Wie jedes Jahr sitze ich zwei Wochen im Jänner täglich ab 22.15 vor dem Fernseher und schaue mir das Dschungelcamp an. Es gehört definitiv zum unteren Drittel der niveaulosen Fernsehunterhaltung, weit unter Carmen Nebels Samstagabendshow und Bohlens Supertalent.

Seit Jahren frage ich mich warum ich gerade diese Sendung brav schaue. Ich sag euch, ich habe keinen einzigen Grund dafür gefunden. Ich kenne die meisten Kandidaten und Kandidatinnen nicht, das Moderatoren-Duo hat durchaus mal gute Sprüche auf Lager, aber jede zweitklassige Kabarettsendung bringt mich mehr zum Lachen. Bei den Dschungelprüfungen kann ich meistens nicht hinschauen, weil mir so graust vor den Mehlwürmern, Kakerlaken, Emuhoden und Kängurumägen und der ewigen Daranherum-Kauerei der Kandidaten. Und es ist mir auch völlig egal, wer Dschungelkönig oder –königin wird. Das hat weder auf die Welt- noch auf die Lokalpolitik eine Auswirkung. Dr. Bob, der mit Würde ergraute australische Sanitäter, hat eine große Fangemeinde, ich gehöre nicht dazu, ich find ihn langweilig und er hüpft immer so berechenbar überraschend aus den Büschen.

Der Dschungel-Chat

Die Gespräche zwischen den X-, Y- und Z-Promis sind so interessant, wie einen Rollkoffer über den Asphalt rattern hören. Bleibt nur mehr die Dschungelcamp WhatsApp-Gruppe, der ich seit Jahren angehöre und die hat es wirklich in sich. Die Kommentare der Mitglieder sind unterhaltsamer als die Sendung an sich. Vielleicht ist es das? Sich einmal im Jahr im Chat treffen und zwei lustige Kommentarwochen miteinander zu verbringen, um dann wieder für 50 Wochen im richtigen Leben nicht einen Gedanken ans Dschungelcamp zu verschwenden. Das Finale der 11. Staffel ist am 28. Jänner. Ich schaue es garantiert. Wer noch?

Das schreibt Richard an seine Frau 1938. Friedemann Derschmidt beschäftigt sich schon seit einigen Jahren mit der Erbschaft der Vergangenheit. Nicht die öffentliche Geschichtsschreibung hat Derschmidt im Fokus. Ihn interessiert die Geschichte, die in der Familie weitergegeben wird. Welche Auswirkungen hat sie auf unser Leben heute? 

Am Donnerstag, 2. Februar, gibt es die Möglichkeit Derschmidt, Autor von „Sag du es deinem Kinde“, zu hören und mit ihm zu diskutieren.

Sag du es deinem Kinde

Für das dem Buch zugrunde liegende Projekt „Reichel komplex“ ist es von großer Wichtigkeit zu verstehen, dass die Nazis nicht wie eine Horde Wahnsinniger aus dem Nichts kamen und wieder darin verschwanden. Sie waren auch keine von außen auftauchenden „Anderen“, sondern kamen aus der Mitte der Gesellschaft: Die eigenen Väter und Mütter, Großeltern, Tanten und Onkel waren „die Nazis“. Wenn man einen Schritt zurücktut und mit diesem größeren Blickwinkel auch das 19. Jahrhundert mit betrachtet, kann man am konkreten Beispiel dieser bürgerlichen Großfamilie gut aufzeigen, wie sich die vielen, oft sehr unseligen Wechselwirkungen zwischen Nationalismus, Jugendbewegung, Alpinismus, Turnbewegung, Burschenschaft, Erneuerungs- und Reinheitsfantasien und allem voran moderner Wissenschaft (Stichwort Eugenik) usw. ergeben haben müssen. Die spezifische Familie Derschmidts ist diesbezüglich alles andere als besonders einzigartig.

Interesse?

Donnerstag, 2. Februar um 19 Uhr in der Academybar in der Franz Josef Straße!

