Arnold Schwarzenegger, unsere steirische Eiche, ist nach seiner Karriere als Gouverneur von Kalifornien wieder fest im Filmgeschäft. Dieses Jahr gleich mit zwei Filmen. Mit einem davon geht er auf Nummer sicher: Er schlüpft wieder in seine Paraderolle als Terminator.

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Echt Kult
1984 kam Terminator ins Kino und es war ein wirklich tolles Science-Fiction-Action-Erlebnis – visuell toll und sehr spannend. Schwarzenegger war als Terminator Modell T800, ein Cyborg mit menschlicher Hülle, wirklich bedrohlich. Erst 1991 brachte Regisseur James Cameron die Fortsetzung des Erfolgs Terminator 2: Judgement Day in die Kinos. Er brachte uns auch ein neues Terminator-Modell: den polymorphen T1000 aus Flüssigmetall. Obwohl die Möglichkeiten damals noch vergleichsweise bescheiden waren, waren die computergenerierten Effekte umwerfend. Und abgesehen vom wagnerisch-pathetischen Ende war es eine aufregende Achterbahnfahrt von einem Film. Diese beiden Filme mag ich auch heute einfach noch sehr.

Ich gebe zu: Auf Teil 3 und 4 hab ich verzichtet und ich hatte nicht das Gefühl, dass mir etwas fehlt, um beim neuen Terminator: Genisys mitzukommen – denn dieser führt uns wieder zurück an den Anfang der Filmreihe.

Zurück aus der Zukunft
Wir sehen den Terminator (ein computeranimierter, junger Arnold Schwarzenegger) im Jahr 1984 landen. Und auch Kyle Reese [früher Michael Biehn, heute Jai Courtney], wird wieder aus dem Jahr 2029 ins Jahr 1984 geschickt, um die Kellnerin Sarah Connor [früher Linda Hamilton, heute Emilia Clarke] vor dem Terminator zu retten. Nur dass diesmal die Geschichte ganz anders verläuft, denn Sarah Connor ist nicht das verängstigte Hascherl, das man aus dem originalen Terminator-Film kennt, sondern schon eine ebenso taffe Kriegerin, zu der sie erst in Terminator: Judgement Day 1991 wurde.

Es ist ganz interessant, wie der Ausgangspunkt aus dem Ur-Terminator herangezogen wird, nur dass die Welt irgendwie Kopf steht. Die Protagonisten unternehmen dann auch noch eine Zeitreise ins Jahr 2017. Von hier aus sollen Sarah Connor und Kyle Reese den Judgement Day verhindern. Für jene, die bisher noch keinen Terminator-Film gesehen haben: Das ist das von der künstlichen Intelligenz Skynet eingeleitete jüngste Gericht, mit dem die Menschen vernichtet werden sollen. Nach seinem Willen sollen die Maschinen die Welt beherrschen. Nur dass Skynet jetzt als Betriebssystem namens Genisys daherkommt.

Alles klar?
Die Story ist wirklich sehr komplex und verwirrend. Mir war es schlichtweg etwas zu viel, um allem richtig zu folgen. Ich bin nicht einmal sicher, ob alles innerhalb des Films und innerhalb der Filmreihe noch zusammenpasst. Dazu passiert alles viel zu schnell. Und irgendwie hatte ich den Eindruck, die Hauptsache ist, dass am Ende jeder Szene irgendetwas unter ohrenbetäubenden Getöse in die Luft geht.

Trotz allem Bemühen das Publikum gut zu unterhalten, fehlt dem Film aber einfach die Spannung. Es gibt ein paar wenige spannende Momente, aber nichts bleibt so richtig in Erinnerung – bis auf eine Szene: Der abstürzende Bus. Und das ist nicht so packend wie in dem Film, aus dem diese Szene entlehnt ist, nämlich The Lost World – Jurassic Park aus dem Jahr 1997.

