Ich kenne nur ganz ganz wenige, sehr bedauernswerte Menschen, die keine Kekse mögen. Aber ich kenne viele Menschen, die nicht selber backen, aber Kekse lieben.

Fürs Kekse essen braucht es eigentlich keine Argumente. Man stellt einen Teller voller Kekse auf den Tisch, das ist Argument genug. Aber es gibt durchaus Argumente fürs Nichtbacken und die sind immer die gleichen: keine Zeit, viel zu kompliziert, kann ich eh kaufen.

Ich möchte fünf Gründe bringen, warum es gut tut, selbst Kekse zu backen:

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1.       Sich aufs Kekse backen vorzubereiten macht schon viel Freude. Backbücher durchblättern, im Internet nachschauen, Einkaufslisten schreiben. Und sich die spannende Frage stellen, mit welchem Keks starte ich dieses Jahr?

2.       Spätestens wenn der erste Keksduft durch die Küche weht, ist man verloren. Aus den geplanten fünf Sorten werden dann schnell mal zehn oder mehr.

3.       Kekse verzeihen sehr viel. Wenn man die Grundregeln einhält, etwa beim Mürbteig kneten nur kalte Butter verwenden, dann kann man seiner Kreativität freien Lauf lassen. Es lässt sich jedes Rezept variieren. Die einen mögen es nussig, die anderen fruchtiger, ich mag es schokoladig.

4.       Wenn man dann mitten drin ist im Backwahn, dann ist es fast wie meditieren. Es ist egal wie spät es ist, Hunger verspürt man nicht und eine Sorte geht dann immer noch.

5.       Und wenn man dann beginnt die ersten Kekse zu verschenken, bewahrheitet sich der alte Bibelspruch „Geben ist seliger denn nehmen.“ Mit selbstgebackenen Keksen macht man Menschen glücklich.

Viel Freude euch allen in der Keksbacksaison 2016!

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PS: Und statt bei diversen Weihnachtsfeiern über die Arbeit oder übers Wetter zu sprechen sollte man es mal einem Erfahrungsaustausch übers Keksebacken probieren.

Und hier ein paar Keksrezepte:

Marzipan Schoko Kekse

Schwarz Weiß Gebäck

Pfauenaugen

Vanillestangerl mit Kokos

Marille Pistazien Konfekt

Eine rasante Verfolgungsjagd als Eröffnung. Danach folgt ebenso pure Action an den spektakulärsten Schauplätzen der Welt. Der Hauptheld muss ständig sein Leben verteidigen, während er gleichzeitig nichts weniger versucht, als die Welt zu retten. Dabei steht ihm eine junge, attraktive Frau zur Seite. Das sind mehr oder weniger die Zutaten einer der erfolgreichsten Filmserien der Welt. Ihr Held: Geheimagent 007, James Bond.

Alle Welt schaut sich die Bond-Filme an. Ich auch. Und in meiner Bewertung kommt Bond stets mit einem Folklore-Bonus davon – selbst wenn die Schwächen der Story durch die viele Action nicht übertüncht werden können [siehe die zartbitter Kritik zu Spectre]. Seit 50 Jahren gibt es alle paar Jahre ein neues Abenteuer und man weiß immer, was man zu erwarten hat. Schlüssigkeit ist dabei keine Kategorie.

Inferno ist der dritte Film nach den Büchern von Dan Brown mit Professor Robert Langdon als Held. Die Serie folgt ganz dem erfolgreichen Bond-Rezept. Geht es auf?

Der Inhalt

Robert Langdon [Tom Hanks] wacht in einem Krankenhaus in Florenz auf. Er kann sich an nichts erinnern. Noch im Krankenhaus entgeht er knapp einem Mordversuch und flieht. Seine behandelnde Ärztin Dr. Sienna Brooks [Felicity Jones] ist mit ihm in diese Situation geraten und weicht fortan nicht von seiner Seite. Nach und nach kommen Erinnerungsfetzen und Langdon, Harvard-Professor für religiöse Ikonologie, ist dabei, ein großes Rätsel zu lösen. Ein künstlich geschaffenes Virus, das die Hälfte der Menschheit ausmerzen kann, soll freigesetzt werden. Entwickelt hat es der Milliardär Bertrand Zobrist [Ben Foster], denn er ist überzeugt, dass bei der drohenden Überbevölkerung der Erde die ganze Menschheit dem Untergang geweiht ist.

