und wie der beste christliche religionsunterricht geht

1945 hat ein russe mit vorgehaltener MP zu meiner omi gesagt: „in einer stunde bist du raus hier mit deinen fünf kindern. sonst drück‘ ich ab.“

stellt euch vor, das passiert euch. was nehmt ihr mit? woran denkt ihr als erstes? was ist unverzichtbar? die medikamente? das kuscheltier, obwohl das kind eigentlich zu groß dafür ist? gar die zahnbürsten?

eine identität haben

das wertvollste, das ihr habt und das unbedingt mit soll: euer reisepass. er bestätigt, dass es euch gibt. ich bin alexandra aus schladming, geboren am 18.5.73. das kann jede sagen.

aber in meinem pass steht genau das. glück gehabt. ich habe eine identität.

diese menschen sind illegal

menschen, die es nicht gibt

ich war im libanon. auf einer fläche kleiner als oberösterreich lebt die libanesische bevölkerung von rund vier millionen menschen plus nochmal etwa zwei millionen flüchtlinge. ja, das IST dicht besiedelt. wenn illegale flüchtlinge, die nicht registriert sind, kinder bekommen, wird es bitter.  denn diese kinder gibt es nicht. sie haben keine chance auf ein offizielles dokument.

ohne papiere hast du auf dieser welt aber kein recht auf nix. keine urkunde, keine unterstützung,  kein kindergarten, kein schulbesuch.

ausreise? ha. wir waren bei einer illegalen familie, mutter und drei kinder. die älteste tochter kocht uns den besten kaffee mit kardamom ever. der vater ist zurück nach syrien, papiere holen. jetzt kommt er dort nicht mehr raus.

kinder in der schule

richtig guter religionsunterricht

in den schulprojekten der salzburger caritas in beth aleph, broumana und baskinta gehen diese kinder in die schulen der angeschlossenen orden. auch die muslimischen. das geht, wenn sich alle respektieren und weil alle „zu gott“ beten. den besten christlichen religionsunterricht schildert die schwester oberin in broumana so: „wenn die kinder sagen, dass man sie gut behandelt und respektiert hat, dass alles ordentlich war und dass sie viel gelernt haben“.

stimmt. die nonnen dort haben nur lachfalten. sie sorgen für sich und ihre schützlinge, nicht für einen mann. offenbar bekommt man so keine sorgenfalten. ui.

marie (leiterin in broumana), beitragsautorin alexandra und schwester oberin

spenden, die ankommen

jetzt ist viel von spenden die rede, die nicht ankommen. ich hab mich selbst überzeugt: jeder cent an die auslandshilfe der caritas salzburg ist nachhaltig und sinnvoll investiert. steuerlich absetzbar?  natürlich. macht mit und spendet, und zwar hier: caritas salzburg

erster (spenden)-kontakt?

Ich probiere das ganze Jahr über immer wieder in der Küche ein bisschen kreativ zu sein. Und wie viele, versuche ich in der Adventzeit noch ein bisschen kreativer zu werden als sonst. Es entstehen Schmankerl und Spezereien, die gerade diese Zeit besonders machen und auch immer als Geschenke sehr willkommen sind.

Heuer habe ich mich für Gewürz-Sirupe entschieden. Sie schmecken fein, aber trotzdem intensiv nach den Gewürzen der Winterzeit.

Die Sirupe sind beliebt, weil sehr vielseitig verwendbar: Tees verfeinern, kochen, backen. Auch winterlichen Cocktails geben sie einen feinen würzigen Geschmack. Wer es ohne Alkohol will. kann den Sirup mit Apfelsaft und einem Schuss Soda mischen und schon hat man für die ganze Familie einen festlichen Aperitif.

Es ist nicht schwierig, den Sirup herzustellen – man braucht nur ein wenig Geduld, Gewürze müssen ziehen, damit sie ihr volles Aroma entfalten.

So geht’s:

500 g Zucker
500 ml Wasser
1 Teelöffel Gewürznelken
2–4 Stück Sternanis (ich nehme mehr, denn ich mag den Geschmack)
1 Teelöffel Kardamom Kapseln
Bio Orangenschalen
1 Zimtstange

Zubereitung:

Wasser und Zucker in einen Topf geben, aufkochen lassen, bis sich der Zucker vollständig auflöst. Die Gewürze und die Orangenschalen in das Zuckerwasser geben und bei mittlerer Hitze ca. 15 Minuten kochen lassen. Den heißen Sirup durch ein feines Sieb in saubere Flaschen füllen und sofort verschließen. Fertig

 

Ein Tipp:

Ich entferne nach 15 Minuten die Orangenschalen, sonst werden sie bitter. Wenn man den Sirup nicht nur durch ein feines Sieb, sondern durch ein feines Tuch filtert hält er länger und wird vollständig klar.

Achtung:

Zuckerwasser ist sehr heiß und Spritzer bleiben kleben. Sie sind daher besonders schmerzhaft: Ich habe das selbst für euch ausprobiert. Gern geschehen.