Hat noch immer gut Lachen: Arnold Schwarzenegger  (Photo by Kevin Winter/Getty Images for Paramount Pictures)

Hat noch immer gut Lachen: Arnold Schwarzenegger
(Photo by Kevin Winter/Getty Images for Paramount Pictures)

Langlebiger Actionheld
Wie passt Arnold Schwarzenegger in diesen Film? Die 30 Jahre Unterschied kann man wohl kaum überzeugend wegliften. Das Geheimnis: Auch Cyborgs können altern. Dachte ich mir erst noch: „Aaah, ja“, war die Skepsis rasch vergessen. Ich gewöhnte mich recht rasch an den Gedanken. Vielleicht lenkt ja die verwirrende Handlung des Films erfolgreich von diesem „störenden Element“ ab.

Ansonsten hatte ich richtiggehend nostalgische Gefühle, wenn Szenen aus dem ersten Film, neu gefilmt, ein anderes Licht auf bereits bekannte Geschehnisse werfen oder plötzlich mittendrin anders verlaufen. Hätte ich den Trailer nicht gesehen, hätte der Film auch tatsächlich ein paar interessante Überraschungen parat gehabt. Derzeit ist es so, dass die Trailer meistens das Wichtigste schon vorab verraten. Schade.

Doch was ich darüber hinaus verraten kann: Am Ende ist klar, dass die Terminator-Geschichte noch lange nicht vorbei ist. Amoi gehts no leicht.

Meine Bewertung auf IMDB: 6 Punkte
Terminator: Genisys unterhält ganz gut – immer was los auf der Leinwand. Aber trotz allem Krach und Kawumm kommt keine Spannung auf. Fans der Terminator-Reihe und von Arnie werden nostalgischen Spaß daran haben.

Schon beim ersten Auftritt der Minions in Ich– Einfach unverbesserlich als gleichermaßen patschert-süße wie boshafte Sidekicks des Antihelden Gru war klar: die sind Instant-Kult!

Doch es dauert noch, bis das dritte Abenteuer mit ihrem (inzwischen gar nicht mehr so) bösen Meister Gru in die Kinos kommt. So haben die Kauderwelsch sprechenden Überraschungseier in Latz-Jeans ihr eigenes Vehikel bekommen. Vom ersten Plakat und ersten Teaser-Trailer an hab ich mich auf diesen Film gefreut. Sicher ein Fest des anarchischen Humors. Sehr lustig für Erwachsene.

Minions_3Der Kino-Spaß des Sommers?
Weit gefehlt. Die ersten 10 Minuten verlaufen überraschungslos, denn es wurde bereits alles, aber auch wirklich alles in den Trailern gezeigt und somit das Lustigste vorweggenommen. Trotzdem kann man sich noch am Humor in der typischen Minions-Manier freuen. Doch nur wenig später hängt die Unterhaltung schon durch. Und zwar ab dem Punkt, an dem die eigentliche Geschichte beginnt. Einige Filmkritiker vermuten, dass diese kleinen gelben Kartoffelnockerl einfach keinen ganzen Film tragen können. Ich finde, das stimmt nicht. Den Film hätten die Minions leicht gestemmt, ohne dass das Publikum sich an ihnen sattsieht. Doch der Autor hat einen großen Fehler begangen: Er hat den Minions in der Mitte einfach ihren Film weggenommen und ihn an eine andere Figur abgegeben: Scarlett Overkill.

Schurkin Scarlet Overkill wird ihrem Namen gerecht

Schurkin Scarlet Overkill wird ihrem Namen gerecht

Nomen est Omen
Scarlet Overkill will die Krone von Queen Elisabeth I. stehlen. Wie gut, dass drei Minions Stuart, Kevin und Bob gerade auf der Suche nach einem neuen Schurken sind, dem sich das Minions-Volk als Lakaien (die deutsche Übersetzung des englischen Worts „minion“) andienen kann. Sie sind ohne Skrupel auch zu dieser Schandtat bereit. In diesem Fall ist es halt eine Schurkin, die dazu einen schurkisch-trotteligen Ehemann hat. Zu gerne hätte ich den Film im Original gesehen, wo Sandra Bullock [Gravity] und Jon Hamm diesen Figuren die Stimmen verleihen.