Rätsel-Rallye vor historischer Kulisse

inferno

Lauf, Robert Langdon, lauf

Robert Langdon befindet sich also wieder auf einer Geschichts-Schnitzeljagd, die ihn von Florenz nach Venedig und schließlich nach Istanbul führt – und das alles innerhalb 12 Stunden. Dabei stellt sich allerdings alles, aber auch wirklich alles, was in diesem Film passiert von vorn bis hinten als sinnlos heraus. Warum hängt der Plan des Milliardärs davon ab, dass Langdon alle Rätsel löst, bevor das Virus freigesetzt wird? Das Ganze funktionert auch ohne Langdon und ohne dieses aufgeblasene, pseudo-gelehrte und symbolbehaftete Getue unter Berufung auf Dante. Warum die Freisetzung des Virus in der Zisterne von Istanbul? Wozu? Der „versunkene Palast“ ist zwar atemberaubend, aber Zobrist sieht in seinem Vorhaben Pragmatismus. So jemand würde sein Vorhaben wahrscheinlich nicht mit all dem mystischen und rituellen Beiwerk hochdramatisieren.

Zugegeben, das klingt jetzt alles nicht viel anders als bei James Bond. Ist es auch nicht unbedingt. Darf man denn Filme mit zweierlei Maß messen? So ungerecht es klingt: Ich finde, man darf. James Bond nimmt sich selbst nicht so ernst. All die bewusst überdrehte Action und die absurden Storys sollen dem dem Publikum einfach Spaß machen. In Inferno laufen wir mit Robert Langdon durchs Museum, wie in Der DaVinci Code, aber von Spaß ist hier keine Spur. Denn zu allen Widersinnigkeiten ist unser Held auch noch ziemlich humorlos. Wenn ich schon im Kino dieser Ernsthaftigkeit und diesem Geschichts-Blabla ausgesetzt werde, dann will ich wenigstens etwas über Dantes Inferno lernen – oder über die wirklichen Probleme einer drohenden Überbevölkerung in den nächsten 40 Jahren. Das hab ich nicht.

Meine Bewertung bei IMDB: 5 Punkte
Aufgeblasenes, schwerfälliges Nichts. Das beste daran ist Tom Hanks, der für die Rolle des Robert Langdon diesmal sogar eine neue Perücke erhalten hat und somit die infernale Frisur der ersten beiden Teile endlich los ist.

Ich bin ehrlich, gestern war es für mich noch unvorstellbar, dass Donald Trump US-Präsident sein könnte. Es war klar, Hillary wird es machen, knapp, aber sie schafft es. Tja, ab halb vier nachts mitteleuropäischer Zeit hat es sich gedreht. Bumm- die Katastrophe ist da.

Donald Trump hat es geschafft, er ist der mächtigste Mann der Erde. Einer, der nur sich selbst liebt. Den nichts interessiert außer sein Ego. Und das hat viele US-Wähler überzeugt, auch viele Frauen, Latinos und Afroamerikaner. Und die meisten Politanalysten und Umfragefirmen dürften an ihrer Kompetenz zweifeln.

Und wie geht es in den USA weiter?

Die gesellschaftlichen Freiheiten werden eingeschränkt. Die Wirtschaft wird schrumpfen und neue Kriege können uns bevorstehen. Putin reibt sich das Händchen, endlich einer im weltpolitischen Boxring, der Lust auf echten Männerkampf hat, auch wenn Millionen Menschen darunter leiden werden. Viele Populisten weltweit lassen wohl die Champagnerkorken knallen. Und alle Bemühungen den Klimaschutz weltweit zu stärken sind ab heute obsolet, denn Trump glaubt nicht an den Klimawandel, eh alles in Ordnung. Sonst ist nicht viel Programm bekannt. Im Kongress und Senat haben auch die Republikaner die Mehrheit und ich bin überzeugt davon, dass selbst Trumps innerparteiliche Gegner sich vor lauter Liebesbekundungen überschlagen werden.