„Die arabischen Emirate, Dubai, Abu Dhabi und die anderen, haben als Herrscher Emire und Scheichs. Wir haben einen Sultan. Er sorgt für uns und unsere Familien.“ sagt der omanische Taxifahrer stolz auf den ersten Kilometern unserer Fahrt von Muskat nach Nakal. „Und die Witwen bekommen monatlich Geld, die medizinische Versorgung ist gratis und alle Kinder müssen in die Schule gehen.“ 

Strand in Muskat

Der Oman ist ein riesiges Land auf der arabischen Halbinsel. Das was wir zu sehen bekommen ist in der Hauptsache steinige Wüste und ein hoher Gebirgszug. Muskat, die Hauptstadt ist groß, sauber und der Verkehr läuft geordnet. Anders als in anderen orientalischen Ländern, lassen einen die Autofahrer höflich die vierspurigen Straßen kreuzen. Überall gibt es Blumen an den Straßenrändern, bunte Bänder zwischen den weißen Häusern und der steinigen Landschaft. Majestätische Palmen wachsen dazwischen. Anders als andere Großstädte ist Muskat sehr ruhig und langsam, es gibt keine Hektik. Wenn der Sultan in seiner Limousinenkarawane mit Polizeischutz durch Muskat fährt, steht der Rest ganz still.

Der Sultan lächelt von vielen Hauswänden.

Wir fahren nach Nakal, um eine richtige Oase zu sehen, mittendrin eine alte Festung und eine warme Quelle mit Fischen, die gerne an Füßen knabbern.

In der Steinwüste werden Villen gebaut

Der über 100 Kilometer lange Weg führt durch Steinwüste, in der immer wieder große Siedlungen sind mit Häusern, die wie zufällig heruntergefallen da stehen. Und viele Baustellen, vermummte dunkle Arbeiter, die in der Mittagshitze schuften. „Das sind keine Omanis, diese Leute kommen aus Pakistan, Indien oder Bangladesch. Wir Omanis machen so eine Arbeit nicht.“ erklärt unser Taxifahrer.

Von der uralten Festung in Nakal gibt es einen grandiosen Rundblick

Und die Knabberfische machten sich über die mitteleuropäischen Füße her.

Die Festung in Nakal ist beeindruckend, die Oase mit den unzähligen Palmen und Granatäpfelbäumen wohltuend für die Augen. Und die Fische lieben es an unseren Füßen zu knabbern.

Handys verändern das Bazargefühl

In Muskat gehen wir in den Sukh, den arabischen Bazar, auf der Suche nach dem berühmten Weihrauch, aber wir finden nur säckchenweise billigen Touristenweihrauch. Auch die Händler sind mehr mit ihren Handys beschäftigt als uns wie früher im Orient üblich, mit allerlei Geschwätz ins Geschäft zu locken. Ein eher enttäuschender Gang durch den Sukh. Dafür sind wir beeindruckt vom Opernhaus, das einzige auf der arabischen Halbinsel, natürlich vom Sultan in Auftrag gegeben. Der Sultan lächelt uns von diversen Hausmauern an, huldvoll und väterlich. Nur einmal hören wir von einem Taxifahrer, dass das Leben im Oman schwierig, Arbeit zu finden schwer ist und die Mieten hoch sind. Sonst sollen wir Touristen nur den schönen Oman erleben, mit zufriedenen Bürgern unter einem weisen Herrscher.

Bizarre Fjorde in Kasab

Im Fischerhafen von Kasab.

Die frisch gefangen Fische wechseln den Besitzer.

Ähnlich sauber und freundlich wie in Muskat und Nakal ist es in Kasab. Diese Stadt liegt am äußersten Zipfel der arabischen Halbinsel. Die omanische Enklave „bewacht“ den Eingang zum Persischen Golf und liegt dem Iran gegenüber. Die Stadt ist eingebettet in schroffe Felsen. Wir verzichten auf einen Rundgang und fahren lieber mit einem Dhau in die Fjorde und bekommen in dieser bizarren Mondlandschaft viele Delfine zu sehen.

Fjorde in Kasab

Auf Fotojagd nach den Delfinen.

Und plötzlich tauchen die Delfine neben dem Schiff auf.

Drei Tage im Oman haben gut getan. Im Gegensatz zum künstlichen Dubai oder Abu Dhabi hat das Land Flair, man spürt die Geschichte und den Stolz der Menschen darauf. Auch hier gibt es viele große Bauten, aber nicht protzig, sondern eher zurückhaltend. Trotzdem darf die friedliche Stimmung für uns Touristen nicht darüber hinwegtäuschen, dass im Oman der Sultan absoluter Herrscher ist, Opposition und Kritik nicht erwünscht sind. Aber im Gegensatz zu den Emiraten mit Dubai und Abu Dhabi ist der Oman nicht protzig, glitzert nicht so aufdringlich und der Ruf des Muezzin geht nicht unter im Baustellen- und Verkehrslärm. Der Oman scheint authentisch.

Adis Šerifović im Gespräch mit der muslimischen Feministin Dudu Kücükgöl

 

Adis: Anfangs wollten wir einen Bericht schreiben über „Diskriminierung bei muslimischen Mädchen und Frauen die Kopftuch tragen“. Haben uns aber doch auf einen anderen Titel geeinigt, weil dieses Thema doch schon sehr oft besprochen wurde. Was sagen Sie dazu? Wie aktuell sind Diskriminierungen?