Zu aufwändig?

Wer nicht so viel Zeit hat oder nur ein kleines Fläschchen möchte, kriegt es direkt bei mir von Weieregg. Oder im Fachl in der Kaigasse 13 in Salzburg – Fach 105.

Cornflakes sind ja eigentlich ein Klassiker fürs Frühstück. Wer welche zu Hause hat sollte unbedingt das Rezept ausprobieren. Die Cornflakes-Kekse können süchtig machen.

Das braucht man für 80 Stück:

12 Dag Butter

5 Deka Staubzucker

Mark einer Vanillestange

1 Ei am besten von Weieregg

25 Deka Mehl

Schokolade

2 Handvoll Cornflakes

Und so geht es:

Mehl mit Butter verbröseln. Dann das Vanillemark, den Puderzucker und das Ei dazugeben und zu einem geschmeidigen Teig kneten.

Den Teig etwa eine Stunde in den Kühlschrank geben zum Rasten.

Backbleche mit Backpapier auslegen. Das Backrohr auf 180 Grad vorheizen.

Den Teig etwa auf 4-5 Millimeter auswalken. Dann in Streifen oder Rauten schneiden. Für etwa 10-12 Minuten ins Backrohr und hellgelb backen.

Die Cornflakes in einer Plastiksackerl geben und mit dem Nudelwalker ein paar Mal drüber rollen. Schokolade im Wasserbad erwärmen und die Cornflakes darunter mischen. Mit zwei kleinen Löffeln die Cornflakesschokomasse auf den ausgekühlten Keksen verteilen und fest werden lassen.

Gutes Gelingen!

An die VS und NMS Liefering

Band der NMS Liefering

Liebe Schülerinnen und Schüler,
nochmals Danke für eure Einladung zu eurer Feier am Mittwoch. Ihr seid jetzt offiziell Menschenrechtsschulen. Das finde ich sehr gut. Menschenrechte sind sehr wichtig. Aber leider passiert es immer wieder, dass Menschen unterdrückt, missachtet und sogar getötet werden.

Was könnt ihr, was können wir alle tun, damit die Menschenrechte respektiert werden? Das Wichtigste ist die Menschenrechte zu kennen. Ich war sehr beeindruckt am Mittwoch, wie viel ihr wisst. Ihr habt euch wirklich sehr genau mit diesem Thema beschäftigt. Ihr habt das nicht einfach auswendig gelernt, sondern in vielen Workshops die Menschenrechte praktisch umgesetzt. Das Handbuch mit den vielen Ideen, wie ihr selbst die Menschenrechte gut anwenden könnt.

Oder die Interviews, die ihr auf der Straße gemacht habt. Ihr habt erzählt, dass viele Menschen euch nicht einmal gegrüßt oder eine Antwort gegeben haben. Und trotzdem seid ihr höflich und respektvoll geblieben. Damit seid ihr Vorbilder! Respekt ist ganz wichtig für die Menschenrechte. Der Respekt vor dem anderen Menschen, auch wenn er eine andere Kultur, Religion oder Sprache hat.


Und die vielen Logo-Entwürfe für eure Menschenrechtsschule waren super. Ein Logo zu zeichnen heißt nicht einfach etwas hinzukritzeln. Eure Logos zeigen, dass ihr euch auskennt mit den Menschenrechten. Und dass ihr motiviert seid die Menschenrechte umzusetzen, direkt hier in Salzburg, in Liefering, in eurer Schule, bei den Freunden und in der Familie.

Ihr jungen Menschen macht uns Mut, ihr gebt uns Hoffung.
Danke und bleibt so engagiert!

Eure Anja Hagenauer

PS: Ihr wolltet ja dem neuen Bundespräsidenten die Menschenrechtsschule vorstellen. Habt ihr die Einladung schon geschickt?

von Gabriele Rothuber

Was hat das Familienessen mit Missbrauchsprävention zu tun?

Bausteine in der Prävention / dem Schutz vor sexuellem Kindesmissbrauch

Folgende Szene kennen viele Eltern: man hat ein Abendessen gekocht – und das Kind möchte nicht essen. Irgendwie ist das zu rot oder zu wabbelig oder schaut einfach komisch aus.  „Was auf den Teller kommt, wird zusammengegessen“ hören zum Glück Kinder heute kaum mehr. In vielen Familien und leider auch manchen professionellen Nachmittagsbetreuungen werden Kinder jedoch dazu gezwungen, die Speise zumindest zu kosten.

Zwang bedeutet in dieser Hinsicht etwa, das Kind ansonsten nicht vom Tisch aufstehen zu lassen oder es hungrig ins Bett zu schicken oder ihm die Hausordnung abschreiben zu lassen – das Kind also dafür zu bestrafen, dass es nicht kosten möchte. Ich habe sogar von Kindergärten gehört, in denen Kindern der Löffel in den Mund geschoben wird, wenn sie nicht kosten möchten.