So weit so gut, doch die Geschichte kommt nie so richtig schön ins Fließen. Der Weg zum Höhepunkt ist holprig, denn die Minions werden als Hauptfiguren immer wieder in die Rolle der Sidekicks gedrängt und dann wieder ins Zentrum gerückt – ein klassischer Erzählfehler. Vielleicht wäre das noch verschmerzbar, wäre der Film wenigstens durchgehend so unterhaltsam, wie es die Trailer suggerierten. Wenngleich einzelne Slapstick-Einlagen zum Schmunzeln waren, war im ganzen Kinosaal kein einziges Mal ein herzhaftes Lachen zu hören. Bis zum Schluss war aus der Story die Luft schon weitgehend raus. Dass die bis dahin schon bekannten James-Bond-mäßigen Bösewicht-Gadgets von Scarlet Overkill an dieser Stelle nur noch ein paar Nummern größer aufgeblasen werden, konnte nicht darüber hinwegtäuschen, dass hier Versprechen nicht eingelöst wurden. Es war halt alles nur größer und durch die Übertreibung leider nicht besser. Scarlet Overkill – der Name wird letztlich zum Programm.

Um dem Ganzen dann noch eins draufzusetzen, nehmen die drei Minions am Ende als herzige Helden, die alles in Ordnung bringen und das englische Königreich retten, artig von der Queen höchstpersönlich Ehrungen und Geschenke entgegen. Eigentlich die ultimative Erniedrigung für einen wahren Minion. Das wäre in den ansonsten süßlich endenden Ich – Einfach unverbesserlich-Filmen nicht passiert – dort blieben sie konsequent bis zum Schluss auf entzückende Weise fies. Das Ende von Minions lässt vermuten, dass es kein weiteres Solo der gelben Verbrecher-Helferlein mehr geben wird. Gut so. Ich freue mich umso mehr, sie in Ich – Einfach unverbesserlich 3 so zu sehen, wie die Welt sie kennen und lieben gelernt hat.

Meine Bewertung auf IMDB: 5 Punkte
Kleinere Kinder finden den Film ganz sicher wirklich sehr lustig. Viele Erwachsene, die einen anarchischen Spaß erwarten, werden wahrscheinlich enttäuscht sein.

Mit elektrischem Rollstuhl ist jede Obusfahrt eine Herausforderung. Daher versuche ich es zu vermeiden. Doch heute war es wieder so weit, mir war nach Abenteuer!

Als Obusnutzerin mit Erfahrung wusste ich, dass das heute möglich ist, weil es erstens nicht regnete und zweitens kein einzuhaltender Termin meine pünktliche Ankunft erforderte, sondern ein lockeres Treffen, wo ein Zuspätkommen keine gröbere Rolle spielt. Ich plante also vom Mirabellplatz bis zu meinem Ziel in Salzburg Süd mit dem Obus zu fahren. Eine Linie und somit ohne Umsteigen.

Ich rechnete zwar ohnehin damit, hatte dann aber doch ein leises Grummeln im Bauch, als der erste Bus der Linie 3 ohne Rampe und sogar einer der ganz alten Generation vorfuhr. So einer, der beim Einstieg Stufen hat und sich das Geländer in der Mitte befindet. In diesem Fall auch für Kinderwägen nicht wirklich nutzbar, von Rollstühlen und Rollatoren ganz zu schweigen.  Der zweite Bus, zehn Minuten später, war schon neuerer Bauart, aber ohne ausklappbare Rampe. Wie soll ein 180 kg schwerer Rollstuhl den Spalt zwischen Gehsteig und Obus überwinden? Flügel als Zusatzausstattung werden nicht bezahlt. So schickte ich meine Assistentin zum Fahrer, mit der Bitte in der Leitzentrale nachzufragen, ob denn der nächste eine Rampe hat. Der Fahrer meinte spontan, dass auf der Linie 3 „nie mehr Rampenbusse“ fahren. Auf das etwas verdutzte Gesicht meiner Assistentin rief er dann doch an und gab zur Auskunft, dass wir Glück (!) haben, der nächste hat eine.

Wieder zehn Minuten später kam dann die ersehnte Transportmöglichkeit … und kaum zu glauben erst der dritte und schon MIT Rampe! Juhuuu!