Und Europa? Eine Hoffnung?

Amerika als demokratisches Vorbild wird eine Weile ausgedient haben. Sind wir in Europa stark genug die Fahne der Freiheiten, der Demokratie, des gesellschaftlichen Respekts und Miteinanders voranzutragen? Jetzt müssen wir wirklich aufwachen, der große Bruder ist k.o. gegangen. Es ist an uns den Weg einer liberalen Gesellschaft weiterzugehen. Jeder von uns ist dazu aufgerufen ganz viele Menschen, die an einer offenen Gesellschaft zweifeln, mitzunehmen. Ängste nicht unter den Tisch zu kehren, sie aber auch nicht zu verstärken. Wir alle müssen Mut machen, dass die Zukunft unserer Kinder und Enkel nur die Freiheit und ein liberales Gesellschaftsklima sein können.

Wählen in Österreich ist eine einfache Sache. Zettel her, kreuz machen, einwerfen. Trotzdem sind unsere Wahlbeteiligungen nicht berauschend.

Vor ein paar Jahren hatten wir in der Stadt Salzburg gleichzeitig Landtags-, Gemeinderats- und Bürgermeisterwahlen – da wurde es für manche Menschen schon kompliziert. Als Wahlbeisitzer habe ich einige Male folgende Frage gehört: „Warum geben Sie mir so viele Zettel? Ich will doch nur wählen gehen.“

In den USA liegt die Wahlbeteiligung etwa bei etwas über 55 Prozent – noch niedriger als bei uns. Aus den Medien war in letzter Zeit wieder zu erfahren, warum das so ist und wie es manchen Wählergruppen absichtlich schwer gemacht wird, sich zur Wahl zu registrieren.

Aber es gibt da noch einen anderen Grund – zumindest glaube ich, dass es noch einen Grund gibt: Abgesehen davon, dass über die Präsidentschaft, Kongress und andere Ämter abgestimmt wird, entscheiden die Menschen hier auch über eine Vielzahl von Gesetzesvorlagen.

223 Seiten voller Juristenenglisch – alleine der „Kurzüberblick“ ist 10 Seiten. Wer liest sich das alles durch? Und wer versteht das dann wirklich?

223 Seiten voller Juristenenglisch – alleine der „Kurzüberblick“ ist 10 Seiten. Wer liest sich das alles durch? Und wer versteht das dann wirklich?

Jeder Haushalt erhält verschiedenste kleinere Büchlein mit gut gestalteten, leicht verständlichen Informationen übers Wählengehen. Zusätzlich kommt aber auch ein dicker Katalog, der die gesamten Texte der Gesetzesvorlagen enthält, über welche die Menschen entscheiden sollen – samt Änderungen und Streichungen. Dazu gibt es auch ausführliche Beschreibungen der Pro- und Kontra-Argumente. 223 Seiten voller Juristensprache umfasst dieser Katalog in Kalifornien.

So indirekt der Präsident bzw. hoffentlich die Präsidentin hier gewählt wird (letztlich wählen ja die Wahlmänner jedes Staats den Präsidenten), so viel direkte Demokratie gibt es. Und die wird ja sehr oft bei uns verlangt.

Darum stelle ich mir die Frage: Wie viele Leute würden sich bei uns an dieser Art der direkten Demokratie beteiligen? Und ist das überhaupt sinnvoll? Immerhin geht dabei oft es um hochkomplexe Fragen. Oder sollten wir nur mit werbeplakatgerechten Sprüchen zu einer Entscheidung bewogen werden? Diesen Eindruck habe ich oft. Denn mehr direkte Demokratie wird bei uns in Österreich meist dann verlangt, wenn Populisten ein passendes Thema gefunden haben, mit denen sich Emotionen schüren lassen.

Und noch was

Facebook schickt heute allen eine Erinnerung, dass Wahltag ist. Man kann per Button das zuständige Wahllokal finden, die Route dorthin ansehen, sich anmelden und auf Facebook bekannt geben, dass man schon gewählt hat – so sollen auch andere motiviert werden auch tatsächlich hinzugehen. Nicht schlecht, oder? Was haltet ihr davon?