Dudu: Diskriminierung und Übergriffe sind leider zum Alltag muslimischer Frauen geworden. Es ist schade, dass nur wenige Fälle dokumentiert werden und es ins öffentliche Bewusstsein schaffen. Denn damit wir über Diskriminierung sprechen und auf die Probleme verweisen können, ist Dokumentation so wichtig. Doch die Diskriminierung schadet nicht nur den direkt Betroffenen, das Wissen darum und die Erwartung von Diskriminierung, führt bereits dazu, dass sich junge Frauen in ihren Berufswünschen und Zukunftsperspektiven eingeengt fühlen. Sie beginnen, sich Chancen auszurechnen und ihre Träume zu reduzieren – das tut mir am meisten weh. Diskriminierung bedeutet gerade für junge Menschen eine massive Belastung und eine negative Perspektive auf die eigene Zukunft.

Macht es Sinn, das Kopftuch zum Thema zu machen oder liegen da ganz andere Probleme im Hintergrund?

Das Kopftuch ist das sichtbare Zeichen, an dem viele ihren Hass oder ihre Angst vor dem Islam festmachen. Genau diese Angst und diesen Hass spüren dann Frauen am stärksten, die wegen ihres Kopftuches als Musliminnen erkennbar sind. Wir müssen das thematisieren, aber dabei auf die Gründe für den Hass und die Angst hinweisen: Hier spielen politische Hetze, medial konstruierte Bilder einer vorselektierten Realität sowie Rassismus eine große Rolle.

Wie stehen Sie zu Argumenten wie „Aber bei uns in Österreich, hat man vor 80 Jahren auch Kopftuch getragen“

Im Bezug auf das Kopftuch, getragen aus religiöser islamischer Überzeugung? Es kommt auf die Betonung an: Wenn die Jahrzehnte betont werden und ein „die hinken halt ein bisschen nach“ mitschwingt, finde ich solche Kommentare entbehrlich. Wenn aufgezeigt werden soll, dass vor kurzer Zeit auch Kopftücher ein gängiges Kleidungsstück waren, finde ich es in Ordnung.

Wie könnte eine Lösung aussehen um unseren öffentlichen Raum für kopftuchtragende Mädchen zu öffnen bzw. zu sensibilisieren?

Ich denke, dass die Sichtbarkeit von muslimischen Frauen als selbstverständlicher Teil der Gesellschaft in allen Bereichen und Berufen, vor allem auch in Medien wichtig ist. Muslimische Frauen und auch andere Menschen mit sichtbarer Diversität sollten zum Beispiel in Werbungen sichtbar sein: So wie ein David Alaba, ein schwarzer Österreicher, Werbung für eine Bank macht, sollten auch andere – auch ohne Superstar-Status – in Werbungen oder Filmen sichtbar sein. Es muss ein Stückchen „Normalität“ hergestellt werden um Stereotype aufzubrechen. Die Sichtbarkeit von Menschen, die diskriminiert werden erfüllt nämlich immer mehrere Aufgaben: Einerseits ist es eine Erziehung der Gesellschaft, wenn man sieht, dass unsere Gesellschaft bunter und vielfältiger geworden ist. Auf der anderen Seite ist es eine Message an junge Menschen und Betroffene: Ihr seid ihr akzeptiert und willkommen, ihr seid ein Teil der Gesellschaft.

Was müsste sich in den Köpfen der Menschen (oder der Medien?) verändern um einen positiven Beitrag zu diesem Thema beizutragen?

Die einseitige Darstellung und Wahrnehmung von muslimischen Frauen und allgemein MuslimInnen ist ein großes Problem. MuslimInnen werden medial oft nur mit Terror und Gewalt assoziiert – dieses einseitige Bild führt zu Feindseligkeit MuslimInnen gegenüber und es kommt zu Übergriffen und Diskriminierung. Die Menschen müssen auch ihre eigenen Vorurteile und die Bilder, mit denen sie seit Jahren gefüttert werden zu hinterfragen, die Augen aufmachen und mit den Menschen in Kontakt treten, die um sie sind: ArbeitskollegInnen oder NachbarInnen. Sie müssten das Kopftuch vergessen, das eine Frau trägt und auf das schauen, was sie sagt und tut.

Und als letzte Frage: Wenn wir nicht mehr über das Kopftuch diskutieren sollten, welche Themen wären Ihnen wichtig, wenn wir über Chancengleichheit als Menschenrecht sprechen?

