelt wirkt.
Zum Vergleich: Nur wenige Monate nach der Veröffentlichung von „Do They Know It’s Christmas?“ folgte USA for Africa mit „We Are The World“. Dieser Song mag kitschig sein, aber der Kitsch ist perfekt. Geschrieben von Michael Jackson und Lionel Ritchie, hat er die deutlich bessere Melodie. Dank ihr konnten die vielen illustren Gäste legendäre Performances hinzulegen.
Qual der Wahl Nun gut. Zurück zu Band Aid. Die folgenden vier Versionen gibt es (wobei die Version aus 1989 gefloppt und meines Wissens auch nicht mehr erhältlich ist):
Scrollt hinunter und erfahrt, welche Awards ich den Künstlern in den verschiedenen Kategorien verleihen würde
Band Aid (1984) zur Linderung der Hungersnot in Äthiopien:
Band Aid II (1989) wieder für Äthiopien:
Band Aid 20 (2004) Hungersnot im Sudan:
Band Aid 30 (2014) zur Bekämpfung des Ebola-Virus:
DIE ULTIMATIVEN BAND AID AWARDS Um euch die Wahl eures Favoriten zu erleichtern, sind hier meine persönlichen Awards in sechs Kategorien:
Beste Vokal-Performance Chris Rea in Band Aid II: Seine Stimme klingt einfach nach einem Glühwein vorm Kamin. Er braucht sich nicht mal anzustrengen um grandios zu klingen.
Übertriebenste Vokal-Performance Eindeutig Sinéad O’Connor in der 2014 Version. Sie scheint beim Singen eine Art von Anfall zu erleiden. Vielleicht weil sie sich so extrem geniert für den Text, den sie da singen muss. Zum Glück ist die Textverständlichkeit an dieser Stelle so schlecht, dass zumindest wir uns darüber nicht ärgern müssen.
Suchbild auf der Rückseite des Original-Covers von 1984: Es war ein Who’s Who des Pop-Business. Die Nummer 20 hatte übrigens ebenfalls im Jahr 1984 einen Riesen-Weihnachtshit, der seither ein Dauerbrenner ist
Genervteste Stars Obwohl er es mit seinem heutigen Image nie zugeben würde, schaut der 33-jährige Sting aus, als würde ihm die ganze Aktion so was von auf den Keks gehen. Auf Platz 2 in dieser Kategorie: Angélique Kidjo, afrikanische Diva, in der diesjährigen Version. Was würde ich dafür geben, um Gedankenblasen über ihrem Kopf sehen zu können. Sie wollte ja angeblich den Text ändern und hat auch verschiedene Varianten eingesungen – offenbar hat es keine davon an Sir Bob vorbeigeschafft.
Langweiligste Vokal-Performance 1984: Paul Weller. Tut mir Leid, aber auch wenn man lieber woanders wäre, sollte man zumindest so tun, als würde man sich bemühen. 1989: Big Fun. Wer ist das, fragt ihr euch jetzt vermutlich. Dieses Trio war einer der weniger erfolgreichen Acts aus der Stock Aitken Waterman Hit-Fabrik. Von Big Fun schaffte es nur eine halbe Zeile in die Endfassung: „… we can spread a smile of joy“. Lieber nicht darüber nachdenken, dass das dann wohl der beste Take von ihnen war … 2004: Sugababes. Oje, oje. Haben diese Mädls wirklich kein bisschen Persönlichkeit? Gähn. 2014: One Direction. Vielleicht sind sie ja direkt von einer wilden Party ins Studio gefahren, jedenfalls wirken sie wie im Halbschlaf, wenn sie die kritische allererste Zeile singen.
Beste Produktion Aus produktionstechnischer Sicht ist für mich die stimmigste und schlüssigste Version tatsächlich die von Stock Aitken Waterman – jawohl, die am wenigsten erfolgreiche. Sie war mit ihrer leichten, seichten, unbeschwerten Stimmung leider vollkommen unpassend, und außerdem waren die Hitproduzenten Stock Aitken Waterman zu dieser Zeit bereits am Ende ihrer phänomenalen Erfolgssträhne.
(Un)peinlichste Textstelle Diese Kategorie ist echt schwierig. Am besten, ich beginne mit der peinlichsten Zeile. Für mich ist das „The greatest gift they’ll get this year is life”. Autsch. Dieses Jahr haben sie diese Zeile rausgenommen und durch „A song of hope where there’s no hope tonight” ersetzt. Entscheidet selbst, ob das besser ist oder nicht. Unpeinlichste Textstelle … na ja, vielleicht „At Christmas time, we let in light and we banish shade“. Auch wenn die Zeile klischeehaft ist, zumindest ist sie nicht wie alle anderen entweder anstößig oder unsinnig oder einfach schwach konstruiert. Die Zeile, die über die Jahrzehnte am meisten Aufregung verursacht hat – nämlich „Well, tonight thank God it’s them instead of you“ – wurde diesmal gestrichen. Ich denke, dass sich Bono hier endlich durchsetzen konnte. Er wollte diese fragwürdige Zeile angeblich schon vor 30 Jahren nicht singen.