Der Fahrer dieses Busses gab auf die Bitte die Rampe auszuklappen zur Antwort „ja, ich bin ja ohnehin schon zu spät“. Kurz zog das Wort „Beleidigung“ durch mein Gehirn. Ich wollte über die Bedeutung dieser Aussage aber nicht intensiver nachdenken, also ignorierte ich sie.

Er kam mit dem Eisenhaken den er zum Ausklappen der Rampe benötigt (Anm.: dieser Obusfahrer war ein ganz pfiffiger, da ich ihm nicht sagen musste, wo genau er diesen Haken findet), ich stand schon einfahrbereit, er zog die Rampe mit dem Haken aus dem Bus hoch und …. ließ sie aus dem Scheitelpunkt mit einem lauten Knall außen auf den Boden donnern. Ich stand in einer meterhohen Staubwolke und konnte nur noch schnell die Augen zumachen.CAM00173[1]

Als ich sie wieder öffnen konnte, erblickte ich auf dem für Rollstühle angedachten Platz zwei Kinderwägen und drei Personen mit je einem großen Reisekoffer. Etwas ratlos blickte ich in den Bus und genauso ratlos und auch etwas mitleidig und gelangweilt blickten die im Bus stehenden oder hinter den Fensterscheiben sitzenden Fahrgäste aus dem Bus heraus.

Der Fahrer sagte (wiederum unerwartet), dass sie aussteigen und hinten einsteigen sollen. Menschen und Koffer folgten der Aufforderung, die Kinderwägen blieben stehen. Freundlicherweise wurde mir so viel Platz gemacht, dass ich gerade noch reinpasste – im Einparken bin ich Meisterin meines Fachs! Vor mir das Schild mit dem Rollstuhlzeichen und daneben das mit dem Hund mit Beißkorb ……  Sollte ich darüber nachdenken? Nein, heute nicht!

In meinem Rücken hörte ich das Einklappen der Rampe mit einem Knall. Ich freute mich richtig, dass ich diesmal die Augen nicht schließen musste, da nun meine Rückseite gleichmäßig bestaubt wurde und auch andere Fahrgäste in den Genuss der kostenlosen Staubwolke kamen – so haben mehrere was zum gleichen Preis.

Die Unruhe im Obus legte sich langsam und alle begannen wieder vor sich hinzustarren. Beim Aussteigen war dann nur noch ein einziges Knallen und eine einzige weitere Staubwolke zu überstehen und mit Schwung verließ ich die Busstation fluchtartig. Gestärkt für die nächsten Unbilden des Lebens erreichte ich also nach 45 Minuten meinen Zielort. Das Ziel des Abenteuers zeigte sich durch meinen angestiegenen Adrenalinspiegel ebenso als erreicht.

Ich fahre sicherlich bald wieder mit dem Obus. So viel Abenteuer ist kaum sonst wo für so wenig Geld zu bekommen.

Wenn ein weiteres Abenteuer meine Lebenslinie ziert, werde ich euch wieder berichten. Bis dahin – one life, live it! :)

Die Rhabarberzeit ist wieder voll da und fast jeder denkt sich wie jedes Jahr: „Was mach ich bloß mit all dem Rhabarber?“. Schon wieder die Nachbarn beglücken? Oder einfach einziehen lassen und auf nächstes Jahr warten und sich dann Gedanken darüber machen?

Rhabarber

Der Rhabarber wurde Heuer umgesetzt und ist nun ein wenig beleidigt

Rhabarber wächst nahezu in jedem Garten, verwendet werden allerdings nur die Stängel. Die Blätter enthalten sehr viel Oxalsäure, die bei rohem Verzehr zu Erbrechen und Kreislaufstörungen führen kann. Rhabarber wird aber auch seit Urzeiten als Heilmittel eingesetzt. Er wird wegen seiner Zubereitung immer noch zum Obst gezählt, obwohl er eigentlich zum Gemüse gehört.

Es gibt so viele Rezepte mit Rhabarber. Er ist universell einsetzbar und lässt sich einfach verarbeiten. Gut, das Schälen ist ein wenig mühsam aber die Arbeit wird belohnt.
Wir zuhause haben früher Rhabarber-Kompott, Erdbeer-Rhabarber Marmelade und Rhabarbersirup gemacht. Aber am liebsten war mir aber der Rhabarberkuchen – der geht schnell und ist einfach wunderbar.