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Beim Kulturen-Stammtisch vom Erwin Eder treffen sich alle an der Volkskultur Interessierten. Die Goldhauben, Jungalpenland, die Siebenbürgersachsen, die serbische Tanzgruppe und die nigerianische Volkskulturgruppe.

Und wie es sich für einen guten Stammtisch gehört, gibt es nicht nur etwas fürs leibliche Wohl und das gemütliche Beisammensein sondern auch was fürs Hirn. Beim letzten Stammtisch war das ein toller Vortrag von Professor Josef Heringer, ein Landschaftsökologe und Gartenfan: „Was haben Krautkopf und Co mit Integration zu tun?“. Klar war ich dort, als Pflanzenfan und Integrationsexpertin. Spannend war es, lehrreich und motivierend. Wir alle wissen, dass Tomaten, Erdäpfel und Kürbisse vom amerikanischen Kontinent stammen. Aber dass Rüben, Karotten oder Bohnen als kultivierte Pflanzen aus Asien kommen, ist weniger bekannt. Oder Äpfel und Birnen. Und unsere Wachauer Marille ist eigentlich eine armenische Pflaume. Und manchmal glauben wir, dass es ein Gemüse schon lange bei uns gibt, so wie den Brokkoli. Dabei ist er erst seit einigen Jahrzehnten bei uns zu Hause.

Die Tomaten stammen aus Amerika und sind aus unserer Küche nicht mehr wegzudenken

Die Tomaten stammen aus Amerika und sind aus unserer Küche nicht mehr wegzudenken

Menschen und Pflanzen wandern

So wie die Menschen seit Jahrtausenden kreuz und quer über die Kontinente wandern, sind auch die Pflanzen nicht an einen Standort gebunden. Die meisten Pflanzen sind uns hoch willkommen und ihre Kultivierung liegt oft Jahrtausende zurück. Besonders der fruchtbare Halbmond, der von der heutigen Türkei über den Irak in die Levante reicht, ist der Ausgangspunkt unserer wichtigsten menschlichen Entwicklung. Hier sind wir sesshaft geworden. Und zu Gärtnern, meint Professor Heringer. Und darin liegt auch unsere Zukunft. „Wir brauchen keinen englischen Rasen zwischen unseren Häusern und Siedlungen, sondern mehr Gärten. Dass es heute über sieben Milliarden Menschen gibt, ist auf den ersten Blick nicht sehr beruhigend für unseren Planeten. Aber wenn wir unseren Enkeln wieder das Garteln lernen und den Menschen befähigen mit Hilfe der Pflanzen fürs sein Überleben zu sorgen, dann braucht uns nicht bange sein.“ so Heringer und zitiert abschließend Blaise Pascal, einen französischen Wissenschaftler des 17. Jahrhunderts:

In einem Garten ging die Welt verloren, in einem Garten ward sie erlöst.

Als Politikerin macht mir natürlich Politik Freude, sonst würde ich es ja nicht machen. Was mir besonders wichtig ist, ist der respektvolle Umgang mit Menschen. Das ist für mich die Basis jeder politischen Auseinandersetzung, auch des politischen Wettbewerbs bis hin zum Streit. Was der amerikanische Wahlkampf in den letzten Monaten geboten hat, hat mir die politische Schamesröte ins Gesicht getrieben. Echt zum Fremdschämen. Bösartigkeit, Lügen, Häme, Niedertracht, Hass, Gewaltverherrlichung, Egozentrik, Verachtung. Das alles konnten wir täglich erleben. Bei jedem neuen Skandal habe ich mich gefragt, was das mit uns allen macht.

Irgendwie bleibt bei uns allen etwas davon hängen. Viele fühlen sich in ihrer Abneigung gegen die Politik bestärkt. Einige wenige wünschen sich vielleicht auch bei uns diese Art der Politik. Aber die meisten, die ich kenne waren aufrichtig entsetzt über diesen politischen Umgang und haben immer wieder gesagt, dass wir alle es einfach nie dazu kommen lassen dürfen. Aber jeder Tag länger in diesem Wahlkampf bereitet den Boden dafür, dass wir es für normal halten, wie hier miteinander umgegangen wird. Aber normal darf so etwas nie sein.

Gut, dass es in zwei Tagen vorbei ist.