So, das waren sie, meine persönlichen Ultimativen Band Aid Awards. Vielleicht seid ihr jetzt neugierig geworden und kauft euch online gleich alle Versionen! Oder spendet doch einfach. Zum Beispiel an Ärzte Ohne Grenzen: www.aerzte-ohne-grenzen.at
https://zartbitter.co.at/wp-content/uploads/2014/11/Band-Aid-cover.jpg664886zartbitterhttps://zartbitter.co.at/wp-content/uploads/2014/05/logo-n.pngzartbitter2014-11-30 14:18:552014-11-30 18:59:22UNTER DER LUPE: DO THEY KNOW IT’S CHRISTMAS?
In den 1980er Jahren, zu meiner Schulzeit, war klar, es gibt E-Musik und U-Musik. In der Schule lernten wir viel über „Ernste“ Musik. Die „Unterhaltungs“ Musik war rein privat. Jazz war beides. Und klar war auch, dass E-Musik die wertvolle, gute Musik war. So war das.
Ich gehe manchmal gerne in die Oper oder höre mir ein schönes klassisches Konzert an. Noch lieber gehe ich allerdings in Popkonzerte. Bin ich etwa nicht ernst genug? Wer mich kennt, weiß, dass es für mich musikalisch nichts Besseres gibt, als möglichst laut ein Lied von Michael Jackson zu hören und mitzusingen und zu -tanzen. Leider war es mir nie vergönnt ein Konzert von ihm live zu erleben. Dafür fahre ich mit Freunden immer noch zu Popkonzerten der langlebigen Stars, wie Kylie Minogue, Madonna, Take That oder Simply Red. Mit 45 Jahren. Aber warum eigentlich?
Schon die Anreise ist immer etwas Besonderes. Wir diskutieren über die Setlist. Welche Songs wird der Star wohl neu interpretieren. Wie könnte die Bühnenshow aussehen? Was hat uns beim letzten Konzert besonders gefallen? Wie sind die Kostüme? Die Vorfreude steigt…
Selbstverständlich haben wir, wenn möglich Stehkarten. Wir sind bald genug dort um in Bühnennähe zu sein. Wenn es Wavebreaker-Karten gibt, kaufen wir natürlich diese. Dann heißt es warten. Ist der Konzertbeginn auf 19.30 angesetzt beginnt es frühestens eine Stunde später. Das steigert die Spannung.
Und dann wird es dunkel. Und die Show kann beginnen. Unvergesslich die letzte Tour von Madonna 2012. Ein fulminanter Beginn mit Glockengeläute, einem riesigen Weihrauchkessel und rotgekleideten Mönchen auf Highheels. Und dann kommt alles anders ;) Oder Take That 2006, die plötzlich nur mehr zu dritt auf der Bühne standen. Oder Kylie, die auf einem riesigen Totenschädel hereinschwebt. Die überraschenden Momente fesseln.
Stehplätze haben den Vorteil, dass man mittanzen kann. Und es ist laut genug, um mitzusingen, auch wenn man nicht singen kann, hört ja keiner. Man stelle sich das bei einer Oper vor ;)
Und dann die letzten Lieder, die meist fulminant enden. Da wird noch mal alles aufgefahren, was die Bühnentechnik hergibt, die Tänzer, Musikerinnen und der Star geben noch mal alles. Das Licht geht an und man lächelt einfach glücklich. Wunderbare Abende.
Als nächstes stehen hoffentlich die Back Street Boys auf dem Programm und Simply Red tourt wieder im Herbst 2015. Ich freue mich.
https://zartbitter.co.at/wp-content/uploads/2014/11/po1.jpg480640Anjahttps://zartbitter.co.at/wp-content/uploads/2014/05/logo-n.pngAnja2014-11-18 19:50:402014-11-18 20:25:595 Gründe ein Popkonzert zu besuchen
Vor einigen Wochen haben wir den Siegersong des Zartbitter-Aufrufs präsentiert: „Schon Sehen“ von Kathi Kallauch. Heute stellen wir zwei weitere Songs vor, die wir im Zuge des Aufrufs entdeckt haben.