Und so einfach geht’s:Kuchenrohr

Gleichschwer-Kuchen
Je dasselbe Gewicht von:
Eiern (abwiegen)
Mehl
Butter
Zucker

Außerdem:
½ Päckchen Backpulver

Rhabarberstangen schälen und in ca. 1 cm Große Stücke schneiden, beiseite stellen.
Eier abwiegen (das Gewicht der Eier ist das Gewicht für alle restlichen Zutaten) Butter und Zucker abwiegen und schaumig schlagen, nach und nach die Eier dazugeben und immer weiter kräftig schlagen. In der Zwischenzeit Mehl abwiegen und das Backpulver mit dem Mehl vermischen. Nach und nach in den Teig geben und gut durchrühren, sollte der Teig ein wenig zu fest erscheinen einfach ein wenig Milch zugießen. Ich mache alles in der Küchenmaschine – das geht schnell und ich hab die Hände frei.

KuchenrohDen Teig in die bemehlte Kuchenform einfüllen und mit dem davor geschnittenen Rhabarber belegen und nun ab ins nicht vorgeheizte Rohr.
Ich backe den Kuchen bei ca. 170 Grad 30 bis 40 Minuten lang. Hier muss man öfter nachsehen (Stäbchenprobe), denn es kommt auf die Menge der Eier an, wie lange der Kuchen braucht. Er ist fertig wenn er oben schön goldgelb ist.

Dieser Kuchen kann auch ganz einfach auf dem Blech gemacht werden oder wie wir meist in der Schweinebratenform, da schmeckt er einfach gleich nochmals viel besser.

Mein besonderer Tipp:
Einen Teil des Mehls durch Vanillepudding-Pulver ersetzen (1 Päckchen). Dadurch wird der Kuchen besonders fluffig.
Und: Wunderschön gelb wird der Kuchen, wenn Ihr Eier von Weieregg verwendet.

Gutes Gelingen und denkt daran: Rhabarber hat ganz wenig Kalorien.

von Elisabeth Kaplan

Das war er, der Eurovision Song Contest 2015! Ein höchst vergnüglicher Abend mit Freunden vorm 65-Zoll-Bildschirm mit 5.1 Surround und ausgestattet mit genügend Chips und Bier. Man kann zwar nicht mehr so ausgelassen jeden einzelnen Teilnehmer zur Schnecke machen, weil die Qualität der Beiträge leider in den letzten Jahren so stark gestiegen ist. Dafür kann man sich an grandiosen Performances und umwerfenden Bühnenshows erfreuen. Österreich hat sich hier wirklich von seiner besten Seite gezeigt, und es war eine tadellose Show – abgesehen von ein paar Pannen bei der Punkteverkündung. Na ja, nur die Moderationen fand ich manchmal um eine Spur peinlicher als sonst (das lag aber weniger an den drei Damen als an den Schreibern). Hey, über irgendetwas werd ich ja wohl noch motzen dürfen!

Wer ist das eigentlich?
Der 28-jährige Måns Zelmerlöw ist also der Sieger des Abends. Und er hat damit den Song Contest für 2016 nach Schweden geholt. Zelmerlöw wurde erstmals in Schweden bekannt, als er vor 10 Jahren an der schwedischen Castingshow „Idol“ teilnahm, bei der er letztendlich Fünfter wurde. Er wollte schon länger zum Song Contest und hat 2007 und 2009 am schwedischen Vorentscheid teilgenommen. Danach war er nur als Moderator und auch Songwriter an den Vorentscheiden involviert. Doch 2015 stellte er sich wieder selbst auf die Bühne. Bei seinem dritten Anlauf hatte er nun endlich den richtigen Song im Gepäck: Er durfte sein Land mit „Heroes“ beim Song Contest vertreten und wurde prompt zum Eurovisionssieger – mit der dritthöchsten Punktezahl aller Zeiten.

Eigentlich dürfen ja nur 6 Personen auf der ESC-Bühne stehen.  Ein Regelverstoß?

Eigentlich dürfen ja nur 6 Personen auf der ESC-Bühne stehen. Ein Regelverstoß?