Soziale Gerechtigkeit, Bildung und Chancengleichheit für Kinder – diese Themen wären mir gerade auch als Mutter sehr wichtig. Es ist wichtig, dass unsere Kinder gleichermaßen gefördert werden und eine gute Bildung genießen – unabhängig vom sozialen Status oder der Bildung der Eltern. Was soziale Mobilität und Bildungsmobilität angelangt, schneidet Österreich im OECD-Vergleich immer sehr schlecht ab. Der Unwille und die Inkompetenz in der Politik ein veraltetes Bildungssystem zu reformieren, das viele Kinder ihrer Chancen beraubt, erstaunen mich. Gäbe es keinen Rassismus mehr, würde ich mich noch stärker für soziale Gerechtigkeit einsetzen.

Dudu Kücükgöl forscht über Islam und Feminismus und referiert über die Themen Islam, Integration, Jugend und muslimische Frauen. Twitter: @duduhier.

Mehr zum Thema: Kopftuchfrauen

Bildrechte: Alisa Grgic

(Interview erstmals publiziert im Menschenrechtsbericht 2015 der Plattform für Menschenrechte Salzburg, überarbeitet Jänner 2017) www.menschenrechte-salzburg.at)

 

Die Chinesische Mauer ist eines jener Bauwerke, dessen Anblick die Phantasie beflügelt. Entsprechend gibt es viele Legenden: zum Beispiel, dass die Tränen der Ehefrau eines beim Bau verstorbenes Arbeiters einen ganzen Mauerabschnitt zum Einsturz brachten, oder dass man die Mauer sogar vom All aus sehen kann. Der Film The Great Wall erzählt ebenfalls eine Legende – eine, die für den Film erdacht wurde. Und sie beflügelt damit die Träume der Filmindustrie in den USA und in China.

Worum gehts?

William [Matt Damon] und Tovar [Pedro Pascal] sind auf dem Weg nach China, weil sie von einer neuen Waffe gehört haben: Schwarzpulver. Sie wollen es nach Europa schaffen und dadurch reich werden. Auf der Flucht vor berittenen Angreifern erreichen sie die große Mauer und sehen sich dort einer Armee von Zigtausenden Männern und Frauen gegenüber. Eben noch Gefangene, stehen sie bald Seite an Seite mit dieser Armee – im Kampf gegen einen gemeinsamen Feind.

Ein gutes Geschäft

The Great Wall wird sicher ein Film von einiger Bedeutung. Und zwar weniger wegen seiner Handlung, sondern weil er eine ausgewogene Kooperation zwischen amerikanischer und chinesischer Film-Industrie ist. Regie hat Zhang Yimou geführt und neben Matt Damon und Pedro Pascal belegen zahlreiche chinesische Stars Hauptrollen und wichtige Nebenrollen – allen voran die Schauspielerin Jing Tian als Generalin Lin Mei.

Diese Zusammenarbeit hilft der amerikanischen genauso wie der chinesischen Filmindustrie. China ist ein wachsender Kinomarkt und wohl den amerikanischen Markt bald überflügeln. Derartige Kooperationen helfen insofern beiden Ländern, indem noch mehr Menschen in China sich Filme mit amerikanischen Stars ansehen werden, wenn sie diese aus den Filmen ihrer einheimischen Stars kennen. Andererseits sind chinesische Schauspielerinnen und Schauspieler zwar oft gefeierte Stars in ihrer Heimat, aber ihr Ruhm dringt kaum bis in die USA oder Europa vor – ebensowenig wie der Ruhm der chinesischen Filme, in denen sie mitwirken.

Ein Film von Bedeutung?

Visuell hat The Great Wall einiges anzubieten: riesige Armeen mit wunderbar detailreichen Rüstungen, leuchtende Farben, aufregende Kamerafahrten und Blickwinkel sowie pompöse Ausstattungen. Darüber hinaus wird der Eindruck, den der Film hinterlässt, wohl bescheidener ausfallen. Man kann die Story zwar im Kinositz einfach als spannendes Abenteuer konsumieren, aber tiefer als schöne Bilder und rasante Action geht es nicht. Es gibt keine einzige greifbare Figur, mit der man auch mitfiebert.

Wären die Hauptfiguren nicht so völlig ohne Tiefe, wäre es auch verzeihlich, dass die Handlung einfach so viele Klischees verwertet, dass der Verlauf der Story bereits nach den ersten 20 Minuten völlig vorhersehbar ist und lediglich wie eine Pflichtübung absolviert wird.