Die Band SOULDJA (Foto: Barbara Aichinger)
SOULDJA – Waun I Ma
Reggae ist wohl eine der wenigen musikalischen Stilrichtungen, in denen Gesellschaftskritik vorausgesetzt wird – er ist sozusagen das Gewissen der Musik. Fans von Popmusik wollen nicht so gern von SängerInnen belehrt werden. Deswegen müssen sozialkritische Themen in Popsongs subtil verpackt sein (wie etwa in „Dear Mr. President“ von P!nk, „Another Day in Paradise“ von Phil Collins, oder „You’re The Voice“ von John Farnham). Im Reggae hingegen darf – und soll – alles sehr direkt ausgesprochen werden.
SOULDJA, eine 2008 gegründete Reggae-Band aus Oberösterreich, die im Februar 2014 mit dem „Austrian Newcomer Award“ ausgezeichnet wurde, nimmt sich gerne gesellschaftsrelevanter Themen an – so auch im anti-kapitalistischen „Waun I Ma“: „Und I frag mi wie geht des weita, denn es scheint ma / D’Leit wern leida imma bleda und net gscheida / Es gibt zvü Neida vü zvü Halsabschneida / Und so bleibts leida imma de söbe Leia“.
Meine persönliche Lieblingsstelle in dem Song ist die Zeile „Es geht nur nu um Ruhm und Konsum um Gier und uman Geiz“ – die gefällt mir so gut, dass ich sie mir immer wieder anhören könnte. Das Reimschema bedient sich in dieser Strophe vorwiegend Wörtern, die sich mit „weita“ reimen. Doch mittendrin lenken diese plötzlichen Assonanzen mit dem u-Vokal die Aufmerksamkeit auf diese Zeile. Das trifft sich gut, denn sie beinhaltet schließlich die Kernaussage des Songs.
In „Waun I Ma“ wird weniger gesungen als „getoastet“ („Toasting“ ist der für den Reggae typische Sprechgesang). Daniel „Dazo“ Zorn darf hier sein solides Gefühl für Rhythmus und Flow gut einbringen – ganz zu schweigen von seinen zungenbrecherischen Fähigkeiten, die er im Refrain an den Tag legt. Und der österreichische Dialekt passt bei SOULDJA überraschend gut. Er bringt sicher nicht nur mich zum Schmunzeln. Zudem lässt das die sieben-köpfige Truppe (Markus Trappmair, Daniel „Dazo“ Zorn, Lukas Bräuer, Lukas Brandl, Florian Tavernier, Jakob Baumgartner und Georg Hinterberger) authentisch und sympathisch rüberkommen.
Übrigens, SOULDJA tun mehr als soziale Missstände kritisieren. Sie setzen sich auch aktiv ein, etwa durch ihre Zusammenarbeit mit der Organisation Childrenplanet. Ich finde es großartig, dass es eine Band gibt, die Österreichs Gewissen repräsentiert. Wir von Zartbitter wünschen ihnen weiterhin viel Erfolg!
Das Album „Grown“ gibt’s auf iTunes Oder bestellt euch die CD auf Amazon
Wenn ihr SOULDJA live erleben wollt, habt ihr in nächster Zeit hier die Gelegenheit … • am 15. November am Kein Bock Auf Nazis Fest in Wien • am 11. Dezember im Weekender Club in Innsbruck
Die junge Salzburger Band Manchester Snow
MANCHESTER SNOW – Pulse
Die Salzburger Band Manchester Snow, bestehend aus Rupert Karl, Marvin Sillner und Niklas Mayr, verdienen meiner Meinung nach schon alleine wegen ihrer Jugend eine besondere Erwähnung. 2013 erhielt die junge Indie-Band bereits den „Austrian Newcomer Award“ und Anfang September veröffentlichten sie ihre zweite Single „Pulse“ auf dem Salzburger Label Latehour. Derzeit wird fleißig am Debütalbum gearbeitet.
Ich hab immer höchste Achtung vor jungen Bands, die sich ihren Weg selbst erkämpfen und nicht von irgendeinem Casting-Format gepusht werden. Und in diesem Alter überhaupt bereits eigene Songs zu veröffentlichen ist schon eine Leistung.
In der Phase, in der die Band gerade steckt, ist es besonders wichtig, dass sie auf ihre Stärken setzen und an eventuellen Schwächen gezielt feilen. Mit „Pulse“ haben Manchester Snow einen eingängigen Indie-Song geschaffen – mit einer mitreißenden Hookline („Get up, get up“). Und was die Harmonien betrifft, bin ich immer froh, wenn sich eine Rockband traut, aus der altbewährten Drei-Akkorde-Zone zu bewegen. Produktionstechnisch haben sich Manchester Snow ebenfalls etwas überlegt und auf Abwechslung geachtet, z.B. durch einen Teil, in dem der Gesang nur von Bass und Handclaps begleitet wird, oder etwa den veränderten Schlagzeugrhythmus in den Takten direkt vor der letzten Refrainwiederholung.