In einer eigenen Liga
Die eindrucksvolle Bühnenshow, unterstützt von animierten Strichmännchen, hatte den Wow-Faktor. Sie lenkte aber nicht ab von seiner eigenen großartigen Performance. Wo sich viele Teilnehmer mit der Intonation plagten, ließ sich Zelmerlöw nicht beirren. Er klang einfach von vorne bis hinten selbstbewusst und selbstsicher – obwohl der Song sowohl hohe, als auch tiefe, und sowohl leise als auch powervolle Stellen hatte. Und mit seinem vielleicht süßesten Lächeln in Song Contest-Geschichte hat er schmachtende Seufzer hervorgerufen. Zumindest in unserer kleinen Runde.

Warum der Song überzeugt
„Heroes“ stammt von drei schwedischen Songwritern, die in den letzten Jahren bei den schwedischen Anwärtern schon oft mitgemischt haben: Linnea Deb, Joy Deb und Anton Hård af Segerstad. Dieses Dreigespann hat einen fetten Song geschrieben. Sein Refrain bleibt schon nach dem ersten Mal Hören fast penetrant im Gedächtnis.
Die Songwriter haben das hinbekommen, indem sie das Prinzip der Imitation angewendet haben. Die Stelle, die sich nämlich im Hirn so festkrallt („Heroes / Wooh“), besteht aus einer kurzen Phrase, die sich einfach ein einer tieferen Lage wiederholt (siehe Notenbeispiel).
Heroes_Noten
Wer aufmerksam zuhört, wird feststellen, dass dieses Prinzip auch in der Strophe angewendet wird. Imitation bewirkt, dass das Hirn nicht so viele neue Informationen bearbeiten muss, weil es die Phrase ja wiedererkennt. Und deshalb kann man sofort mitsingen.

Fazit:
Lob also an das ganze schwedische Team: das war Pop der höchsten Klasse. Ein Vergnügen für die Augen und Ohren. Ein würdiger Sieger.

Vorgestellt: Sie sind jung, kreativ und auch provokant. Neun Künstlerinnen und Künstler präsentieren von heute, Donnerstag, bis zum 6. Juni in der Galerie Reiser im Nonntal ihre Werke. zartbitter war schon vor Ort und hat mit einigen der Talente gesprochen. Vorbeischauen lohnt sich auf jeden Fall.

Corina Watschonig mit ihren fotorealistischen Zeichnungen. (c) Harald Saller

Corinna Watschonig mit einer ihrer fotorealistischen Bleistift-Zeichnungen. Sie will in die Tattoo-Szene.

Corinna Watschonig braucht lediglich einen Bleistift. Wenn die 18-Jährige zum Zeichnen beginnt, dann kann das schon mal eine längere Zeit dauern. Die Ergebnisse sind dafür umso beeindruckender. Ihre Bilder sehen nämlich aus wie Fotos. „Ich brauche 40 bis 60 Stunden für eine Zeichnung“, sagt die Salzburgerin, die die HTL für Kunst und Design besucht und dort in diesem Frühjahr ihre Matura ablegen wird. Bei der Auswahl ihrer Motive ist sie sehr spontan. „Ich sehe einen Körper oder ein Gesicht und greife dann sofort zum Bleistift“, so Corinna Watschonig. Nach der HTL will sie die Ausbildung zur Tattoo-Künstlerin machen. „Ich habe bereits mit einem Studio-Betreiber Kontakt aufgenommen. Es sieht gut aus, dass ich dort bald losstarten kann.“

Es benötigt viel Mut, Ausdauer, Tatendrang und Kreativität.

Aus eigener Erfahrung weiß die Galeristin Andrea Maria Reiser, wie schwer der Start ins künstlerische Leben sein kann. Daher bietet sie seit dem vergangenen Jahr jungen Talenten die Möglichkeit, ihre Werke in der Nonntaler Hauptstraße 32A auszustellen. „Es benötigt viel Mut, Ausdauer, Tatendrang und Kreativität“, sagt sie. Bei der Aufnahme der Künstlerinnen und Künstler, die im Alter zwischen 17 und 21 Jahren sind, bekam sie einerseits Empfehlungen und machte sich andererseits selbst bei Gesprächen mit Lehrern an den diversen Schulen ein Bild.