The Great Wall wäre eine großartige Gelegenheit gewesen, einem westlichen Publikum chinesische Talente zu präsentieren und damit für chinesische Filme zu begeistern. Ich persönlich bin weniger beeindruckt. Ausschlaggebend wird aber sein, wie der Film in den USA aufgenommen wird. In China hat er bereits die Produktionskosten eingespielt und darf somit als Erfolg gewertet werden. Wie groß dieser Erfolg ist, wird sich im Februar herausstellen. Dann erscheint The Great Wall nämlich erst in den USA.

Meine Bewertung bei IMDB: 6 Punkte
Die Handlung ist austausch- und vorhersehbar und bietet keine Identifikationsfiguren. Kostüme, Sets und Kamera sind großartig. Die computergenerierten Bilder wirken leider sehr oft auffällig unecht – vielleicht kann man das aber bei einem Märchen wie diesem verzeihen. Und wer Whitewashing befürchtet hat, wird zufrieden feststellen, dass in dieser US-chinesischen Kooperation auch die Heldenrollen 50:50 vergeben wurden.

[Vorschaubild: Seb Neox; Lizenz: https://creativecommons.org/licenses/by-nc/2.0/legalcode

Dubai, das Emirat, das fast nur aus Superlativen besteht. Hier steht das höchste Gebäude der Welt, hier sind die größten Einkaufszentren, die meisten Goldgeschäfte, die schicksten Hotels. In Dubai ist alles möglich.

Mit Haien tauchen, Schifahren bei einer Außentemperatur von 45 Grad. Und da gibt es die künstlichen Inseln, die beiden Palmen und „The World“. Beeindruckend, sehr sogar. Aber das Herz mag dabei nicht aufgehen.

Hotel Atlantis auf „The Palm“ – mit mehr als 1500 Zimmern

Für alle Baustellenfans ist Dubai ein Muss

Dubai ist eine Stadt für Autos. ZU Fuß gehen ist fast nicht möglich.

An jeder Ecke wird weiter gebaut. Die Autobahnen ziehen sich durch die Stadt, oft sechsspurig, in einer Richtung wohlgemerkt. Bau- und Verkehrslärm sind der Sound der Metropole, der Ruf des Muezzins geht dabei unter. Die Palmen sind voller Staub, unter ihnen blühen die Petunien, durch kilometerlange Schläuche mit Wasser versorgt. Die Menschen sitzen in Autos oder sind in Geschäften unterwegs.

Was tun in Dubai?

Eine Rundfahrt mit einem Dhau empfehlenswert.

Mit dem nötigen Kleingeld ist jeder Goldwunsch erfüllbar

Im Gewürz- und im Goldsuk geht man zu Fuß.

Wer nichts einkaufen möchte, kann in der Dubai Mall den Fischen und den Tauchern zusehen.

Einzig der alte Teil Dubais hat Stadtleben, wie man es gewohnt ist. Vielleicht ist es das, was Dubai so wenig Charme gibt. Dass man die Stadt nicht zu Fuß erkunden kann. Allein die vielspurigen Autobahnen sind Grund genug es nicht zu tun. Dazu kommen die riesigen Baustellen und die Frage, wohin soll ich gehen, außer von einer Einkaufsmall zum Hotel zu einem Vergnügungspark, in Endlosschleife. Einzig jene, die an sich eine kleine Baustelle einrichten wollen, sind in Dubai gut aufgehoben. Unzählige Schönheits-, Laser-, BrustgroßFettwegundsonstnochalleskliniken säumen die Straßen Richtung „The Palm“.

Kein Flair trotz Geld

In der Wüste wird weitergebaut.

Unübersehbar ist das höchste Gebäude der Welt: Der Burj Khalifa

Architekten können sich in Dubai verwirklichen.

Mit Geld ist in Dubai alles fast möglich. Das strahlt die Stadt aus. Wenn man innerhalb von 10 Minuten, 3 Bentleys, einen Rolls Royce und einige Jaguars gesehen hat, ist das dann auch nichts Besonderes mehr. Ein Porsche, ein Mercedes oder ein  BMW in der größten und teuersten Ausführung lässt einen dann nicht mal mehr hinschauen, weil es normal ist. Mitten in die Wüste werden Villensiedlungen in üppigsten Gärten gebaut. Das geht. In Dubai treten Menschen den Beweis an, dass man fast alles bauen kann. Alle diese Gebäude, Malls und Freizeitparks haben auch mir ein „Wow“ entlockt. Ich bin froh diese Stadt gesehen zu haben. Aber nach dem „Wow“ war nichts mehr, weil man auch mit Millionen und Abermillionen der Stadt keinen Charme, keine beeindruckende Geschichte und auch kein Flair kaufen kann.