Zartbitter wünscht Manchester Snow viel Glück bei ihrer Weiterentwicklung und wir sind gespannt auf ihr Debütalbum!
Unterstützt diese jungen österreichischen Musiker und kauft die Single „Pulse“, z.B. auf iTunes
https://zartbitter.co.at/wp-content/uploads/2014/08/Pop-logo_medium.jpg7951284Robert Gisshammerhttps://zartbitter.co.at/wp-content/uploads/2014/05/logo-n.pngRobert Gisshammer2014-11-10 10:24:262014-11-10 11:12:16Unter der Lupe – SOULDJA und Manchester Snow
Vorgestellt: Walter Stowasser ist Barpianist in Salzburg. Obwohl er bereits das Pensionsalter erreicht hat, denkt er nicht ans aufhören: „Solange die Finger laufen undmein Repertoire im Kopf ist, ist das kein Thema.“
In einem gediegenen Ambiente, nämlich dem Hotel Sacher Salzburg, ist Walter Stowasser als Barpianist angestellt. „Früher gab es mehrere Barpianisten, heute bin ich der einzige in Salzburg, der noch fix angestellt ist“, erzählt er. Aufgewachsen ist der Musiker im oberösterreichischen Peuerbach. Stowasser, der mit dem verstorbenen Künstler Friedensreich Hundertwasser (Stowasser) nicht verwandt ist, stammt aus einer musikalischen Familie. Sein Vater war Volksschuldirektor, Kirchenorganist und Kapellmeister. Die Mutter war ebenfalls Kirchenorganistin. „Mit vier Jahren habe ich meinem Vater Stücke nachgespielt“, erinnert er sich. Sein Vater gab ihm Klavierunterricht. „Ab dem sechsten Lebensjahr habe ich auf der Kirchenorgel gespielt.“ Während der Zeit in der Hauptschule machte er die Ausbildung bei einer Klavierpädagogin.
Mozarteum statt Lehramt
Danach wollte sein Vater, dass er ebenfalls Lehrer wird. „Nach einem Jahr habe ich die Ausbildung abgebrochen und mich am Mozarteum beworben, das hat mein Vater gar nicht gern gesehen.“ Mit seinen 16 Jahren wurde er am Mozarteum aufgenommen und studierte dort drei Jahre Klavier und Orgel. Als er den berühmten Klaus Wunderlich bei einem Konzert an der Hammondorgel erlebte, war er von diesem Musikinstrument derart fasziniert, dass er sich fortan der gehobenen Unterhaltungsmusik verschrieb. Es folgten erste Auftritte in einer Bar in Burghausen. „Dort habe ich vier Jahre gespielt. Danach bin ich nach Saarbrücken gewechselt.“ In Saarbrücken hat er die Ausbildung zum Musikinstrumentenverkäufer gemacht und die Abteilung für Tasteninstrumente geleitet. Er übersiedelte nach acht Jahren in die Nähe von Kaiserslautern, wo er Unterricht am Klavier und an der elektronischen Orgel gab.
Zweiter Platz bei weltweitem Wettbewerb
1982 veranstaltete die Firma Yamaha einen weltweiten Wettbewerb für elektronische Orgeln. Walter Stowasser gewann die europäische Ausscheidung und erreichte beim Finale in Tokio den zweiten Platz. Von 1986 bis 1997 war Stowasser als Lehrer in der Schweiz tätig. „In dieser Zeit war ich oft in Salzburg bei meinem Vorgänger Charly Doblmaier im Hotel Österreichischer Hof, wie das Sacher damals hieß.“
1999 bot sich die Möglichkeit, Barpianist im Sacher zu werden. „Es war schon immer mein Traum, hier zu spielen“, so Walter Stowasser. Wichtig sei es, sein Repertoire im Kopf zu haben und auf die Wünsche der Gäste einzugehen. „Ich kann sechs bis sieben Stunden durchspielen.“ Die Musik, die Stowasser spielt, ist sehr vielfältig. Sie reicht vom American Songbook aus den 1930er-Jahren bis zu den Beatles und Whitney Houston.
https://zartbitter.co.at/wp-content/uploads/2014/10/stowasser.jpg550800Harald Sallerhttps://zartbitter.co.at/wp-content/uploads/2014/05/logo-n.pngHarald Saller2014-10-30 12:48:382014-10-30 12:48:38Walter Stowasser, der Letzte einer seltenen Zunft
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