Wladimir Welitschko mit seinem aus Marmor gefertigten "Hamtidamt". (c) Harald Saller

Wladimir Welitschko zeigt seinen aus Marmor gefertigten und rund 50 Kilogramm schweren „Hampti Dampti“.

Einen Schulwechsel hat Wladmir Welitschko hinter sich. Der 21-Jährige besuchte zuvor das Musische Gymnasium. Dort spielte er Geige und Gitarre. Der Salzburger mit ukrainischen Wurzeln wurde aber nicht glücklich. „Ein Lehrer, der mein Talent erkannt hatte, empfahl mir die Ausbildung zum Bildhauer an der HTL in Hallein.“ Den Wechsel hat er nicht bereut. „Ich liebe die Bildhauerei“, sagt der 21-Jährige, der nach dem Zivildienst Bühnenbild am Mozarteum studieren will.

 

 

 

 

Tina Graf malt seit einigen Jahren aus Leidenschaft. Am liebsten nackte Menschen. „Manche Leute sagen, meine Werke seien provokant, weil ich sämtliche Geschlechtsteile abbilde“, so die 18-jährige Schülerin, die bei ihren Werken vor allem auf Acryl zurückgreift. Sie hat bereits Erfahrung bei Ausstellungen. So waren ihre Bilder unter anderem im Künstlerhaus, Schloss Arenberg und in einigen Caféhäusern zu begutachten.

Tina Graf mit einem ihrer Aktfotos. (c) Harald Saller

Tina Graf malt am liebsten Aktbilder.

Hannah Schwaiger mit ihrem Lieblingsfoto. Einem Schwann vor dem Schloss Leopoldskron. (c) Harald Saller

Hannah Schwaiger mit ihrer Ente.

 

 

 

 

 

 

 

Auf die Fotografie hat sich Hannah Schwaiger konzentriert. Sie griff vor fünf Jahren das erste Mal zum Fotoapparat. Vor drei Jahren hat sich das Knipsen  dann endgültig zu einer Leidenschaft entwickelt. „Ich versuche den Moment festzuhalten. Die Atmosphäre und die verschiedenen Charaktäre“, sagt die 20-Jährige. Sie fotografiert sowohl digital als auch noch analog. „Manchmal kaufe ich mir eine ganz billige Einwegkamera, laufe durch die Gegend und drücke einfach ab.“ Die Salzburgerin hat sich an der Universität in Wien beworben. Ob sie genommen wird, entscheidet sich demnächst. Ihr Lieblingsfoto ist eine Ente vor dem Schloss Leopoldskron. Mit diesem Bild hat sie schon einen Wettbewerb gewonnen.

Mirijm Jahn kam über Empfehlung zur Galerie. Fotos (6): Harald Saller

Mirijam Jahn kam über eine Empfehlung zur Galerie. Fotos (6): Harald Saller

Die jüngste Künstlerin, die ihre Werke im Nonntal ausstellt, heißt Mirijam Jahn. Die 17-Jährige kommt aus Freilassing und besucht in Salzburg das Musische Gymnasium. Sie zeichnet Bilder, die des Öfteren ins Abstrakte gehen. Das Besondere daran ist, dass sie es mit einem hohen Tempo macht, dabei aber nicht die Kontrolle verliert. Sie malt lebende Objekte, holt sich aber auch Inspirationen von Fotos und anderen Bildern. Bei ihren Werken benützt sie vor allem Acryl, Kreide und auch Ölfarben. Sie kam über eine Empfehlung ihrer Lehrerin für Bildnerische Erziehung zur Galerie Reiser. Konkrete Zukunftspläne hat die 17-Jährige noch nicht. Als erstes steht die Matura auf dem Programm. „Ich will aber auch in den kommenden Jahren der Kunst auf jeden Fall treu bleiben“ sagt die 17-Jährige.

 

 

 

 

 

Die weiteren Austellerinn und Aussteller heißen Daniela Auer, Angelika Öllinger, Markus Sendlhofer und Jonas Rachbauer.