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Was darf wann in meinen Körper?

Die Argumente „für“ ein derartiges Verhalten Erwachsener reichen von „ohne zu kosten kann es gar nicht wissen, ob es schmeckt“ über „die Eltern zahlen für das Essen“ bis „mein Kind ist in der Nudel-mit-ohne-Sauce-Phase: wir brauchen künstliche Zusätze, damit es den Winter übersteht!“.

Die Argumente dagegen haben viel mit Selbstbestimmung über den eigenen Körper zu tun:

Wenn ich es gewöhnt bin, in meinem eigenen Tempo selbstbestimmt darüber zu entscheiden, was ich wann IN MEINEN KÖRPER lasse, werden meine Grenzen respektiert.  Und ich werde dies in vielen anderen Situationen automatisch einfordern.

Geschmäcker ändern sich, die Neugierde wächst und irgendwann ist das Kind bereit, Neues zu kosten. Und ehrlich: was kann man bei dem Machtspiel gewinnen, wenn das Kind aus Angst den Broccoli hinunterwürgt?

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Kinder dürfen mitreden

Für die Prävention ist es gut, wenn Kinder so bald als möglich so viel Mitspracherecht als möglich erhalten, wenn es um ihren Körper geht: das betrifft nicht nur das Thema Essen, auch Kleidung oder Frisur gehören hier etwa dazu. Selbst entscheiden zu dürfen, was ich anziehe oder mal eine Frisur auszuprobieren, die den Eltern vielleicht nicht so gut gefällt, bringt Kindern Autonomie.

Selbstverständlich bedeutet dies jedoch nicht, kleinen Tyrannen die Türen zu öffnen: wenn ein Menü gezaubert wird und das Kind lieber doch nur das Dessert oder Schokolade hätte: Ein Butterbrot kann immer eine Alternative sein. Es wird auch an uns liegen, zu erklären, weshalb es nicht sinnvoll ist, im Winter mit Flip-Flops in die Schule zu gehen.

Gabriele Rothuber arbeitet bei: Verein Selbstbewusst , Courage , Hosi

Es ist mir schon eine liebe Tradition geworden mit dem Nikolaus unterwegs zu sein. In den letzten Jahren war es mir immer wichtig Menschen aus anderen Kulturen unsere schöne Nikolaustradition näher zu bringen. Dieses Jahr war es ein bisschen mehr.

Natürlich haben wir, der Nikolaus von Sei so frei und ich, einen Deutschkurs besucht. Dieses Mal einen Kurs der Stadt Salzburg für Mindestsicherungsnehmer. Neben Schokolade hatten wir auch den Text von „Lasst uns froh und munter sein“ dabei. Was soll ich sagen? Die Überraschung war perfekt als wir den Kursraum betraten. Staunende Augen und ein breites Lächeln. Und bevor es Schokolade gab, haben wir gemeinsam gesungen. Ich zitiere den Kursleiter:  Der Besuch war ein Wahnsinn – man sieht ja, wie sich die Leute gefreut haben!

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Lasst uns froh und munter sein. Im Deutschkurs.

Augenblicke des Erinnerns

Aber nicht nur Flüchtlinge freuen sich über den Nikolaus. Wir waren in einigen Büros zu Besuch, haben auf der Straße verteilt und im Europark auch ein Ständchen gesungen. Und wisst ihr was so schön war? Das Leuchten in den Augen. Nicht nur bei den Kindern. Ehrlicherweise muss ich ja sagen, dass einige kleine Kinder einen Riesenrespekt vor dem Nikolaus hatten.

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Auf Augenhöhe mit den Kleinen.

Aber ab dem Kindergartenalter gab es nur fröhliche Augen und lachende Gesichter. Und niemand wirklich niemand ist zu alt für den Nikolaus. Besonders berührend war ein alter Mann, der die Umgebung nicht mehr richtig wahrgenommen hat, wahrscheinlich hatte er Demenz. Er saß mit seiner Familie am Kaffeehaustisch, die Tochter kam zum Nikolaus und bat ihn, ein Foto mit dem alten Mann machen zu dürfen. Und als der Nikolaus sich zu ihm setzte ging ein Lächeln über das Gesicht des Alten und die Augen blitzten, das war ein Augenblick des Erinnerns. Wunderschön!

Alle Erwachsenen sind brav

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Der Nikolaus lässt Erwachsene strahlen.

Aber auch viele andere Erwachsene waren sofort wieder Kind, beteuerten wie brav sie denn das ganze Jahr gewesen wären und schauten erwartungsvoll, wenn der Nikolaus in seinen Leinensack griff, um die Schokolade rauszuholen. Meine Empfehlung: Ein Mal im  Jahr sollte man mit dem Nikolaus unterwegs sein, nicht nur als Politikerin, sondern einfach um zu erleben, wie schnell es geht ein bisschen Freude in die Welt zu bringen, Menschen zu berühren und ihnen einen seligen Augenblick zu schenken.